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Miercurea Sibiului (deutsch Reußmarkt) > ein Ort in Siebenbürgen.

  • Josef
  • 17. Januar 2016 um 20:30
  • Josef
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    • 17. Januar 2016 um 20:30
    • #1

    Miercurea Sibiului (Reußmarkt) befindet sich im Kreis Sibiu, an der Kontaktfläche zwischen der
    siebenbürgischen Hochebene und den Cindrelgebirge in den Südkarpaten.
    34 km westlich von der Kreishauptstadt Hermannstadt, an den Europastraßen E68 und E81.

    Miercurea Sibiului wurde um 1200 von siebenbürgisch-sächsischen Siedlern gegründet. In weiterer Folge
    erlangte es als Sitz einer der „Sieben Stühle“ eine hohe administrative Bedeutung.
    Wirtschaftlich dominierten von jeher Landwirtschaft und Viehzucht.

    Der Hauptplatz von Miercurea Sibiului ist riesengroß.

    Das Denkmal von Corneliu Medrea Virgil, geb. 8 März 1888 in Miercurea Sibiu – gest.
    25 Juli 1964 in Bukarest. Corneliu Medrea Virgilwar ein rumänischer Bildhauer und korrespondierendes Mitglie der Rumänischen Akademie.

    Hier sieht man deutlich, dass die Hauptverkehrsstraßen in Rumänien meist in einem guten Zustand sind.

    Miercurea Sibiului besitzt drei Kirchen.

    Wobei unser Interesse der evangelischen Wehrkirche galt.

    Natürlich wurde jede Kleinigkeit genau festgehalten. (lache)

    Nach unserem Läuten am Eingang der Außenwehrmauer, öffnete uns ein junger Mann,
    der die deutsche Sprache perfekt beherrschte.

    Die aus dem 13. Jahrhundert stammende evangelische Wehrkirche wurde als romanische Basilika
    erbaut. Das ursprüngliche Mittelschiff besaß einen kleinen Turm und eine Empore, die an die
    Szekler erinnert, die vormals diese Gegend bewohnten. Ende des 15. Jahrhunderts wurden die
    Seitenschiffe überhöht, wobei der romanische Turm beinahe vollständig in deren Dach
    einbezogen wurde.

    Besonders tiefgreifende Veränderungen erfuhr die Kirche 1783 als das Hauptschiff und
    die Seitenschiffe barock überwölbt wurden.
    Die barocke Architektur (Gewölbe, Säulen) als auch die Innenausstattung (Altar, Kanzel,
    Taufbecken, Gestühl) tragen die Merkmale des siebenbürgischen Barock.
    Besonders sticht der monumentale von Simon Wolf und Johann Weiß geschaffene
    Altar hervor.

    Diese Tafel rechts des Altars bezieht sich auf die tiefgreifenden Veränderungen der Kirche 1783
    als das Hauptschiff und die Seitenschiffe barock überwölbt wurden.

    Hier ein Blick auf die herrliche Orgel. Aber davon später.

    Überall konnte man Fahnen in deutscher Sprache sehen.

    Dies konnte ich leider nicht zuordnen.

    Der Aufgang zur Orgel war etwas abenteuerlich, aber dafür wurden wir vom
    Anblick einer herrlichen Orgel belohnt.

    Eine Orgelbaufirma Gebrüder Rieger aus Jägerndorf in Schlesien gab es jedenfalls.

    Der junge Mann erzählte uns noch das die Orgel voll in Ordnung wäre uns spielte
    uns als Beweis ein paar herrliche Kirchenlieder.

    Noch ein letzter Blick von der Orgel auf den Altar.

    Natürlich mussten wie auch das innere der Kirchenburg besichtigen.
    Ein Gedreidespeicher neben dem anderen.

    Da kamen wir aus dem Staunen nicht heraus. Da gab es zwei Ebenen mit Räumen in den
    Außenmauern wo die Bauern Ihre Sachen im Kriegsfalle verstauen konnten.
    Wie wir uns selbst überzeugen konnten und mehrere Räume besuchten.

    Auch die Kornspeicher waren noch in Ordnung und wären jederzeit zu verwenden.

    So verbrachten wir mehrere Stunden mit diesem jungen Mann der auch viel von der
    heutigen Zeit zu erzählen wusste.
    Der Abschied war richtiggehend herzlich und sollten wir wieder einmal in die Nähe des Ortes
    kommen werden wir die Kirche wieder besuchen.

    Liebe Grüße

    Josef

  • Gast001
    Gast
    • 17. Januar 2016 um 20:59
    • #2

    Wieder einmal sehen wir ein Kleinod in einem Land, in dem solche Schätze vermutlich nur durch privates Engagement erhalten werden.
    Wie lange noch?
    Ihr wart vermutlich zwei der wenigen Besucher , die sich für diese Kirchenburg, die Kirche und die Orgel interessieren.

    Und - typisch Josef - Ihr habt mit einem Einheimischen Kontakt aufgenommen, habt Euch alles im Detail zeigen lassen, es genau angeschaut, und es hier dokumentiert.

    Dafür - für die wertvollen Bilder ( Zeitdokumente!) und für die Informationen- ganz herzlichen Dank!!

    Liebe Grüße,
    Elke

  • waldi
    Administrator
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    • 17. Januar 2016 um 23:24
    • #3

    Lieber Josef, Du zeigst uns wieder ein mal eine der typischen Burgkirchen von Siebenbürgen.
    Es überrascht mich sehr positiv, dass es in Reußmarkt ein junger Mann mit guten Deutschkenntnissen ist, der die Kirche betreut. Das gibt Hoffnung!
    Ist sein Name "Hüter"?

    Zitat

    In Reußmark wohnt Herr Hüter im Pfarrhaus, sein Sohn direkt im Torhaus der Burg. Der alte, hagere Herr Hüter ist sehr fidel und erzählte uns allerlei ("wenn ich gut weiß, ...") über "seine" Kirchenburg. Insbesondere konnten wir die hölzernen Getreidekästen mit dem Schieber zur Kornentnahme und die Speckböden mit zwei echten Speckseiten anfassen. In der Kirche ist alle zwei Wochen Gottesdienst, zu dem etwa 13 bis 15 Frauen und 3 bis 4 Männer erscheinen. Die Gemeinde hat noch 67 Mitglieder, von denen aber viele alt und krank sind.


    Quelle: https://www.mmaronde.de/SiebenbC.pdf

    Bei Siebenbürger kann man lesen, dass man auch hier im Pfarrhof übernachten kann.

    Zitat von Josef

    Dies konnte ich leider nicht zuordnen.

    Dazu konnte ich leider auch nichts finden, Josef. Die wahrscheinlich lateinische Inschrift lässt mich auf die Zeit vor der Reformation schliessen.
    Aber das ist nur eine Vermutung.
    Bei Wikipedia gibt es noch viele Bilder der Wehrkirche in Reußmarkt.
    Da sind auch zwei Bilder des Wappens dabei wo man die Wappen und die Inschrift besser lesen kann.

    Zitat von Josef

    Eine Orgelbaufirma Gebrüder Rieger aus Jägerndorf in Schlesien gab es jedenfalls.


    Und die gibt es immer noch!
    Heute baut die Firma Rieger in Schwarzach/Vorarlberg
    Ein Ableger baut in Aach-Linz, Ortsteil Pfullendorf Orgeln.
    Aber auch im ursprünglichen Betrieb in Jägerndorf, heute Krnov werden noch Orgeln gebaut.

    Vielen Dank für die Bilder und Infos, Josef!


    Liebe Grüße von waldi :174:

    Und immer neugierig bleiben!

  • Josef
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    • 18. Januar 2016 um 13:51
    • #4

    @ Dieter

    Danke für Deine Anerkennung. Ja es ist oft gar nicht leicht, Den oder die
    Inhaberin des Schlüssels zu den Kirchenburgen zu finden. Oft sind wir das halbe
    Dorf abgegangen und gefragt bis wir endlich jemand fanden der uns den
    Weg zu den Besitzern der Schlüssel zeigte. Leider werden viele der Kirchenburgen
    in den nächsten Jahren verfallen. Die Siebenbürger Sachsen sterben aus und
    dann wird die Kirche zugesperrt und dem Verfall preisgegeben.
    Nur in wenigen Kirchen gibt es noch Pfarrer und die sind Großteils auch
    schon sehr alt. Reußmarkt war direkt eine Ausnahme.

    @ Elke

    Ja leider werden diese Wehrkirchen hauptsächlich nur durch private Spenden aus
    Österreich und Deutschland erhalten. Denn die alten Menschen von Siebenbürgen
    geben zwar Ihr bestes, aber an Geldmitteln fehlt es Ihnen. Diese Menschen die
    einmal reiche Bauern in Siebenbürgen waren, was man an den riessiegen Bauernhöfen
    oft sehen kann, sind heute alt und müssen froh sein, wenn sie irgendwie über die Runden
    kommen. Leider ist es nur mehr eine Frage der Zeit bis die meisten dieser herrlichen
    Kirchenburgen für immer geschlossen werden. Die Rumänen haben nur an solchen
    Kirchen Interesse, die sich Touristisch vermarkten lassen. Aber da ist dann der Reiz
    nicht mehr für uns gegeben, diese Kirchenburgen zu besuchen.
    Wir versuchen fast immer solche Kirchenburgen zu besuchen, die noch von
    Siebenbürger Sachsen betreut und mit viel Liebe gepflegt werden.
    Alleine die Freude dieser Menschen, wenn sie merken man anerkennt ihre Bemühungen
    und nimmt sich Zeit sich Ihre Sorgen anzuhören gibt uns eine Befriedigung die nicht
    zu beschreiben ist. Da könnte die Sehenswürdigkeit noch so gewaltig sein, aber die
    Professionalität solcher Bauten mit unpersönlichen Führen ist nicht zu vergleichen.

    @ Waldi

    Danke für die Informationen.
    Wir haben den jungen Mann nicht nach seinen Namen gefragt aber es könnte der
    Sohn des Pfarrers gewesen sein.
    Ja es gibt schon viele Pfarrhäuser die Nächtigungen anbieten. Haben auch schon
    solche Quatiere besichtigt, aber dort noch nicht genächtigt.
    Die Zimmer sind immer sehr rein und gepflegt, aber sehr spartanisch ausgestattet.
    Man versucht hier günstige Quartiere anzubieten die sich auch Jugendgruppen leisten
    können. Wir haben auch schon eine Österreicherin getroffen, die sich Hauptberuflich
    über eine Hilfsorganisation den Erhalt dieser Siebenbürger Dörfer und deren Menschen
    als Lebensaufgabe gemacht hat. Haben uns lange mit Ihr unterhalten, aber es ist nicht das
    was man erlebt, wenn man mit diesen alten Menschen spricht, die von Ihrer geliebten
    Heimat Siebenbürgen erzählen. Waren schon oft den Tränen nahe, wenn diese alten
    Menschen erzählen.

    Liebe Grüße

    Josef

  • Karin
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    • 19. Januar 2016 um 17:13
    • #5

    Josef, da hast du wieder eine Kirche gefunden, die es wert war, so gut vorgestellt zu werden.
    Es ist schade, dass sie langsam aber sicher verkommen werden.
    Hoffentlich findet sich immer jemand, der diese Kleinode schätzt und erhält.

    Lieben Gruß Karin
    Wer der Sonne entgegen wandert lässt den Schatten hinter sich. (Bruno Hans Bürgel)

  • Josef
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    • 20. Januar 2016 um 12:14
    • #6

    Karín, ich glaube in vielen Dörfern werden diese Kirchenburgen verfallen.
    Die Siebenbürger Sachsen sind in den einzelnen Dörfern schon fast ausgestorben.
    Die Jugend ist mit der Öffnung der Grenzen wegezogen und nur die alten sind damals geblieben.

    Liebe Grüße

    Josef

  • vadda
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    • 20. Januar 2016 um 13:28
    • #7

    Lieber Josef,

    du reizt mit deinen Berichten immerzu, noch mehr über Land und Leute zu erfahren. Eine wunderschöne Geschichte ich in der Internetpräsenz der Stiftung Kirchenburgen gelesen:

    Zitat von Leitstelle Kirchenburgen

    In der hellen Morgensonne erweckt das gepflegte Dorf Reußmarkt nicht den Anschein eines mythischen Ortes. Jedoch könnte die Kirche, an deren Bering sich einige der am besten erhaltenen Vorratskammern Siebenbürgens befinden, sprechen, wüsste sie zahlreiche Sagen und Legenden über Reußmarkt zu berichten. So heißt es, dass hier vor langer Zeit ein hässliches Mädchen lebte. Als es zum ersten Mal sein Gesicht im Wasserspiegel sah, fing es bitterlich zu weinen an. Von diesem Schmerz tief gerührt, soll sich Gott erbarmt haben und schuf für sie die weiße Lilie. Die Blüten umhüllten das Mädchen mit atemberaubendem Duft: Es vergaß seine Sorgen und blickte von nun an glücklich in den Wasserspiegel. Ein Wunder war geschehen: Zwar hatten sich die Gesichtszüge des Mädchens nicht verändert, aber durch ihre Herzensfreude war sie so schön wie kaum eine andere. Gott hatte die Lilie mit Liebe gesegnet und ihr Heilkraft verliehen.

    Herzlichen Dank sagt ein lächelnder (und damit hübscher ;-))
    Klaus

    PS: Eine für dich vielleicht interessante Seite, dich auch aufzeigt, wo der Schlüssel zur jeweiligen Kirchenburg zu erhalten ist. Hier das Beispiel für die Kirche in Reußmarkt/Unterwald.

  • Josef
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    • 20. Januar 2016 um 20:40
    • #8

    Hallo Klaus!

    Danke, für die super Links und die wunderschöne Geschichte über das Mädchen.

    Liebe Grüße

    Josef

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