Český Krumlov - Reisebericht Oktober 2025
Teil 3 (von vier Teilen)
Am nächsten Tag spazierten wir nach dem Frühstück durch relativ leere Gassen in der Altstadt Richtung Latrán zu der ehemaligen Minoriten- und Klarissenklosteranlage mit dem Klostermuseum.
(Das störende Auto habe ich wieder mit ki Unterstützung weggeschoben)
Die Lazebnický most (Baderbrücke) verbindet den historischen Stadtkern mit dem Latrán. Gegenüber einem Kreuz steht die Nepomuk Figur, die ich bei meinem Nepomuk-Rundgang beschrieben habe. Im 18. Jahrhundert verwendete die Obrigkeit den überdachten Verbindungsgang, der von den Schlossgärten über das Dach des barocken Theaters und die Mantelbrücke in das oberste Stockwerk der Oberen Burg führt, von wo aus man in den I. Schlosshof und dort weiter über den Bärengraben und durch die Dächer der Bürgerhäuser bis in die Klöster gelangte. Die Gesamtlänge dieses überdachten Ganges beträgt etwa einen Kilometer und diente der Aristokratie als ungestörten Weg von da nach dort.
Wir betreten ganz profan über die Brücke und einen kurzen Weg durch das Latrán den Klosterhof und blicken auf die Klosterkirche.
Neben dem Nepomuk Altar und den anderen Nepomuk-Darstellungen, die ich beschrieben habe, gibt es im Klostermuseum und in der Kirche noch viele andere Sehenswürdigkeiten. Und das Beste war, zu Beginn der Öffnungszeit um 10.30 waren wir ganz alleine dort.
Man kann etwa eine Schwarze Madonna in der Kapelle von Einsiedeln sehen, aber auch eine Kopie der Krumauer Madonna, deren Original im Kunsthistorischen Museum in Wien anzusehen ist.
Ein Highlight ist die Kapelle des Hl. Wolfgang mit alten Fresken und der monumentalen Holzstatue des Heiligen Wolfgang aus den Jahren 1450–1460. Auch ein riesiges Fresko des Christophorus ist erhalten.
Im Museum kann man staunend einige Zeit verbringen und nach dem Besuch stärkten wir uns im Latrán in unserem Lieblingslokal, dem Bolero, neben der ehemaligen Kirche St. Jošt.
Die nächsten Ziele waren die Kirche St. Veit und das Egon Schiele Art Centrum.
Die Pfarrkirche St. Veit liegt auf einer Anhöhe und man kann sie von fast überall sehen. Innen war für mich der im Nepomuk-Bericht beschriebene Nepomuk-Altar von besonderem Interesse:
RE: (14) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 14
Teil 3 – Altstadt und Pfarrkirche St. Veit bis Stadtausgang über die Most Dr. Edvarda Beneše
In der Pfarrkirche St. Veit sieht man sogleich den Nepomuk an der Säule, den bereits mein Bruder fotografiert hat.
Nepomuk Nr. 9.
Doch dahinter befindet sich eine Seitenkapelle an der linken Seite, die durch eine Kordel und Alarmanlage getrennt und nicht einsehbar ist. Die Kapelle, so hatte ich im Reiseführer…
Aber auch diese Darstellung des Hl. Franz Xaver ist sehenswert.
Das Egon Schiele Art Centrum ist nicht nur wegen Schiele, der eine Zeit lang in Český Krumlov lebte und arbeitete, interessant, es gibt auch wechselnde, interessante Ausstellungen.
Wir konnten interessante Kunstwerke von Michal Gabriel (geb. 1960 in Prag) ansehen. Diese Haifische etwa sind aus halbierten Nussschalen, eingebettet in Laminat, gefertigt.
Auch die Figur des immer kleiner werdenden Sigmund Freud, der auf sich blickt, bis er winzig klein ist, fand ich interessant.
Im Obergeschoss ist das Leben von Egon Schiele beschrieben und einige Ansichten, die er von Český Krumlov gemalt hat, werden in einer Projektion gezeigt.
Ich habe den Blick auf den Anbau am Gebäude der ehemaligen Kirche St. Jošt mit einer Ansicht, die ich von der Aussichtsterrasse fotografiert habe, verglichen. Alle Fenster sind zu finden.
Das Egon Schiele Art Centrum ist in der ehemaligen Stadtbrauerei untergebracht, die von 1608 bis 1949 in Betrieb war. Die Gründung des Art Centrums erfolgte im Jahr 1992, seine Gründer kamen aus Tschechien (Hana Jirmusová), Österreich (Gerwald Sonnberger) und den Vereinigten Staaten (Serge Sabarsky). Zwischen den Gebäudeteilen kann man durchspazieren.
Wir verließen die Altstadt über die Dr.-Edvard-Beneš-Brücke und besichtigten noch das Gartenhaus von Egon Schiele, geöffnet ist es allerdings nur jeden Samstag und Sonntag von 10:00 bis 19:00 Uhr.
Teil 4 folgt
Johannes