Baldramsdorf > Fastentuch

  • Das Baldramsdorfer Fastentuch folgt inhaltlich dem gängigen Schema des 16. Jahrhunderts, obwohl auf die Betrachtung aus der Ferne angelegt,
    besticht es durch seinen großen Detailreichtum. Hervorzuheben sind die Darstellung des geozentrischen Weltbildes im ersten Feld und
    das guteGespür des Künstlers für die Tiefe des Raumes.


    Das Fastentuch von Baldramsdorf wurde 1555 von einem unbekannten Maler gemalt.
    Die Größe des Fastentuches beträgt 7,30 x 4,85 m.



    Das Fastentuch entstand aus 8 senkrechten Stoffbahnen,auf denen je 5 Bilder mit Leimfarben bemalt
    sind. Insgesamt 39 Bildfelder. In der letzten Reihe einDoppelbild „Weltgericht“.


    Ein kleiner Auszug aus den alten Bildern.


    Schöpfung und Erschaffung der Eva



    Geburt Christi und Anbetung der Könige



    Flucht nach Ägypten und Kindermord



    12 jähriger Jesus im Tempel und Taufe Jesu



    Versuchung Jesu und Einzug in Jerusalem



    Abendmahl und Fußwaschung



    Gefangennahme und Jesus vor dem Hohenpriester



    Auferstehung und Frauen am Grab



    Weltgericht


  • Das ist ein wunderschöner Beitrag, bei dem man lange verweilen kann.
    Passend zur Zeit.


    Dieter hat schon auf die bewundernswerten Farben hingewiesen, nicht weniger faszinierend sind die ausdrucksstarken Darstellungen der einzelnen Szenen.


    Danke, Josef, dass Du sie uns so schön im Detail zugänglich machst.


    Liebe Grüße,
    Elke

  • @Dieter, Deine Bemerkung zu den Farben geht mir nicht aus dem Kopf.
    Du kennst Dich aus, bist Fachmann:
    Was stand den Künstlern 1555 an Farben denn zur Verfügung?
    Naturfarben, die so lange halten?


    Liebe Grüße,
    Elke

  • Danke für die Anerkennung. Habe mich sehr gefreut.
    Diese alten Fastentücher findet man fast nur in Kärnten.


    Dieter mich würde auch interessieren, wie sich diese Farben über Jahrhunderte gehalten haben.


    Noch dazu wo die vergangenen Jahrhunderte oft kein Wert auf die Aufbewahrung gelegt wurde.
    Ein Pfarrer hat mir einmal erzählt nach Ostern wurde das Fastentuch in eine kleine Kiste gestopft und
    die Kiste zu zweit mit dem Mesner gewaltsam verschlossen.


    Ein anderes Fastentuch befand sich über Jahrhunderte am Dachboden der Kirche und wurde durch Zufall entdeckt.

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