Mit Bächen in Schluchten ist das gerade in diesem heißen und trockenen Sommer so eine Sache. Bis in den August hinein war es so heiß, daß sogar manche Bäche ganz ausgetrocknet sind. Aus diesem Grund haben wir ergiebige Regenfälle im Allgäu abgewartet um ein paar Tage danach durch die Hausbachschlucht bei Weiler im Allgäu zu wandern.
Wir haben an einem Sonntag mitten im Dorf an der Wirtschaft zur Post das Auto abgestellt und los ging es.
Früher hielt hier die Postkutsche. Damals war Reisen nur für Betuchte möglich.
Und noch etwas aus vergangener Zeit gibt es hier.
Der Briefkasten ist wohl auch ziemlich alt, wird aber immer noch benutzt.
Wie oft jedoch verschickt man einen Brief im 21. Jahrhundert? Da ist diese Einrichtung an der Gaststätte viel wichtiger!
Es handelt sich um die Bierglocke.
Man stelle sich vor, daß ein Passant kurz vor dem Verdursten vor dem geschlossenen Gasthaus steht und ihm niemand hilft.
Eine Bierglocke ist folgedessen lebensnotwendig im Allgäu!
Nun gehts los immer am Bach entlang.
Der Besucherandrang hält sich in Grenzen.
Es ist schlecht auf dem Bild zu erkennen. Eine Weinbergschnecke hat sich wohl auf einen Stein mitten im Bach gerettet und nun sitzt sie dort fest und muß darauf hoffen, daß das Wasser mal weniger wird.
Es geht mal links und mal rechts entlang bachaufwärts.
Die Lourdesgrotte befindet sich in einem Haus.
An einem Wasserspielplatz bleiben natürlich Familien mit kleinen Kindern hängen.
Wir gehen weiter...
Auf der anderen Seite steht ein Sägewerk. Oberhalb von dem kommen wir am Rückweg vorbei.
An manchen Stellen kommt blanker Fels zum Vorschein.
Einfach schön
An manchen Stellen ist die Schlucht nicht tief und da kann man mit Spezialgerät hineinfahren um Wasserbaumaßnamen vorzunehmen. Dieser Bagger kann seinen Radstand und die Breite extrem verstellen, so daß er beim Arbeiten nicht umkippt.
An der oberen Klamm in der Nähe von Oberreute wurde eine Seilbahn über den Bach gespannt, die nicht nur bei Kindern gut ankommt.
Obwohl es verboten ist lassen sich manche während der Fahrt ins Sicherheitsnetz fallen. Irgendwann ist das dann mal ausgeleiert oder gerissen und dann ist der Spaß zu Ende.
ein idyllischer Platz für ein Picknick
Anders als die meisten Besucher durchwandern wir die gesamte Schlucht und kommen dann an eine Nebenstraße an wo wir uns vor einer Hütte stärken.
Zurück gehts etwa zur Hälfte auf dem selben Weg. Dann steigen wir aus der Schlucht hinaus und haben auf dem Rest des Rückwegs teils eine gute Sicht in die Landschaft des Landkreises Lindau.
Die Herbstzeitlosen blühen schon im August.
Vor uns das eingangs erwähnte Sägewerk.
Weiler hat uns wieder.
Die kleinen Holzschindeln im Obergeschoß sind übrigens typisch für das Westallgäu.
Die Postwirtschaft öffnete den Biergarten leider erst um 17 Uhr und bis dahin hätten wir noch eine Weile warten müssen. So haben wir den tollen Tag mit einer technisch zwar einfachen, aber durchaus langen Wanderung in einer Eisdiele auf dem Heimweg beendet.
jürgen