Bisher ist mein Urlaub so wie ich ihn mir vorgestellt habe: total entspannt! Im gebuchten Hotel am Bang Niang Beach habe ich kein Frühstück dabei. Das Hotel bietet auch kein Frühstück an. Frühstücken kann ich im verbundenen Hotel nebenan oder wenige Gehminuten zu Fuß am Strand in einem Restaurant oder in die andere Richtung. Eigentlich brauche ich nicht viel in der Früh. Ab und zu ein Rührei dann mal wieder ein Omelette und immer wieder mal die thailändische Hühnersuppe mit Nudeln.
Das mit dem Cappuccino ist nach wie vor kein Erfolgserlebnis. Einen echten Cappuccino gibt es hier nicht. Mein letzter Versuch gestern in einem Frühstücksrestaurant war auch ein Fehlschlag wie man am Foto unschwer erkennen kann.
Nach dem Frühstück verbringe ich ein paar Stunden am Pool, lese online Zeitungen, höre über die App im Radio Bayern 1 und telefoniere aufgrund der Zeitverschiebung von 6 Stunden nicht vor 15:00 Uhr Ortszeit mit Europa. Und ja, mancher glaubt es nicht. Ich arbeite auch in Thailand. Ich bin zwar kein digitaler Nomade, habe jedoch täglich E-Mails im Zusammenhang mit allen möglichen familiären Dingen und zwei geplanten Bauvorhaben im folgenden Jahr zu lesen und zu schreiben. Eins mache ich jedoch nicht. Internet Banking. Das ist mir hier im WLAN des Hotels geschweige denn in anderen Netzen im Ausland zu unsicher. Rechnungen bleiben folglich liegen.
Wie stark dieses kleine Hotel namens Summer House Resort 2 (3 Sterne) derzeit belegt ist, kann ich gar nicht sagen weil ich nur wenige Gäste vom Sehen und kurzen Gesprächen kenne. Tagsüber bin ich meist alleine am Pool. Auch glaube ich, dass die meisten Gäste hier nicht allzu lange absteigen weil die auf einer Reise durch das Land hier nur ein paar Tage verbringen.
Gegen 17:00 Uhr wenn die Sonne schon erheblich niedriger steht gehe ich etwa 15 Minuten bis zum Tiki Beach wo ich dann ein oder zweimal im Meer schwimme und den Sonnenuntergang um 18:00 Uhr bei einem Bier genieße. Dort treffen sich seit Tagen immer die gleichen Menschen und es gibt einen kurzen Smalltalk. Dann zurück ins Hotel um danach ins Zentrum von Bang Niang zu gehen und dort etwas zu essen. Bisher war ich bereits dreimal am Abend in einer Kneipe wo Livemusik gespielt wird. So soll es in nächster Zeit weiter bleiben. Allerdings will ich nicht jeden Abend diesen Trubel haben.
Heiko705 hat schon nachgefragt, ob mir dieses dolce farniente mit der Zeit langweilig wird. Das werde ich sehen. Alles, was es an Sehenswürdigkeiten in der Gegend gibt habe ich mindestens einmal schon erkundet. Auch kenne ich sämtliche Strände. Da bleibt abzuwarten, was mir noch einfällt. Ich lebe einfach in den Tag hinein. Manche touristisch stark vermarkte Sehenswürdigkeit will ich auch gar nicht besuchen.
Das Haus macht von der Meeresseite aus einen guten Eindruck. Wäre da nicht etwas anderes.
Der Bang Niang Strand hat in letzter Zeit schwer gelitten. Da stehen beispielsweise solche Villen direkt am Meer und der Sandstrand davor ist komplett weggespült worden.
Es ist wohl nur eine Frage der Zeit bis auch diese Häuser im Meer landen.
Man hat zwar versucht mit Steinen das Areal etwas zu stabilisieren. Aber nebenan kann man bereits sehen, dass das Meer auch einen sogenannten „Nebeneingang“ findet.
Ist das nun eine Strandkneipe oder eine Betonkneipe? Ins Meer kann man von hier aus nicht mehr gehen.
Hier hat man sprichwörtlich auf Sand gebaut. Wer sich die Betonfragmente genau ansieht, wird feststellen, dass da so gut wie kein Baustahl verwendet wurde. Folglich bröselt der Beton natürlich unter dem Einfluss der Wellen.
Ein paar 100 m von meinem Hotel entfernt werden Häuser vermutlich zur Vermietung oder zum Verkauf an Touristen gebaut. Alles eine sehr einfache Bauweise.
Immerhin besteht der Dachstuhl aus lackierten Metall.
Darauf OSB Platten verschraubt und eine Folie drüber genagelt und fertig ist das Dach.
Isoliert wird da nichts. Auch die Wände sind äußerst dünn. Die Klimaanlage läuft dann halt Tag und Nacht.
Und doch scheint es einen Markt für solche Billighäuser mit einer sehr kurzen Haltbarkeitsdauer zu geben.
Die Wasserflasche habe ich auf den Ziegel zum Größenvergleich gestellt. Nestlé ist ja jedem von uns ein Begriff. Der Konzern verdient vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern zig Milliarden Euro mit dem Verkauf von Trinkwasser. Das ist deshalb begehrt, weil man auch in Thailand Wasser nicht aus der Leitung trinken soll. Die Qualität entspricht einfach nicht dem was wir in Deutschland gewohnt sind.
Irgendwann möchte ich es noch schaffen mehrere Kilometer lang den Strand entlang bis zum Hotel Apsara Beach Resort zu laufen. Da haben wir in den vergangenen beiden Jahren sehr schöne Urlaubswochen verlebt. Aber es ist halt doch warm und die Sonne brennt erbarmungslos auf die blasse Europäische Haut.
Noch ein paar Worte zur Situation bezüglich des Wetters. Seit mittlerweile sieben Tagen bin ich hier und habe täglich Sonnenschein, leichtem Wind und um die 30° im Schatten. Im Schatten halte ich mich tagsüber auch auf. In Europa hat man es wohl kaum mitbekommen, dass ganz im Süden von Thailand an der Grenze zu Malaysia und in Indonesien schwere Regenfälle und ein tropischer Sturm mehr als 1000 Menschenleben gefordert haben. Auf thailändischer Seite scheint man das Katastrophengebiet gut versorgen zu können. Aus Indonesien erfährt man nur, dass es nach wie vor Ortschaften gibt, die erst gar nicht erreichbar sind. Auch das ist Süd Ost Asien. Während die einen zufrieden am Strand liegen und den Urlaub genießen kämpfen andere wenige 100 km entfernt um ihr Leben.
Grüße
Jürgen