Der Sturm und die Kälte der letzten Tage haben dem Allgäu doch noch etwas Schnee gebracht. Uns war das egal. Wir wollten ein wenig in den Ostallgäuer Bergen wandern und so suchten wir uns den Buchenberg östlich von Buching aus. Die Hütte direkt an der Bergstation des Sessellifts liegt auf nur 1140 Meter Höhe, weshalb sich hier nicht allzu viel Neuschnee befand. Der Weg auf den Buchenberg ist gefahrlos, aber an Sonn- und Feiertagen stark frequentiert.
Los geht’s ab Buching. Man kann am Touristbüro vorbei ein Stück den Hang hinauffahren und hat dann mehrere Abstellmöglichkeiten für den Pkw. Schon nach wenigen Gehminuten erschloß sich uns heute ein schöner Blick runter nach Buching. Sogar der 1055 Meter hohe Auerberg im Voralpenland hat wieder etwas Schnee bekommen.
Bereits nach einer dreiviertel Stunde sind wir oben an der Hütte.
Von dort aus hatten wir heute einen tollen Blick auf die Ostallgäuer Berge und die des Außerfern. Auch der Bannwaldsee spitzelt noch zwischen den Bäumen heraus.
Etwas weiter im Westen sieht man zum Teil den um diese Jahreszeit halbleeren Forggensee. Jeden Winter wird der Wasserspiegel um einige Meter abgesenkt um durch den Lech eingeschwemmten Kies abzubauen.
Hier der Nordteil des 12 Kilometer langen Forggensees. Der Doppelhügel beheimatet die Alpe Beichelstein, wo wir vor einer Woche waren. Den Bericht darüber findet ihr hier:
https://www.schoener-reisen.at/forum/showthre…ht=beichelstein
Meine Frühjahrsmüdigkeit ist im übrigen verschwunden. Woran das wohl liegen mag?
Buching mit den Ortsteilen Berghof und Bayerniederhofen. Ganz im Hintergrund wieder der Auerberg. Dazwischen der Premer Stausee, der sich direkt unterhalb des Forggensees befindet.
Der Buchenberg ist seit Jahrzehnten beliebter Startplatz für Drachen- und Gleitschirmflieger.
Der Blick nach Osten zeigt uns das Kenzengebiet mit der Hochplatte im Zentrum.
Da wir heute die Buchenbergrunde gehen wollen, nehmen wir zum Teil einen anderen Weg zurück. Dabei sehen wir, was der jüngste Sturm angerichtet hat.
Auf diesem Weg sind wir fast alleine.
Um so hoch rauf, also auf etwa 2000 Meter Höhe zu wandern, müssen wir aufgrund der letzten Schneefälle noch ein paar Wochen warten. Vielleicht schaut es von Süden aus ja besser aus. Mal sehen, was demnächst so alles möglich ist.
Bei diesem Wegkreuz kommen wir wieder auf den alten Fahrweg zurück.
Ich finde, daß dieser Sinnspruch ein guter Abschluß für diesen kleinen Bericht ist.
Wer diesen von mir beschriebenen Weg gehen möchte, muß etwa eindreiviertel Stunden Gehzeit einplanen. Er ist aus meiner Sicht ein gemütlicher Weg für alle, die nur etwas Kondition haben. Die herrliche Aussicht gibt es für wenig Anstrengung.
Geschichtlich interessierten darf ich die Ausstellung alter Schwarzweiß-Bilder im Kellergeschoß der Hütte empfehlen. Zeigen diese Fotos doch, wie mühsam es noch vor wenigen Jahrzehnten war, hier seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
Eine kleine Begebenheit auf der Bergstation des Lifts möchte ich euch nicht vorenthalten. Mittlerweile suchen ja auch Chinesen Erholung in unserer Allgäuer Landschaft. Ein Chinesisches Ehepaar mit Filius kam heute mit dem Lift auf den Berg und hat in etwa 10 Minuten Aufenthalt mehrere Dutzend Fotos geschossen bevor es nach dieser kurzen Zeit mit dem Sessellift wieder nach unten ging. Vermutlich haben diese Gäste noch nie eine Halbe Bier in der Frühlingssonne auf der Terrasse einer Berghütte getrunken. Vielleicht beim nächsten Mal…
Jürgen