Beiträge von waldi
-
-
Hmmm...., da muss ich meine Prager Nepomuks noch besser im Verzeichnis aufschlüsseln.
Dann gehts um Christoph Dientzenhofer, der in Brannenburg geboren wurde.
Dort steht die gezeigte Kirche St. Margarethen im Friedhof.
Er hat die Nikolauskirche in Prag gebaut.
Kann das dritte Bild sein Geburtshaus sein?
fragt waldi
-
-
Ich hab mal wieder was in einer alten Zeitung entdeckt.
Der Schwank von Otto Zirmberg ist zwar etwas holprig, aber das kann an öfterem Abschreiben liegen. Trotzdem will ich Euch die Gschicht vom hölzernen Nepomuk auf der Brücke von Tofils nicht vorenthalten.
Gefunden habe ich diesen Schwank in der "Zollämter- und Finanzwach-Zeitung" vom 1. Oktober 1901.
Den Ort Tofils habe ich vergeblich gesucht. Er dürfte so frei erfunden worden sein wie die ganze Gschicht.
Liebe Grüße von waldi
-
Mein Heimatort Wörth am Main liegt am "nassen Limes".
Der Mainlimes führte von den heutigen Orten Großkrotzenburg und Bürgstadt etwa 50 Kilometer am Westufer des Mains entlang. Auch bei Wörth gab es ein Kastell. Nur auf Luftbildern kann man die Umrisse des Kastells noch erahnen.
Im römischen Hinterland, also westlich des Mains, siedelten die Römer über mehrere Jahrhunderte.
Die römische Villa "Haselburg" gehört zu mehreren hundert bekannten Gutshöfen aus der Römerzeit in Hessen. Abgesehen von den Kastelldörfern am Limes gab es in unserem Raum in römischer Zeit sehr viel weniger Dörfer als im Mittelalter oder heute. Das Land wurde von großen Gutshöfen aus bewirtschaftet, die beinahe regelhaft die Nutzfläche unter sich aufteilten, was zumindest eine teilweise Vermessung des Landes nahelegt.
Die Mehrzahl dieser römischen Villae Rusticae in Hessen befand sich in der fruchtbaren Wetterau, in Südhessen besonders im Ried, der Dieburger und der Groß-Umstädter Senke sowie in den Flusstälern des vorderen Odenwaldes (Mümling und Gersprenz). Unter all diesen Anlagen stellt die "Haselburg" die bislang größte bekannte und am weitesten durch Grabungen erforschte Anlage dar, obwohl sie - auf einer Hochfläche über den Tälern von Gersprenz und Mümling im vorderen Odenwald gelegen - nur einen vergleichsweise kargen Boden zur Verfügung hatte.
Unter Kaiser Hadrian (* 76 n. Chr., + 138) wurde der römische Odenwaldlimes (von Wörth nach Bad Wimpfen) errichtet. Um 125 n. Chr. kam es zur Gründung der civitas Auderiensium mit dem Hauptort Dieburg (vicus MED…).Unter Hadrians Nachfolger Antoninus Pius (bis 161 n.Chr.) wurde der Limes zugunsten einer vorgezogenen Linie von Miltenberg nach Lorch aufgegeben. Seit hadrianischer Zeit entstanden in Südhessen zahlreiche Villae Rusticae, wobei die Haselburg gut in diesen Zeitrahmen hineineinpasst: Die Fundstücke (in der Masse Keramikfunde aller Art) legen einen Beginn der Anlage um 130 n. Chr. nahe. Wahrscheinlich bestand nach 130 n.Chr. ein Erstgebäude, bis nach der Verlegung des Limes die Villa westlich davon gebaut wurde.
Die Haselburg stellt eine der größten bekannten, vor allem aber die am großflächigsten ausgegrabene Anlage ihrer Art in Hessen dar. Sie wurde seit 1979 freigelegt, als das Gelände vom Bau mehrerer Gasfernleitungstrassen der Ruhrgas AG betroffen war. Dank des Entgegenkommens der Firma Ruhrgas wurde die Gasleitung in einem Rohr unter der Anlage hindurchgetrieben, um den Schaden an der archäologischen Substanz so gering wie möglich zu halten.
Die seit dem frühen 19. Jahrhundert bekannte, jedoch nur wenig ergrabene Anlage wurde daraufhin großflächig vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen freigelegt, während der Verein seit 1984 neben ergänzenden Grabungen besonders die wissenschaftliche Erforschung , die Rekonstruktion sowie den Erhalt der Anlage gefördert hat.
Dadurch konnte eine Hoffläche von 183,5 x 185,5 m (etwa 3,4 ha) eingehender erforscht werden. Zunächst wurde der Komplex des Hauptgebäudes freigelegt, an das ein großzügiges Bad und ein "Wirtschaftshof" (das frühere Erstgebäude) angelehnt waren. Die späteren Grabungen klärten weitere Fragen südlich und westlich dieses Baukörpers, bezüglich der Umfassungsmauern sowie der Hoffläche insgesamt. So konnte westlich des Hauptgebäudes ein kleines Gebäude mit Vorhof als Jupiterheiligtum mit originalem Aufstellungsort einer Jupitergigantensäule identifiziert werden. Diese insgesamt recht großzügige und für rechtsrheinische Verhältnisse große Anlage legt nahe, dass sich hier ein Mitglied der provinzialen Oberschicht niedergelassen hat, das größeren Wert auf eine repräsentative Gestaltung legte.
Wie so häufig in der Wissenschaft, werfen Forschungen neue Fragen auf. So sind trotz umfangreicher Grabungen und auch späterer geophysikalischer Vermessungen nur ein größeres und ein kleines Nebengebäude zu dem recht prachtvoll ausgestatteten "Herrenhaus" bekannt. Das Freilichtmuseum "Römische Villa Haselburg" hat sich in der Folgezeit zu einem beliebten Ausflugsziel entwickelt. Das gesamte Areal der römischen Villa wurde von der Gemeinde Höchst i. Odw. gekauft und zu einem kleinen archäologischem Park mit rekonstruierten Grundmauern, Schautafeln und angemessener Begrünung umgewandelt, das viele Besucher anlockt - bietet die Haselburg doch die Möglichkeit, Geschichte hautnah in einer traumhaften Landschaft mit Blick über den vorderen Odenwald zu erleben. Die Römer haben hier komfortabel gewohnt und vor bald 1900 Jahren die Vorzüge der Gegend genossen.
Seit Ende des Jahres 2003, beinahe 20 Jahre nach den Grabungen wird die Haselburg momentan im Rahmen einer Doktorarbeit an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main. bearbeitet, mit dem Ziel, zu einer Monographie dieser bedeutenden Ausgrabungsstätte des Odenwaldes zu gelangen.
Die Haselburg birgt immer noch Geheimnisse, die die archäologische Wissenschaft nicht aufklären kann, so z.B. die Frage nach der wirtschaftlichen Grundlage eines derart großen Hofes auf vergleichsweise kargem Boden, nach der Verwendung der Villa als Wohnsitz oder als Repräsentationsanlage, nach dem ungewöhnlichen Bautyp des Hauptgebäudes und vieles mehr.Die Frage nach dem Ende der Haselburg als römische Villa kann wiederum aufgrund der Fundstücke schon insoweit beantwortet werden, als sie wahrscheinlich nicht mehr als 100 Jahre existiert hat. Als sich im Verlauf des 3. Jahrhunderts n. Chr. germanische Übergriffe auf das Grenzland häuften, scheint sie frühzeitig verlassen worden zu sein. Den endgültigen Fall des römischen Limes (260 n. Chr.) haben ihre Bewohner auf keinen Fall erlebt, wahrscheinlich sind sie schon einige Jahre zuvor weggezogen. Danach verfiel die Anlage, teilweise wurde sie als Steinbruch benutzt. Jedenfalls hinterließ sie einige Trümmerhaufen, die nach Berichten im 19. Jahrhundert noch über einen halben Meter hoch waren. Da man dort nur eingeschränkt Ackerbau betreiben konnte, wuchsen auf diesen Mauerresten Haselsträucher, wovon die Anlage ihren heutigen Namen hat.
Ich kam an einem trüben Wochentag an der Villa Haselburg vorbei und schaute mir die alten Steine an.
Als einziges Gebäude ist das Museum zu erkennen.
Ein Schild informiert über die Villa Haselburg.
Auf dem ummauerten Areal sind nur wiederhergestellte Fundamente und Mauerreste zu sehen.
Ein Modell zeigt mir das vermutliche Aussehen der gesamten Hofanlage.
Links hat man ein Modell der Frischwasserleitung rekonstruiert.
Das im Modell nicht sichtbare Museum steht in der unteren Ecke.
Ein Plan erklärt die Gebäudeaufteilung.
Legende:
1 Modell der Gesamtanlage im Maßstab 1:50
2 Anbau
3 Plattform mit Überblick über die Anlage
4 Wirtschaftstrakt, mit Säulen umgebener Innenhof, ohne direkten Zugang zum Wohntrakt
5 Rekonstruktion des Kellers mit Küche
6 Frontseite des Haupthauses
7 Wohntrakt
8 Badetrakt
9 Jupiterheiligtum
10 Nordwesttor
11 Infozentrum Haselburg
Schilder zeigen das vermutete Aussehen der Villa rustica.
Villenansicht von Nordosten
Villenansicht von Südosten
Villenansicht von Südwesten
Villenansicht von Nordwesten
Schauen wir zuerst den Wohntrakt an.
Das Infoschild zum Wohntrakt.
Verschiedene Perspektiven auf den Wohntrakt.
Der Blick vom Säulengang in Richtung Saal mit Apsis.
Die beheizbare Apsis.
Beheizbarer Wohn- Schlafraum
Der Heizraum.
Die Latrine.
Der Abwasserkanal.
Der Badetrakt ist äußerst komfortabel gewesen.
Die Übersicht.
Der Punkt markiert den Standort des Schildes.
Wir sehen also ins Schwitzbad, dahinter rechts den Heizraum, links den Warmbaderaum, und davor den Laubaderaum.
Die geflieste Fläche gehört zum Kaltbaderaum.
Der Heizraum des Badetraktes.
Der Übergang vom Heizraum zum Schwitzbad.
Der Anbau für die Warmbadewanne.
Der Laubaderaum.
Ich ging auf die andere Seite des Wohntraktes zum Wirtschaftstrakt.
Die erklärenden Schilder dazu.
Die Wand mit dem Matronenbild und dem Kellerabgang.
Das Matronenrelief.
Das Schild zum Keller.
Der Kellerabgang.
Mitten im Gelände stehen die rekonstruierten Fundamente des Jupiterheiligtums.
Das Schild zum Jupiterheiligtum.
Rekonstruierter Teil der Jupiter-Gigantensäule.
Ich betrachtete mir noch eine der Toranlagen.
Das dazugehörige Torhäuschen existiert natürlich nicht mehr.
Danach wollte ich das Museum besuchen.
Blick von der Jupitersäule zum Museum.
Leider war das Museum verschlossen.
Im Infofenster des Museums erfuhr ich warum.
Das Museum ist nur am Wochenende geöffnet!
Die Förderer der Museumsanlage.
Wer möchte, der kann hier auch heiraten.
Mich hat der für die damalige Zeit hohe Komfort, besonders der Badeanlagen, überrascht.
Vielleicht finde ich mal an einem Wochenende den Weg zum Museum der römischen Villa Haselburg.
Liebe Grüße von waldi
-
Kannst Du die alle auseinanderhalten?
Ich versuche es, Elke. Notfalls schau ich halt im Internet nach.
Aber ich beschäftige mich ja schon länger mit dieser Zeit.
...illustren Titeln...
Meinst Du damit sowas?
(Leider muss ich die Mindesthöhe des Bildes von 200 Pixel einhalten.)
Natürlich sollte man diese alte verschnörkelte Schrift lesen können. So wie das FZM. Das steht für Feldzeugmeister. Das war der Oberbefehlshaber der Artillerie. Allerdings war Freiherr Friedrich von Beck-Rzikowsky damals in seiner Funktion als Chef des Generalstabs des österreichisch-ungarischen Heeres bei den Manövern in Totis/Tata dabei.
Liebe Grüße von waldi
-
Danke für die Aufklärung zum Zürgelbaum. Ich kann mich noch erinnern, dass meine Frau vom Geschmack der Früchte schwärmte. Es soll zwar nicht viel dran sein, aber köstlich schmecken. Bei unserem Besuch waren die Früchte aber noch nicht reif.
Noch ein kleiner Nachtrag zum Schloss Esterházy und seinen Besitzern und Gästen.
Die eigentliche Blütezeit im Leben des Palastes begann nach 1867, als Tata zu einem Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens in der Monarchie wurde. Graf József Miklós Esterházy, "Graf Nikky", war ein ausgezeichneter Reiter, Sieger vieler Wettbewerbe, Mitglied des Reitervereins, Gründer des Wiener Jockey-Klubs und Gastgeber großer Jagden. Die Adelsfamilie besaß auch ein eigenes Gestüt. Graf Nikky war gern gesehener Gast bei Kaiserin/Königin Elisabeth. In Gödöllő führte er oft die Jagd als "Hunter".
Nur wenige Wochen vor dem lange geplanten Manöver bei Tata verstarb dieser Graf Nikky.
(Neuigkeits-) Weltblatt vom 09.05.1897
Info: Tata wurde von den Österreichern Totis genannt!
Interessant finde ich: "Die Leiche des Grafen wird auf dessen kurz vor seinem Tode geäußerten Wunsch im Dreß (rothen Jagdrocke) als Master der Hofjagden aufgebahrt."
Da der Graf kinderlos blieb wurde das Erbe aufgeteilt. Das entnehmen wir der folgenden Zeitungsmeldung.
Franz Esterházy erbte das Schloss, aber das Interieur ging an Moriz Esterházy.
Deshalb war das Schloss leergeräumt.
Kaiser Franz Joseph I., der deutsche Kaiser Wilhelm II. und Karl I. von Österreich haben das Schloss besucht.
Da er den Herrscher zuvor in seinem Palast in Tata empfangen hatte, wählte Kaiser und König Franz Joseph I. das Anwesen von Miklós József Esterházy als Ort einer diplomatischen, groß angelegten, gemeinsamen Militärübung mit dem deutschen Kaiser Wilhelm II. Sie nutzten das Schloss vom 12. bis 15. September 1897 als Unterkunft.
(Neuigkeits-) Weltblatt vom 09.05.1897
Deshalb besorgte Kaiser Franz Joseph für die Räume die Kaiser Wilhelm mit seiner Suite bewohnen sollte Möbel aus Wien!
Liebe Grüße von waldi
-
-
Tata Teil 2
Auf dem Hauptplatz der Stadt Tata stand bereits im Mittelalter eine Pfarrkirche, die jedoch im 18. Jahrhundert in einem ziemlich verfallenen Zustand war. Man begann 1751 eine neue Pfarrkirche daneben zu errichten die 1784 eingeweiht werden konnte. Letztere sollte ursprünglich zu Ehren des hl. Martin geweiht werden, erbte aber schließlich den Titel "Heiliges Kreuz" von der inzwischen zerstörten gotischen Schlosskapelle.
Die Kirche zur "Erhöhung des Heiligen Kreuzes" in Tata, allgemein bekannt als die Große Kirche von Tata oder die zweitürmige Kirche, ist eine römisch-katholische Pfarrkirche in der Innenstadt von Tata. Sie ist nach der Basilika von Esztergom die zweitgrößte Kirche im Komitat Komárom-Esztergom.
Die alte Kirche erwies sich als zu klein und entsprach keineswegs den Repräsentationsbedürfnissen der Besitzerfamilie Esterházy, sodass 1751 der Bau der neuen Pfarrkirche beschlossen wurde. Als die erste Messe in der großen Kirche gelesen war, wurde die alte Kirche abgerissen. Der geweihte Ort, Schauplatz jahrhundertelanger Andacht, verlangte nach einer Art Erinnerung, weshalb 1784 das Immaculata-Denkmal über seinen ehemaligen Mauern errichtet wurde.
Die Statue stellt die Heilige Jungfrau dar, die nach dem ikonografischen Schema der Unbefleckten Empfängnis in die Höhen des Himmels erhoben wurde - sie ist die Hauptbeschützerin und ihre Figur hier auf dem Hauptplatz von Tata verkörpert die Schutzpatronin der Stadt. Im 17–18 Jahrhundert verkörperte sich die Marienverehrung im Habsburgerreich am häufigsten im Typus der Immaculata und zeigte die zerbrechliche Gottesmutter inmitten der Szenerie aus Sonne, Mond und Sternen, vielleicht weil in der Türkenzeit (als sich eine Reihe von (angeblichen) Wundern erwiesen die halfen die Osmanen zu besiegen) hatte die Mondsichel unter Marias Füßen eine besondere Bedeutung.
Die feierliche Einweihung fand im Oktober 1784 statt. "Die große Würde des Grafen Ferenc Esterházy, bekannt durch seine herausragende Frömmigkeit, ließ auf eigene Kosten an der Stelle des Heiligtums, wo einst die alte Kirche stand, ein dreieckiges Podest und darauf eine Statue der Unbefleckten Empfängnis der Heiligen Jungfrau in Anwesenheit von vielen Gläubigen aufrichten. Unter den Klängen von Trommeln und Posaunen, wurde sie glücklicherweise am 29. Oktober 1784 an Ort und Stelle gezogen und aufgestellt.", liest man in einer Überlieferung.
Das Immaculata-Denkmal wurde bald wirklich zum Zentrum der Verehrung von Maria, der jungfräulichen Mutter der Stadt.
Die Statue der Unbefleckten Jungfrau wurde von Antal Schweiger (oder Schwaiger) geschaffen, einem Mustermeister in der Fayence-Fabrik in Tata, einem Bildhauer kleinerer Fayence-Skulpturen und großformatiger öffentlicher Arbeiten in Tata.
Bláthy Ottó Fachoberschule
Im jetzigen Schulgebäude (ab 1987) gab es während der Geschichte der Stadt ein Oberstes Justizbüro, ein Finanzamt, ein Gericht, und dann einen Bezirksrat.
Mir gefallen diese eisernen Fenstergitter.
Országgyűles tér (Parlamentsplatz)
Ende des 18. Jahrhunderts hieß er Freundschaftsplatz. 1901 erhielt der Platz den Namen Esterházy-Platz nach der Familie Esterházy, die eine entscheidende Rolle im Leben der Siedlung spielte. Dem politischen Wind entsprechend hieß er später Fő tér, (Hauptplatz), Petőfi tér und Hősök tere (Heldenplatz). 1946 wurde er in Parlamentsplatz umbenannt, um daran zu erinnern, dass König Ulászló II. den Sommer 1510 ohne Unterbrechung in Tata verbrachte. Hier befand sich der königliche Hof und hier wurde ein Parlament einberufen. Das Parlament, das auf dem Platz vor der heutigen Kapuzinerkirche und dem Kloster tagte, wurde vom König selbst geleitet.
Im gleichen Jahr schickte Papst Julius II. ein geweihtes Schmuckschwert an König Ulászló II. von Ungarn. 2010 feierte die Stadt Tata das 500-jährige Jubiläum der berühmten Parlamentstagung in einem Festakt. Um dauerhaft daran zu erinnern wurde 2010 von der Gemeinde auf dem Parlamentsplatz an der Ecke der Kapuzinerkirche eine Nachbildung des im Nationalmuseum aufbewahrten vergoldeten Originalschwerts in einer kleinen Kapelle errichtet.
Das Denkmal selbst ist aus Kalkstein erstellt, vier Säulen mit einem Dach darüber und einem verzierten Bronzeschwert in der Mitte des Gebäudes. Ganz oben steht in umlaufender Schrift: Középkori Magyarország utolsó reménysége (Die letzte Hoffnung des mittelalterlichen Ungarn).
Entweder stand das Schwert noch nicht drin oder ich habe eine schlechte Perspektive gewählt.
Deshalb hier ein Link zu Bildern des Schwertes.
Die Kapuzinerkirche wurde zwischen 1744 und 1747 von Graf József Esterházy erbaut.
Hinter dem schlichten Äußeren verbirgt die Kirche wertvolle Barockkunst. Leider war sie bei meinem Besuch verschlossen. Das rote Marmortor der Fassade ist mit Voluten geschmückt. Darüber ist das Esterházy-Wappen erkennbar. Über dem Mosaik...
...das die Stigmatisierung des heiligen Franziskus von Assisi darstellt sehen wir eine Sonnenuhr.
Über dem Eingang links neben der Kirche zeigt ein Mosaik den hl. Antonius von Padua.
Beide Mosaike sind mit N.A. 83 signiert. Trotzdem konnte ich den Künstler nicht ermitteln.
Auf dem Parlamentsplatz, nicht weit von der Kapuzinerkirche, können wir eines der Wahrzeichen von Tata sehen, den Glockenturm.
Das gedrungene, zu einem Achteck abgewinkelte Gebäude wurde von Jakab Fellner entworfen. Der untere Teil des Gebäudes besteht aus Ziegeln und der obere Teil aus Holz. Dieser obere Teil wurde 1763 von József Éder, einem bekannten Zimmermann von Tata – einem Angestellten von Fellner – gebaut. Verwandtschaftliche Beziehung zum Meister Eder und seinem Pumuckl habe ich nicht gefunden.
Sein charakteristisches Merkmal ist, dass die Holzkonstruktion des Uhrturms mit den im Zimmererhandwerk bekannten Überlappungen nur mit Holznägeln zusammengehalten wird. Es wurde kein Metallnagel verwendet! Die im Inneren des Turms gefundene gemauerte Kabine wurde traditionell als Stadtgefängnis genutzt. Bis zum Ersten Weltkrieg wurden die Glocken bei Beerdigungen geläutet. Während des 1. Weltkrieges wurden die Glocken demontiert und umgegossen. In die vier Dachgauben wurden Uhren eingebaut.
Der Turm wurde am 20. August 2004 zuletzt renoviert übergeben. Eine digitale Steuerung dreht die Zeiger, die fünf Minuten vor jeder vollen Stunde eines der 495 Glockenspiele ertönen lassen.
Dahinter steht die zweistöckige "Vaszary János Általános Iskola" (Allgemeinschule).
Sie wurde an der Stelle des 1904 abgerissenen Rathauses und der alten Schule errichtet. Meine Frau verbrachte die Vorschulzeit in Tata, und ihre ältere Schwester ging hier zur Schule. Deshalb mussten die Mädels da rein und alte Klassenfotos betrachten.
Der Treppengiebel über dem Haupteingang gefiel mir besonders gut.
Auf dem breiten Grünstreifen des Platzes steht der Fényesbrunnen. Leider war das Wasser abgestellt.
Der Angolkert (Englischer Garten)
Graf Ferenc Esterházy (1746–1811), Botschafter des Wiener Hofes in Venedig und später in Neapel, stieß auf seinen Reisen auf einige Landschaftsgärten mit reizvoller Atmosphäre. Der Englische Garten, der 1780 neben dem Cseke-See angelegt wurde, bildet einen eigenständigen Bereich innerhalb der Siedlung und ist durch eine Steinmauer von der bebauten Umgebung getrennt. Dieser Garten gilt als der erste Landschaftsgarten Ungarns. Die Esterházys hatten hier ihr Sommerhaus. Leider habe ich davon keine Bilder.
1803 wurde vom französischen Architekten Charles Moreau auf den Resten einer alten Abtei aus dem 12. Jahrhundert eine künstliche Ruinenlandschaft gestaltet.
Dies soll ein römischer Grabstein sein.
Dann gingen wir eine Weile am Cseke-tó (kleiner See) spazieren.
Der Spaziergang ging zu Ende und wir verließen den Park um die Heimfahrt anzutreten.
Abschließend zeige ich Euch noch ein paar sehenswerte Gebäude.
Der König Sigismund Hof ist eine beliebte Einkaufspassage.
Das Kristály Imperial Hotel **** wurde in den Jahren 1766-1769 nach den Plänen von Jakab Fellner im Auftrag der Familie Esterházy erbaut.
Zunächst war es der Gasthof Szarka und dann das Hotel Esterházy, eine der Raststationen auf der Strecke zwischen Wien und Budapest. Die Liste der berühmten Gäste ist lang. Auch Otto von Habsburg war hier eingekehrt.
Mir hätte auch die Konditorei Vikor gereicht.
Über das Quellenhaus habe ich keine Infos gefunden.
Fazit: Ein Tag ist für diese schöne Stadt zu wenig. Ich muss da noch mal hin!
Liebe Grüße von waldi
-
Tata Teil 1
Beim Kramen in meinem Bilderarchiv stieß ich auf unveröffentlichtes Material.
Vor 12 Jahren baten mich meine Frau und meine Schwägerin um den Besuch einer Bekannten in Tata. Meine Frau hat dort ihre Vorschulzeit verbracht. Meine Schwägerin hat dort die ersten Schuljahre erlebt.
Tata liegt im nördlichen Westungarn im Fadenkreuz, zwischen der M1 und der Donau.
Tata war während der Herrschaft der Árpád-Dynastie ein königliches Anwesen. Deodatus stammte aus Apulien und gründete das Benediktinerkloster in Tata. Zusammen mit Bischof St. Adalbert von Prag taufte er den ersten ungarischen König St. Stephan. Dieser nannte Deodatus kurz Tata und gab diesem Kloster den Namen Tata. Diesen Namen übernahm die Siedlung die sich um das Kloster bildete. Heute hat Tata gut 25000 Einwohner.
In der Mitte von Tata liegt der "Alte See", an dessen Ufer die Burg von Tata erbaut wurde.
Ursprünglich als befestigtes Gut aufgebaut, wurde es von König Zsigmond (Sigismund 1369 - 1437) zu einer repräsentativen Burg ausgebaut und als Sitz des Königs genutzt. Um die Burg herum wurde ein 12 bis 14 m breiter Graben ausgehoben, in den das Wasser des Sees geleitet wurde. Danach wurde die Burg verpfändet, bis König Matthias sie entsetzte und zu einem Renaissanceschloss ausbaute, in dem sich der König im Frühjahr gerne ausruhte. Bei den Kämpfen gegen die Türken wurde die Burg zum größten Teil zerstört. Anfang des 19. Jahrhunderts zerstörte ein Brand erneut die Burg.
Vor dem Burgtor erinnert eine Büste an József Öveges.
József Öveges war Piaristenmönch, Physiker, Priester, Gymnasial- und Universitätslehrer und Pfadfinderführer. Von 1922 bis 1924 unterrichtete er in Tata. Bis zu seinem Tod 1979 wurde er zu einem der prominentesten Wissenschaftler Ungarns.
In einem Loch der Grabenmauer hat sich ein Vogel häuslich eingerichtet.
Von der Burg wurde das Hauptgebäude teilweise wieder aufgebaut. Es beherbergt ein Museum.
Zwischen den Grundmauern zerstörter Gebäude steht das 1848er Denkmal.
Am 14. März 2010 wurde im Burghof von Tata eine Gedenksäule von Pál Gyulavári aus kroatischem Kalkstein eingeweiht. Die Säule zum Gedenken an die Ereignisse von Tata im Revolutionsjahr 1848 zeigt die lokalen Geschehnisse des Unabhängigkeitskrieges in einer Spirale mit mehreren verschiedenen Symbolen. An der Spitze des Denkmals befindet sich ein nicht sehr großer Turul aus Bronze. (Der Turul ist ein Fabelwesen aus dem ungarisch-türkischen Mythenkreis. Der Vogel hat Ähnlichkeiten mit einem Adler und mit einem Falken, auch Gerfalke oder Würgfalke genannt.)
Végvári vitéz oder Thury György nennt man diese Skulptur.
Die Statue des mit dem Kossuth-Preis ausgezeichneten Bildhauers Miklós Melocco mit dem Titel "Held der Grenzburg" erinnert an den Hauptmann György Thury, den Anführer der Schlachten bei der Rückeroberung der Burg Tata 1566 von der türkischen Besatzung.
1571 wurde er zusammen mit 150 Reitern am Rande des Dorfes Orosztony gefangen und getötet. Sein Kopf wurde von den Türken abgeschnitten und nach Istanbul geschickt (brrr... wie grausam!), und sein Körper wurde von Graf György Zrínyi in Kanizsa begraben.
Die Statue wurde 1968 auf der Bastion Rosenberg in der Burg aufgestellt und erhielt 1977 einen neuen Standort auf der Sigismund-Terrasse am Ufer des Alten Sees.
Seit etwa 240 Jahren steht in der Nähe des südwestlichen Tores der Burg eine Platane. Der Baum wurde mit mehreren seiner Gefährten im Auftrag von Ferenc, dem Sohn von János Miklós Esterházy, dem Sohn der Krongarde, der den Tata-Zweig der Familie Esterházy gründete, aus Versailles mitgebracht. In den langen Jahren seines Lebens musste er nicht nur die Wechselfälle des Wetters, Stürme und Blitze, sondern auch menschliche Angriffe überstehen.
Wenn die alte Platane ihre Geschichte erzählen könnte, könnte sie sicher mehrere Bücher füllen mit ihren Geschichten über die Freundschaften, die unter ihrem Blattwerk entstanden, oder über die Inspirationen die die Künstler von ihr erfuhren. Wenn wir am Seeufer entlang gehen, würden wir kaum einen Einheimischen treffen, der keinen Bezug zur alten Platane hätte. So auch der mit dem Kölcsey-Preis ausgezeichnete Schriftsteller Mátyás Pribojszky, der dank des Baumes angeblich seine Schreibfähigkeiten wiedererlangte. Er hatte einen Schlaganfall und konnte nicht mehr schreiben. "Wenn wir dann nach Tata ziehen, wird mich die alte Platane heilen", hoffte er. Die magische Atmosphäre des Baums belebte die Fantasie des Schriftstellers und seine Finger; er schrieb neue Geschichten.
Auszug aus einer Legende zur alten Platane
Peter ging unter dem gewölbten Tor hindurch und sah sofort seinen alten Freund, den alten Platanenriesen, am rötlichen Himmel aufragen. Er war unverwechselbar, würdevoll, respektabel. Wie üblich ging er dicht an ihn heran, streichelte den Stamm des Baumes und sprach ihn an:
"Guten Morgen, alter Mann! Wie war der Winter? Lange, was? Bist du in Ordnung?"
Dort stehen auch drei Bänke. Er suchte sich eine aus und setzte sich darauf. Unterdessen setzte er sein Gespräch mit dem Baum in Gedankenfort:
"Bist du nicht krank geworden, Alter? Sind deine Wurzeln in Ordnung? Hat dir die Kälte nicht geschadet? Zum Glück war der Winter nicht hart, sondern nur lang."
Das Laub des alten Baumes schien zustimmend zu nicken, dachte zumindest Peter, aber es war auch möglich, dass nur der Wind die Äste in seine Richtung schüttelte, das heißt, er stellte sich vor ...
... Péter Pinka war verzaubert von dem Anblick, die Augen geschlossen, den Kopf zur Seite geneigt, im Halbschlaf. Und dann passierte etwas Unglaubliches: Eine Stimme tauchte in Peter Pinkas Kopf auf. Egal woher sie kam, er verstand!
"Hast du mich gerufen, Alter? Ich bin da! Ich bin angekommen. Was willst du von mir?"
Er fühlte, wie die alte Platane zu ihm sagte:
"Ja, ich habe dich gerufen! Und weil du mich manchmal sogar im Winter besuchst und mich gefragt hast, wie ich mich im Winter fühle. Das ist gut für mich. Nun, sie, die ich Menschen nenne, haben natürlich keine Ahnung, dass wir Bäume genauso fühlen können wie sie. Wir freuen uns, wir fürchten uns, wir trauern. Wenn wir also Liebkosungen, gute Worte und Fürsorge von Menschen bekommen sind wir glücklich, und dann zirkulieren unsere Säfte schneller, aber wenn sie uns verletzen, verlangsamt sich unser Kreislauf. Kann ein kleiner Mann das alles verstehen? Du verstehst?"
"Ich verstehe, Platane. mir geht es ganz genauso. Es tat mir weh, als diese schreckliche Wunde zwischen deinen Zweigen entdeckte."
"Erinnere mich nicht daran! Es ist vor langer Zeit passiert! Es war ein Blitzeinschlag, gegen den sich auch die Bäume nicht wehren können. Die Leute waren ungeduldig, sie vertrauten mir nicht, sie warteten nicht darauf, dass ich an der Stelle meiner Zerstörung einen neuen Zweig wachsen ließ, ich wurde zugestopft mit einer harten, schrecklichen Substanz, die mich seitdem quält, aber ich kann... ich kann es nicht aus meinem Körper schieben, weil sich meine Flüssigkeitszirkulation verlangsamt hat. Ich muss es tragen und schäme mich vor den Leuten, meinen Freunden. Und ich verstehe es nicht. Siehe, du hast dich nie über mich lustig gemacht."
"Mach dir keine Sorgen um Menschen, Platane, ich habe auch Verletzungen an mir. Aber nur wenige wissen, dass dieBäume es spüren können, und wenn sie einen Mann mit einer Axt sehen, erschrecken sie. So habe ich erfahren, dass du verletzt bist, aber ich habe mich in dich verliebt, zusammen mit deiner Wunde. Es ist nicht deine Schande, sondern die derjenigen, die diese Wunde zubetoniert haben. Ich hoffe, du treibst stattdessen einen neuen Zweig, einen schöneren, größeren, und dann entfernen wir den Fremdkörper. Auch so bist du der schönste Baum der Stadt, der König der Bäume!“
Beim Wettbewerb "Europäischer Baum des Jahres 2015" wurde die alte Platane in Tata auf den zweiten Platz gewählt.
Unter den ausladenden Ästen der Platane sucht Johannes der Täufer Schatten.
Mit der Skulptur Johannes der Täufer von Mária Nagy Kovács (1910 – 2005) aus dem Jahr 1943 gewann diese den damals renommiertesten Preis der Hauptstadt Budapest, den Großen Preis von Ferenc József, und nahm mit dieser Arbeit anschließend an der Biennale in Venedig teil. Sie kehrte mit einer Goldmedaille nach Hause zurück. Auf Initiative von Zoltán Magyary zog Johannes dann nach Tata um, und am Ufer eines warmen Sees wurde für ihn ein passender Platz gefunden. Der Zweite Weltkrieg hat jedoch seine Spuren hinterlassen, und nach der Restaurierung war die Statue ... wo? Sie wurde bis 1958 auf die kleine Insel im Mühlensee verlegt, um sie vor der Zerstörung zu retten. Aber auch dort war die Skulptur nicht sicher. 1958 wurde sie von jemandem verschandelt, also wurde sie in eine römisch-katholische Kirche deportiert. Nach ihrer Restaurierung, am Vorabend der politischen Wende, lud der Freundeskreis von Tata die alte Künstlerin ein, die selbst den Platz auswählte, wo die Statue wieder aufgestellt werden sollte. Nach ihrer Entscheidung steht das Werk heute auf einer kleinen künstlichen Insel im Alten See, direkt am Fuße der Burg. Es wurde am 27. Mai 1989 hier platziert und hat seitdem jedem Passanten zum Segen die Hand erhoben.
Ein Blick von der Burgmauer auf den Alten See.
Die Burg Tata, die Stadt und die umliegenden Dörfer wurden 1727 von József Esterházy gekauft, der zum Zweig des jüngeren Grafen der Esterházys gehörte.
Graf József Esterházy erließ im Februar 1733 eine Proklamation mit dem Ziel, katholische Siedler aus den deutschen Provinzen anzuwerben. Die deutschen Siedler kamen zwischen 1733 und 1750 nach Tata. Aus den in der katholischen Pfarrei geführten Geburtsregistern geht hervor, dass in diesen zwanzig Jahren etwa 50-60 Familien in die Stadt kamen.
In der zweiten Hälfte der 1760er Jahre wurde neben der alten Burg das Esterházy-Schloss gebaut, dessen Arbeiten in den 1770er Jahren abgeschlossen wurden.
Errichtet wurde der Palast von Ferenc Esterházy (IV), der wie sein Vater auch als Diplomat tätig war. Kurz nach Fertigstellung der Bauarbeiten konnte der Graf als Gastgeber für den Herrscher dienen, der nicht nur als Besucher hierher kam. 1809 siegte der französische Kaiser Napoleon Bonaparte am Wagram, und Kaiser und König Franz I. musste mit dem Hofstaat fliehen. Der Kaiser verbrachte vor dem Friedensschluss mehrere Monate im Esterházy-Schloss und unterzeichnete hier in seinem Turmzimmer am 14. Oktober 1809 den "Frieden von Schönbrunn". Warum "von Schönbrunn"? Weil dort der Kaiser Napoleon Bonaparte residierte und den Vertag diktierte.
Kaiser Franz Joseph I., der deutsche Kaiser Wilhelm II. und Karl I. von Österreich haben das Schloss besucht.
Da er den Herrscher zuvor in seinem Palast in Tata empfangen hatte, wählte Kaiser und König Franz Joseph I. das Anwesen von Miklós József Esterházy als Ort einer diplomatischen, groß angelegten, gemeinsamen Militärübung mit dem deutschen Kaiser Wilhelm II. Sie nutzten das Schloss vom 12. bis 15. September 1897 als Unterkunft.
Der Park des Schlosses grenzt an den Alten See.
Die eigentliche Blütezeit im Leben des Palastes begann nach 1867, als Tata zu einem Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens in der Monarchie wurde. Graf József Miklós Esterházy, "Graf Nikky", war ein ausgezeichneter Reiter, Sieger vieler Wettbewerbe, Mitglied des Reitervereins, Gründer des Wiener Jockey-Klubs und Gastgeber großer Jagden. Die Adelsfamilie besaß auch ein eigenes Gestüt. Graf Nikky war gern gesehener Gast bei Kaiserin/Königin Elisabeth. In Gödöllő führte er oft die Jagd als "Hunter".
Die Mauern des Schlosses zeugen auch von einem traurigen Ereignis. Karl I. von Österreich, der ehemalige Kaiser und König, traf am 23. Oktober 1921 in Tata im Palast von Ferenc Esterházy (VI.) ein, nachdem er das Scharmützel von Budaörs verloren hatte und sein zweiter Rückkehrversuch nach Ungarn gescheitert war. Hier wurde der ehemalige König verhaftet und dann in Tihany interniert, und schließlich nach Madeira ins Exil geschickt.
1988 wurde im Park vor dem ehemaligen Schloss Eszterházy eine Reiterstatue eingeweiht, die die Jagdgöttin Diana darstellt.
Die Bronzekomposition stammt von Bildhauer Béla Tóth. Das Reiterstandbild ist fast 5 Meter hoch. Sein Sockel besteht aus weißem Marmor aus Süttő, und Kalkstein, dem sogenannten "blauen Stein", aus dem die Alte Burg von Tata gebaut wurde. Die reitende Jägerin Diana hält einen Falken in der Hand und blickt auf die alten Gemäuer der Burg.
Beim Spaziergang durch den Park rätselten wir über die Idendität eines Baumes.
Die Blätter.
Die Früchte.
Die Baumrinde.
Kann das eine Tollkirsche sein?
Der Spaziergang durch Tata geht im zweiten Teil weiter.
Liebe Grüße von waldi