Wir haben Ende November und das übliche Wetter. Kalt und grau in grau! Wie gut, daß wir mittlerweile Internet und Web-Cams haben. Ein Klick und schon steht fest, daß in Oberstdorf und damit etwa eineinviertel Stunden von uns entfernt die Sonne scheint. Also nichts wie hin und eine kleine Wanderung zur Erweiterung des Horizonts dieser auch für mich nicht allzu bekannten Gegend.
Vor zwei Jahren sind wir ja bereits im Sommer im Stillachtal entlang gewandert. Einen kleinen Bericht darüber habe ich euch seinerzeit erstellt. Wer ihn sich noch einmal ansehen will, hier ist der Link:
Wir haben unser Auto wieder bei der Ziegelbachbrücke an der Stillach abgestellt. 1,50 € Parkgebühr pro Stunde im Ort sind nicht gerade gastfreundlich. An unserer Brücke parken wir gratis. Dann machten wir uns erst einmal auf den Weg durch sonnige Wiesen in den Ort. Wir kommen von Süden her und sehen im Hintergrund den Grünten, der nördlich von Sonthofen durch die Antenne auf der Spitze weithin sichtbar ist. Die zweite Aufnahme ist gezoomt.
Östlich des Dorfes sehen wir das Nebelhorn, welches seinem Namen heute zu unserer Freude keine Ehre macht.
Alt trifft Neu. Oberhalb der Skiflugschanze erkennt man einen Masten der Nebelhornbahn.
Dieser fesche Trachtler soll den Bayerischen Prinzregenten Luitpold darstellen, der vor und während seiner Regentschaft gerne in der Gegend auf die Jagd gegangen ist. Als in Oberstdorf im Jahr 1865 ein verheerendes Feuer wütete, unterstützte der Wittelsbacher großzügig den Wiederaufbau.
Der Weihnachtsmarkt war heute mittag nicht sonderlich belebt. Wir wollten die Eröffnung jedenfalls nicht abwarten. Uns zog es eigentlich raus in die Natur.
Seltsam, zuhause üppig und gut gefrühstückt, sind wir gerade mal eine knappe Stunde gegangen, kommen an manchen Lokalen vorbei und beschließen, gleich eines davon für ein Mittagessen aufzusuchen. Es ist heutzutage schon eine Qual, daß all diese Lokale mit Lüftungssystemen ausgestattet sind. Man kann sich doch nicht einfach die Nase zuhalten. Da muß man ja Hunger bekommen. Gut, also eingekehrt, zu Mittag gegessen, dann aber raus in die Natur, die Kalorien verbrennen.
Zuvor fiel mir dieser nicht ganz alltägliche Friseurladen auf.
Nach wenigen hundert Metern sind wir schon am Ortsrand und machen uns auf den Weg nach Süden immer entlang der Trettach. Wir kommen am Gasthof Gruben vorbei bis Dietersberg.
Die Mädelegabel und die Trettachspitze am Ende des Tals sind zwar beide etwa 2600 Meter hoch, jedoch auch nur leicht überzuckert.
Bei Dietersberg nehmen wir die Zwingbrücke über die Trettach und wenden uns nach Westen um am Golfplatz und Langlaufstadion vorbei wieder zu unserem Auto zu gelangen.
Dieser Allgäuer Bauernhof hat zur Zierde Kuhschellen aufgehängt. Im Gegensatz zu Kuhglocken, die rund und aus Messing gegossen sind, sind Kuhschellen oval und aus Messingblech getrieben und genietet. Solche dekorativen Kuhschellen bekommen die Kühe oder Jungrinder, im Allgäu Schumpen genannt, beim Alpabtrieb im September, im Allgäu Viehscheid genannt, umgehängt.
Ich hoffe, euch mit diesem kleinen Bericht etwas Sonne in den nebligen Tag gebracht zu haben.
Jürgen