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Vukovar

  • Josef
  • 14. November 2010 um 21:53
  • Josef
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    • 14. November 2010 um 21:53
    • #1

    Kurz die Geschichte Vukovars.

    Vukovar blickt auf eine lange Geschichte zurück, wie die berühmte „Taube von Vučedol“ aus dem Jahr 2000 v. Chr. bezeugt. Vukovar hat auch archäologische Fundstätten, die von der Frühzeit bis zum Mittelalter reichen.

    Die Stadt am Zusammenfluss von Donau und Vuka war im Mittelalter unter dem Namen „Vakovo“ bekannt.
    Später wurde sie von den Familien Horvat, Gorjanski und Talovici regiert.
    Nach der Eroberung durch die Türken wurde Vukovar Garnisonsstadt und bedeutendes Handelszentrum. Als man die Türken 1687 aus der Stadt vertrieben hatte, nahm Vukovar ihre Rolle als Bollwerk der katholischen Welt gegen den Islam und die orthodoxe Kirche wieder ein.

    1687 kam die Region unter die Kontrolle der Habsburger und es siedelten sich nun vor allem Serben und Kroaten in dieser Region an.
    1736 wurde Vukovar den Grafen Eltz übereignet, die den Namen der Stadt prägten. Der Graf Anshelm Kasimir Eltz errichtete hier zu Anfang des 18. Jhd. ein prächtiges zweigeschossiges Schloss.

    Das Schloss der Eltz wird nach der Zerstörung derzeit wieder aufgebaut.

    Franziskanerkloster und Kirche St. Philip und Jakob
    Die Franziskaner spielten in dem Gebiet von Vukovar jahrhundertelang eine wichtige Rolle.
    Besondere Bedeutung kam dem Wirken der Franziskaner während der türkischen Herrschaft zu, weil sie die ganze Zeit über ihren Gläubigen die Treue hielten. Unmittelbar nach dem türkischen Befreiungskrieg kehrten die Franziskaner in ihr Heimatland zurück und gründeten ihre Residenzen; ihr reges Wirken setzte sich bis zum heutigen Tag fort.
    Der Bischof von Fünfkirchen (Pécs), Nesselrod, erteilte den Franziskanern 1723 die Genehmigung, in Vukovar eine Kirche und ein Kloster zu errichten. Damit beginnt der Bau eines monumentalen Gebäudekomplexes der Franziskaner, des ältesten und markantesten Bauwerks der Stadt Vukovar. Mit ihren 58 m Länge ist die Kirche von Vukovar die drittgrößte Kirche in Kroatien, hinter den Kathedralen von Zagreb und Đakovo.

    Das neu aufgebaute Kloster:

    Leider ist das Innere der Kirche noch sehr bescheiden. Eine Klosterschwester führte uns mit einem doch gewissen Stolz durch die gesamte neue Anlage des Klosters.

    Auch viele andere Kirchen und Kapellen in Vukovar werden wieder neu aufgebaut oder sind schon fertig.

    Wie die am westlichen Stadtrand neu erbaute,

    Auch andere herrliche Gebäude sind schon wieder aufgebaut.

    Aber unendlich viel wartet noch auch einen Wiederaufbau.

    Gedenkfriedhof an die Opfer des kroatischen Unabhängigkeitskrieges

    Dieses größte Massengrab Europas nach dem 2. Weltkrieg liegt an der östlichen Zufahrtsstraße nach Vukovar.
    Dieses Bild mit den 938 weißen Kreuzen, von denen jedes ein hier exhumiertes Opfer symbolisiert werde ich wohl nie vergessen.

    Diesen Friedhof muss man persönlich besucht haben, denn alle Fotos können nicht wiedergeben, was man fühlt, wenn man durch die Reihen der Gräber geht die Gefühlsmäßig nie ein Ende nehmen.
    Hier sind ganze Generationen zur letzten Ruhe gebettet, die Jugend von Vukovar und aus allen Gebieten Kroatiens.
    Hier befällt einen eine Hilflosigkeit die man nicht beschreiben kann. Das Einzige, was man tun kann, ist im stillen Gedenken zu verharren.
    Auf manchen Steinen findet man Fotos einer ganzen Familie, die gleichzeitig hier zu Tode kamen. Dieser Gedenkfriedhof gilt als einer der schönsten Friedhöfe.
    Auch ich habe noch keinen so gepflegten und jedes Grab mit Blumen geschmückten Friedhof gesehen. Die Grabreihen scheinen kein Ende zu nehmen.

    Leider konnte ich den Grund des Unterschiedes zwischen ganzen Reihen von Gräbern mit weißen Marmorsteinen und schwarzen Marmorsteinen festellen. Aber die Reihen wiederholten sich immer und immer wieder.

    Oft waren auf Gräbern ganze Familien abgebiltet die am selben Tag verstorben sind.

    Dieser Wasserspeicher ist inzwischen zum Wahrzeichen Vukovars geworden.


    Liebe Grüße

    Josef

  • wallbergler
    Gast
    • 15. November 2010 um 00:59
    • #2
    Zitat von Josef

    Das Einzige, was man tun kann, ist im stillen Gedenken zu verharren.



    Hallo Josef,

    treffender kann man das nicht zusammen fassen. Da ist vielleicht auch jedes Wort zu viel.

    Unabhängig davon danke ich dir ganz herzlich für die viele Arbeit und den Aufwand den du mit der ausgewählten Bildfolge hattest.

    Herzlichen Gruß
    Helmut

  • Gast001
    Gast
    • 15. November 2010 um 10:52
    • #3

    Ich bin beeindruckt, Josef!

    Nicht nur wegen den gut recherchierten historischen Informationen (so etwas sind wir von Dir ja gewöhnt :wink:) und den wieder einmal so treffend ausgewählten guten Bildern.., nein dieses Mal ist es vor allem Deine persönliche Betroffenheit, die Du in Worte gefasst hast und die sich ganz einfach auf den Leser ( auf mich) übertragen.

    Zitat

    Hier befällt einen eine Hilflosigkeit die man nicht beschreiben kann. Das Einzige, was man tun kann, ist im stillen Gedenken zu verharren.


    So ist es, Josef.

    Danke, dass Du diesen Bericht über Vukovor geschrieben hast und dass Du ihn so geschrieben hast!!
    Hilflosigkeit empfindest Du, ich empfinde auch durchaus Angst, wenn ich solche Bilder sehen.

    Aber ich denke an einen Ausspruch von Albert Camus
    französischer Schriftsteller (1913 - 1960)
    "Es ehrt unsere Zeit, daß sie genügend Mut aufbringt, Angst vor dem Krieg zu haben."

    Gruß,
    ELMA

  • vadda
    Gast
    • 15. November 2010 um 12:08
    • #4

    Hallo Josef,

    danke für deinen großartigen Beitrag!

    Wir sind im Mai dieses Jahres auf dem Weg von Erdut zum Naturpark Lonjsko Polje durch die Außenbezirke von Vukovar gefahren und hatten irgendwie das Gefühl, dass wir in dem Moment nicht die Nerven für einen Besuch der Stadt hatten. Deine Bilder geben uns im nachhinein Recht aber - aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

    Noch einmal danke für deinen einfühlsamen Bericht.

    Herzliche Grüße,
    Irmgard und Klaus

  • Josef
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    • 15. November 2010 um 20:41
    • #5

    Danke für das Lob, habe mich sehr gefreut.

    Nur man kann die Gefühle nicht wiedergeben, wenn man durch die nicht enden wohlenden Reihen geht.

    Wir sind eigens nochmals in die Stadt gefahren um Kerzen zu kaufen und wieder zurück und haben die Kerzen beim Mahnmal angezündet.
    So sind wir noch lange dagestanden und haben auf die weisen Kreuze gestarrt.

    Liebe Grüße

    Josef

  • Gast001 20. Juli 2019 um 20:29

    Hat das Thema aus dem Forum Landesinneres nach Im Landesinneren verschoben.

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