Es gibt drei B – Städtchen im nördlichen Kreis Ludwigburg, die offensichtlich wetteifern, wer das „Schönste im Land" sei.
Bietigheim- Bissingen, Besigheim und Bönnigheim , drei Städtchen mit wunderschön restaurierter Altstadt und hervorragendem Fachwerk in unterschiedlichen Farben.
Alle drei sind erreichbar über die B 27 von Stuttgart nach Heilbronn.
Will man Bönnigheim besuchen , muss man in oder nach Kirchheim /Neckar die B 27 verlassen und einige wenige Kilometer nach Westen fahren.
Schon bald sieht man am Rande des Strombergs das Städtchen Bönnigheim.
https://www.boennigheim.de/
Ausgedehnte Rebflächen ziehen sich die Hänge hinauf bis zum vorgelagerten Michaelsberg mit seinem alten Kirchlein in schönster Aussichtslage.
Parkflächen gibt es rund um die Stadt genügend.
Wir betraten die Stadt durch das nördliche Tor mit dem Köllesturm von 1286, genannt nach seinem letzten Turmwächter.
Man kann in Bönnigheim durch viele kleine Seitengässchen spazieren und findet einzigartige Fachwerkhäuser.
Das schiefe Haus
Der Bebenhäuser Hof, heute ein schönes Restaurant
Ein stiller Winkel
Auf dem Weg zum Kirchplatz
Die ev Cyriakuskirche
Im Inneren fällt der Lettner auf, eine Abtrennung zwischen Altarraum und Kirchenschiff
Unter dem Lettner ein schönes Altarkreuz und dahinter der geschnitzte Altar.
In unmittelbarer Nähe der Kirche kann man ein kleines Apothekenmuseum entdecken.
Hinweischild auf die „Arzneyküche“
Verlässt man den Kirchplatz, so kommt man zum Diebsturm , einem Teil der ehemaligen Stadtbefestigung
Der Weg führt weiter durch enge Straßen und gibt immer wieder den Blick auf schöne Häuser frei.
Das Ackerbürgerhaus
Das „Stelzenhaus“
Um Platz zu gewinnen, baute man das obere Stock überkragend in die Straße hinein.
Die Schlosstraße führt zum Stadion’schen Schloss. Graf Friedrich von Stadion ließ es 1756 erbauen.
Im Schloss wohnte eine Zeitlang Sophie La Roche.( 1730 – 1807)
https://www.uni-ulm.de/LiLL/3.0/D/fra…h18/laroche.htm
Sie schrieb den ersten Frauenroman in Deutschland :„Die Geschichte des Fräuleins von Stirnheim“
Im Nebengebäude, dem ehemaligen „“Forstgefängnis“, wurde ein Sophie La Roche Museum eingerichtet.
Im gleichen Gebäude befindet sich eine Vinothek .
Weinverkostung im Freien in fast italienisch anmutender Atmosphäre.
Daneben steht das Kavaliersgebäude, ein Gebäude, das noch vom Vorgänger des heutigen Schlosses, dem ehemaligen Liebensteiner Schlösschen stammt.
Man muss sich entscheiden, wie man seinen Rundgang fortsetzt:
Zur Stadtmitte mit dem Ratsstüble
oder in der Nähe der Stadtmauer vorbei an diesem schönen Bürgerhaus, dem Haus eines Zimmermanns
oder vorbei am Weingärtnerhaus mit einigen seltsamen eingeritzten Bildern auf der Scheunenwand
Trauben an einer alten Mauer
Immer wieder trifft man auf Hinweise auf die Menschen, die früher in Bönnigheim gewohnt haben
Am Haus des italienische Kaufmanns Franz Dominico Zanotta (1727)
( Inschrift mit dem runenartigen Zeichen der Kaufmannsgilde)
Inschrift von H M (1581) , einem Metzger ( Fleischhauerbeil)
Wirtshausschild des ehemaligen Gasthauses „Zur Sonne“
Irgendwann kommt jeder zur den Resten der Ganerbenburg.( 1546)
In der Nähe der Burg steht das alte Steinhaus. Es birgt heute das „Schnapsmuseum“ Man erfährt dort alles über das legale und illegale Schnapsbrennen in früherer Zeit, die Gerätschaften und die verschiednen Schnapssorten. Selbstverständlich ist eine Verkostung inbegriffen.
https://www.schwaebisches-schnapsmuseum.de/
https://www.boennigheim.de/panoramen/SCHNAPS_LP.HTM
De Weinbau hat für Bönnigheim eine große wirtschaftliche Bedeutung.
Die große Strombergkellerei befindet sich heute außerhalb der Stadt in Richtung Michaelsberg.
Früher standen vier Keltergebäude mitten in der Stadt.
Die Neipperger Kelter
Blick zurück zur Ganerbenburg
Wir verließen die Stadt wieder durch den Köllesturm und fuhren wenige Kilometer weiter zum Michaelsberg
Schon von weitem leuchtete uns das kleine Kirchlein entgegen.
Der vordere Teil des Berges ist Naturschutzgebiet und zeigt, wie früher die Weinberge in waagrechten „Schrannen“, gestützt durch Trockenmauern, angelegt waren.
Heute verlaufen die Rebanlagen senkrecht zum Berg und können dadurch mit Maschinen bearbeitet werden.
Am besten ist es, wenn man am Fuß des Berges parkt und auf einer der langen Weinbergstaffeln zur Kirche hinaufsteigt.
Die Kapuzinerstaffel hat weit mehr als 250 Stufen.
Herbstzeit!
Die Weinlese war schon vorbei, aber das Weinlaub begann in vielen Farben zu leuchten.
Auf dem Berg steht die Michaelskirche
Infos
Das Kirchlein ist klein und birgt in seinem Inneren einige Kostbarkeiten.
Ein Blick vom Berg hinüber ins Neckartal. Im Vordergrund Bönnigheim , dahinter kann man einen Teil der weißen Kugel des Kernkraftwerkes Neckarwestheim ( GKN) erkennen.
Heilbronn ist nicht weit entfernt.
Blick auf das Industriegebiet mit den Türmen des Kohlekraftwerks am Neckar.
Am Fuße des Michaelsbergs ein Bild, das ( von oben betrachtet) das einer künstlichen Modelleisenbahn sein könnte.
Es ist der Freizeitpark „Trippsdrill“ mit zahlreichen attraktiven Fahrgeschäften.
Die“G’sengte Sau“
https://www.tripsdrill.de/1024/deutsch/gsengte.htm
Unseren Ausflug machten wir an einem schönen Tag Ende Oktober, einem letzten spätsommerlichen Tag in diesem Jahr.
ELMA