Es fehlt noch die Heimfahrt um meine Sommerfrische 2017 in Ungarn abzuschließen.
Nach einer Übernachtung bei Verwandtschaft westlich von Budapest fahren wir eigentlich bei nächster Möglichkeit auf die Autobahn um sie erst bei Linz wieder zu verlassen.
Die Übernachtung war - wie bei jeder Ungarnfahrt - am Jochenstein gebucht.
Im ungarischen Rundfunk hatte man aber darüber berichtet, dass an der Grenze zu Österreich eine neue Abfertigungshalle gebaut würde, und es infolge dessen zu Wartezeiten bei Hegyeshalom/Nickelsdorf kommen könne.
Deshalb beschloß ich einen kleinen Umweg über Bratislava zu machen.
Dort hatte ich schon zwei mal versucht in das Pfarrhaus der "blauen Kirche" zu kommen. Dort hängt im Treppenhaus ein Relief das die Kaiserin Elisabeth beim Gebet zeigt.
Das Klingeln am Tor der St. Elisabeth-Kirche blieb aber auch dieses Mal erfolglos.
Mein nächstes Ziel war die Elisabethhöhe auf dem Bisamberg bei Korneuburg (A).
Auf der gewählten Strecke habe ich weder bei der Einreise, noch bei der Ausreise (Slowakei) eine Grenze bemerkt. Kein Zollbeamter und nicht mal ein Polizeiauto war zu sehen! So soll es sein, meine ich.
Warum heisst der höchste Punkt des Bisamberges Elisabethhöhe?
Tatsächlich war Kaiserin Elisabeth in Begleitung des Kaisers und weiterer hoher Persönlichkeiten am 26. September 1856 auf dem Bisamberg um ein Manöver der Brigade von Martinitz zu beobachten.
Am Rand des Hochplateaus, kurz bevor das Gelände zum Donautal steil abfällt, steht die Elisabethsäule aus Stettner Sandstein, ausgeführt von August von Roschütz, nach einem Plan des Wiener Architekten Maximilian Kropf, Erbauer des Korneuburger Rathauses, das ich weiter unten noch zeigen werde.
An der Säule sind einige Gedenktafeln angebracht.
Die Inschriften sind nur schwer lesbar und meine Verbesserungsversuche waren nur wenig erfolgreich.
Bei der folgenden Tafel ist kaum etwas zu entziffern.
Der Text lautet:
Errichtet unter
Bezirkshauptmann
JOSEF NAGL 1899
und renoviert durch
Spenden der Bevölkerung
1963
Oben angeführter Bezirkshauptmann Nagl und die Präsidentin des Frauencomités von Korneuburg, Fräulein Nigg, enthüllten am 11. Juni 1899 das Monument.
Die Aussicht vom Bisamberg auf Korneuburg.
Ganz weit hinten kann man ein paar Hochhäuser von Wien erahnen.
Mit starkem Zoom sieht man sie etwas besser.
Ein Panoramafoto von der Elisabethhöhe ins Donautal.
Da das Gasthaus Gamshöhe auf dem Bisamberg derzeit geschlossen ist suchten wir in Korneuburg nach einer Stärkung und besuchten ein Caféhaus am Rathaus von 1895.
Leider war der Rathausplatz von den Buden eines Marktes belagert.
Trotzdem entdeckte ich Kaiser Franz Joseph an der Fassade neben Erzherzog Albrecht Friedrich Rudolf von Österreich-Teschen .
Zur Zeit des Rathausbaues war der Kaiser schon fast 50 Jahre im Amt.
Zu diesem Jubiläum errichtete man 1898 den Rattenfängerbrunnen vor dem Rathaus.
Die Geschichte vom Rattenfänger von Korneuburg verrät es uns nicht!
An einer Seite des Rathauses ist der Stadtturm aus dem Jahre 1447 in das neuere Rathaus integriert.
Gegenüber erinnert ein Relief am "Kladivohaus"...
... an die Rückeroberung von Korneuburg von den Schweden im "Dreißigjährigen Krieg".
Darunter sind weitere für Korneuburg wichtige Herren zu sehen.
Links sehen wir den berühmten ungarischen König Matthias Corvinus, der 1477 Korneuburg nach 22wöchiger Belagerung einnahm. Mit dem Fall der Stadt war auch das Schicksal Wiens besiegelt.
König Matthias Corvinus nahm in der Hofburg Quartier wo er 1490 verstarb und das HRR wieder die Macht übernahm.
In der Mitte sehen wir das Relief von Karl V. von Lothringen der 1683 die Osmanen vor den Toren Korneuburgs vernichtend schlagen konnte.
Rechts sehen wir Napoleon Bonaparte der 1805 und 1809 Korneuburg besetzt hatte.
Wir setzten unsere Heimreise fort und übernachteten am Jochenstein.
Die Heimfahrt am folgenden Tag war problem- und staulos. Nur zwischen Nürnberg und Würzburg riet mir mein Navi zu einer kleinen Umgehung, weil ich dadurch 3 Minuten einsparen könne.
Nicht wegen der Zeiteinsparung sondern wegen der Abwechslung folgte ich der Empfehlung.
Wir sind gut daheim angekommen!
Liebe Grüße von waldi