Eine Tour durch Krakau

  • Hallo miteinander,


    zugegeben, sehr viele Stadtbesichtigungen haben wir noch nicht gemacht. München, Köln, Hamburg, Paris und Rom, ein besonderes Highlight für uns war aber Krakau.


    Leider kann ich auch nicht mehr sehr viel über Krakau berichten, die Festplatte oberhalb meines Halses wird regelmäßig bereinigt, sodass die Erinnerungen an unsere Fahrt vor fast genau 2 Jahren schon ziemlich eingeschränkt sind (werde aber versuchen, noch einiges zu recherchieren).


    Mit einem Billigflieger starteten wir mit einem größeren Freundeskreis von Dortmund nach Krakau.





    Die St. Michael- und St. Stanislaus-Kirche ist dem hl. Stanislaus, dem Schutzheiligen Polens gewidmet. Der damalige Krakauer Bischof soll hier während der heiligen Messe im Jahre 1079 ermordet worden sein. Alljährlich werden die Reliquien von St. Stanislaus von Skałka (Felsen) von der Wawelkathedrale feierlich in einer Prozession hier her getragen.








    Das Bild im Hochaltar stellt den hl. Erzengel Michael dar. Im linken Kirchenschiff (nicht im Bild) ein dem hl. Stanislaus gewidmeter Altar wo sich auch der Baumstumpf befindet, auf dem der Heilige gevierteilt worden sein soll.





    Genug der Grausamkeiten - Blick über die Weichsel auf dem Weg zum Wawel.





    Der Wawel ist die ehemalige Residenz der polnischen Könige in Krakau. Die Burganlage mit der Kathedrale liegt auf einem Hügel über der Weichsel und gehört ebenso wie die Altstadt von Krakau zum UNESCO Weltkulturerbe. Die Kathedrale St. Stanislaus und Wenzel in Krakau die Bischofskirche des Erzbistums Krakau.


    Eine Besichtigung haben wir auf die nächsten Tage verschoben, da es am Wochenende dort „übervoll“ war (daher auch fast alle Fotos gen Himmel).








    Apropos Fotos, ich war seinerzeit noch mit einem minderwertigen Objektiv ausgestattet, daher nicht ganz so die Qualität.








    Tadeusz Kościuszko-Denkmal (?)










    Das Dechanten Haus auf der Kanonicza-Straße, wo Karol Wojtyla als Bischof in den Jahren 1958-1967 wohnte.





    Die Peter- und Paul-Kirche ist berühmt für die Statuen der zwölf Apostel (davon später mehr). Hier - wie fast überall in Krakaus Kirchen – fanden fast ganztägig Messen statt, was das Fotografieren im Innenraum natürlich nicht erlaubte.





    Hinein in die Altstadt...





    ...zum Rynek Główny, der mit rd. 40.000 qm einer der größten Marktplätze Europas ist. Hier konzentriert sich das Leben der Universitätsstadt. Studenten und Touristen sitzen in den Cafes rund um den Platz und genießen den Blick auf die Tuchhallen und die Marienkirche. auf dem Platz und in den Arkaden herrscht eine südländische Stimmung, ganz Krakau trifft sich hier.








    Die Marienkirche mit den zwei ungleich hohen Türmen. Vom höheren Kirchenturm (81 m), dem alten Wachturm von Krakau, ertönt jede volle Stunde in alle vier Himmelsrichtungen der sogenannte Hejnał - ein Trompetensignal. Er wird an einer bestimmten Stelle unterbrochen – zur Erinnerung des Todes eines Kirchturmwächters, der die Bürger vor den Tataren warnen wollte und während des Signals durch einen Tatarenpfeil getroffen wurde.





    Durch die Jahrhunderte hindurch war der Platz der Mittelpunkt des gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und religiösen Lebens von Krakau. Hier wurde auch Recht gesprochen - auf dem Marktplatz befand sich eine Hinrichtungsstätte.


    Tuchhallen





    Es war noch relativ früh am Morgen, später war der Platz „rappelvoll“.








    Florianstor





    Grunwald-Denkmal auf dem Matejko-Platz zur Erinnerung an den Sieg der polnisch-litauischen Truppen über den Deutschen Orden in der Schlacht von Grunwald (15. Jahrhundert). Es zeigt den König Władysław II. Jagiełło und den litauischen Großfürsten Withold sowie zu deren Füßen den toten Großmeister des Deutschen Ordens, Ulrich von Jungingen. Aber das ist eine eigene Geschichte...
    Rechts hinten die Florianskirche...





    ...in der gerade einmal keine Messe stattfand.


    Im 12. Jahrhundert wurden einst die Reliquien des heiligen Florians nach Krakau überführt. Es wird berichtet, dass die Pferde plötzlich stehen blieben – ein Zeichen Gottes. Genau an der Stelle errichtete man damals die St. Florianskirche, an welcher der spätere Papst Johannes Paul II. alias Karol Wojtyla nach Ende des Zweiten Weltkrieges seinen ersten Arbeitsplatz als Vikar hatte und sich um die Krakauer Stundenten kümmerte.





    Annenstiftskirche
    Die St. Anna-Kirche gilt als die schönste und sehenswerteste Barockkirche Krakaus.
    Sowohl früher als auch heute finden hier die feierlichen Inaugurationen des akademischen Jahres und die Verleihungen des Doktortitels statt.








    Synagoge im jüdischen Viertel Kazimierz
    Hier weitere Informationen zum Judenviertel Kazimierz: https://www.krakau-erleben.de/…tel-kazimierz-krakau.html





    St.-Joseph-Kirche








    Allgegenwärtig: Papst Johannes Paul II (links unten im Bild)





    Im ehemaligen Ghetto, dem Viertel Podgórze (Unter dem Berg) besuchten wir am Plac Bohaterów Getta (Platz der Ghettohelden) das Museum in der ehemaligen Apotheke Pod Orłem (Zum Adler), um uns über die Geschichte des 1941 errichteten Krakauer Ghettos zu informieren. Ein lohnenswerter Besuch, der zum Nachdenken anregt. https://de.wikipedia.org/wiki/Ghetto_Krakau


    An dieser Stelle muss ich den Bericht für einige Tage unterbrechen, um weitere Recherchen zu betreiben. Irgendwie ist mir in diesem Bericht der gewohnte Humor abhanden gekommen. Dafür hat sicherlich auch bei der Zusammenstellung der Bilder diese in der Apotheke fotografierte Aufnahme gesorgt:





    Es grüßen herzlichst


    Irmgard und Klaus

  • Ich kann nur eines sagen:


    beeindruckend


    sowohl die Bilder und Dein Bericht - aber vor allem die virtuelle Begegnung mit dieser Stadt, von der ich bisher den Namen kannte , aber keinerlei Vorstellung hatte.


    ( Ich muss feststellen, dass Deine Festpatte offensichtlich von guter Qualität ist und zuverlässig gespeichert hat.)
    Durch die Informationen wurden Deine Bilder richtig lebendig-


    Danke Klaus, danke Irmgard!!


    Gruß,
    ELMA

  • Ist ja nicht zu fassen, Vadda,


    das ist ergreifend und höchst bemerkenswert. Ich hatte ehrlich eine völlig andere Vorstellung, gerade auch von Polen, denen ja nun wirklich existenziell damals übel mitgespielt wurde.
    Und jetzt sehe ich Paläste, herrliche Innenstadtbereiche und pompöse , prunkvolle Kirchen.
    Ich war als 20 jähriger in Bulgarien, da hatte ich meinen Schlag weg vom Osten und seither zog es mich nie mehr dahin, auch wenn mir der Wandel der Zeit bewusst war und ist.
    Aber das politisch bedingte an den Grenzen wollte ich nicht mehr mit machen.
    Danke dir,
    dass du hier ordentlich mit eingegrabenen Ansichten aufgeräumt hast.
    Und das mit herrlichen Motiven. Danke auch für die Arbeit des Einstellens.
    Servus Helmut

  • hallo Vadda,


    danke für euren Bericht.


    es ist immer schön, wen n man einges über Länder und Städte erfährt, wo man nicht so schnell hinkommt.


    Micha weiß über Polen doch ein bissel mehr als ich, da er ein paar Mal in Polen zu tun hatte.


    vielen Dank noch mal!


    liebe Grüße


    Ini

  • JA, auch in Polen gibt es viele sehenswerte Reiseziele.


    Eines davon hast Du uns hier bestens vorgestellt und das noch bei bestem Wetter.


    Die bewegte Geschichte hinterlässt nicht immer nur positive Gedanken an die Vergangenheit. Du hast es toll herübergebracht.

    [COLOR="#0000CD"]Entdecke die Welt, wie einst Captain Cook, Baedeker oder Marco Polo[/COLOR]


    Carpe Diem Annette und Hartmut


    [COLOR="#008080"]Wissen schafft Wissen - jeden Tag entsteht neues Wissen![/COLOR]

  • Hallo miteinander,


    weiter geht es mit einem Bild, das wohl jeder schon einmal gesehen hat. Im Innern eine kleine Ausstellung und es wurde auch ein erschütternder Dokumentarfilm gezeigt.





    Besuch eines jüdischen Friedhofes im Viertel Kazimierz (für weitere Informationen zu Kazimierz hatte ich ja schon einen Link gesetzt)











    Man setzte sich an den Nowy-Platz in Kazimierz, der von Kneipen, Cafés und Restaurants umgeben ist und man erlebt den Geist der Krakauer Boheme: orthodoxe Juden in schwarzen Kaftanen, über die mit Fotoapparaten behangenen Touristen bis hin zu einer farbenprächtigen Mischung aus Künstlern und Jugendlichen. Hier herrscht der Geist der Kunst, der Geschichte und der Jugend (und ich bekomme endlich mein Bier).





    Über den Grüngürtel, der Planty, der die Altstadt umschließt, geht es wieder in die Innenstadt.





    Die Dominikanerkirche mit dem angrenzenden Kloster hat uns neben der Marienkirche am meisten beeindruckt. Die Kirche ist ein prächtiges Beispiel der gotischen sakralen Architektur in Krakau. Die Kirche und das Kloster sind ein Zentrum der studierenden jungen Katholiken. Hier finden spezielle Gottesdienste für junge Leute statt. Sie erfreuen sich unter den Studenten großer Beliebtheit.














    Keine Ahnung mehr, was das war – aber einfach schön.





    Das alte Theater: Stary Teatr (?)











    Zurück zur Marienkirche (hier in der Abendsonne),...





    ...die wir jetzt auch im Innern besichtigen konnten. Zuvor waren wir nur während eines Gottesdienstes in die Vorhalle gekommen, die Kirche war übervoll. Es ist uns während unseres Aufenthaltes aufgefallen, dass die hl. Messen, die quasi rund um die Uhr stattfanden, alle gut besucht waren. Die prunkvollen Einrichtungen zeigen, wo viele Polen ihr Geld lassen oder gelassen haben.


    Die Kirche der heiligen Magd Maria wurde Ende des 13. bis zum Beginn des 15 Jahrhundert als klassisches Beispiel polnischer gotischer Architektur errichtet.





    Als bedeutendstes Kunstwerk gilt der Krakauer Hochaltar von Veit Stoß. Er ist der größte Altar Europas dieser Art und entstand in den Jahren 1477–1489, gestiftet von der Bürgerschaft Krakaus. Der Marienaltar besitzt die Abmessungen 11 m × 13 m, die Höhe der realistisch wiedergegeben Figuren beträgt ca. 2,7 m. Er wurde aus Eichen (Konstruktion) und Lindenholz (Figuren) geschnitzt und erzählt bei geöffneten Türen die Geheimnisse der Freude Mariens von der Verkündigung bis zur Himmelfahrt. Bei geschlossenen Türen sind dagegen die zwölf Szenen des Leidens Mariens zu sehen.











    Unterwegs zu...





    ...zu einem der Restaurants in der Kellergewölben tief unter der Stadt.





    Dort hat Irmgard einen neuen Freund gefunden...





    ...und ich das herzhafte „bigos“ verspeist, eine typische polnische Hauptspeise bestehend aus Sauerkraut, Pilzen, Weißwein und verschiedenen Fleisch- und Wurstsorten, hmmm!





    Krakau bei Nacht





    Am Eingang zur St. Peter und Pauls-Kirche stehen zwölf mächtige spätbarocke Apostelfiguren. Diese wurden allerdings im 18. Jahrhundert durch Kopien ersetzt, da die Originalen durch Luftverschmutzung völlig zerfressen wurden. Ein beliebtes Bild für jeden Fotografen, mir fehlte ein Stativ.





    Die Berhardinerkirche...





    ...und der Wawel





    Mit einem Besuch der Salzbergwerkes Wieliczka sollte es am nächsten Tage weitergehen. Davon berichten wir später, für heute soll es zunächst genug sein.


    Es grüßen herzlichst


    Irmgard und Klaus

  • Mit ambivalenten Gefühlen habe ich Deinen Bericht bis hierher verfolgt.


    Sicher ging es Euch ähnlich - es kommt ja auch im Bericht zum Ausdruck:
    im Kopf irgendwo die geschichtlichen Ereignisse, die unser Verhältnis zu Polen doch immer noch beeinflussen, anderseits die Lebenslust auf dem Nowy-Platz in Kazimierz, die man auch Euch beiden deutlich ansieht.


    Und dann die prachtvollen , vor allem kirchlichen Bauten, die den Polen offensichtlich so wichtig sind, dass sie viel Geld dafür aufwenden.


    Das blaue Gewölbe in der Kirche der heiligen Magd Maria, der geschnitzte Altar von Veit Stoß...
    von Dir , Klaus , hervorragend ins Bild gesetzt!!
    Ich weiß nicht, welches Bild mir am besten gefällt - es sind sehr viele.


    Besser kann man für eine Reise nach Polen- speziell nach Krakau - nicht werben!



    **\'6


    Gruß,
    ELMA

  • Hervorragend Klaus,


    ungemein majestätisch wirkende Kirchenbilder außen und vor allen Dingen innen.


    Hier wird ganz klar der starke katholische Einfluss als 1. Glaubensrichtung ins Bild gebracht.
    Grandiose Aufnahmen
    Vielen Dank
    Helmut

  • Nachdem 2 große Familienfeiern und deren Vorbereitung uns von der weiteren Berichterstattung abgehalten haben pressiert es nun, da morgen mein letzter Urlaub beginnt. Vorher noch WoMo packen usw., aber nicht, ohne vorher diesen Bericht zu beenden.


    17 km südöstlich von Krakau liegt die Stadt Wieliczka, bekannt durch das Salzbergwerk, das 1978 als UNESCO-Welterbe ernannt wurde. Bis zu einer Tiefe von 315 m wurde hier auf 9 Hauptsolen seit dem 13. Jahrhundert Salz abgebaut.





    Heute bietet sich dem Besucher eine phantastische Kunst aus Salz, die über die Jahrhunderte von Bergleuten geschaffen wurde.





    Lebensgroße Figuren...








    ...und künstliche Seen untertage.





    Erst 1996 war das Salzvorkommen nahezu abgebaut.











    In dieser riesigen "Kathedrale" mit einer unglaublichen Akustik wollten wir eigentlich das Steigerlied anstimmen, aber unsere Begleiter haben sich „schamvoll abgewandt“. Auch im polnischen Bergbau wird dieses Lied gesungen, dessen mir liebste Strophe so lautet: **\'5


    Wir Bergleut´ sein kreuzbrave Leut´,
    |: denn wir tragen das Leder vor dem Arsch bei der Nacht : |
    |: und saufen Schnaps : |


    Hätte hier wirklich gut geklungen.





    „Das letzte Abendmahl“ als riesengroßes Relief.





    Wieder übertage (bergmännisch geschrieben) ein Blick in die Kirche von Wieliczka...





    ...und den (fragwürdigen?) Text zu einem Bild in einer Ausstellung über den 2. Weltkrieg.





    Nach einmal Krakau bei Nacht...








    ...und der Tag unseres Abschiedes.








    Christi-Verklärung-Kirche...








    ...und der Wawel. Bei der von uns besuchten Führung durch das Innere durfte leider nicht fotografiert werden.





    So endete leider unser Besuch der Stadt Krakau, die uns noch lange in Erinnerung bleibt als ein „Juwel im Osten“.


    Es grüßen herzlich (und frohgestimmt über den bevorstehenden Urlaub, der entweder nach Norden oder Süden führt)


    Irmgard & Klaus

  • Hallo Klaus,


    zunächst mal einen erholsamen und wunderschönen Urlaub wünsch ich dir. (Für den Fall , dass du das noch schnell überfliegst, wegen Zeitmangel \\4\\4\\4)


    Wie schon beim ersten Bericht, setzt sich auch hier das Erstaunen fort, wie schön, interessant und bildkräftig auch diese Stadt ist.


    Zum Bergwerk habe ich ja schon mal generell Stellung genommen, auch wenn die Bilder sehr imposant sind.


    Deine Nachtbilder sind besonders gelungen.
    Vielen Dank
    und in dem Wissen, dass du uns wieder mit Traumaufnahmen verwöhnen wirst, können wir dich
    freudig in den Urlaub "entlassen"
    Helmut



  • Das ist ein schöner Abschluss Deiner Krakau - Präsentation!
    Wie Helmut bewundere ich vor allem auch die Nachtbilder... und die von untertage...


    ach nein - eigentlich alle Deine Bilder!! Danke!


    Nun darf man gespannt seien:
    Norden oder Süden?? ( ich glaube, ich weiß es schon ;) - aber wenn jemand mit dem Womo unterwegs ist, weiß man ja nie...


    Gute Reise!


    Gruß,
    ELMA

  • Krakau ist eine wirklich interessante Stadt. Es hat einfach einen ganz eigenen Flair und man muss diesen am besten selbst erleben! In diesen Fotos ist das Gefühl dass man in dieser Stadt bekommt sehr gut eingefangen! Ich fahre gern wieder hin! :)

  • Ich liebe Krakau, ich hab dort viele Freunde. jedes Mal wenn ich in Polen muss ich sie besuchen. Besonders schön finde ich die Altstadt. Die ist wirklich wunderschön :)

  • Danke für diesen herrlichen bericht und diie Fotos aus Krakau.


    Ja Krakau ist wohl die schönste Stadt Polens.

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