Máriapócs > 300. Jahrestag des sogenannten Tränenwunders.

  • Máriapócs > 300. Jahrestag des sogenannten Tränenwunders.


    Anläßlich des 300. Jahrestag des sogenannten Tränenwunders von Máriapócs hier ein kleiner
    Bericht des Wallfahrtsortes.
    Der berühmteste Wallfahrtsort Ungarns ist Máriapócs. Von der Geschichte des kleinen Dorfes
    ist wenig bekannt. Es befindet sich im Osten Ungarns, nahe der Grenze zu Rumänien.



    Die Gnadenkirche:
    Die vorherige Kirche der heutigen reich geschmückten Barockkirche war eine einfache Holzkirche.
    Die immer größere Anzahl der Gläubigen, die nach Pócs strömten, erzwang den Bau einer größeren
    Kirche anstelle der kleinen Holzkirche. Im Jahre 1731 fing der Kirchenbau an und wurde 1756 abgeschlossen.
    Die beiden Türme konnten erst 100 Jahre später fertiggestellt werden.






    Der Name Máriapócs erscheint zum ersten Mal im Jahre 1280. Der Name Pócs ist mit dem Namen Marias verbunden und
    dafür geben die Ereignisse eine Erklärung.
    Das Gnadenbild wurde im Auftrag von László Csigri, einem Richter in Pócs, gemalt. Er ließ es aus Dankbarkeit
    und einem Gelübde folgend anfertigen, zur Erinnerung an seine glückliche Befreiung aus der türkischen Gefangenschaft.
    István Papp, der jüngere Bruder des damaligen griechisch-katholischen Pfarrers, malte das Bild zum Preis von 6 ungarischen Forint.
    Da der Richter diese Summe nicht bezahlen konnte, wurde das Bild von einem reicheren Bürger gekauft und der Kirche geschenkt.


    Am 4. November 1696, während in der kleinen Holzkirche der Pfarrer die Liturgie zelebrierte, fiel einem Bauern aus Pócs auf,
    dass aus den Augen der Ikone der Gottesmutter reichlich Tränen quollen. Das außerordentliche Geschehen erfüllte alle Anwesenden
    mit Verwunderung. Dieser Tränenfluss dauerte zwei Wochen lang, später, mit kleineren Unterbrechungen, bis zum 8. Dezember.





    Laut den Berichten aus dieser Zeit soll es am letzten Tag in der Kirche so kalt gewesen sein, dass der Wein und das Wasser im Kelch gefroren sind,
    aus den Augen von Maria aber noch immer Tränen flossen.
    Am 8. Dezember 1696 erschien in Pócs Graf General Corbelli Oberbefehlshaber der zum Fluss Theiss abkommandierten Kaiserlichen Armee.
    Er untersuchte eigenhändig die Unversehrtheit des Bildes und trocknete mit einem Tuch die Tränen ab. Er ließ die Untersuchung im Beisein
    von 300 Personen vornehmen, unter denen auch Kalvinisten und Lutheraner waren. Der Bischof von Eger erlaubte die Veröffentlichung der
    Protokolle der Vernehmungen.
    Die Nachricht vom Wunder verbreitete sich auch unter den damaligen Verhältnissen sehr schnell und so war sie in kurzer Zeit auch
    bis nach Wien gedrungen. Leopold I., Kaiser von Österreich und König von Ungarn verordnete – auch dem Wunsch
    seiner Frau Eleonora folgend – dass das tränende Bild in die Kaiserstadt geliefert werde.
    Der griechisch-katholische Pfarrer von Pócs bat in einem Brief den Kaiser um Rückgabe des Bildes. Der Kaiser wies dies zwar zurück, versprach
    aber in einem Reskript an den Bischof von Eger, dass er eine Kopie des Bildes malen lassen werde. Diese Kopie wurde angefertigt und anstelle des
    Originals aufgehängt. Weder an dem Originalbild, noch bei den Kopien wiederholte sich das Tränenwunder. Einzige Ausnahme blieb bis jetzt jene Kopie,
    die nach Pócs gebracht wurde. Am 1. August 1715 zelebrierte der Pfarrer von Pócs den Morgengottesdienst, als der Kantor die Tränen auf der Ikone bemerkte.
    In den folgenden Tagen ordnete der Bischof von Eger die offizielle Untersuchung an. Die Protokolle der Zeugenaussagen belegen ohne Zweifel
    die Authentizität des Wunders. Der Bischof erlaubte die Verehrung des Bildes und zum Ortsnamen Pócs wurde Mária hinzugefügt.
    Deswegen heißt der Wallfahrtsort seit dem zweiten Tränenwunder „Máriapócs“


    Das neue wunderbare Ereignis des Wallfahrtsortes von Máriapócs, das dritte Tränenwunder, begann am 3. Dezember 1905.
    Der damalige Wächter des Gnadenbildes führte Pilger durch die Kirche. Als er den Behälter des Gnadenbildes öffnete, bemerkte er,
    dass das Antlitz der Gottesmutter dunkler als gewöhnlich war: aus dem rechten Auge des Bildes strömte ein Tränenstrom über das Gesicht.
    Das Wunder hielt ohne Unterbrechung bis zum 19. Dezember an und setzte sich dann an den letzten 2 Tagen des Monats fort.
    Das Tuch, mit dem die Tränen abgetrocknet wurden, wurde in einem Kästchen an der Kirchenwand aufgehängt. Noch heute befindet es sich unter dem Gnadenbild.
    (Auzug aus einem Aushang bei der Kirche)







    Ein herausstechender Tag in der Geschichte von Máriapócs war der 18. August 1991, als Papst Johannes Paul II, während seines Besuches in Ungarn,
    vor dem Gnadenbild im byzantinischen Ritus auf Ungarisch zelebrierte.
    Im Herbst 2003 wurde Máriapócs, als einzige Wallfahrtskirche Ungarns, in den Verbund der 15 größten Marienwallfahrtsorte Europas aufgenommen.


    Die herrlichen Fenster der Kirche.






    Die Unterkirche





    Die Umgebung der Kirche










    Natürlich dürfen auch Verkaufsstände nicht fehlen.




    Hier noch ein paar Bilder der kleinen Kirche die sich daneben befindet.




  • Ein interessanter Ort, Josef.
    Man mag zu Wundern stehen wie man möchte- aber wenn man an solch einem Ort steht, die Geschichte aufmerksam liest und die Gläubingen sieht , so kann man sich sicher einer bestimmten Betroffenheit nicht entziehen.


    Danke für diesen Bildbericht!


    Liebe Grüße,
    Elke

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