Wieder ein Stück Vinschgau bearbeitet - und zum Zeigen im Forum bereit gemacht:
Tierisches, Botanisches, Kleines und Großes, Lustiges - beobachtet am Haider See im Vinschgau.
Ein strahlender Sonntag, mit einem feinen Seewind lädt zu einer Runde um den See ein.
Gleich nach dem Start der Wanderung höre ich ein vielstimmiges Blöken, schau, daher kommt es, eine Wiese wird "abgemäht":
Ein Blässhuhn (Blesshuhn laut Duden) zieht seine Bahnen durch den See
- das Nest für die Jungen ist vorbereitet, aber noch nicht besetzt. Bei meinem zweiten Besuch am See verhindert ein Gewitter die weitere Ausschau nach jungen Blässhühnern.
Im Vorjahr zogen sie schon ihre Bahnen...
Heuer treffe ich am See viele Enten, die mit ihren nicht mehr ganz so jungem Nachwuchs am Weg sind. Ich denke, es sind Haubentaucher, die hier den See bevölkern:
Einige See- und Rundumblicke
Im Wald über dem See liegt einsam die kleine Kirche St. Martin im Zerzer-Tal
- und nicht nur die Kirche ist einsam, das Zerzer-Tal ist ein einsames Tal, das vom Zerzer-Bach durchflossen wird. In einiger Höhe über dem See kommt man zur Brugger- und schließlich zur Oberdörfer-Alm. Darüber werde ich mehr berichten, wenn es mir einmal gelingt, die einzelnen, teil sehr wichtigen, Seitentäler des Vinschgau zu beschreiben.
Im Bild ist hier der Zerzer-Bach zu sehen, der hier schon ziemlich an Fahrt aufgenommen hat - und nahe dieser Stelle in den Haider See mündet.
Ganz in der Nähe dieses Zuflusses und kaum einen halben Kilometer von einem kleine E-Werk entfernt, wurde in diesem Sommer ein altes, unbewohntes Haus in eine kleine Gaststätte umgebaut. Es ist jetzt wenige Tage nach der Eröffnung, alles Plätze sind reserviert, die Menschen feiern diesen neuen Platz als Attraktion. Ein Kaffee auf der Terrasse ist trotzdem möglich. Hier der Blick dorthin von der anderen Seite des Sees:
Von der Blumenvielfalt her gibt es hier um Hochsommer nur wenige Besonderheiten. Eine Wiese mit Kuckucks-Lichtnelken sehe ich gleich am Beginn der Wanderung, an einem Hang an der westlichen See-Seite blühen zahlreiche Akeleien:
Auf der östlichen See-Seite findet man, wie jedes Jahr, die Heckenrosen - heuer schon sehr aufgeblüht.
Direkt am Seeufer gibt es dichte Polster mit schönen Mauerpfefferblüten.
Eine große Freude ist es für mich allerdings, im Biotop, verborgen zwischen sich im Wind biegenden Schilfrohren, einen Sumpf-Blutstern, eine ziemlich seltene Pflanze, zu entdecken. Und bei genauerem Hinsehen gibt es in diesem Jahr einige Exemplare davon:
Auf einer Bank ganz nahe am See bieten sich nicht nur schöne Ausblicke! Nahe der Wasseroberfläche und rund um einige See nahe Büsche und Gräser fühlen sich viele dieser Libellen offenbar sehr wohl - sind auch nicht zu stören und so gut ins Bild zu bringen.
Noch immer auf dieser Bank sitzend kommt eine Reiterin vorbei, die ein zweites Pferd an der Laufleine mitführt. Sie grüßt freundlich und reitet weiter. Jetzt kommt der mir lustig scheinende Teil des Beitrags, zumindest ein Anblick ist zu sehen, den ich bisher noch nicht entdeckt habe.
Bei den sogenannten Fischerhäusern gibt es einen Zugang zum See, wo zumeist die Boote ins Wasser gelassen werden können. An dieser Stelle ist die Wasserhöhe gering und es ist recht angenehm, ins Wasser zu gelangen. Und wer ist hier zu sehen, wer darf hier baden und den Durst stillen? Ohne Worte:
Mit diesem Ausklang lässt sich eine Seerunde im Sommer gut beenden.
Herzliche Grüße an alle!
Susanne