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Grizzlys Bosnienreise 2010

  • Grizzly
  • 3. Oktober 2010 um 22:31
  • Grizzly
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    • 3. Oktober 2010 um 22:31
    • #1

    Donnerstag 15.7.10

    Man hätte sich's einfach machen und den Flieger nehmen können, dann wären wir (meine Studienfreundin F. und ich) in zwei oder drei Stunden in Sarajevo gewesen. Aber das ist, wie Ihr inzwischen wisst, nicht mein Stil.

    Also ...
    Guten Morgääähn - es ist 3:30.
    Die zwei gestellten Wecker brauche ich nicht, das Reisefieber weckt mich.
    Kissen gepackt (das schleppe ich seit 20 Jahren wegen meiner lädierten Halswirbelsäule auf allen Reisen mit), gefrühstückt, Abschied von meiner Frau - Taxi, U-Bahn, um 5:35 bin ich am Hauptbahnhof,
    der ICE nach München kommt ausnahmsweise mal pünktlich und um 6:00 gehts los.

    Bis München haben wir fast das ganze Großraumabteil für uns, machen uns breit und holen etwas Schlaf nach.
    In der bayrischen Landeshauptstadt steht ein Eurocity nach Klagenfurt mit 3 Kurswagen nach Zagreb bereit, der ist dann gut besetzt, auch unser Sechser-Abteil füllt sich schnell - zum Glück mit verträglichen Studenten aus Norwegen;
    mit seinen Reisegenossen kann man manchmal Pech haben, und dann hilft nur noch die Flucht in den Speisewagen,
    so vorhanden.

    Hier sind wir schon an Bad Hofgastein vorbei

    (Sorry, das Bild ist a bisserl unscharf, halt aus dem fahrenden Zug geschossen)

    und hier kurz vor dem langen Tunnel zwischen Österreich und Slowenien.

    Die rote österreichische Lok hat uns bis Dobava gezogen,
    der Grenzstation zwischen Slowenien und Kroatien,

    die kroatische löst sie ab.

    In Zagreb holen uns Bekannte ab und begleiten uns in die 300m entfernte Jugendherberge (Omladinski Dom in der Petrinjska 77), in der ich sechs Wochen zuvor die einzigen beiden mit Nasszelle bestückten Einzelzimmer reserviert habe, das Ganze im 4. Stock, zum Glück funktioniert der museumsreife Aufzug. Aber ich hätte auch gleich zwei Kabinen in der Sauna buchen können.


    Freitag 16.7.

    Vor der Zagreber Hauptbahnhof

    grüßt König Tomislav

    - entschuldigen Sie, Majestät, dass ich Ihren Spiess oben abgeschnitten hab, aber nicht viel - gucken Sie hier :klick:


    Ich hab mir lang überlegt, ob ich für die Weiterfahrt nach Sarajevo den Zug oder den Bus nehmen soll. Da der Zug auf der 9-Stunden-Strecke keinen Speisewagen hat und nur kurze Aufenthalte, während der man nix zu Trinken holen kann, hab ich mich für den Bus entschieden. Was auch den Vorteil hat, dass man länger schlafen hätte können, wenn das bei der Schwüle gegangen wäre.

    Nachdem ich den Busbeifahrer gefragt habe, ob ich mich weiter vorn hinsetzen kann, um besser photographieren zu können, setzt der mich ganz vorn auf den Reiseleiterplatz ! Das die meisten Bilder trotzdem verwackeln, dafür kann der Fahrer nichts. Dafür weist er mich zwischendurch auf Besonderheiten hin, wie hier auf die KZ-Gedenkstätte Jasenovac
    .

    Jetzt ist schon Banja Luka ausgeschildert,

    und hier kommt die kroatische Grenzstation in Sicht
    (direkt an der Grenze, hat man mir gesagt, soll ich lieber nicht photographieren).

    Die Abfertigung geht flott - und hinter dieser Brücke wartet Bosnien.

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

  • Grizzly
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    • 5. Oktober 2010 um 06:51
    • #2

    Immer noch Freitag, 16.7.10

    Vor den Grenzkontrollen verlasse ich meinen "Logenplatz", damit die Busfahrer keinen Ärger kriegen - man weiss ja nie. Deshalb gibts von Bosanska Gradiska auch keine Bilder. Es ist eh ein Problem, aus einem fahrenden Fahrzeug Bilder zu machen, mindestens zwei Drittel kann man hinterher wieder löschen.

    Wir befinden uns in der Republika Srpska, dem serbischen Teil Bosniens - alle offiziellen Verlautbarungen sind in kyrillischer Schrift gehalten. Auf der Straße hier steht Schkola. In lateinischer Schrift geschrieben,
    könnte sich auch ein Sprachunkundiger noch denken, dass das "Schule" heisst.

    Aber wenn er kein Kyrillisch lesen kann, haben er und das - wahrscheinlich serbische ! - Kind,
    das ihm ins Auto gerannt ist, die Arschkarte ...

    Nicht weit hinter der Grenze gibt's die erste Kaffe- und Pinkelpause.
    Unser Bus ist nicht der einzige, einer hat noch die lange Fahrt nach Göteborg vor
    und schon mindestens fünf Stunden seit Sarajevo hinter sich ...


    Bis Banja Luka war die Landschaft relativ langweilig, jedenfalls von Bus aus.
    Das ändert sich dahinter, als das Vrbas-Tal anfängt.

    Vor Jajce verlassen wir das Tal - die zweite Kaffeepause gibt mir noch Gelegenheit
    für ein paar Bilder von oben.

    Da geht's runter.

    Diese vorbildliche Raststätte

    beherbergt auch einen Nichtrauchersalon -
    einen in keinster Weise abgetrennten Seitenflügel mit einem kleinen Schild
    SALA ZA NEPUSACE = Saal für Nichtraucher.

    Man muss ihnen zugute halten, dass das das einzige Restaurant mit Nichtraucherabteilung
    gewesen ist, dass ich auf meiner ganzen Bosnienreise gesehen habe.

    Die nächste Schlucht kommt bestimmt ...

    und der nächste Verursacher einer weiteren kleinen Verspätung auch.


    Allmählich wird's Abend

    ... und wir sind erst in Jajce oder Travnik - die Busbahnhöfe sind leider nicht sehr charakteristisch.

    Bis Sarajevo gibt's leider keine forumtauglichen Bilder mehr. Aber dann ...

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

  • vadda
    Gast
    • 5. Oktober 2010 um 11:17
    • #3

    Da warten wir gespannt auf die Fortsetzung, Grizzly - wollen wir doch im nächsten Jahr auch BiH besuchen!

    Zitat von Grizzly

    ...Dafür weist er mich zwischendurch auf Besonderheiten hin, wie hier auf die KZ-Gedenkstätte Jasenovac...

    An der Gedenkstätte Jasenovac (am Ostrand des Naturparks Lonsjko Polje) sind wir in diesem Jahr auch vorbei gefahren, aber es hatte wie aus Kübeln geschüttet, so dass wir nicht angehalten haben.

    Bitte weiter machen, Grizzly!

    Grüsse aus dem "Pott",
    Irmgard und Klaus

  • Gast001
    Gast
    • 5. Oktober 2010 um 13:19
    • #4

    Ich genieße es , diese Art zu reisen mitzuerleben - aber nur virtuell :wink: ....ob ich heute noch das nötige Sitzfleisch für solch eine Strecke im Bus aufbringen würde, ich weiß nicht.

    Entstehen eigentlich bei solch langen Reisen auch Kontakte und Gespräche zu/mit ( vermutlich einheimischen) Mitreisenden?

    Was sind das für Leute, die da mitreisen??

    Zitat

    Bitte weiter machen, Grizzly!

    Dem Wunsch von Klaus schließe ich mich an!!

    Gruß,
    Elke

  • Grizzly
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    • 5. Oktober 2010 um 22:13
    • #5

    @ ELMA:
    Mit Mitreisenden hat sich wenig ergeben, zumal ich die meiste Zeit mit einer Studienfreundin aus Heidelberger Zeiten unterwegs war. Da denken dann die andern, wir wären verbandelt oder gar verheiratet, was ja gar nicht stimmt und was wir, wenn's die Gelegenheit ergab, auch richtig stellten, aber das hält die Leute natürlich ab, Kontakt zu suchen.


    (immer noch 16.7.10)

    Irgendwann gegen 22 Uhr, es ist schon stockfinster, laufen wir doch noch im Busbahnhof von Sarajevo ein. Mein Bekannter S., der mit seiner Familie vor dem Krieg flüchtete und aufgrund der Engstirnigkeit deutscher Ausländerbürokraten mit 15 Jahren zurück musste, holt uns ab. Für grad mal 7 Mark kurvt uns der Taxifahrer quer durch die Stadt zum Hotel Hayat in der oberen Altstadt.

    Auf der HP sehen die Zimmer etwas geräumiger aus als in der Realität. Das überdimensionierte Bett füllt fast das ganze Zimmer aus, und da die Halterung für's TV-Gerät kaputt ist, stellt das gute Stück nichts als ein Verkehrshindernis dar -

    da ich nicht zum TV-Glotzen nach Sarajevo gekommen bin, lasse ich den Kasten entfernen
    und bastele mir einen Doppeldeckernachtisch.

    Mit der Toilette geht das nicht so einfach.
    Zum einen muss ich um das ganze Bett herum laufen, da Ausstieg nur nach einer Seite möglich ...

    zum andern muss man erst mal in die Dusche steigen, damit man die Bad/Klotür zukriegt,
    was zur Toilettenbenutzung dringend notwenig ist
    Ohne Verrenkungen können nur extrem Magersüchtige diese Einrichtung geniessen.


    Wir drehen wir trotz der späten Stunde eine Runde durch die Bascarsija, das Basarviertel, in dem noch das Leben tobt ...

    bis gegen Mitternacht ziemlich plötzlich die Läden zugeklappt werden.

    Dann bleibt einem nur der noch der Rückweg, wobei wir in den ersten Tagen über jede Orientierungshilfe dankbar sind, wie zum Beispiel dieses rote Schrottauto Marke Zastava, das wohl schon seit Jahren hier in der Nähe des Hotels parkt und deshalb auch leicht wieder zu finden ist.

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  • Gast001
    Gast
    • 5. Oktober 2010 um 22:31
    • #6

    Bei dem Abendspaziergang wäre ich auch gern dabei gewesen!!

    (Es gibt schlimmere Bleiben als dieses Hotelzimmer!! :wink: Recht eng - aber sieht doch recht sauber aus)

    Gruß,
    ELMA

  • Grizzly
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    • 7. Oktober 2010 um 07:02
    • #7

    @ Elma:
    Stimmt, sauber war's.

    Sonntag 18.7.10

    Mittlerweile hab ich die Tage durcheinander geschmissen - ein Teil der obigen Bilder ist bereits am Samstag (17.7.) entstanden, an dem sich die Reisegruppe zum ersten Mal zusammengefunden hat, unter der Leitung des TAZ-Journalisten Erich Rathfelder, der seit 20 Jahren hier lebt, und seiner Frau Amela. Die beiden werden uns jetzt 9 Tage ihr Land zeigen.

    Zu Beginn unseres Stadtrundgangs kommen wir, wenige Schritte von unserem Hotel entfernt, an einer kleinen Moschee mit Friedhof vorbei. Daneben spielen ein paar Buben unermüdlich Fußball - als Torwand dient ein Garagentor.

    Infolge des Kriegs mussten mehrere riesengroße Friedhöfe angelegt werden,
    zum ersten laufen wir weniger als fünf Minuten.

    Unweit des Eingangs steht ein kleines Mausoleum über dem Grab von Alija Izetbegovic (1925 - 2003),
    des ersten Präsidenten von Bosnien-Herzegowina. Sein Grab findet man nur, wenn man es weiss -
    es gibt weder Grabstein noch ist irgendwo sein Namen zu lesen.


    Auf diesem Grabstein (wie vielen anderen) steht sinngemäß:
    "Sagt nicht, dass die auf Allahs Reise Gestorbenen (?) tot sind.
    Nein, sie leben.
    Aber Ihr merkt es nicht."

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

  • Gast001
    Gast
    • 7. Oktober 2010 um 19:06
    • #8

    Immer wenn ich solche Bilder sehe, spüre ich dasselbe Schaudern und die gleiche Trauer wie bei Bildern von den Soldatenfriedhöfen mit dem riesigen Grabfeldern aus dem 1. und 2. Weltkrieg.

    ELMA

  • Grizzly
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    • 7. Oktober 2010 um 22:50
    • #9
    Zitat von ELMA

    Immer wenn ich solche Bilder sehe, spüre ich dasselbe Schaudern und die gleiche Trauer wie bei Bildern von den Soldatenfriedhöfen mit dem riesigen Grabfeldern aus dem 1. und 2. Weltkrieg.


    Geht mir so ähnlich.
    Aber leider kommen hier noch mehr - zum Glück auch viele schöne Bilder, die mit Kireg nix zu tun haben.

    Vom Wohnort der Toten, die man nie vergessen darf, und den Grund, warum sie so früh sterben mussten, auch nicht, zurück ins Leben. Weil das geht ja weiter, und das ist gut so.

    Wir gehen jetzt runter ins Zentrum der Stadt. Wo der Handel seit Jahrhunderten blüht (mit einigen Jahren Zwangspause,
    aber die ist seit 15 Jahre zu Ende) und sich die Touristen auf die Füße treten,


    vorbei an einer Großbaustelle, aus der mal die Residenz des Obersten der Muslime
    in Bosnien und Herzegowina werden soll - so soll sie aussehen -

    in wenigen Minuten sind wir unten am Sebilj (sprich Ssebil), dem Brunnen am Eingang der Bascarsija, dem Basarviertel, den man ab dem zweiten Tag seines Sarajevo-Aufenthalts als Treffpunkt vereinbart, der ständig von Tauben umlagert ist, und an dem man jederzeit seine mitgebrachte Wasserflasche füllen kann.

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

  • Gast001
    Gast
    • 7. Oktober 2010 um 23:29
    • #10
    Zitat von Grizzly

    sich die Touristen auf die Füße treten,

    Wirklich - so weit ist es schon wieder???

    ELMA

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