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Henning Mankell, Ystad und Wallander

  • Grizzly
  • 5. Oktober 2015 um 19:46
  • Grizzly
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    • 5. Oktober 2015 um 19:46
    • #1

    Aus dem traurigen Anlass des heute gemeldeten Todes des Autors Henning Mankell möchte ich Euch über meine Reise in den Heimatort des Protagonisten seiner bekanntesten Krimis, Kurt Wallander, berichten:

    Donnerstag 21.8.2011

    Wenn man als Schwedenkrimifan schon in Malmö Quartier genommen hat (dazu irgendwann mal extra)
    muss natürlich unbedingt in die Wallander-Stadt Ystad - die Züge fahren stündlich.

    Im rechten Bahnhofsflügel könnte man, da Vandrarhem, auch übernachten, aber nicht immer - zeitweise diente der Bau auch als Ystads Polizeiquartier für die Naja-Ihr-wisst-schon-Filme.


    Kam mir gleich so bekannt vor :grins: nur dass nicht Polis dran stand.

    Unweit davon ist ein Touristbüro, dort kriegt man unter anderem eine Broschüre mit den wichtigsten Originalschauplätzen;
    im Netz gibt's auch ein bissl was dazu: https://www.wallander.ystad.se/de

    Der Himmel weint, und das den ganzen Tag. Womöglich weil der unwiderruflich letzte Wallander-Krimi bereits geschrieben ist und die deutsche Ausgabe in meinem Rucksack spazierengetragen wird. Ganz trocken bleibt das gute Stück letztendlich nicht, das wird aber erst ein paar Tage später auf Rügen passieren ...
    https://weitblickforum.de/forum/thread.p…17799#post17799

    Ein paar Schritte weiter liegt der Katamaran nach Bornholm,

    die Swinemünde-Fähre ist grad ausgelaufen.

    Wo geht's denn hier bitte zur Stora Östergatan :traurigdenkend:

    So, da wären wir, in Ystads verkehrsberuhigter Hauptstraße.

    Ich seh jetzt schon verschwommen :sauf: dabei war ich noch gar nicht drin, im "systemet" ...

    Auf dem Stortorget, dem Großen Marktplatz, sollte jetzt eingentlich das Leben toben, aber die Marktbudenbesitzer versuchen, ihre Buden leidlich wasserdicht zu bekommen, und den mutigen Mitfahrern auf dem Feuerwehrauto (Baujahr 1939) werden die Schirme nur eingeschränkt von Nutzen sein.

    Sein Kollege aus den Zwanzigern dient nur als Blickfang.

    Der Rügener Wurstbrater hat auch schon bessere Geschäftstage gesehen.

    Das hier dürfte das Rathaus von Ystad sein,

    und das ist die Hauptkirche, die Maria Kyrkan,

    die mich jetzt vor dem nächsten Platzregen rettet.

    Links wenn man rein kommt, steht dieses bequeme, aber für Kirchen eher atypische Möbel,

    und Kaffee und Kuchen gibt's auch - fast geschenkt.

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

  • Grizzly
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    • 5. Oktober 2015 um 19:50
    • #2

    2 Kaffee und 2 Stück Kuchen später (mein Bluthochdruck und mein Diabetes werden nicht begeistert sein) guck ich zum wiederholten Mal aus der Kirchentür - es ist noch immer reichlich feucht.

    Egal, das rote Sofa ist zwar gemütlich, aber zum Übernachten taugt es nicht - nix wie raus,
    eh es noch feuchter wird

    Eh ich's vergesse:
    Im Wallander-Führer steht, dass in der Maria-Kirche Kurt die (spätere) Mutter seiner Tochter Linda geheiratet hat, und hier die Trauerfeier für seinen Kollegen Svedberg stattfand.

    Es feuchtet noch immer ...

    ... wo ist die nächste Kirche ?

    Die Klosterkirche, deren Bewohner nach der Reformation vertrieben wurden, war danach Hospital, Schnapsbrennerei, Getreidespeicher und zuletzt Müllkippe. 1877 solte es abgerissen warden, was aufgrund ausreichend starker Proteste verhindert wurde. Heute ist die Kirche in kommunalem Besitz und beherbergt einen großen Ausstellungs- und Versammlungsraum sowie ein Museum.
    Für die Wallander-Verfilmung "Die Cellospielerin" wurde sie kurzzeitig zu einer orthodoxen Kirche umfunktioniert.

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  • Grizzly
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    • 5. Oktober 2015 um 19:51
    • #3

    In der Klosterkirche fand aktuell eine Kunstausstellung mit dem brisanten Thema "Katholische Kirche und ihre Finanzen" statt. Sehr freundlich dürfte die Kurie das, was sich dem Publikum da geboten hat, nicht gestimmt haben :grins:

    Zu dem mit nachgebildeten Leichenteilen und Dollarnoten draperten Sarkophag muss man wissen, dass es bei Katholens früher üblich war, besonders hochrangige Verstorbene in einem Glassarg wie Schneewittchen in der Kirche aufzubahren, ggf. auch in Einzelteilen,
    so dass mehrere Kirchen etwas davon hatten

    Die Bank des Heiligen Geistes gibt's wirklich.

    "Santa Mafia" :grins:

    Theoretisch könnte man auch einen richtigen Gottesdienst in der Klosterkirche abhalten,
    immerhin gibt's einen Altar

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  • Grizzly
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    • 5. Oktober 2015 um 19:52
    • #4

    Irgendwann hab ich genug von kritischer Kirchenkunst und möchte mal wieder das Wetter überprüfen. Wie kaum anders zu erwarten, weint der Himmel noch immer und wässert damit den Klostergarten.

    Die Enten stört das Wetter nicht.


    Ob die ins Museum wollen ?

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  • Grizzly
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    • 5. Oktober 2015 um 19:53
    • #5

    Irgendwann geht der Dauerregen vorübergehend in ein Tröpfeln über,
    und ich orientiere mich wieder Richtung Innenstadt.

    Am Österportstorg wartet in einer Krimiverfilmung der von Wallander schon überführte Mörder, ein pensionierter Offizier, auf die die durch die Stora Östergatan kommende Militärparade, damit er sich - standesgemäß - vor einem Panzer fallen lassen kann und so der irdischen Gerechtigkeit entkommt.


    In der Realität kann man sich in dieser schnuckeligen und verkehrsberuhigten Straße eine Militärparade kaum vorstellen.

    Wir verlassen jetzt die Altstadt und kommen in die Regementsgatan - das rote Haus gleich links ...

    ist Wallanders Stammkneipe

    in die ich kurz einkehre (es regnet eh schon wieder) und einen Whisky auf Kurt trinken möchte.

    Man erklärt mir, sie hätten zweihundert Sorten, und welche ich denn wolle. Ich belasse es dann bei einem,
    zumal ich nicht der große Whiskykenner bin.
    Skål Kurt ...

    P.S.
    Das Skål-Photo ist leider nix geworden.

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  • Grizzly
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    • 5. Oktober 2015 um 19:54
    • #6

    Dass ich der einzige Tourist bin, der sich aktuell in die Mariagatan verrirrt hat, liegt wahrscheinlich am Wetter.

    Hier wohnt Kurt im Haus Nr. 11c, aus technischen Gründen,

    eigentlich gehört er in die Nr. 10.

    Jawoll

    Das ist jetzt kein historischer Wallander-Ort, sondern das Touristenbähnle, dessen letzte Tour ich verpasst hab.

    In der Pizzeria Hamngatan hat Wallander des öfteren Kohlehydratreiches genossen, obwohl er es laut Arzt wegen seines Diabetes (wie ich) nicht unbedingt hätte dürfen, jedenfalls nicht am Abend ... Also sind wir im Gegensatz zu Kurt mal brav und gehen weiter, zumal er nicht an einem verregneten Tag die Wallandertour photodokumentieren muss.


    Von hier startet auch das Taxi mit den beiden Mädchen, dessen Fahrt der Chauffeur nicht überleben wird
    ("Die Brandmauer").

    Ystads Theater, erbaut 1894, dient unter anderem als Schauplatz im Film DIe Cellistin, bei dessen Verlassen
    die russische Künstlerin beinahe einem Autobombenattentat zum Opfer fällt.


    Henning Mankell lässt seinen Kommissar in Ystad ermitteln, weil so der Gegensatz zwischen dieser idyllischen Stadt mit ihren bunt verputzten oder backsteinverklinkerten Mauern einer- und den Abgründen der menschlichen Natur andererseits deutlicher zum Tragen kommt.

    Oder würde man hier die Wohnung eines besonders hinterhältigen Täters ("Mittsommermord") vermuten ?

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  • Gast001
    Gast
    • 10. Oktober 2015 um 09:57
    • #7

    Oft ist die Wirklichkeit grausamer als ein Krimi.
    Gestern sendete die ARD den Krimi "Tödliche Fracht" mit Wallander nach einem Krimi von von Henning Mankell.
    ( Leider - wie oft- erst zu später Stunde.)


    Tödliche Fracht (Video tgl. ab 22 Uhr)
    09.10.2015 | 85:17 Min.

    Bei der Routinekontrolle eines verlassenen Lkw-Containers findet Linda Wallander neun qualvoll erstickte Flüchtlinge. Die erste Spur führt zu einer angeblich humanitären Organisation, die illegal Flüchtlinge ins Land einschleust.

    In der Mediathek der ARD verfügbar bis 16.10.2015

    https://mediathek.daserste.de/Mankells-Walla…castId=10318954
    Diese Sendung ist für Jugendliche unter 16 Jahren nicht geeignet. Der Clip ist deshalb nur von 22 bis 6 Uhr verfügbar.

    Der Film stammt bereits von 2005!
    https://www.kino.de/film/mankells-…he-fracht-2005/
    Zitat:
    "Mit der Folge “Tödliche Fracht” inszenierte Anders Engström nach einem Drehbuch von Cilla und Rolf Börjlind einen spannenden Polit-Krimi rund um die Einwanderungs- und Flüchtlingsproblematik in Schweden."


    Ein Film, der nicht nur spannend ist, sondern besonders wegen seines aktuellen Bezugs unter die Haut geht.
    Die Realität hat die Fiktion längst eingeholt.


    Gruß,
    Elke

  • Grizzly
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    • 12. Januar 2016 um 12:07
    • #8
    Zitat

    Die Realität hat die Fiktion längst eingeholt.


    Das passiert ja leider öfter ... Der Horrorflug eines Andreas Lubitz z.B., den hätte vorher kein Drehbuchautor erfunden.

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