Das Lehmland Crete und das Kloster Monte Oliveto Maggiore
Südöstlich von Siena erstreckt sich eine Landschaft, die von vielen Toskanatouristen umfahren wird.
Die Crete, das Lehmland , ist eine Region von rauer Schönheit, stellenweise einer Mondlandschaft ähnlich, vor allem im Spätherbst und Winter, wenn nur wenig Grün die okerfarbigen und braunen Lehmflächen unterbricht.
Unsere Reise war Anfang November.
Wir kamen vom Osten der Toskana aus dem Arnotal und wollten über Asciano hinüber nach Buonconvento und von da aus zum Campingplatz Soline in Casciano bei Murlo, dem einzigen ganzjährig geöffneten Campingplatz in dieser Gegend.
Die Felder waren alle abgeräumt, nur manche Flächen schon wieder neu eingesät.
Ein für dieser Gegend typischer Ausblick
Die dicke Lehmschicht ist unberechenbar. Erosion und Erdrutsche verändern die Landschaft und bringen so manche Gehöfte in ernste Gefahr.
Mitten in dieser abgeschiedenen Gegend steht das Kloster Monte Oliveto Maggiore.
Tolomei, ein reicher Sienese hatte sich 1313 hierher zurückgezogen und den Orden der Olivetaner nach den Regeln des Heiligen Benedikt gegründet.
Vorbei an einem dicken Turm aus Ziegelsteinen betritt man das Klostergelände durch ein Tor
Ein mit Terrakotta belegter Weg führt hinunter zur Klosterkirche
In der Klosterkirche war es leider sehr dunkel ( Blitzlicht war nicht erlaubt). Beeindruckt haben mich vor allem das wunderschöne intarsiengeschmückte Chorgestühl, sowie ein großes Lesepult mit Intarsien, z.B. mit dieser hübschen Katze ( Leider war ein besseres Bild nicht möglich, das Lesepult stand weit hinter einer Absperrung)
Durch eine Seitentür gelangte man in den Kreuzgang
Hier wird man überrascht durch eine Reihe von großen Fresken an der Wand im Kreuzgang. In 35 Bildern wird das Leben des Heiligen Benedikt von Nursia dargestellt.
Faszinierend sind nicht nur die Hauptpersonen, sondern auch die vielen Details, die vom damaligen Leben erzählen.
Die Fresken wurden von Lucca Signorelli begonnen, der dann den Auftrag 1508 an Giovanni Antonio Bazzi, genannt Sodoma weitergab.
Als pikante Einzelheit ist überliefert, dass Sodoma ein recht lebenslustiger Mensch gewesen sein soll, der sich auch zu seiner Homosexualtät bekannt hatte. Für die damalige Zeit eine ungeheuerliche Angelegenheit. Man nannte ihn schließlich Il Mataccio, den Schwachsinnigen.
Er durfte dennoch weitermalen. Man unterstellte ihm jedoch, dass er neben den geforderten Hauptszenen zu viel Wert auf Details lege, wie z.B. ein verführerisches Lächeln einer Nebenfigur oder den prallen Hintern eines Soldaten.
Hier eine Hintergrundszene aus dem „prallen Leben“ – mitten im Kreuzgang. Ob das die Mönche beim Meditieren nicht etwas ablenkte?
Die Klosterbibliothek im Refektorium ist sehenswert. Wir hatten uns zu lange im Kreuzgang aufgehalten und nicht daran gedacht, dass um 12 Uhr geschlossen wurde.
Der Aufseher ließ uns nur noch einen Blick durch die halbgeöffnete Tür werfen.
Weg durch das Klostertor hinaus zum großen Parkplatz.
Bei der Weiterfahrt auf der Straße 451 hinunter nach Buonconvento ergaben sich wunderschöne Ausblicke.
In Buonconvento hieß es die kleine Straße zu finden, die wieder hinauf auf die Höhe , vorbei an dem kleinen Etruskerort Murlo bis nach Casanova und schließlich bis zum Campinplatz Soline in dem kleinen Ort Casciano führt.
Murlo, eine alte Etruskersiedlung
Vorbei an Vescovada
In Casciano
Straße zum Campingplatz Le Soline.
https://www.lesoline.it/index.htm
https://www.camping.it/germany/toscana/lesoline/
Der Campingplatz
Die Plätze liegen alle auf Terrassen, die oberen sind auch mit größeren Fahrzeugen gut erreichbar.
Im November fast leer
Das Schwimmbad
Das Sanitärgebäude, sauber und gepflegt
Blühende Sträucher im November
Genau geschaut
Der Ausblick nach Süden ist phantastisch: Murlo, Montalcino, bei klarer Sicht bis hin zum Monte Amiata ( 1738m)
Montalcino im Herbstnebel
Ein Erdbeerstrauch mit Blüten und Früchten
November ist die Zeit der Olivenernte.
Olivenernte auf dem Campingplatz
Wir hielten es drei Tage dort aus, bevor wir uns auf den Weg in den Norden, nach Castellina und Radda im Chianti machten.
ELMA