Richtige Berge aus meiner Sicht sind die beiden zwar nicht. Und doch haben wir wieder ein Stück uns unbekanntes Oberallgäu vor ein paar Tagen erwandert. Ausgangspunkt war Unterkirnach westlich von Wiggensbach. Der Weiler besteht aus einem Sägewerk auf der einen Seite des Bachs und einer Hotelanlage auf der anderen Seite. Info Tafeln erklären die Gegend und Wegweiser helfen die markierten Wanderwege zu finden. Seltsamerweise gibt es dort jedoch keinen offiziellen Parkplatz. Erst nach unserer Wanderung haben wir erfahren, daß wir das Auto auf dem Parkplatz des Hotels hätten abstellen dürfen. Das nächste mal wissen wir es.
Mir gefällt ein Rundweg wir es heute einer ist immer besser als auf dem selben Weg zum Ziel und wieder zurück zu wandern.
Durch das Gelände des Sägewerks geht es nach oben.
Wir wandern fast ausschließlich durch den Wald und kommen zu einer seltsamen Lichtung.
Die Tafel schaue ich mir näher an.
Unvorstellbar, daß bis 1965 hier noch ein Gehöft stand und darin Menschen gelebt haben.
vorbildliche Beschilderung!
Über diese Weide kommen wir zum Wolfsberg der eher ein Wolfsberglein ist.
Für das Jungvieh welches den Sommer über hier oben ist hat man einen neuen Unterstand gebaut.
Leider fehlte bisher das Geld oder der Wille oder auch die Zeit, daß marode Gipfelkreuz daneben zu erneuern.
Die Wege durch den Staatswald, früher gehörte das alles der Kirche, sind gut ausgebaut. Schließlich wird der Wald bewirtschaftet und so muß Langholz abgefahren werden um es zu verkaufen.
Solche Höfe gibt es anscheinend noch ein paar Dutzend in dieser Gegend. Drumherum ein paar Tagwerk oder Hektar Wiesen. Ansonsten nichts als Wald.
Das Anwesen wird scheinbar nur noch als Wochenendhaus genutzt.
Wir sind mal bergauf und mal bergab immer etwa zwischen 800 und 1000 Höhenmeter unterwegs.
Hier stoßen breite Forstwege aufeinander. Die Stelle dient auch der Lagerung von Holzstämmen.
Holzarbeit war einst eine der wenigen Möglichkeiten auch im Winter Geld zu verdienen. Gefährlich war diese Tätigkeit zudem noch.
Nach knapp zwei Stunden haben wir die Kreuzleshöhe erreicht. Hier bläst der Wind so heftig, daß wir eine Jacke überziehen.
Auf den beiden folgenden Bildern erkennt man gut das Landschaftsprofil mit viel Wald und ein paar Wiesenflächen dazwischen. Teils sind die Höfe noch bewirtschaftet und teils stehen sie leer.
Wir sehen in der Ferne sogar den Bodensee und den Säntis dahinter auf der Schweizer Seite.
Trotz starkem Wind ist es nun Zeit für die Brotzeit. Wie üblich gehört ein Gipfelbier dazu auch wenn die Kreuzleshöhe "kein richtiger Berg" ist.
Zufrieden wegen der schönen Fernsicht und satt von der Brotzeit machen wir uns auf einem anderen Weg zurück nach Unterkürnach.
Die Tour war nicht sonderlich anstrengend. Und doch hat sie uns einen Teil der Heimat erschlossen den wir noch nicht so gut kannten. Sicherlich werden wir hier noch weitere Wanderungen in der Adelegg unternehmen.
Erwähnen möchte ich, daß wir etwa 3 3/3 Stunden unterwegs waren, dabei einen Radler und ein Ehepaar beim Wandern getroffen haben. Wieso ist hier an so einem schönen Tag niemand unterwegs? Klar, es gibt nirgendwo eine bewirtschaftete Kneipe und manchem mag es zu öde sein, "nur" durch den Wald mal hinauf und mal hinunter zu gehen ohne dabei eine Weitsicht genießen zu können. Uns soll es recht sein.
jürgen