Länger als ein Jahr ist es her, dass ich diesen Bericht über die Fahrt durch den Vinschgau, vom Reschenpass her kommend, begonnen habe, und mit einem 2. Teil fortsetzen wollte - und somit jetzt noch den ersten Teil ergänze.
Mittlerweile sind auch einige Beiträge Jürgens zu den einzelnen Orten dazu gekommen, ich werde mit links jeweils darauf hinweisen.
Als ich kürzlich das Rätsel zu den rätischen Häusern am Tartscher Bühel eingebracht habe, wurde mir wieder klar, dass gerade jenes zentrale Gebiet rund um Mals, einem gewissen Zentrum des Oberen Vinschgau, hier noch nicht beschrieben ist.
Vom Norden her kommend erreicht man von St. Valentin und dem Haidersee jenen Ort, den ich seit etwa einem Vierteljahrhundert kenne und in dem ich schon sehr viel Zeit verbracht habe: Burgeis, zu Mals als Ortsteil gehörend.
Ich habe in den letzten beiden Wochen in alten Bildern auf der externen Festplatte gestöbert, um so einige wichtige Eindrücke zeigen zu können.
Ein Morgen, wie viele hier, beginnt mit einem wunderbaren Blick Richtung Süden auf das Ortlermassiv und die Königsspitze, in noch leichtem Dunst des frühen Tages.
Etwas südwestlich, nur etwas über dem Ort gelegen, das wunderschöne Kloster Marienberg, das höchst gelegene Benediktinerstift Europas auf 1340m Höhe. Beim zweiten Bild auch noch die Fürstenburg, ein weithin sichtbares Wahrzeichen, 1292 erwähnt, im Vordergrund. Heute ist hier eine landwirtschaftliche Schule untergebracht.
Besonders schöne Blicke bieten sich vom Kloster Marienberg auf die Malser Heide, ins Planailtal und gerade eben auf Burgeis. Ich stelle zwei alte Fotos von Burgeis voran und bin beim Anblick der Bilder erstaunt, wie viel von ehemals grüner Fläche mittlerweile verbaut ist. Kommt man sehr oft an einen Ort, denkt man, ach, da ist wieder ein neues Haus gebaut... Aber es ist doch ein ziemlicher Unterschied.
Burgeis 2003:
und Blick auf Burgeis und die Malser Heide 2021:
Unter uns die Fürstenburg, Teile von Burgeis und das Planailtal, wo der kleine Ort Planail scheinbar richtig drinnen wie "angeklebt" steht.
Ein Rundgang durch Burgeis mit Blick in den alten Teil des Orts, den Marktplatz und besonders alte Gassen:
Beim Blick auf die St. Michaels-Kirche, die heute vor allem als Aufbahrungs- und Begräbniskapelle genützt wird, verweise ich auf Jürgens Beitrag, der hier St. Nepomuk entdeckt hatte.
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In den Sommermonaten gibt immer wieder abendliche Blaskonzerte der örtlichen Musikkapelle. Mittlerweile gibt es einen Musikpavillon, wo Feste und Konzerte stattfinden. Hier auf dem Bild musizierte die Kapelle noch vor einem Stadeltor auf dem Marktplatz. Dabei bietet uns die Spiegelung in den Instrumenten einen kleinen Hinweis auf die umgebenden Häuser des Platzes.
Ein Blick jetzt noch zur Pfarrkirche mit seinem beeindruckenden schlanken Turm, dem hübsch angelegten Friedhof, den beeindruckenden Gestalten neben dem Kirchentor und der großen Christophorus-Darstellung an der Seitenwand.
Den ältesten Teil von Burgeis, die St. Nikolauskirche, geweiht 1199 - mit romanischem Kern - die am Ortsrand liegt, habe ich schon erwähnt, möchte aber weitere Bilder einfügen.
Die Freskenreste und das große Fresko "Christus in der Mandorla" stammen aus dem 13. Jh, die Kassettendecke aus dem 16. Jh.
Abends - wieder der Blick zum Ortlermassiv, rötlich im späten Licht.
Es folgt demnächst Teil 2 der Fahrt durch den Vinschgau, beginnend mit dem Tartscher Bühel, seiner Geschichte, seiner Lage und der besonderen Vegetation. Vom kleinen Ort Tartsch kann man auf zweierlei Weisen den "Bichl" begehen.
Sodann kommen die ihn umgebenden Orte Mals, das Städtchen Glurns und Schluderns mit der Churburg in Wort und Bild.
Von Burgeis geht es in langen Kehren auf der Reschner Bundesstraße hinunter nach Mals. Es gibt neben einem oder mehreren Wanderwegen auch einen Waalweg, genannt Sonnensteig, der Burgeis mit Mals verbindet. Auch so kommt man vom etwa 1230m gelegenen Burgeis nach Mals, knapp über 1000 Höhenmeter.
Jürgen hat diesen Waalweg sehr interessant beschrieben. Ich denke nur, Jürgen, Ihr seid ihn in die andere Richtung gegangen - ostwärts, Richtung Tartsch und Schluderns.
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Damit beende ich - nach einiger Zeit der Pause - diesen ersten Teil und ergänze ihn später mit links zu den weiteren Teilen.
Interessant wäre es auch noch, sich den Seitentälern des Vinschgau ausführlich zu widmen. Es sind jeweils 7, auf der orographisch linken und 7 auf der rechten Fluss-Seite der Etsch in der Flussrichtung.
Herzliche Grüße an alle!
Susanne