Na wenn Viktor das schon gelöst hat, dann kann ich das ja zeigen:
[h=3]PROJEKTBESCHREIBUNG[/h] Vincenzo Baviera (*1945): Wagen, 1990, Gittermasten der Bundesbahn, Seilscheibe eines Förderturms, 6 x 15 x 11 m, Raddurchmesser: 6 m, Dauerleihgabe des Künstlers, Ludwig-Erhard-Allee , Recklinghausen.
Wie ein archaisches Gefährt mutet der „Wagen“ des Schweizer Künstlers Vincenzo Baviera auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Blumenthal an, den er als Beitrag für das Symposium „Europäische Werkstatt Ruhrgebiet“ schuf, das von 1990-91 im Rahmen der Ruhrfestspiele in Recklinghausen stattfand.
Baviera bezieht sich mit den verwendeten Materialien unmittelbar auf die industrielle Vergangenheit des Ruhrgebiets: Eine Seilscheibe bildet das Rad des Wagens, die als technisches Bauteil in den Fördertürmen der Zechen markant das landschaftliche Bild der Region prägten. Schräg abfallend gehen von der Seilscheibe wie Flügel die Gittermasten der Bundesbahn ab, die auf die Erschließung und Verbindung der Region durch Verkehrswege verweisen, die das gesamte Ruhrgebiet wie ein Netz durchziehen.
Baviera löst die Materialien jedoch aus ihrem ursprünglichen technischen Kontext und überführt diese in einen völlig neuen Zusammenhang: Er konstruiert einen Wagen, der als technische Gerätschaft zunächst beim Betrachter die Vorstellung von Nützlichkeit evoziert, jedoch löst die Konstruktion diesen ersten Eindruck nicht ein, denn der gigantische Wagen erfüllt keinerlei Funktionen. Mit der Loslösung der Materialien aus ihrem ursprünglichen Kontext thematisiert Baviera auch den Strukturwandel der Region.
Lieben Gruß
Helmut