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Der Friedhof von Spa

  • nyra
  • 21. Oktober 2016 um 13:23
  • nyra
    Gast
    • 21. Oktober 2016 um 13:23
    • #1

    Wie ich gesehen habe, bin ich nicht die erste, die hier Bilder von einem Friedhof zeigt. Manche Leute halten das ja für makaber. Ich nicht, ich liebe Friedhöfe, und die Unterschiede in den verschiedenen Regionen und Ländern sagen viel über Region, Land und die Bewohner aus.

    Der Friedhof des berühmten belgischen Badeorts Spa in den belgischen Ardennen ist für mich der schönste und zugleich traurigste Friedhof, den ich kenne. Schön ist er vor allem durch seine Lage an einem steilen Hang; traurig ist, daß es immer mehr zerfällt. Wer ihn mehrmals in Zeitabständen von etwa zehn Jahren besucht hat, konnte den unaufhaltsamen Fortgang des Zerfalls beobachten (und fotografisch dokumentieren). Nur sehr wenige Gräber scheinen noch gepflegt zu werden; überall bricht und bröckelt es. Der Stadt Spa ist durchaus bewußt, daß sie ein erhaltenswertes Denkmal besitzt, aber das Restaurieren der Gräber, soweit es noch möglich ist, wäre zu kostspielig.

    1841 wurde der Friedhof eröffnet. Er wird weiterhin belegt, aber nur weiter unten, wo das Gelände flach ist.

    Je nach Blickwinkel sieht er noch ganz gut aus.


    Aber bald zeigt sich, wie viele Gräber nur noch aus Schutt bestehen, auch wenn die meisten Steinmale noch aufrecht stehen. Je weiter man nach oben und zum Wald kommt, desto trübseliger wird es. Zweifellos hat die Steilheit des Hangs den Verfall gefördert.


    Dabei gibt es große prunkvolle Gräber (schließlich war Spa mal ein Badeort, in dem sich die elegante Welt traf!).


    Viele Familiengräber sind solche Häuschen ...


    ... aber ihre Dächer brechen ein.


    Eisernes rostet.


    Wie allgemein in Belgien ist das einzelne Grab nicht mit Erde, sondern mit einer Steinplatte bedeckt. Zusätzliche aufrechtstehende Tafeln, Kreuze oder andere Aufbauten (die, wie schon gezeigt, sehr hoch, aufwendig und pompös sein können) sind üblich, müssen aber nicht unbedingt sein. Wer an deutsche Friedhöfe gewöhnt ist, empfindet diese Orte oft als "Steinwüsten".

    Ein paar Detailaufnahmen:


    Blumenschmuck ist allenfalls in schweren Schalen möglich, aber selten. Fast seltsam erscheint es einem, wenn man in einiger Entfernung plötzlich etwas echtes Grün und leuchtendes Begonien-Rot sieht.


    Der gebräuchliche Grabschmuck – Täfelchen aus Bronze, Keramik oder Kunststoff, Porzellanbilder, Keramik- oder Plastikblumen – erweist sich als recht langlebig und bleibt oft erhalten, wenn das Grab längst nicht mehr besucht wird.


    Das Grabtäfelchen mit dem Bild der kleinen Jacqueline habe ich mehrmals fotografiert. 1985 - 26 Jahre nach dem Tod des Kindes - ist das Grab noch mit Plastikblumen geschmückt. 2011 gibt es keine Blumen mehr, das Gold ist abgeblättert, das Grab scheint vergessen.


    Aber noch verkündet ein Engel: "Je crois à la vie éternelle" - Ich glaube an das ewige Leben.

  • vadda
    Gast
    • 21. Oktober 2016 um 16:22
    • #2

    Alte Friedehöfe sind für mich auch immer einen Aufenthalt wert. Die Namen, die Geburts- und Sterbedaten, Grabstein, Zustand etc., all das könnte man im Kopf zu einer kleinen Geschichte zusammenspinnen.

    Herlichen Dank,
    Klaus

  • Gast001
    Gast
    • 21. Oktober 2016 um 21:03
    • #3
    Zitat von nyra

    Manche Leute halten das ja für makaber.

    Makaber finde ich dieses Thema überhaupt nicht.

    Ich schaue mir in fremden Orten und Gegenden auch ganz gerne die Friedhöfe an.
    Du schreibst

    Zitat von nyra

    die Unterschiede in den verschiedenen Regionen und Ländern sagen viel über Region, Land und die Bewohner aus.

    Dem stimme ich zu.
    Ich habe einmal so behauptet

    Zitat von ELMA

    Friedhöfe sind Spiegelbilder einer Dorfgemeinschaft

    Friedhöfe als Spiegelbild einer Dorfgemeinschaft


    Friedhöfe bei uns sind oft Oasen der Ruhe, in Städten oft Parks zum Spazierengehen.

    Der Münchner Südfriedhof
    Alter Südfriedhof München, kulturhistorisches Denkmal

    Der Wiener Zentralfriedhof
    Der Wiener Zentralfriedhof


    Ein anderes Kapitel sind die Soldatenfriedhöfe
    Belgien > Henri Capelle - US Soldatenfriedhof
    Belgien > Lommel - deutscher Soldatenfriedhof
    Redipuglia - Soldatenfriedhof


    Viele Grüße,
    Elke

  • Tom
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    • 21. Oktober 2016 um 21:56
    • #4

    wenn keine Nachfahren mehr da sind wird es schwer die Gräber weiterhin gepflegt zu halten.
    Die damals unmittelbar betroffenen, vom Ableben der Personen die in diesen Gräbern begraben sind,
    werden wohl einige Jahre betreut haben, selber dann verstorben und wo anders begraben eventuell.

    Deren Angehörige sind die alten Gräber wohl schon egal, wo sie die Personen vielleicht nicht mal kannten obwohl verwandt.
    Die jungen Leute von heute kümmern sich zu wenig um so etwas.

    Soviel teuer wäre eine Restaurierung wohl nicht, aber die Gemeinden brauchen Ihr Geld wohl für was anderes.

    Bei uns werden Gräber nach 10 Jahren aufgelassen wenn man keine gebühren zahlt.

    Wie ist das dort? Wenn nicht pflege dann zahle auch nichts.

    Dann müssen die Gemeinden halt auch dort die Gräber auflassen. Oder es wird eben so gelassen wie es ist.

    auch wenn es teilweise zerfallen aussieht, es hat dennoch seinen Reiz.

    Ich für mich kann dann viel besser in der Vergangenheit schwelgen bei so einem Anblick, als wie wenn alles wieder aufgemotzt wird,
    und sich der heutigen Moderne anpasst.

    Bei unserem Friedhof gibts auch viele alte Gräber, die wohl vergessen sind, halb zerfallen, aber wohl bezahlt oder von der Gemeinde geduldet.
    Gerade diese sehe ich mir immer wieder gerne an und ich versetze mich dann oft in diese zeit wie es damals wohl war, für denjenigen und überhaupt.

    so seht ihr, das ich auch nicht gerade Ungern am Friedhof bin. habe aber auch genug Verwandtschaft die leider schon von uns gegangen ist.
    Nicht nur ältere sondern auch einige leider viel jüngere.

    Und wenn ich mir heute viele neue Gräber ansehe, die aus irgendwelchen Kunststoffen bestehen, dann kann nur sagen - lieber so alt und zerfallen wie am Foto oder gar nicht.

    Schöne Grüße

    Tom

  • nyra
    Gast
    • 21. Oktober 2016 um 22:10
    • #5
    Zitat von ELMA

    Makaber finde ich dieses Thema überhaupt nicht.

    Aber manche Leute reagieren da anders, und deshalb hatte ich die Themen, die du aufführst, vorher schon rausgesucht, um zu sehen, ob ich hier vielleicht mit meinen Friedhöfen Empfindlichkeiten verletzen könnte.

    Den Münchner Südfriedhof kenne ich natürlich, und als ich Helmuts Bilder anschaute, war ich wieder mal verblüfft darüber, wie verschieden das ist, was verschiedene Leute an denselben Orten sehen ... Ich werde meine Bilder auch mal einstellen.

    Aus meiner Aachener Zeit kenne ich natürlich auch den amerikanischen Soldatenfriedhof Henri-Chapelle, noch besser den davon keine 20 km entfernten, aber auf niederländischem Gebiet liegenden bei Margraten (ich bin immer an meinem Geburtstag nach der Arbeit hingefahren und habe den riesigen Blumenstrauß, den mein Chef für nötig hielt ^^ , dort auf den Gräbern verteilt).

    Übrigens, deine Berufsbezeichnungen auf den Grabsteinen kenne ich vor allem von Tirol, aber auch aus verschiedenen Orten Bayerns. Da könnte ich deine Sammlung auch durch manches Ähnliche ergänzen.

  • nyra
    Gast
    • 21. Oktober 2016 um 22:53
    • #6
    Zitat von Tom

    Ich für mich kann dann viel besser in der Vergangenheit schwelgen bei so einem Anblick, als wie wenn alles wieder aufgemotzt wird,
    und sich der heutigen Moderne anpasst.

    Und wenn ich mir heute viele neue Gräber ansehe, die aus irgendwelchen Kunststoffen bestehen, dann kann nur sagen - lieber so alt und zerfallen wie am Foto oder gar nicht.

    Dann verstehst du, wie reizvoll gerade dieser Friedhof trotz seines eigentlich traurigen Zustandes für mich ist. Alle paar Jahre fahre ich nochmal an meinen alten Wohn- und Arbeitsort Aachen (naja, allerdings immer seltener), und den ca. 50 km entfernten Friedhof von Spa besuche ich immer.

    Es gibt in Deutschland einige alte Friedhöfe, die ihre wertvollen Grabmale neu vergeben und auf diese Weise erhalten (lassen). Ein Beispiel ist Freiburg, das auf seiner Website erklärt, wie das gehandhabt wird. Auch bei den berühmten alten Friedhöfen in Nürnberg (siehe Bild unten) macht man es offenbar so, denn ich habe dort Gräber gesehen, auf denen zusätzlich zu der alten Bronzetafel eine neue angebracht ist.


    Es gibt da also schon Möglichkeiten. Aber Spa ist keine große Stadt. Und ich habe den Eindruck, daß man, um den Friedhof auf Dauer zu erhalten, das ganze abschüssige Gelände irgendwie befestigen müßte. Denn alles rieselt da nach unten: der Schotter auf den Wegen, der Schutt, der von den Grabstellen abbröckelt - das wäre dann schon eine größere (und teurere) Sache.

    Dazu kommt sicher auch, daß das wallonische (französischsprachige) Belgien ebenso wie das benachbarte französische Lothringen Verfall viel eher toleriert, als es bei uns der Fall ist. Da stößt man sich nicht daran, daß die eigene Hausfassade bröckelt. Der nördliche, flämischsprachige Teil Belgiens ist völlig anders: Die Städte und Dörfer sind geputzt und geschniegelt bis zum Geht-nicht mehr, ähnlich wie in den Niederlanden oder im Elsaß. Eine Mentalitätsfrage. Ich habe Südbelgien und Lothringen immer sehr geliebt, sehne mich oft danach und kann dann unsere ganze frischgestrichene Fachwerkniedlichkeit nicht mehr sehen ... Aber jetzt, von Süddeutschland aus, ist es halt weit weg. \\~

  • Josef
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    • 22. Oktober 2016 um 12:37
    • #7

    Wir besuchen auch fast immer die Friedhöfe in Orten die wir besuchen.
    Vor allem auch Soldatenfriedhöfe.

    Der Soldatenfriedhof Henri-Chapelle ist für mich der gepflegteste Friedhof
    den wir je besucht haben.

    Liebe Grüße

    Josef

  • nyra
    Gast
    • 22. Oktober 2016 um 12:43
    • #8
    Zitat von Josef

    Der Soldatenfriedhof Henri-Chapelle ist für mich der gepflegteste Friedhof
    den wir je besucht haben.

    Der in Margraten sieht genauso aus. Als ich deine Fotos sah, dachte ich erst, du wärst in Margraten gewesen: Dieselben Kreuze, dieselben Davidsterne, derselbe perfekte Rasen.

  • wallbergler
    Gast
    • 22. Oktober 2016 um 12:56
    • #9
    Zitat von nyra

    Manche Leute halten das ja für makaber. Ich nicht, ich liebe Friedhöfe, und die Unterschiede in den verschiedenen Regionen und Ländern sagen viel über Region, Land und die Bewohner aus.

    Und wie das gerade jetzt vor Allerheiligen passt, liebe Waltraud!!!!!

    Diese unterschiedlichen Gräber von schlicht bis pompös , sind ja eigentlich auch Zeugen für die Gedankenwelt der Nachfahren.
    Mich beschleicht schon manchmal der Eindruck, dass hier unter Umständen oft die Trauer zurück stehen muss , vor dem Geltungsbedürfnis der Nachkommen und Verwandten.

    Anzeigen für diese Annahme sieht man auch oft noch nach Jahren, wenn man die Gräber besucht.
    Von mit Liebe ausgesuchter Betreuung bis zur Verwahrlosung sieht man alles.

    Und erst die Rituale der am Grab stehenden zum Allerheiligen, da wird nochmal alles aufgeboten ums sich selbst !!! zu zeigen.

    Da ist es mir schon lieber mal zwischendurch das Grab zu pflegen und im stillen Gedenken zu verweilen.

    Gut, oft kann man sich später aus den verschiedensten Gründen nicht mehr um die Gräber kümmern, Geldverlust, Wegzug ,
    auch die Gräberbestellung über Jahre ist so eine Sache, aber dann kann man immer noch Lösungen finden.

    Grabstelle aufgeben und wenn möglich bei sich ein Zeichen setzen.


    Es gibt viele Gründe, deshalb wird auch zusehends eine Feuerbestattung vorgenommen. Man hat, oder will keine Zeit mehr aufwenden für Gräberpflege.

    Und erst dann erkennt man oft , oder wird erkennen, welch ein Refugium so ein stiller und mit viel Vergangenheit belasteter Friedhof ist.

    lieben Gruß
    Helmut

  • nyra
    Gast
    • 22. Oktober 2016 um 15:27
    • #10
    Zitat von wallbergler

    Diese unterschiedlichen Gräber von schlicht bis pompös , sind ja eigentlich auch Zeugen für die Gedankenwelt der Nachfahren.
    Mich beschleicht schon manchmal der Eindruck, dass hier unter Umständen oft die Trauer zurück stehen muss , vor dem Geltungsbedürfnis der Nachkommen und Verwandten.

    Natürlich! Was man ist und was man hat, kann man am dauerhaftesten auf dem Friedhof zeigen. Außerdem löst ein Todesfall sehr oft (vielleicht immer?) ein schlechtes Gewissen bei den Angehörigen aus, und auch das läßt sich am besten verarbeiten, indem man in ein aufwendiges Grab investiert.

    Ich habe mal ein Interview mit einem Sargfabrikanten gemacht (das lustigste Interview meines Lebens!). Es war die Zeit, da sich die ersten Sargdiscounter auf dem Markt versuchten. Der Fabrikant meinte, die würden nie einen Fuß auf die Erde kriegen - das Geltungsbedürfnis der Hinterbliebenen und ihr schlechtes Gewissen stünden dagegen. Er hat sich geirrt: Es gibt heute Firmen, die mit "Tiefstpreis-Garantie" werben, aber er hat seine Pappenheimer doch gekannt.

    Stilles Gedenken ist freilich bei jedem Grab möglich, ob schlicht oder pompös. Mir fällt immer wieder auf, daß anonyme Bestattungen oder so ein Stück Urnenwand den Hinterbliebenen doch irgendwie nicht genügen: Auf Feldern mit anonymen Bestattungen finden sich immer wieder Blumen und andere "Liebesgaben", trotz der Verbotsschilder, die damit drohen, daß alles entfernt würde. Und diese Urnentafeln werden mit Blumen und winzigen Engelchen geschmückt.

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