Ende Mai waren wir ein paar Tage im Oberen Vinschgau. Eines unserer Ziele war auch der Ort Laas, bekannt durch seinen schneeweißen Marmor. Da bis zur vereinbarten Führung noch ein paar Stunden Zeit blieb, unternahmen wir eine kleine Wanderung durch die Obstplantagen bis nach Allitz nicht weit entfernt und etwas oberhalb von Laas gelegen.
Leider war die Wanderung etwas trocken. Wir hatten nichts zu trinken dabei und hofften auf einen Schoppen Wein im Gasthaus Sonneck in Allitz. Allerdings hatten wir den Ruhetag erwischt. So mußten wir bis nach der gut zweistündigen Wanderung warten, bis die durstigen Kehlen mit einheimischer Flüssigkeit aus vergorenen Trauben benetzt werden konnte.
Am Ortsende gibt es eine Unterführung unter der stark befahrenen SS 38. Gleich danach beginnen die Obstplantagen.
In Südtirol ist Fendt Marktführer bei den Traktoren. Der Hersteller aus dem Allgäu baut nicht nur riesige Landmaschinen mit mehreren hundert PS, sondern auch sogenannte Schmalspurschlepper, ideal für Weinberge und Obstplantagen.
An diesem "Knoten" erkennt man, daß der Obstbaum veredelt wurde.
Jeder Quadratmeter, der nicht allzu steil ist wird für eine Obstplantage genutzt. Meist sind es Apfelbäume. Wir haben hier aber auch Kirschbäume gesehen.
Der Unterschied zwischen dem ökologischen Landbau und der herkömmlichen Landwirtschaft erkennt auch der Laie. Beim Bio-Apfel wächst Gras zwischen den Obstbäumen.
Wie häufig das gemäht wird weis ich nicht.
Auch so etwas kennen die Hobbygärtner. Die Tontöpfe sind mit Holzwolle gefüllt. Darin verstecken sich Ohrwürmer. Die fressen Obstschädlinge.
Für die konventionelle Landwirtschaft dienen diese Wasserhähne. Am Traktor ist eine Spritze mit Insektizid oder Fungizid angebracht. An solchen Zapfstellen werden die Tanks gefüllt und die Agrarchemie mischt sich mit Wasser. Das Gemisch wird dann verspritzt.
Die beiden Herren sind damit beschäftigt, eine Trockenmauer wieder neu aufzubauen. Die Obstplantagen sind hier in Terrassen angelegt. Die Mauern müssen wohl immer wieder mal ausgebessert werden, weil der Berg drückt oder zu starke Niederschläge sie beschädigen.
An diesem steilen Hang enden die Plantagen. Aber auch der Hang wird landwirtschaftlich genutzt. Wir hörten Glockengeläut, sahen jedoch keine Tiere. Vermutlich sind es Schafe oder Ziegen, die hier den umzäunten Hang beweiden.
Das gestapelte Holz im Hintergrund sind alte Obststämme. Ob und wie die verwertet werden weis ich nicht.
Da läßt es sich aushalten - ein schöner Blick in die Weite.
Diese Steine liegen hier nicht durch Zufall. Ab und zu rollt einer den Hang hinab mitten in die Plantage. An dieser Stelle ist wohl eine Art Sammelplatz. Wer weis welche Verwendung die noch finden. Vielleicht als Bausteine für die Trockenmauern.
Wir kommen nach einer guten Stunde Fußweg in das kleine Dorf Allitz.
War das mal eine Art Mühlstein?
Wie eingangs bereits erwähnt war die einzige Gaststätte, das Gasthaus Sonneck geschlossen. So blieb uns nichts anderes übrig als durstig wieder zurück nach Laas zu laufen.
Auch dieser betonierte Bachlauf war trocken. Sicherlich diente der einst der Bewässerung der Obstgärten.
Immer wieder zweigen solche Waale ab. Mit den Holzschiebern konnte man den Wasserfluß regulieren. Jedem Bauer stand ja nur eine bestimmte Menge Wasser zu.
Nach etwa zweieinhalb Stunden hatten wir die kleine Runde durch die Obstgärten absolviert und wir gönnten uns den verdienten Schoppen Wein in Laas. Nachmittags ging es weiter mit der Erkundung des Bergbaus dieses Ortes im Oberen Vinschgau.
jürgen