Das Namlostal zweigt von Stanzach im Lechtal nach Osten ab. Durch dieses ziemlich abgeschiedene Tal führt die Berwang-Namloser Landstraße mit vielen Kurven bis nach Berwang auf etwa 1350 Meter Höhe und von dort wieder ins Tal nach Bichlbach. Von dort aus kann man entweder auf den Fernpass oder nach Reutte fahren. Ich bin vor ein paar Tagen diese Landstraße mit dem Motorrad gefahren und möchte euch meine Eindrücke anhand von ein paar Bildern zeigen.
Das Foto entstand gleich hinter Stanzach.
Die Straße ist gut ausgebaut, kurvig und manchmal steigt sie nicht allzu steil an. Dazu herrscht hier sehr wenig Verkehr. Somit ist es ideal hier mit dem Motorrad zu fahren.
Die Berge zählen zu den Lechtaler Alpen. Viele der Gipfel sind über 2000 m hoch.
An der Brücke über den Sommerbergbach lege ich einen Stopp ein. Mein Ziel ist die Fußgänger-Hängebrücke Fallerschein.
Von Namlos aus gibt es einen relativ einfachen Rundweg bis hierher.
Weiter geht’s in Richtung Namlos, einem Dorf mit weniger als 100 Einwohner. Und doch ist diese Ortschaft eine selbstständige Gemeinde.
Auf 1264 m Höhe befindet sich die Ortschaft Namlos. Dort gibt es eine Gastwirtschaft, eine Kirche, ein Feuerwehrhaus und die Gemeindeverwaltung. Nicht zu vergessen ein altertümliches Sägewerk.
Das Sägewerk wird nach wie vor genutzt. Es befindet sich in der Holzhütte links im Bild.
Die Landwirtschaft spielt schon lange keine Rolle mehr in Namlos und seinen Ortsteilen. Die Gemeinde verliert ständig an Einwohnern weil die Arbeitsmöglichkeiten in diesem Hochtal anscheinend sehr begrenzt sind. Manche Häuser stehen auch leer. Dafür kann man hier auf wenig begangenen Wegen in den Bergen wandern. Liftanlagen oder bewirtschaftete Hütten gibt es hier nicht. Eine Ausnahme stellt lediglich Fallerschein dar.
Spaziergang nach Fallerschein

Seit Jahrhunderten muss die Gemeinde damit leben, dass im Winter von diesem Berg Lawinen das Dorf bedrohen.
Diese Bedrohung will man jetzt offenbar beseitigen.
Ich fahre am Ortsteil Kelmen vorbei und verlasse das Namlostal.
Etwa auf der gleichen Höhe wie Namlos befindet sich der bekannte Skiort Berwang.
In der Dorfkirche erfahre ich, dass einst ein Teil des Jakobs Pilgerwegs durch dieses Tal führte. Wie beschwerlich muss die Reise vor hunderten von Jahren wohl hier durch die Berge gewesen sein?
Die Brunnenfigur zeigt den Heiligen Jakobus.
Der weitere Weg führt mich nun über Leermoos nach Grainau in Bayern. Dort wollte ich am Eibsee sehen, wie groß an so einem Sommertag der Andrang. On Touristen dort ist. Ich wurde nicht enttäuscht. Die ganze Welt ist hier zu Besuch. Ab dem Eibsee führt die neue Seilbahn auf die Zugspitze.
Auch gibt es hier einen Haltepunkt der alten Zahnradbahn, die ebenfalls auf die Zugspitze führt. Daneben sind Massen von Wanderern rund um den See hier anzutreffen. Wie üblich finde ich als Motorradfahrer natürlich sofort einen Parkplatz in unmittelbarer Nähe des Sees.
Der Tourist hat hier viele Möglichkeiten sein Geld los zu werden. Schon allein die Parkgebühren sind sehr hoch. Dazu kann man Tretboote ausleihen. Die Gastronomie hat entsprechend hohe Preise. Und wer mal aufs Klo muss, darf an den öffentlichen Toiletten anstehen, um dann eine Münze ins Türschloss werfen zu können. Wehe dem, der es eilig hat. Kreditkarten werden dort noch nicht akzeptiert.
Der See liegt hier aber auch wirklich sehr schön. Von vielen Stellen aus hat man einen tollen Blick auf das Zugspitzmassiv. In etwa zwei Stunden Gehzeit hat man den See umrundet.
Wem es gefällt, der kann auch hier im vier Sterne Hotel Eibsee absteigen.
Mein weiterer Weg führte mich nun durch den Moloch Garmisch-Partenkirchen hindurch. Moloch deshalb, weil hier immer sehr viel Verkehr herrscht. Es ist zwar ein Tunnel unterhalb des Kramerspitz im Bau. Allerdings dauert es wohl noch eine Weile, bis dieser fertig gestellt ist.
Über Eschenlohe, dass Murnauer Moos, Bad Kohlgrub, die Echelsbacher Brücke und Schongau ging es dann nach Hause. Insgesamt betrug meine Strecke etwa 300 km von zu Hause aus. Schön war es wieder mal, insbesondere mit der neuen BMW GS.
Durch diese Tour wurde mir zudem bewusst, dass es im Namlostal noch einige Bergwanderungen gibt, die ich noch nicht unternommen habe und die in den kommenden Jahren auf meiner Agenda stehen wenn die Gesundheit es zulässt.
Jürgen