Tessin, eine Reise in den Sommer , Teil 2 Vielfalt und Schönheit, Verzascatal
Liebe Foris,
es ist nahezu unbeschreiblich, kommt man vom steinigen Nordtessin und fährt durch das sich schnell senkende Tal den üppig blühenden Landschaften entgegen.
In vielen literarischen „Ergüssen“ wird dabei auf den „Zauber des Lichts und des Himmelblaus" hingewiesen, dem sich niemand entziehen kann.
Und man merkt das sehr schnell selbst, wie sich das Herz in der beinahe mythischen Landschaft öffnet. Man ist plötzlich umgeben von sonnenverwöhnten Palmen und Kamelien an den Hängen des Lago Maggiore.
Es ist, als ob der innerliche Motor anspringt und Geist und Körperhaltung bereits hier in der Sonnenstube der Schweiz sich der mediterranen Leichtigkeit angleicht.
Unglaublich, wie man zum Träumen anfängt.
Da nimmt es sich nicht Wunder, dass das südliche Ende der Schweiz, eine Landschaft voller Gegensätze, einsamen Tälern und verträumten Orten an südlichen Seen auch und vielleicht gerade deshalb von reicher kultureller Vielfalt geprägt ist.
Stöbert man ein bisschen in der Literatur, so erfährt man, dass das Tessin „nicht umsonst Zuflucht für Künstler und Literaten war und ist.“
Nicht nur Hermann Hesse, Friedrich Glauser (nicht gerade ein Vorbild für einen gezielten Lebensweg) oder Patricia Highsmith haben sich hierher zurückgezogen und haben wie z.B. Hermann Hesse „farbenfrohe und barocke Lebensfreude eingefangen“
Nicht zu vergessen auch, der Monte Verita, „ein wichtiger Referenzpunkt auf der intellektuellen Landkarte im deutschsprachigen Raum“.
(ein Autor stellte sogar in den Raum, dass das revolutionäre Tessiner Sanatorium als eine Vorform der heutigen Wellnesshotels gelten kann. Was angesichts der auch „langhaarigen Rohköstler in ihren Reformgewändern , die ihre Selbstverwirklichung suchten“, schwer fällt.)
Widmet man sich aber als Kurzurlauber den natürlichen Schönheiten dieses Landschaftsjuwels, liegt es saisonal bedingt auf der Hand, sich zunächst mit der blühenden Vielfalt und dem Farbenreichtum eines kleinen „Botanic Gardens“, angelegt in einer Gärtnerei an den Hängen des Gamborogno ( wir erinnern uns, der nordöstliche Teil der Hänge am Lago Maggiore), zu widmen.
Allerdings wird seit 2000 das Ganze von einer Stiftung betreut, was der liebevollen Pflege der botanischen Sammlung zu Gute kommt.
Nähern wir uns also dem farbenfrohen Spektakel, das ich in der Größe, auch bezogen auf vereinzelte Sorten, selten gesehen habe.
(auf die einzelnen Namen der Sorten habe ich verzichtet, im Wesentlichen habe ich mich auf die Arten beschränkt, wie Kamelien, Magnolien, Rhododendren und Azaleen)
Problem war lediglich bei stetiger Thermik die Makroaufnahmen aus der Hand zu stabilisieren.
Ev. Wiederholungen sind auf Grund meiner Begeisterung der vielfältigen Formen nicht versehentlich geschehen. Denn es eröffnen sich für viele immer neue Blickwinkel.
Klickt also nicht zu schnell darüber, lach
Sicher könnt ihr jetzt nachvollziehen, warum ich so ins Schwärmen geraten bin und Herz und Seele dem Zauber erlegen sind.
Solchermaßen froh gestimmt, zog es uns nun ins Verzascatal.
Auf die Aufnahmen von Sylvie (tosca) hierzu darf ich nochmal verweisen,
https://www.schoener-reisen.at/forum/showthre…-und-Lavertezzo
und so habe ich nur ergänzende Fotos eingestellt.
Zunächst fuhren wir also zur berühmten Staumauer
mit dem obligatorischen Beitrag für Künstler zur Kunst am Bau
Und fotografierten genau auf dem Damm den Gamborogno , mit Tele den Hotelkomplex La Campagnola hergezogen. (dazu in einem anderen Bericht mehr, ihr werdet staunen)
Bitte beachtet bei der kommenden Weitwinkelaufnahme auf der linken Seite halbhoch im Wald die Straße Richtung Pass auf der linken oberen Seite (dazu später mehr)
Der Hotelkomplex, mittig mit den Schirmen vor dem Schwimmbad und links und rechts die Appartements, darüber ein "Streichelzoo" mit Eselchen für Kinder.
Unvermeidlich die Sehenswürdigkeit schlechthin, die Römerbrücke Ponte dei Salti,
und schon Badegäste
und ein paar ausgewählte Eindrücke der so typischen Schön- und Eigenheiten dieses Tals.
Zunächst die Kirche von Lavertezzo mit der Eigenwilligkeit von geheizten Kirchenbänken, Respekt!
Den so charakteristischen Steinbauten
und dem hintersten Dorf Sonogno mit dem Monte Zucchero
Hier der Kirchturm mit dem Backhaus im Vordergrund
und wie man sieht, opulente Vegetation auch auf 919m im engen Tal
mit der wuchtigen Pyramide Monte Zucchero 2735 m hoch (Tele)
Und den üblichen fast geduckten Steinhäusern an den steilen Hängen des Verzascatals
Mit einem abschließenden Essen ober halb des Stausees im Ristorante al Lago in Vogorno
Ja , wenn das Herz überläuft, lockert sich auch die Zunge bzw. die ungebrochene Schreibwilligkeit.
Ich hoffe doch, ihr seid noch nicht ermattet, sondern freut euch auf den spannenden 3. Teil,
mit Fotos vom Hotel und einem Ausflug in eines der größten Täler des Tessins, ins Maggiatal .
euer
wallbergler