Pleiten-Pech-und-Pannen-Programm auf der Fähre Sansibar-Daressalaam
Das "Livingstone House" ist ein gemütliches Restaurant am Strand von Stone Town, der Hauptort von Sansibar. Man kann am Strand sitzen, die Füße in den Sand stecken und sich fast jeden Nachmittag das "Pleiten, Pech und Pannen"-Programm reinziehen, das beim Beladen der beiden direkt neben dem Restaurant ablegenden Fähren in die tansanische Hauptstadt reinziehen. Dieser Effekt entsteht dadurch, dass die letzten Meter der Zufahrt nicht geteert sind, sondern einfach Sandpiste.
Es faengt damit an, dass ein ausgedienter japanischer Schulbus vor der Rampe im Sand stecken bleibt und die Auffahrt blockiert - nichts geht mehr.
Grosse Diskussionen, Versuche, die eingegrabenen Raeder freizuschaufeln, die Touris vom Livingstone House (nicht nur ich) zuecken ihre Kameras, die Erdnuss- und T-Shirt-Verkaeufer sind auch schon da und versuchen ihr Glueck.
Als naechstes versucht sich ein LKW auf die Nachbarfaehre zu draengeln. Nicht nur, dass er den Bus dabei rammt - Folge: Seitenscheibe links hinten kaputt und eine kraeftige Beule- auch er bleibt in dem aufgewuehlten Sand stecken.
Eine Weile geht gar nichts mehr.
Irgendwann zieht ein anderer LKW erst seinen Kollegen und dann den Bus rueckwaerts wieder raus. Mit neuem Anlauf klappts dann doch noch - grosser Applaus der in eine Dieselwolke gehuellten Anwesenden.
Danach geht es Schlag auf Schlag.
Wie eine Gazelle huepft ein Nissan Micra auf die Ladeflaeche,
gefolgt von drei groeßeren Limousinen japanischer Herkunft, vermutlich Neuwagen, die zum Verkauf nach Daressalaam gebracht werden sollen. Am Ende der Rampe muessen sie allerdings stoppen, um ihre rangierenden Kollegen nicht zu rammen.
Danach kehrt erstmal Ruhe ein, die Hafenarbeiter ziehen sich auf ihre Ruheplaetze und die Touristen an ihre Tische vor dem Livingstone-House zurueck, die T-Shirt- und CD-Verkaeufer versuchen woanders ihr Glueck, und nur der Erdnussverkaeufer zieht einsam am Strand seine Runden.