Wanderung auf dem Wallburgweg bei Naturns

  • Heute war es warm im Vinschgau. Unser Ziel war bei 29 Grad im Schatten der Waalburgweg bei Naturns, ein etwas anderer Waalweg.


    Los ging es am Wiedenplatzer Keller, nordöstlich von Naturns.





    Waale, also offene Kanäle zur Bewässerung gibt es an diesem Weg nur noch an wenigen Stellen. Meist fließt das Wasser heute in Rohren unter dem Weg oder daneben.



    Dieser Weg ist aus vielerlei Gründen nicht mit den anderen bekannten Waalwegen in Südtirol zu vergleichen. Es gibt keine Einkehrmöglichkeiten, der Weg ist teils unwegsam und nicht gesichert, die Bodenbeschaffenheit ist unterschiedlich weshalb wiederholt darauf hingewiesen wird, dass das Begehen auf eigene Gefahr erfolgt.



    Und doch gefiel er uns weil man immer wieder sehr schöne Aussichten ins Tal und auf die Berge hat.











    Ab und zu kommen aber wohl Wanderer hier vorbei. Sonst würde nicht jemand diesen Schmuck zum Verkauf anbieten.











    Nur ein ganz kleines Stück des Weges führt direkt oberhalb von Weinbergen oder Apfelplantagen vorbei. Meist geht man in der prallen Sonne, heute bei einer ziemlichen Hitze, und manchmal durch einen lichten Wald.









    Weiter gehts mit Teil 2…


    Grüße


    Jürgen

  • Der Weg führt uns nach Westen bis zum Eingang zum Schnalstal immer am Sonnenberg entlang.



    Auch hier keine Absturzsicherung


    schoener-reisen.at/easymedia/image/65760/


    Die Etsch unten im Tal hat man kanalisiert was auf dieser Aufnahme deutlich zu erkennen ist.



    Leider ist das Geländer nicht überall stabil.



    In diesem Rohr wird Wasser zum Kraftwerk Naturns über viele Meter nach unten geleitet.



    Da müssen wir drüber steigen. Heute floss wohl kein Wasser nach unten. Wäre das der Fall hätte das Rohr vibriert und man hätte das gehört.



    Unten im Tal sind manche Apfelsorten durch Netze geschützt die sich in der Sonne spiegeln.









    Der Ohrenkaktus gedeiht hier so gut weil die Felsen in der Sonne im Sommer sich bis zu 70 Grad Celsius aufheizen können. Kaum zu glauben!



    Spinnwebenhauswurz









    Auf Stegen überqueren wir zwei Taleinschnitte.



    Unter diesen Deckeln verbergen sich Ventile für die Wasserleitungen die die Waale ersetzt haben.



    Das ist die Hütte der Waalers, dessen Aufgabe es war, die Waale von Unrat zu reinigen. Ferner war er derjenige, der die Wassermenge genau nach Vorschrift zwischen den Bauern verteilte.





    Fortsetzung folgt….


    Grüße


    Jürgen

  • Danke, lieber Jürgen, für diesen interessanten Beitrag.

    Ich kenne nur den ersten Anstieg durch die Weingärten...


    Danach war es sicher ziemlich heiß für Euch und teilweise nicht ganz unschwierig.

    Da habt Ihr beide wacker durchgehalten.


    Eine Bitte habe ich. Darf ich das Bild vom blühenden Kaktus in meine Sammlung der besonderen Pflanzen des Vinschgau aufnehmen? Das ist ja sensationell!


    Herzlich!

    Susanne


  • Das gefällt mir recht gut ;)

    Habt Ihr von den Kirschen genascht?

    Der Weg ist sicher nicht für jeden Urlauber geeignet.

    Aber Ihr seid geübt und trittsicher und konntet die Aussicht genießen.


    Dass die Hagelschutznetze notwendig sind, sehe ich ein.

    Aber müssen sie weiss sein?

    Ich habe im Meraner Tal schwarze gesehen und fand, dass sie nicht so auffallen

    Wer bestimmt das?

    Die schnurgerade begradigte Etsch und diese vielen weissen Flächen in dieser Kulturlandschft beeinträchtigen das Panorama.

    Dieser Teil des Vinschgaus mit den großen Apfelplantagen hat viel von seiner Ursprünglichkeit verloren.


    Solche Waalwege an den Rändern der Ebene zeigen noch etwas von früher ( auch wenn die Wasserläufe mancherorts in Rohre verlegt wurden)


    Gruß,

    Elke

  • Hallo ihr beiden,


    Klar kannst du Susanne dieses Foto verwenden.


    Was die Kirschen angeht haben wir die natürlich probiert. Das Verhältnis Fruchtfleisch zum Stein war etwas ungünstig. Die Früchte schmeckten leicht säuerlich. Erstaunlicherweise habe ich keine von der Fruchtfliege befallenen Kirschen bemerkt. Vielleicht ist so ein Wildkirschbaum doch nicht so anfällig für Schädlinge wie der in einer Plantage.


    Warum diese Schutzmatten für die Äpfel unterschiedliche Farben haben weis ich leider auch nicht.


    Was die Etsch angeht, ist die zwar begradigt und weist trotzdem noch ein ziemliches Gefälle auf. Der Fluss schäumt und gurgelt fast wie ein Wildfluss.


    Diesen Waalweg oberhalb von Naturns haben wir genau aus dem Grund ausgewählt weil der eben nicht ein perfekter Weg ist, der er es fast jedem Touristen leicht macht ihn zu begehen. Man müht sich etwas ab, hat keine Einkehrmöglichkeit und muss aufpassen, dass man nicht irgendwo herunterfällt. Deswegen war er gestern auch kaum begangen.


    Halt, eine Einkehrmöglichkeit wäre das „Schwalbennest“. Aber um da hin zu kommen, muss man 20 Minuten absteigen und dann wieder hinauflatschen. Wer hat dazu schon Lust nach einer Jause und zwei Schoppen Wein? ;)


    Grüße


    Jürgen

  • Was die Etsch angeht, ist die zwar begradigt und weist trotzdem noch ein ziemliches Gefälle auf.Der Fluss schäumt und gurgelt fast wie ein Wildfluss.

    Gerade deshalb!

    Begradigungen erhöhen die Fliessgeschwindigkeit ( und Hochwassergefahr flussabwärts)

    Einziger vermeintlicher Vorteil: Gewinnung von Anbaufläche


    Gruß,

    Elke

  • Weiter gehts mit ein paar Bildern der gestrigen Wanderung.





    Bei dieser Stütze einer ehemaligen Materialseilbahn ist der Weg zu Ende.





    Wir haben heute nur Wasser zum Trinken dabei. Das hat nun nach ein paar Stunden eine Temperatur angenommen, so dass es nicht mehr schmeckt. Was liegt näher, als eine Quelle anzuzapfen. Dieses Wasser schmeckt wohl nicht nur wegen der Temperatur hervorragend.



    Ich habe mir mal ein Etikett an den Betonstützen eines Weinbergs genauer angeschaut. Hier wird also blauer Spätburgunder kultiviert.





    Diese Warnhinweise finden sich an vielen Abschnitten des Weges.



    Letztes Bild ist der Blick auf Schloß Juval am Eingang zum Schnalstal.



    Dieses Schloss hat der bekannte Bergsteiger Reinhold Messner renoviert. Seit vielen Jahren wohnt er auch dort.


    Dann gibt es da noch eine Geschichte. Nach einem üppigen Mahl mit ausreichend Getränken fand der Bergsteiger den Hausschlüssel nicht mehr. Das Überklettern der Mauer endete leider mit einem Sturz.


    https://www.focus.de/magazin/archiv/vom-schlossgraben-ins-vakuumbett-messner_id_1849763.html



    Wir waren auf diesem etwas anderen Waalweg knapp drei Stunden unterwegs. Anschließend gab es unten im Tal noch etwas Kühles mit mehr Geschmack zu trinken.


    Und weil der Tag noch jung war, sind wir hinauf zum Stilfser Joch und über den Umbrailpass zurück nach St. Valentin gefahren.


    Die Bilder dieses Ausflugs zeige ich euch bei Gelegenheit.


    Grüße


    Jürgen

  • Abgesehen, dass Du dass Du da einen uralten Artikel von 2015 über Reinhold Messner ausgegraben hast traurige_smilies_0008_2.gif,

    habe ich den Eindruck , dass Ihr heute einen ausgefüllten Tag hinter Euch habt.

    3 Stunden wandern :mrgreen: - sehr viel gesehen und erlebt. Trotz der Hitze.


    Danke, dass Du uns diesen nicht so bekannten Weg beschrieben hast.

    Er dürfte auch während der Hauptsaison nicht überlaufen sein.


    Ich wünsche Euch noch einen schönen , erholsamen Abend .

    Es ist ein richtiger Sommerabend, Heute kann man auch bei uns sehr gut und lange draußen sitzen.


    Gruß,

    Elke

    • Gäste Informationen
    Hallo,gefällt dir der Thread, willst du was dazu schreiben, dann melde dich bitte an. Hast du noch kein Benutzerkonto, dann bitte registriere dich, nach der Freischaltung kannst du das Forum uneingeschränkt nutzen.

    Dieses Thema enthält 0 weitere Beiträge, die nur für registrierte Benutzer sichtbar sind, bitte registrieren Sie sich oder melden Sie sich an um diese lesen zu können.