Zur Weihnachtszeit auf der Fraueninsel im Chiemsee

  • Zur Weihnachtszeit auf der Fraueninsel im Chiemsee


    Letztes Jahr waren wir nach Weihnachten, es war schon zu Beginn des Januars, an einem Tag mitten in der Woche auf der Fraueninsel im Chiemsee.


    Wir sind oft im Winter dort – im Sommer nie.


    Ich dachte, jetzt zur beginnenden Weihnachtszeit passen die Bilder und der Bericht vielleicht ganz gut hierher.


    Von Gstadt am nördlichen Chiemsee fahren regelmäßig Schiffe hinüber zu den Inseln (auch von Prien, aber da dauert die Fahrt zur Fraueninsel länger)


    Nach etwa 20 Minuten legte das Schiff an diesem leicht nebligen Tag am Hauptsteg beim Kloster an.



    Die wenigen Familien, die auf Frauenchiemsee wohnen, leben entweder vom Fremdenverkehr oder vom Fischfang.


    Im Januar war die Schonzeit für die Chiemseerenken zwar schon vorbei ( 15.10. bis 31.12) aber Boote und Netze lagen noch am Ufer.







    Zentrum und Anziehungspunkt der kleinen Fraueninsel sind das Kloster Frauenwörth und das Münster.


    Das Kloster hat eine 1200 jährige Geschichte und ist eines der ältesten Frauenklöster im gesamten deutschen Sprachraum.


    Mittelalterliche Annalen berichten von der Errichtung eines Klosters und einer Kirche im Chiemsee im Jahr 782.




    Heute werden im Kloster Seminare und Kurse der verschiedensten Art angeboten.
    https://www.frauenwoerth.de/site.php?use=seminar_sem_abtei
    Hier eine Pdf Jahresübersicht von 2010
    https://www.frauenwoerth.de/upload/files/Seminar%202010.pdf




    Unweit des Klosters steht die Karolingische Torhalle aus dem 9. Jahrhundert



    Dieser freistehende Kirchturm neben dem Münster mit seiner Zwiebelhaube ist das Wahrzeichen des ganzen Chiemgaus.




    Die Eingangspforte in das Münster mit einem bronzenen Löwenkopf , der wahrscheinlich auch aus dem 9. Jahrhundert stammt.




    Das Innere der Kirche mit einem wunderschönen, fast zierlichen Netzrippengewölbe, das zwischen 1468 und 1476 eigezogen wurde.





    Einige Fresken stammen noch aus viel früherer Zeit.



    Marienstatue mit kostbarem Gewand



    Die Holzbänke in der Kirche tragen die Namen derer, die dort ihren Stammplatz hatten ( vielleicht auch noch haben) : Bäcker, Stachlfischer, Hoixlfischer usw…



    In der Klosterkirche befindet sich das Grab der seligen Irmengard (+ 866), der Patronin des Chiemgaus. Sie war im 9. Jahrhundert Äbtissin des Benediktinerinnenklosters und brachte das damals verfallene Kloster zur Blüte.


    Der Irmengardaltar hinter dem Hauptaltar






    Die barocke Krippe im Münster ist eine echte Besonderheit!
    Fotografieren war zwar nicht erwünscht – aber diese Krippe ist so einmalig, dass ich sie unbedingt hier zeigen muss!!



    Figuren der unterschiedlichsten Art stehen rund um die Krippe.
    Bauern, Handwerker, Adlige, vornehme Damen, Schafe, Esel , Kamele , orientalisch aussehende Menschen…, sogar die Königin von Saba mit König Salomo und Begleitung sowie Johannes den Täufer kann man entdecken.






    Zum 6. Januar, dem Dreikönigstag, kommen die Hl drei Könige dazu. Die Krippe mit dem Kind, das auf Stroh liegt, wird ausgetauscht gegen das tanzende Jesuskind. So etwas habe ich noch nirgendwo gesehen.
    https://www.frauenwoerth.de/start/abtei/szenen/



    Der Weg zur Schiffsanlegestelle






    Ganz in der Nähe der Anlegestelle befindet sich auf dem Gelände des Klosters der Klosterwirt- eine gemütliche Gaststätte mit altem Gewölbe.
    Im Sommer findet man dort keinen Platz. Aber im Januar wurden wir fürstlich und zuvorkommend bedient.
    https://www.klosterwirt-chiems…klosterwirt/gastraum.html


    Das ist der Hauptsteg, auf dem sich im Sommer die Menschen drängen und an dem im Sommer auch größere Schiffe anlegen.





    Jetzt an an diesem Wintertag reichte die kleine "Rudolf", die so stabil gebaut ist, dass sie bei einer Eisdecke auf dem See auch als Eisbrecher eingesetzt wird.


    Es war schon dunkel, als wir gegen 5 Uhr am Spätnachmittag drüben in Gstadt auf dem Parkplatz zu unserem Auto kamen.


    ELMA

  • Also der Tipp, im Winter mal auf die Fraueninsel, liebe Elke,


    das hat was. Da käme ich um die Zeit nie hin. Und , ich hab es fast befürchtet beim Lesen des Anfangs, du hast wieder mal mehr gesehen als ich im Sommer.
    Vielen Dank für den großen Bericht, ein kleines Juwel.
    Lieben Gruß
    Helmut

  • Hallo Elke,


    auf dieser Fraueninsel scheint irgendwie die Zeit stehengeblieben zu sein - zumindest scheint es so, denn wie idyllisch Du die Stimmung dort eingefangen hast, mit den Fischreusen und Fischernetzen wirkt alles sehr romantisch und verträumt.
    Dann dieses schöne Kloster, so gepflegt und hergerichtet bildet einen schönen Kontrast zu den ersten Bildern. Sehr gut gefällt mir das Foto, wo Du den Turm zwischen den Bögen fotografiert hast.
    Die Krippe ist wirklich was Besonderes, schön, daß Du sie uns vorstellst.


    Vielen Dank für den schönen Bericht!

    :blume17: Grüssle von Sylvi


    Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt, darauf kommt es an!

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