ein Rundgang durch Schlanders im Vinschgau

  • Vor gut einem Jahr verbrachten wir ein paar Tage in St. Valentin am Reschenpaß. Der Ort liegt relativ hoch und als es eines Morgens kalt war und die umgebenden Berge einen Hut aus Schnee bekommen hatten, war das für uns Anlaß, weiter runter ins Tal zu fahren. Schlanders liegt achthundert Meter niedriger und somit war es dort zwar wärmer, allerdings auch regnerisch.


    Es mag sein, daß das wechselhafte Wetter eine Rolle gespielt hat wie wir den bekannten Ort im Vinschgau erlebt haben. Aufgrund der Größe ist Schlanders ein Zentrum mit verschiedenen Schulen, Industrie, dem Apfelanbau, einem Bahnhof, aber auch im Tourismus.


    Das Ortsbild hat uns jedoch weniger gefallen. Irgendwie sind modere Gebäude zwischen historische gebaut worden in der Weise, daß es einfach optisch nicht so recht passt. Bildet euch einfach euer eigenes Urteil.


    Am Bahnhof konnten wir das Auto parken. Schräg gegenüber begrüßt den Besucher eine alte leerstehende Kaserne. Ob es diejenige ist, die bereits vor dem 1. Weltkrieg existierte oder ein Bau aus neuerer Zeit weis ich nicht.


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    Schlanders hat eine Fußgängerzone und bereits hier sieht man das unharmonische Stadtbild.


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    Der moderne Brunnen ist natürlich aus Laaser Marmor gestaltet.


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    Auch aus Marmor gefertigt ist die Büste eines Helden im Krieg gegen Napoleon.


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    Es gibt jedoch schon historische Gebäude in Schlanders, die auch gepflegt und genutzt werden wie z. B. die Sparkasse.


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    oder das Rathaus


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    Gegenüber steht ein eigenartiger Gebäudekomplex.


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    Von einem Pfarrwidum habe ich auch noch nie etwas gehört.


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    Wie gut, daß die Erklärung gleich vor Ort nachzulesen ist.


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    Wie auf allen Friedhöfen im Vinschgau sind auch in Schlanders die Grabsteine aus Laaser Marmor gefertigt.


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    Im Gegensatz zu herkömmlichem Marmor ist dieser kristallin und verwittert folglich wesentlich langsamer. Der Stein gilt als frostsicher.


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    Die Kirche zur Heiligen Dreifaltigkeit mit dem ehemaligen Spital gleich links daneben.


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    Am Ende des Berichts möchte ich euch noch etwas zeigen. In Südtirol hat die SVP, die Südtiroler Volkspartei traditionell die meisten Anhänger aller Parteien. Sie war es, die unter dem legendären Vorsitzenden Silvius Magnago in zähen Verhandlungen mit der Zentralregierung in Rom das Autonomiestatut ausgehandelt hat. Im weitesten Sinne bedeutet das nicht nur die Kulturhoheit und die Gleichberechtigung der deutschen Sprache gegenüber dem italienischen. Das Statut hat wichtige fiskalische Vorteile für Südtirol und auch das überwiegend italienischsprachige Trentino. Vereinfacht gesagt bleiben 90 % des Steueraufkommens in der Region.


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    In einem Schaukasten wirbt die SVP für eine Mitgliedschaft. Die Beiträge sind erheblich niedriger als diejenigen der großen Parteien in Deutschland.


    Im Schlanders haben wir an diesem Tag noch ein etwas anderes Museum besichtigt welches ich euch in diesem Bericht bereits vorgestellt habe.



    jürgen

  • Vielleicht befindet sich die Büste der Kaisers aber erst seit den Autonomiestatuten Anfang der 1970er Jahre wieder im öffentlichen Raum.

    Die von Dir gezeigte Büste steht im Zentrum von Latsch

    Auf Betreiben des Freundeskreises der K.u.K. österreichisch-ungarischen Monarchie, Ortsgruppe Latsch, ist im Jahre 1994 das 1908 errichtete und unter mysteriösen Umständen 1919 verschwundene Denkmal aus Laaser Marmor, durch eine wertvolle Bronzebüste aus Prag ersetzt worden. Das Denkmal erinnert an das 60-jährige Regierungsjubiläum des vorletzten österreichisch-ungarischen Kaisers, Franz Josef I von Habsburg Lothringen.

    Abgesehen davon gab es in Schlanders eine Kaiser Franz Josef Kaserne.

    Ob die aber auf dem Gelände mit dem Wachturm existierte weiß ich nicht.



    Liebe Grüße von waldi

  • Du hast recht Waldi. Die Büste von Franz Joseph I. ist wie auch immer von Latsch nach Schlanders gewandert. Ich habe den obigen Bericht korrigiert. ;)


    Da wir auch in Latsch waren, kann ich nicht nur die Büste, sondern auch das Drumherum zeigen.


    Auch Kaiser Franz Joseph I. von Österreich-Ungarn wird im Vinschgau gedacht. Mir sind mehrere Denkmäler für den alten Herrn in Südtirol aufgefallen. Eigentlich verwunderlich, weil nach 1918 der italienische Staat stetig daran gearbeitet hat, österreichische Spuren zu verwischen. Vielleicht befindet sich die Büste der Kaisers aber erst seit den Autonomiestatuten Anfang der 1970er Jahre wieder im öffentlichen Raum.


    Das Autonomiestatut
    Das Zweite Autonomiestatut von 1972 bildet heute die Grundlage für den Minderheitenschutz in Südtirol.
    autonomie.provinz.bz.it


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    Den Kaiser habe ich auch noch ein weiteres mal in Laas entdeckt.


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    Diese Büste ist aus Laaser Marmor gearbeitet.


    Was die Kaserne gegenüber dem Bahnhof angeht, habe ich weitere Bilder die ich ursprünglich nicht zeigen wollte, weil die Gebäude kein schöner Anblick sind.


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    Der Wachtturm erinnert mich eher an ein Gefängnis oder die Zonengrenze. Sicherlich ist das Ding nach dem 1. Weltkrieg entstanden.


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    Leider verwehrt mir der Lkw den Blick auf das Areal.


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    Ob hier mal Militär oder die kasernierte Polizei Dienst geschoben hat weis ich nicht. Bis weit in die sechziger Jahre ging es in Südtirol immer wieder mal gewalttätig zu. Anschläge gegen staatliche Einrichtungen waren nicht selten.


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    Es scheint, daß manche der alten Kasernengebäude heute durchaus noch genutzt werden.


    grüsse


    jürgen

  • Irgendwie sind modere Gebäude zwischen historische gebaut worden in der Weise, daß es einfach optisch nicht so recht passt. Bildet euch einfach euer eigenes Urteil.

    Wir waren zwar noch nie in Schlanders,

    aber an Hand deiner Fotos gefällt mir Schlanders auch nicht sonderlich.


    Uns persönlich gefällt auch die Umgebung von Meran besser bzw. Richtung Lana und Kälterer See.

    Das Klima ist dieser Gegend auch wesentlicher milder und wärmer.


    Heute in einer Woche kannst du und Angelika ja Sonne und Meer genießen.


    Liebe Grüße

    Steffi

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