Ich habe eine Nachricht an die Gemeinde geschickt, mit dem Link zu meinem Beitrag und dem Angebot einer Initialspende von 100.- meinerseits bei Zusage für eine Renovierung.
Johannes
Ich habe eine Nachricht an die Gemeinde geschickt, mit dem Link zu meinem Beitrag und dem Angebot einer Initialspende von 100.- meinerseits bei Zusage für eine Renovierung.
Johannes
Danke für diesen interessanten Bericht mit Blick in die Vergangenheit,
Johannes
Göstling an der Ybbs, Bezirk Scheibbs, Niederösterreich
Zwei Nepomukkapellen
Die eine Kapelle steht am südlichen Ortsrand. Sie wurde 1729 errichtet.
Neben der Kapelle fiel mir dieser Gedenkstein auf:
Die Inschrift macht betroffen: „Zum Gedenken an die 76 ungarisch-jüdischen Zwangsarbeiter, Frauen, Männer und Kinder, die hier kurz vor Kriegsende am 13. April 1945 grausam ermordet wurden. SS-Männer setzten die Baracke in Brand und erschossen die darin Gefangenen.“
Ich meine, dieser Gedenkstein hätte sich eine Renovierung verdient, um diese furchtbaren Ereignisse nicht vergessen zu machen.
Der Nepomuk stand zu dieser Zeit wohl als stummer Zeuge dieses Verbrechens schon da.
Die zweite Kapelle befindet sich östlich bei der Brücke über die Ybbs.
Wieder einmal ein Nepomuk mit sieben Sternen!
Johannes
Auch ich als Wiener und beruflich viel mit dem Auto unterwegs, kann das Auto in Wien stehen lassen, denn die Öffis bringen mich zu den meisten Zielen schneller hin und ich habe dort nicht das Problem mit Parkplatz.
Im Wohnbezirk habe ich das Anrainerparkpickerl und auch zumeist genügend Parkmöglichkeiten, sodass ich mein Auto abends, wenn wir auswärts sind, immer stehen lassen kann.
Einzig beim barrierefreien Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetztes ist noch Aufholbedarf, das habe ich erst gesehen, als ich mit einem Freund im Rollstuhl Wien besichtigte. Da mussten wir manchmal drei Strassenbahnen abwarten und die nächste war schon mit einem Rollstuhlfahrer besetzt, wir durften nicht hinein.
Das Radwegenetz war schon einmal besser, wurde im Aufschwung der Automobilität stark reduziert und wird nun langsam wieder aufgebaut, aber da gibt es noch viel zu tun.
Die Mariahilferstrasse wurde zur Begegnungszone, das funktioniert gut, nur die Wiener suderten davor, wie es ihnen bei Veränderungen grundsätzlich zu eigen ist.
Ingesamt funktioniert es sehr gut, mit einem Euro pro Tag kann man eine Jahreskarte erwerben und, was mich ein wenig traurig macht, ich kann ab Ende Juli um 235.- Euro eine Jahreskarte erwerben
Johannes
Wien 1030, Landstraße, Rochuskirche
Der rechte vorderste Seitenaltar ist Johannes von Nepomuk gewidmet.
Das Bild stammt aus 1728 und zeigt Nepomuk vor dem Gekreuzigten kniend. Mit der Darstellung des Gebetes vor dem Kruzifix wurde einer der Kernpunkte der barocken Frömmigkeit angesprochen. Die Szene wird durch einen Totenschädel verstärkt und im Hintergrund, leider auf dem Foto kaum auszunehmen, ist die Karlsbrücke abgebildet.
Oben im Strahlenkranz ist die Zunge dargestellt.
Johannes
Wien 1070, Neubau
Drei Nepomuks um und in der Kirche St. Ulrich - Maria Trost
Wenn man über die Neustiftgasse zum St. Ulrichs- Platz Richtung Kirche St. Ulrich geht, fällt linker Hand am Haus Neustiftgasse 27/29 in der Ecknische diese Statue auf:
Johannes von Nepomuk mit einem Buch in der einen und mit einem Kreuz in der anderen Hand.
Vor der Kirche auf der Balustrade stehen vier Heiligenfiguren:
Welcher ist nun der Hl. Nepomuk?
Er ist relativ schnell identifiziert. Neben Benedikt, Ulrich und Aloisius steht er ganz rechts:
Die Figuren wurden von Franz Seegen im 18. Jahrhundert geschaffen.
In der Kirche befindet sich am rechten vorderen Seitenaltar ein Gemälde, welches die Glorie des Hl. Nepomuk darstellt. Es ist ein wenig schwer zu fotografieren, weil diese Art von Ölgemälde immer Spiegelungen haben:
Früher wurde es Paul Troger zugeschrieben, da das Wiener Diarium „Gemälde in der Pfarrkirche St. Ulrich“ beschreibt, jedoch nicht alle listet. Dann gab es auch Zuordnungen zu Johann Wenzel Bergel in der Publikation von Johanna von Herzogenburg, jedoch ist die im Kirchenführer beschriebene Zuordnung zu Franz Palko um 1750 die derzeit anerkannte.
Dies zeigt, wie schwierig es ist, barocke Maler mit ähnlicher Stilistik eindeutig zuzuordnen. Jedenfalls ist die ikonografische Zuordnung eindeutig. Dem Hl. Nepomuk wird von der Allegorie des Glaubens, einer der christlichen Kardinaltugenden, das Kreuz gereicht. Das Kreuz wurde zum fixen Bestandteil der Darstellungen des Hl.Nepomuk und hat ebenso zu seiner Popularisierung beigetragen, wie die Verbindung mit dem Marienkult und die Darstellungen als Almosenspender.
Bei den unterschiedlichen Darstellungen des Hl. Nepomuks hat man sozusagen alle Register gezogen, um ihn richtig populär zu machen, was ja durchaus gelungen ist.
Johannes
Eine interessante Darstellung! Der Engel hält das Kreuz, damit Nepomuk seine Hände frei hat für seine Gestik, eine Entwicklung der Darstellung weg vom Prager Brückentypus, bei dem Nepomuk das Kreuz eng am Körper hält.
Und man entdeckt immer wieder neue Details, wie hier den Strahlenkranz, der zusätzlich noch die fünf Sterne trägt.
Johannes
Lieber Waldi!
Spät, aber doch, danke für deinen wunderbaren, ausführlichen Bericht über die Karlskirche, die in meiner Heimatgemeinde, dem 4. Wiener Gemeindebezirk liegt.
Ich habe deinen Bericht zum Anlass genommen, um nach langer Zeit wieder einmal in die Karlskirche hineinzuschauen und die Gelegenheit zu nützen, mit dem Aufzug hinauf zu den Fresken zu fahren.
Von unten ist die Sicht durch derzeit montierte große Kugeln versperrt, und so lohnt es, die Fresken einmal von der Nähe zu betrachten und auch einen Blick auf Wien Richtung Norden zu machen.
Im Vordergrund der Musikverein, dahinter der Stephansdom und ganz im Hintergrund Kahlenberg und Leopoldsberg.
Hier die von Waldi auch beschriebene Allegorie der Liebe, die offensichtlich auch großzügig mit Geld umgeht.
Im Barock war ja das Motiv der Almosenspender äußerst beliebt.
Das Altarbild auf der rechten Seite der Kirche von Daniel Gran - Elisabeth von Portugal, Almosen spendend - ist eine Ableitung der Darstellung in der Schlosskapelle Bad Mergentheim von Giovanni Battista Pittoni, auf dem die hl. Elisabeth Brot an die Armen verteilt.
https://www.holidaycheck.de/m/seitenaltar-…f1-3de6912f1be8
Elisabeth und Karl Borromäus waren die Vorbilder für Almosen spendende Heilige und dieses Sujet wurde auch für Johannes von Nepomuk eingesetzt, was in der volkstümlichen Frömmigkeit wesentlich zu seiner Popularität beigetragen hat. Die äußere Ähnlichkeit mit Karl Borromäus verstärkte noch diese Wirkung.
Hier das Altarblatt aus der Karlskirche, welches als Archetyp der Vorlage für die Darstellung des Johannes von Nepomuk als Almosenspender gilt, eine Darstellung, die vor allem in Österreich große Beliebtheit hatte, und darunter ein Beispiel, welches Nepomuk als Almosenspender zeigt, aus der Stadtpfarrkiche Mödling:
Die Barockzeit, die verwendeten Motive und die Zusammenhänge zu verstehen, finde ich immer wieder spannend, es ist wie ein Puzzle, welches sich langsam zusammensetzt.
Johannes