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Wo die Donau in der Erde verschwindet

  • nyra
  • 12. August 2016 um 23:35
  • nyra
    Gast
    • 12. August 2016 um 23:35
    • #1

    Dieser steinige Wanderweg ist das Bett der Donau, etwa zwei Kilometer westlich von Möhringen. Ein paar Kilometer flußaufwärts, bei Immendingen, war der Fluß noch da. Dazwischen gibt es einige Löcher, in denen Donauwasser verschwindet.


    Schautafeln erklären es.


    Bei diesem Schild könnten die Radler, die nach Immendingen oder Möhringen wollen, auch geradeaus weiterfahren, denn das Flußbett ist trocken.


    Man kann gemütlich auf dem Kies spazierengehen. Stellenweise steht an der Seite mal etwas Wasser, aber ein Stück weiter ist es schon wieder weg.


    Mein Spaziergang in der Donau endete, als der Bewuchs sich von beiden Seiten so dicht herandrängte, daß ich nicht mehr weiterkam und umkehren mußte.


    Das von der Erdoberfläche verschwundene Wasser fließt in einem sich ständig erweiternden Höhlensystem südwärts und tritt nach etwa 60 Stunden im 12 Kilometer entfernten Aachtopf wieder aus. Durch das Flüßchen Aach gelangt es nach 26 Kilometern bei Radolfzell in den Bodensee und von dort in den Rhein.

    Die "Trockenzeiten" der Donau werden immer länger. Das erste vollständige Verschwinden des Donauwassers wurde erst 1874 erwähnt. Vor 100 Jahren gab es durchschnittliche 60 Trockentage, heute sind es 155 Tage – es können aber in heißen Sommern auch mal 200 sein. Die weitere Entwicklung ist ungewiß, aber man könnte sich vorstellen, daß es hier einmal gar keine Donau mehr geben wird.

    Nach gut zwei Kilometern stehe ich auf einer Brücke in Möhringen. Die Donau ist wieder da! Sie ist nicht gerade ansehnlich, aber immerhin ... Daß hier wieder Wasser fließt, ist allerdings nicht Natur-, sondern Menschenwerk: Ein Teil des Donauwassers wird vor den Versickerungsstellen abgezapft und durch einen Bergstollen wieder ins Flußbett eingeleitet. Der Weg durch den unterirdischen Kanal ist auf der Karte eingezeichnet als feiner blauer Strich, der die Donauschleife abschneidet. (Der rote Punkt bezeichnet die Stelle, an der ich das Flußbett betreten habe.)


    Bei Möhringen mündet ein unscheinbares Gewässer in die Donau, der Krähenbach.


    Sollte sich also die Donau irgendwann einmal ganz zur Aachquelle hin verzogen haben, würde hinter Immendingen nur noch der Krähenbach im bisherigen Donaubett fließen. Was bei uns Donauanwohnern ankäme, würde zwar kaum anders aussehen als heute, weil in Württemberg und Bayern noch viel Wasser dazukommt. ("Iller, Lech, Isar, Inn fließen rechts zur Donau hin; Wörnitz, Altmühl, Naab und Regen kommen ihr von links entgegen.") Aber unsere Dörfer und Städte würden nicht mehr an der Donau, sondern am Krähenbach liegen. Und die Wiener müßten dann singen: "Krähenbach so blau, so blau ..."

    Der Vollständigkeit halber aber noch zwei Bilder vom Aachtopf, Deutschlands größter Quelle, die sich aus der versunkenen Donau speist.

  • Gast001
    Gast
    • 13. August 2016 um 07:51
    • #2

    Interessant! :up:
    Danke, Nyra
    Und eine Quizfrage, die vielleicht nicht jeder sofort vollständig beantworten könnte:
    Wie kommt Donauwasser in den Atlantik?

    Viele Grüße,
    Elke

  • Grizzly
    Profi
    Beiträge
    1.219
    Interessen
    Reisen, Blödeln, Politik, Geschichten schreiben
    Lieblingsreiseland
    Europa
    • 13. August 2016 um 08:13
    • #3
    Zitat

    Wie kommt Donauwasser in den Atlantik?


    Durch die Aach natürlich, weiter in den Bodensee, von dort in den Rhein und in die Nordsee.

    Als Kind hab ich ein Buch gelesen vom Streit der Berggeister, von einem alten, dem der Schweiz, und einem jungen, dem des Schwarzwalds. Und der Schweizer versuchte dem Schwarzwälder das Leben schwer zu machen, indem er zum Beispiel dafür sorgt, dass der vom Schwarzwälder erschaffene Neckar in den "Schweizer" Rhein fliesst, und er versucht auch, das Schwarzwälder Hoffnungsprojekt Donau durch die von Nyra so schön beschriebene Donauversenkung "seinem" Rhein zukommen zu lassen. Aber der Schwarzwälder hat sich, bisher, ja noch durchgesetzt. Wobei ich nicht weiss wie alt die Geschichte ist - mindestens 60 Jahre, und seither hat die Donauversinkung ja ordentlich zugenommen.

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

  • wallbergler
    Gast
    • 15. August 2016 um 10:50
    • #4

    Das ist eine beeindruckende Geschichte, mit wunderschönen Bildern untermalt.

    Erscheinungen der Hydrogeologie sieht man öfter, vor allen Dingen auch oft bedingt im Sommer durch Wenigwasser, da versickert so manches über längere Strecken.

    Aber das hier ist und bleibt schon wegen der Größenordnung der Bodenbeschaffenheit eine Besonderheit.

    Spitze auch die Auflösung .


    Lieben Gruß
    Helmut

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