Hallo zusammen,
Wie erwartet ging es mit der Rückgabe des Mietwagens sehr schnell. Der Angestellte von Avis warf einen Blick auf den Tacho und das war es dann schon. Grobe Sichtkontrolle des Pkw von außen und schon was das Auto weg. Die Fahrt zum Airport hingegen dauerte länger als erwartet. Dies weil der Verkehr recht dicht war.
Am Flughafen ging es ebenfalls ziemlich schnell durch die Sicherheitskontrolle. Nicht einmal die mitgeführten Flüssigkeiten mussten wir auspacken und auch das IPad konnte in der Reisetasche bleiben. Lediglich den Gürtel musste ich kurzzeitig abnehmen.
Seltsamerweise fand das Boarding bereits eine Dreiviertelstunde vor dem geplanten Abflug statt. Zu Fuß ging es in den Flieger der Ryanair Tochter Buzz. Nun allerdings durften wir warten. Die Maschine startete mit einer halben Stunde Verspätung. Warum weis ich auch nicht. Nun nutze ich die öde Zeit in der Luft um meine Gedanken für den Reisebericht zu fixieren.
Dazu bin ich gespannt welches Wetter uns zuhause erwartet. Eigentlich soll es nur bewölkt sein.
Der Flughafen Dubrovnik macht auf mich übrigens einen guten, modernen und gepflegten Eindruck. Flugzeuge von verschiedenen Airlines, sogar Lufthansa und British Airlines habe ich gesehen. Kaum zu glauben, dass dieser Flughafen dessen Terminal sicherlich die vierfache Größe des Gegenstücks in Memmingen hat weniger Passagiere als der Allgäu Airport abfertigt. Das liegt wohl daran, dass dieser Airport in eine Art Winterschlaf verfällt während in Memmingen ganzjährig Hochbetrieb herrscht.
Wenn ich nun nach elf Tagen Bilanz ziehe bleibt erst mal festzuhalten, dass ich dem Sauwetter zuhause wieder mal ein Schnippchen schlagen konnte. Die paar Regentropfen in der Vorwoche in Orebic sind ja nicht der Rede wert. Auch starke Winde sind uns erspart geblieben.
Nachdem wir bis jetzt fast die gesamte Küste Kroatiens in vielen Jahren und bei vielen Reisen mit eigenem Pkw, dem Motorrad oder dem Mietwagen kennengelernt haben ist nun ein Großteil Süddalmatiens auch kein weißer Fleck mehr auf meiner persönlichen Landkarte.
Generell gefällt mir hier, dass der massive Bauboom der Istrien, den Kvarner, aber auch Nord- und Mitteldalmatien erfasst hat hier im Süden wohl weitgehend ausgeblieben ist. Das wirkt sich positiv auf das Landschaftsbild aus. Die teils hässlichen Siedlungen mit Ferienwohnungen und Ferienhäusern die in anderen Regionen in die Landschaft geklatscht wurden und diese dann aus meiner Sicht verschandeln fehlen ganz im Süden weitgehend.
Soweit ich es beobachten konnte fehlen damit auch die Massen an Urlauber aus dem deutschsprachigen Raum, Slowenien und Italien. Das ist nachvollziehbar weil man mit dem Pkw von Mitteleuropa aus erheblich länger unterwegs ist. Hingegen finden sich nicht nur in Dubrovnik sondern auch in den anderen Orten an dieser Küste Besucher aus der ganzen Welt. So eine Vielfalt an Nationen kenne ich nicht einmal aus dem Aminess Hotel in Orebic, geschweige denn in Istrien.
Natürlich gibt es auch südlich von Dubrovnik Häuser und Fewo in ausländischer Hand. Aber deren Zahl ist sehr überschaubar. So entstehen nicht „Schlafsiedlungen“ wie in Istrien die nur wenige Wochen im Jahr belebt sind. Ich kenne das aus Liznjan seit Jahren. Von November bis April fällt der Ort in den Dornröschenschlaf.
Und noch einen Vorteil sehe ich aus meiner Sicht in Süddalmatien. Das Hinterland ist nicht so erschlossen wie Istrien. Es herrscht erheblich weniger Verkehr auf den Straßen die genauso gut ausgebaut sind wie in Istrien. Nach mehr als 100 Reisen in vier Jahrzehnten ins Land kann ich das durchaus beurteilen.
Gerne würde ich auch mit dem Motorrad so wie mit dem Pkw bis ganz zur Südspitze des Landes Kroatien fahren. Dies jedoch erst im Oktober oder spätestens im Mai weil es in diesen Monaten kühler ist und der Verkehr überschaubar ist. Lediglich der Raum Trogir bis Omis und rund um Dubrovnik ist wohl ganzjährig vom Verkehr geplagt. Bis Kaštela bin ich ja bereits mit dem Bike gekommen. Mal sehen was vielleicht in diesem Jahr noch möglich ist. Jünger werde ich ich nicht mehr…
Das schlechte Wetter zuhause hat jedoch auch für uns Rückkehrer Vorteile. Angelika kann sich ohne Eile der Wäsche widmen wobei sich deren Menge eh schon deshalb in Grenzen hält weil wir traditionell nur mit Handgepäck fliegen. Ich habe Zeit für all den liegengebliebenen Papierkram und kann dazu die nötigen Telefonate ohne Eile führen. Die eingehenden emails konnte ich ja auch im Urlaub sichten. All das was jedoch mit PIN, Code etc. online erledigt werden könnte verkneif ich mir lieber. Gleiches gilt für das Internetbanking welches für mich außerhalb der eigenen vier Wänden grundsätzlich tabu ist. „Der Feind hört und liest mit“ gerade in diesen Zeiten.
Da unsere Töchter mit Familie in unmittelbarer Nachbarschaft wohnen und wir ein sehr gutes Verhältnis pflegen haben wir das Glück uns heute Abend an den gedeckten Tisch setzen zu können. Auch die Hauskatze Cindy wird sich wie immer über unsere Rückkehr freuen. Ansonsten hoffen wir, dass der Garten nach den extremen Regenfällen nicht komplett abgesoffen ist. Der Mähroboter Luigi muss wohl Überstunden machen weil das Düngen vor dem Abflug und der viele Regen den Rasen förmlich explodieren ließ. Während des Starkregens und Hagel blieb das Ding in seiner Garage.
Und noch einen Vorteil hat das zu erwartende schlechte Wetter in den nächsten Tagen. Ich kann euch noch zeitnah ein paar Bilder der Ausflüge der beiden letzten Tage zeigen. Allerdings habe ich bei meist sonnigem Wetter eine Vielzahl von Bildern knipsen können die eigentlich noch für ein paar spezielle Reiseberichte ausreichen. Dieser hier ist ja nur ein grober Überblick was man in elf Tagen Süddalmatien mit dem Mietwagen erkunden kann. Übrigens haben wir vorher gar nicht geplant, dass wir auch ein paar mal in die Nachbarländer Bosnien-Herzegowina und Montenegro reisen würden. Manchmal entstehen halt spontane Entscheidungen einfach aus dem Bauch heraus. Weil wir dabei auch das erste mal in den Teil des komplizierten Nachbarlandes kamen der sich „Republika Sepska“ nennt waren die dortigen Eindrücke eine ganz neue und nicht unbedingt so erwartete Erfahrung. Nur so viel am Rande. Dort sah ich keine einzige offizielle Landesflagge von BiH. Hingegen serbische und russische Flaggen und überall das „Z Symbol“ der russischen Invasionstruppen in der Ukraine.
Und doch waren die Menschen in der Republika Srpska einschließlich eines Verkehrspolizisten freundlich zu uns. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich immer versuche mit meinen wenigen Worten der kroatischen Sprache eine Barriere zu brechen. Ich glaube, dass diese Bemühungen durchaus einen positiven Eindruck bei meinem Gegenüber bewirken.
Nun sind wir bei Regen und erheblich niedrigeren Temperaturen mit 15 Minuten Verspätung zuhause angekommen. Die Heizung im Bad wurde eingeschalten, die beiden Urlauber wurden von der Tochter gefüttert und die Katze fühlt sich zuhause auch wieder wohl.
In Dubrovnik beim Boarding
der dortige Abflugbereich
Die Bar oben neben dem Raucherbereich ist kaum besucht
Kaum landen wir in Memmingen piept mein Handy und zeigt mir etwas an was irgendwie nicht stimmen kann.
Der Regen in Memmingen nach der Landung hält sich in Grenzen. Es hätte schlimmer kommen können-
Morgen geht’s zur Europawahl und im Wahllokal werde ich schon den aktuellen Dorftratsch erfahren und insbesondere welche Schäden das Hochwasser bei uns angerichtet hat.
grüsse
jürgen