
(6) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 6
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waldi -
28. Juli 2018 um 19:59 -
Geschlossen -
Unerledigt
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Schönberg am Kamp, Bezirk Krems-Land
Bei der Brücke über den Kamp steht diese bemerkenswerte Kapelle.
Auf Medaillons sind Szenen aus dem Leben und vom Tod des Johannes v. Nepomuk dargestellt.
Explizit wird hier auch die Folter mittels Strecken an einem senkrecht stehenden Pfahl gezeigt, eine Darstellung, der wir in dieser Gegend nochmals begegnen werden. Mittels dieser Foltermethode wollte man Nepomuk den Inhalt der Beichte der Königin herauspressen, was dieser jedoch verweigerte.
Die Kapelle steht hier in der satten Abendsonne, welche das Leiden unseres Heiligen beleuchtet.
Johannes
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Lengenfeld, Bezirk Krems-Land
Gleich neben dem sogenannten Neuen Schloss, einem ehemaligen Wasserschloss aus dem 16. Jahrhundert, welches im 18. und 19. Jahrhundert umgebaut wurde, habe ich diesem Nepomuk die Müllsäcke der Kunststoffsammlung zu seinen Füßen beiseite geräumt, damit er in der morgendlichen Sonne schön strahlen kann.
Das Chronogramm auf dem Sockel verrät das Baujahr 1734.
Johannes
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Langenlois
Langenlois ist ein berühmter Weinort im südöstlichen Waldviertel am unteren Ende des Kamptales. Der Loisbach durchfließt die Stadt und mündet knapp außerhalb in den Kamp. Einst standen entlang des Loisbaches zahlreiche Mühlen, von denen heute noch eine erhalten ist.
In dieser Mühle in der Gartenzeile 18 bekam ich eine private Führung durch die dreigeschossige Mühlenanlage und den weitläufigen Gebäudekomplex.
Im Haus wird diese hölzerne Nepomuk-Statue aufbewahrt.
Früher stand sie in einer Nische an der Aussenfassade, dann wurde sie aber gestohlen. Die Kriminalpolizei konnte den Täter und die Figur ausfindig machen, seither steht der Nepomuk drinnen.
Im sogenannten Burschenzimmer, welches für die Gesellen auf der Walz bereitgestellt war, hängt dieses Bild seit vielen Generationen. Dass darauf der hl. Nepomuk dargestellt ist, war den heutigen Besitzern noch gar nicht aufgefallen.
Die Nikolauskirche gehörte früher zur Mühle und es führte ein eigener Weg dorthin.
In der Kirche steht auf der rechten Seite ein Altar mit einem Ölbild von Martin Johann Schmidt aus etwa 1800. Oben in der Engelsglorie befindet sich eine Zungenreliquie aus ca. 1760.
Es gibt aber noch weitere Darstellungen des hl. Nepomuk in Langenlois. Stadteinwärts gelangt man zum Haus Waltergasse 20, welches ein reicher barocker Reliefschmuck ziert.
Datiert ist das Haus mit 1786. In der Mitte über dem Hauseingang ist der hl. Nepomuk in 3D abgebildet.
Bei der Haindorfer Kapelle unter einem Lindenbaum steht diese Statue. Mir schien es so, als ob der hl. Nepomuk eine Brille tragen würde, zumindest hat er ziemliche Ringe um die Augen.
Nicht unweit davon, im Hof des Unteren Schlosses in der Krumböckallee 21, steht ein Nepomuk-Brunnen aus dem 18. Jahrhundert.
Und zu guter Letzt habe ich noch einen modernen Nepomuk des Bildhauers Friedrich Fahrwickl auf der Loisbachbrücke gesehen.
Johannes
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Hadersdorf am Kamp, Ortsteil von Hadersdorf-Kammern
Im Zentrum von Hadersdorf am Kamp befindet sich ein Park, der von einer ringförmigen Straße umgeben ist. Hier steht die Kirche mit Karner und davor eine prächtige Nepomuk-Kapelle mit einer Statue aus 1730.
Die Putten tragen elektrifizierte Laternen, sodass der Nepomuk in der Nacht beleuchtet werden kann.
In der Kirche fand ich auf der linken Seite eine Statue des hl. Nepomuk.
Und ein Stück weiter, bei der Brücke über den Großen Kamp befindet sich unter einem Baldachin, der von Säulen gestützt wird, dieser Nepomuk aus 1715.
Johannes
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Straß im Straßertale
Hier, am östlichen Rand des Waldviertels, wartete die größte Überraschung auf mich. Direkt an den Weinbergen steht eine nicht zu übersehende Kapelle mit einem auf Wolken knienden Nepomuk. In der Kapelle sind auf Stuckreliefs die Gefangennahme, Folter und der Brückensturz dargestellt.
Die Folter ist ähnlich wie in Schönberg am Kamp dargestellt, nur noch bildlicher. Es findet sich bei der Folterszene ein Hund, der auch auf der Karlsbrücke in Prag dargestellt ist. Eventuell ist er Teil der Folter? Mit einem Seil, das auf ein Rad aufgewickelt wird, wird unser armer Nepomuk hochgezogen und gestreckt, seine Füße sind unten fixiert. Mit brennenden Fackeln wird er zusätzlich malträtiert.
Links unten im Wasser unter der Karlsbrücke sind fünf Gebilde, die ich als die fünf Sterne interpretiere.
Am Deckenfresko ist Maria mit einer Lilie in der Hand abgebildet. Sie steht auf einer Schlange, welche den Apfel der Erkenntnis im Maul hält.
Etwas überfordert sieht der Engel aus, der unter dem Birett, welches auf einem Buch liegt, schwer zu tragen hat.
Die Jahreszahlen geben unterschiedliche Daten an, auf dem Rücken des Nepomuk steht 1740, vorne ist 1722 angegeben. Fecit 2018 verweist auf die mustergültige Renovierung.
Am malerischen Gscheintzbach steht eine Figurengruppe mit dem hl. Florian und dem hl. Johannes v. Nepomuk.
Johannes
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Etsdorf am Kamp, Ortsteil von Grafenegg
Etsdorf-Haitzendorf wurde 2003 in Grafenegg umbenannt. Im Ortsteil Etsdorf am Kamp an der Kreuzung Hauptstraße / Grafenegger Straße / Untere Marktstraße / Rathaustraße steht diese Nepomuk-Statue aus dem Jahr 1743.
Gleich daneben in der Kirche findet sich unter vielen Heiligenfiguren auch eine vom Johannes v. Nepomuk.
Hier von der Kanzel aus gesehen.
Johannes
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Grafenegg, Ortsteil von Grafenegg
Hier liegt das Schloss Grafenegg, welches im romantischen Historismus erbaut wurde.
Am Rande des Parks an der umgebenden Mauer mit Blick auf das Märchenschloss steht eine Statue des hl. Johannes v. Nepomuk, seitlich geflankt von zwei Skulpturen.
Geschaffen wurde die Anlage von Anton Dietrich im Jahr 1744. Die Darstellung erinnerte mich an diejenige in der Hundsturmer Kapelle in Wien.
(5) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 5
Beim Grafenegger Schloss finden jährlich die beliebten Konzerte auf der Freiluftbühne Wolkenturm statt. Dmitri Hvorostovsky sang hier sein letztes Konzert am 22. Juni 2017 zusammen mit Aida Garifullina.
https://m.youtube.com/watch?v=1hGq-1r86js
Dieser großartige Sänger verstarb ein halbes Jahr später, mit 55 Jahren, an einem Hirntumor.
Johannes
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Theiß, Ortsteil von Gedersdorf, Bezirk Krems-Land
Ecke Donaugasse / Obstgasse fand ich diesen Kapellenbildstock, ein Ort, der sich ehemals außerhalb der Ortschaft an einem Weg zu den Donauarmen befand, der zu der Zillenüberfuhr nach Hollenburg führte.
In der Gegend gab es oftmals Hochwasser. 1870 ist dieses Bauwerk bereits dokumentiert, 1862 stand die Gegend gänzlich unter Wasser und plötzlich eintretende Kälte verwandelte die Landschaft in ein Eismeer. Wohl ist der hl. Nepomuk danach hier aufgestellt worden und hat schon viel erlebt.
Johannes
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Lichtenau im Waldviertel, Bezirk Krems-Land
In der Kirche von Lichtenau im Waldviertel konnte ich durch das verschlossene Gitter einen Blick auf den grandiosen Nepomuk-Altar werfen. Man kann die Beleuchtung sogar mit einem außen angebrachten Lichtschalter aufdrehen, auch wenn der Zugang versperrt ist.
Hierher muss ich wohl einmal an einem Sonntag zur hl. Messe kommen, um ihn von der Nähe zu betrachten.
Johannes
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Horn
Nachtrag und ein weiterer Nepomuk.
Im Beitrag
(6) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 6
habe ich die Nepomuks von Horn beschrieben.
Ich erhielt durch das Pfarrteam nochmals Gelegenheit, den Altar ganz ohne Beiwerk anzusehen und zu fotografieren. Auch der Pfarrer von Horn war anwesend und aus Lichtenau war der dortige Pfarrer, ein kunsthistorisch ausgebildeter Pater, angereist, um dieses besondere Kunstwerk genauer unter die Lupe zu nehmen.
Die feinen Schnitzereien des Altars treten im hellen Licht in ihrer hölzernen Reinheit hervor.
Im örtlichen Museum ist die ehemalige Spitalskirche integriert, die man nur über das Museum betreten kann. Kurz vor Schließung führte mich die freundliche Museumsmitarbeiterin noch in die Kirche, wo seitlich eine hölzerne Nepomukfigur steht, welche in der Ausführung an den Altar der Bildhauerin Theresa Faber in der Pfarrkirche erinnert.
Der Pfarrer aus Lichtenau wies darauf hin, dass er derartige Holzschnitzereien auch aus Tschechien von Lazar Widman kennt, der ebenfalls ähnliche Nepomukdarstellungen geschaffen hat.
Johannes
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