Reisetagebuch: Deutsche Fachwerkstraße

  • Was macht man bei Schmuddelwetter im Februar, wenn man einfach mal für einige Tage raus muss? Wir haben uns Städte vorgenommen, Städte an der Deutschen Fachwerkstraße. Nicht alle, aber den Abschnitt vom Weserbergland über Nordhessen zum Vogelsberg und Spessart. Sollte noch Zeit bleiben, werden wir nach einer kurzen Überführungsetappe den Abschnitt vom Thüringer Wald zum Harz noch dran hängen.


    Erzählen und Schreiben wollen wir nicht viel, sondern einfach die Bilder sprechen lassen


    So sind wir heute in der Dreiflüssestadt Hann. Münden angekommen, dem Ausgangspunkt unserer Tour.














    Ja, ja, ist ja schon gut. Euer Einwand ist richtig, die Bilder stammen aus dem Frühjahr 2009, als wir schon einmal diese Stadt besucht haben. Die rauhe Wirklichkeit sieht nun so aus:



    „Wo Werra sich und Fulda küssen
    Sie ihre Namen büssen müssen,
    Und hier entsteht durch diesen Kuss
    Deutsch bis zum Meer der Weser Fluss.


    Hann. Münden, d. 31. Juli 1899“, soh steht es auf dem berühmten Weserstein.













    Aber in der Nacht sind alle Katzen grau. Die mehr als 700 Fachwerkhäuser dieses bezaubernden Städtchens faszinieren auch in der Dunkelheit.














    So weit der erste Tag unserer Schmuddelwetter-Reise. Eine gute Nacht wünschen


    Irmgard & Klaus



    (Der Letzte macht das Licht aus!)

  • Wunderbare Bilderserie von Fachwerkhäusern und einem mir völlig unbekannten Landstrich.


    Und - was für ein schönes Städtchen bei Tag und bestens fotografierter Nacht!


    Vielen Dank , ihr Beiden für diesen schönen Bericht aus Deutschland.


    Lieben Gruß
    Helmut

  • Ein weiterer schöner Tag heute in Hann. Münden. Ich bin nicht zu faul zum Schreiben, die Stadt heißt seit 1991 wirklich so und wird auch so ausgesprochen. Das amüsante Warum hier nieder zu schreiben, würde zu weit führen - aber es gibt ja wikipedia.


    Die Kamera wird beim Gang in die Stadt weiterhin gequält:





    Teilweise aufwändige und Schnitzereien und Malerarbeiten...





    ...in den romantischen Gassen...





    ...und Plätzen.





    Aber nicht nur Fachwerk sondern auch kunstvolle Backsteinhäuser zieren das Stadtbild.





    In dem ehemaligen Gasthaus "Zum wilden Mann" hat Dr. Eisenbarth gewirkt und er ist auch dort gestorben.


    Wer kennt ihn nicht, den Spottgesang aus dem Jahr 1800:


    „Ich bin der Doktor Eisenbarth,
    widewidewitt, bum bum
    Kurir die Leut nach meiner Art,
    widewidewitt, bum bum
    Kann machen, daß die Blinden gehn,
    Und daß die Lahmen wieder sehn.


    Gloria, Viktoria, widewidewitt juchheirassa!
    Gloria, Viktoria, widewidewitt, bum bum.


    Es hatt einmal ein alter Mann...
    Im Rachen einen hohlen Zahn,...
    Ich schoß ihn raus mit der Pistol,
    Ach Gott, wie ist dem Mann so wohl.


    Gloria, Viktoria…


    Drauf rief mich stracks der große Zar,...
    Er litt schon lang am grauen Star,...
    Ich stach ihm beede Augen aus,
    Jetzt ist der Star wohl auch heraus.


    Wie steht aber unter der Statue am Gasthaus: ...Er war besser als sein Ruf"





    Wir hatten Glück und konnten auch die Halle des Weserrenaissance-Rathauses besichtigen, wo in vielen Wandmalereien das Leben in Hann. Münden beschrieben wird.





    Hier: Von Goethes Fahrt durch die Stadt und Einschiffung hessischer Soldaten auf dem Tanzwerder.





    Um Hann. Münden aus erhöhter Warte zu sehen, wanderten wir zur oberhalb der Stadt gelegenen Tillyschanze (mit Einkehrmöglichkeit, Bier... lechz).





    Von der Turmspitze aus konnten wir gut sehen, wie schön ich die Faller-Häuschen aufgestellt hatte.








    Zum Abschluss noch etwas zu den Wohnmobilstellplätzen. Der im Frühjahr 2009 von uns aufgesuchte Stellplatz am Campingplatz war leider geschlossen. Bitte nicht durch die komischen Schilder irritieren lassen, das sind nur "Empfehlungen". Frau aussteigen lassen, Augen zu und rüber - das passt schon! Dieses Mal standen wir wenige Meter weiter auf dem Tanzwerder, einer der Fulda-Inseln. Strom, Ver- und Entsorgung - alles vorhanden.






    Morgen geht es weiter auf der Deutschen Fachwerkstrasse, wir werden weiter berichten.


    Herzliche Grüße,
    Irmgard & Klaus

  • Danke für die reizvolle Fortsetzung, macht riesig Spaß.


    Ein Haus schöner als das Andere.


    Und wer kennt ihn nicht , den Dr. Eisenbarth, widewidewitt, bum bum. lach Schöne Erinnerungen.


    Danke für die Mühe


    Helmut

  • Jetzt weiß ich, warum Ihr diese Reise jetzt im Winter macht.
    Schon beim ersten Bild wird es deutlich: Kein Laub verdeckt die Fassaden dieser ungewöhnlich schönen Fachwerkhäuser!


    Ich freue mich schon auf die nächsten Bilder und die Möglichkeit zu sehen, wir unterschiedlich Fachwerk in verschiedenen Regionen ist!!
    Ich wünsche Euch noch weitere solch schöne Tage wie heute !


    Zitat von burki

    Deutsche Fachwerkstraße - https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch...erkstra%C3%9Fe


    Vielleicht könnte dieses Thema hier ein eigenes langfristiges Projekt / Unterforum werden, wo viele Informationen und Fotos von User zusammengetragen werden.


    Interessanter Vorschlag! Du denkst wohl an unser Nepomuk- oder Rolandbildthema?
    Sollten wir noch mehrere Berichte über Orte mit Fachwerkhäusern bekommen, dann könnte man diese ja evtl zu einem Thema zusammefassen. Hier wäre schon so ein Fachwerkstädtchen


    Gruß,
    Elke

  • Tolle Idee von euch, um diese Jahreszeit einen solchen Ausflug zu wagen. Die gezeigten Bilder geben euch aber recht, es lohnt sich auch um diese Zeit die nähere Umgebung zu erkunden, bzw. wie in eurem Fall auch ein weiteres mal zu besuchen.
    Das Thema Fachwerkhäuser interessiert mich sehr, zeigt es doch wie unsere Vorfahren bereits vor langer Zeit mehrstöckige Häuser bauen konnten.


    Da werden sicherlich noch viele schöne Bilder zusammen kommen. Freue mich schon auf weitere Anregungen von euch.


    Noch einen schönen Urlaub und natürlich gutes Wetter.

  • Es schallt durchs Wohnmobil: "Aufstehen!!! Morgenstund hat Gold im Mund!"
    Aus den Tiefen der Bettwäsche grummelt es zurück: "Der Arsch im Bett ist auch gesund."


    So weit der frühmorgendliche Dialog - wer was gesagt hat bleibt unser Geheimnis. Fest steht nur, wenn wir nicht langsam loskommen, werden wir es nicht bis in den Spessart schaffen.


    Aber wir kamen dann los, allerdings nur bis ... Was ist die Steigerung von Hann. Münden mit seinen gut 700 Fachwerkhäusern? Eschwege! Mehr als 1000 Fachwerkhäuser. Nach "Einschiffung" im Knaus Campingpark machten wir uns auf den Weg...








    ...in die etwa 1 km entfernte historische Altstadt. Genug der Worte.




















    Dieses Mal ist es kein Fake, die Sonne kam mehr und mehr durch!











    Besonders angetan haben es uns die bildreichen Flachschnitzereien im Renaissancemanier an dem sog. Raiffeisenhaus.





    Hier einige Details:











    Nach knapp drei Stunden Fotoexkursion hatten wir unseren wunderschön gelegenen Stellplatz am Werratalsee wieder erreicht.





    Das Schwierigste war nun, die vielen, vielen Bilder auf ein erträgliches Maß zu reduzieren, um diese hier zu präsentieren. Wir gehen davon aus, dass euch die vielen, unterschiedlich gestalteten "Balkenanordnungen" der Häuser genau so erfreuen wie uns.


    Morgen ziehen wir weiter, hoffentlich hält sich da Wetter (und wir kommen früh "in die Pötte"),
    Irmgard & Klaus

  • Diese Art von Schnitzereien am Fachwerk kenne ich in Süddeutschland nicht in diesem Maße!
    Wunderschön, Klaus!


    Und was Eschwege betrifft- das war bisher für mich nur ein Name an der "Zonengrenze", wo ich durchmusste, wenn ich mein Patenkind in der ehemaligen DDR besuchen wollte. Eine Stadt damals "ohne Gesicht" . Niemals hätte ich solche Bilder mit dieser Stadt verbunden!


    DANKE!!!
    Eure Reise bringt einen Höhepunkt nach dem anderen.


    Morgen scheint wieder die Sonne ( wurde im Radio behauptet) also "Morgenstund .."( ich höre die Stimme) .:wink: - und ich freu mich schon auf weitere Fortsetzungen.


    Liebe Grüße,
    Elke

  • Danke für die Mitnahme auf den mittleren "Vom Weserbergland über Nordhessen zum Vogelsberg und Spessart" von 7 Teilabschnitten der Fachwerkstraße.


    Solche Stadtkerne sehen doch viel attraktiver aus als Beton- und Glasviertel.


    Warte geduldig auf weitere Aufnahmen.

    [COLOR="#0000CD"]Entdecke die Welt, wie einst Captain Cook, Baedeker oder Marco Polo[/COLOR]


    Carpe Diem Annette und Hartmut


    [COLOR="#008080"]Wissen schafft Wissen - jeden Tag entsteht neues Wissen![/COLOR]

  • Sehr schöne und interessante Berichte und Bilder aus einer Gegend die ich noch nicht kenne.


    Es ist wirklich so, dass jede Jahreszeit seinen besonderen Flair hat.


    Vielleicht ergibt es sich ja mal das wir auch in diese schöne Gegend kommen.

  • Wieder super Aufnahmen mit einen guten Blick fürs Detail.


    Eschwege mit seinen Fachwerkhäusern ist ja tatsächlich ein tolles Ziel. Ich könnte mir das ganze im Frühjahr bei einer Tasse Cappuccino draußen noch romantischer Vorstellen. Sicherlich habt ihr auch ein gemütliches Café gefunden und von dort den Blick auf die Fassaden genossen.


    Wünsche euch noch weitere so schöne Tage. Die richtige Einstellung zu diesem Wetter habt ihr bestimmt.

  • Herzlichen Dank für eure netten Kommentare. Heute will ich euch dank schlechter Internetverbindung von Fachwerkgebälk verschonen. Wir werden jetzt eine zweitägige Wander- und Saunapause einlegen und dabei sicherlich die Möglichkeit haben, unsere heutigen Erlebnisse und Fotos einzustellen.


    Danke für die Mitnahme auf den mittleren "Vom Weserbergland über Nordhessen zum Vogelsberg und Spessart" von 7 Teilabschnitten der Fachwerkstraße.


    Solche Stadtkerne sehen doch viel attraktiver aus als Beton- und Glasviertel.


    Warte geduldig auf weitere Aufnahmen.


    Ein besonderer Dank an Hartmut - auf die Idee, den Link einzustellen bin ich gar nicht gekommen. Und das Foto ist für deine von uns absolut nachvollziehbare Meinung (vorhin in Wolfhagen entdeckt):



    Herzliche Grüße,
    Irmgard und Klaus


    PS: Und hier noch ein Link für Burki: Vom Neckar zum Schwarzwald und Bodensee

  • In Etappen (weil das Laden der Bilder so lange dauert) wollen wir euch von den letzten beiden Tagen berichten.


    Erstes Ziel war Hessisch Lichtenau, der Heimat von Frau Holle. Ja, wir befinden uns ja hier im "Gebrüder Grimm Land", die Märchen der beiden Herren sollten uns auch weiterhin begleiten.


    Der (überbelichtete) Eingang...





    ...zum alten Rathaus mit seiner Frau-Holle-Stube. Natürlich lag in diesem Teil Hessens auch etwas Schnee.





    Auch wieder schönes Fachwerk mit Schnitzereien und Liebe zum Detail.





    Weiter ging unsere Fahrt nach...

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