Bei sommerlichen Temperaturen im Herbst lockte uns kurzfristig die See für ein verlängertes Wochenende. Also ab nach Holland, auch wenn viele so denken wie wir.
Am Donnerstag wurde das WoMo startklar gemacht, und am Freitag Mittag konnte es dann endlich losgehen.
Die Reise führte uns durchs Ruhrgebiet über Venlo und Antwerpen zu unserem ersten Ziel: Middelburg, die heutige Hauptstadt Zeelands.
Auf einem ruhigen Stellplatz, unweit vom Zentrum der Stadt, verbrachten wir die erste Nacht.
Am nächsten morgen starteten wir zu einer Besichtigungs-Tour durch die Stadt.
Die erste Station ist der „Langen Jan“, ein 95 m hoher, achteckige Kirchturm der Abtei „Onze Lieve Vrouwe“ (Unsere Liebe Frau), aus dem 15. Jahrhundert.
Um das Wahrzeichen der Stadt zu besichtigen, sind 4,-- Euro Eintritt fällig. Danach hechelt man in endlosen Windungen eine schmale Treppe hinauf, bis man in etwa 50 m Höhe einen kleinen Raum mit Fenstern in alle Himmelsrichtungen erreicht.
Die Sonne stand noch tief, so das die südöstliche Blickrichtung versperrt war. Zudem waren die Fensterscheiben alles andere als sauber. Das Rathaus war gut sichtbar und nachdem ich ein Fenster für die Kameralinse gesäubert hatte, konnte man auch ein Foto schießen.
Fazit: 4,-- Euro um den Kreislauf in Schwung zu bringen ist die Sache nicht wert, aber
Jeder möge für sich entscheiden wofür man das Geld ausgibt.
Das Rathaus im flämisch-spätgotischen Stil ist natürlich ein Hingucker und gehört zu den schönsten Gebäuden der Niederlande.
Vom Marktplatz aus gingen wir zum Kloveniersdoelen, dem ursprünglichen Haus der Schützengilde.
Von hier aus unternahmen wir eine kleine Bootstour durch den alten Stadtgraben und dem neuen Hafen.
Da nicht viel Raum zwischen Boot und Brücken war, musste immer wieder der Kopf eingezogen werden.
Schon bald erreichen wir die Schleuse. Sie verbindet den neuen Hafen mit den alten Stadtgräben.
Vorbei geht es an bewohnte Hausboote, die das ganze Jahr hier liegen.
Die Spijkerbrücke wurde 1853 gebaut. In der altniederländischen Sprache bedeutet 'Spijker' Speicher. Also die Brücke zu den Speichern oder Lagerhäusern.
Im Yachthafen kann man wie woanders auch, sehen, das es viele wohlhabende Bürger geben muss.
Leider war es keine Rundfahrt. Es ging den selben Weg zurück. Hier noch ein paar Impressionen:
Nach der Bootsfahrt musste die Windmühle „De Hoop“ noch für ein Foto herhalten.
Dann wurde es auch schon Zeit an die Weiterfahrt zu denken.
Aber nicht, ohne eine der ältesten und wohl schmalste Straße Middelburgs, die Kuiperspoort, zu sehen.
Im Osten der Stadt kamen wir dann noch an der Oostkerk vorbei. Der achteckiger Kuppelbau wurde in den 60er Jahren des 17. Jahrhunderts erbaut und ist eine der ersten protestantischen Kirchen der Niederlande.
Am späten Nachmittag verabschiedeten wir uns von einer sehr beeindruckenden Stadt und fuhren nach Renesse um dort die Seeluft zu genießen.