Ein Tal verschwindet > Teil 3 >

  • Hallo,


    wir wollen uns Heute den 3. Teil meines Bildberichts anschaun.


    Entfernungsmäßig haben wir uns fast nicht von der Stelle bewegt, aber diese


    Bilder lassen sich stellvertretend auf das ganze Tal umlegen, da ja von


    Nürnberg-Hafen bis Kelheim jahrelang alles umgebaggert und begradigt wurde ...



    Geschichte Main Donau Kanal







    ein wunderschöner Weiher bei der alten Mühle .... ( Bild # 8 )








    das ist Idylle pur, einfach nur schön anzuschaun..... ( Bild # 9 )







    so schaut es hier Heute nach dem Kanalbau aus, mit Aushubmaterial zugefüllt, Ignoranz pur ....









    einfach nur schade um diesen schönen Weiher, aber er störte wohl?









    das ehemalige Altmühlbett, Heute nur noch als Hochwasserschutz gebraucht, was ist aus dir geworden ....









    hier dieses Foto neben der Altmühl ca. 1982 .... ( Bild # 10 )






    man glaubt es kaum, aber das ist der gleiche Standort 2014 ...






    auch hier der gleiche Standort ... schaut fürchterlich aus ...






    roter Mohn im Anlautertal, Herz was willst du mehr? das Bild strahlt so richtig Ruhe und Frieden aus ... ( Bild # 1 Seite 169 )







    während hier im Ottmaringer Tal fleissig das Moor zerstört wird! ca. 1982 ... Bild # 11 )





    schön langsam trockenlegen ... dann kommt ausbaggern dran ... usw. ca. 1982 ( Bild # 12 )






    das Moor wehrt sich, aber es ist zwecklos ... ( Bild # 13 )







    Ausgrabungen im künftigen Kanalbett. Sie werden auf die Zeit um 600 - 700 v. Chr. (Hallstadtzeit) datiert.
    (Juni 1980)Ausgrabungen ( Bild#14)






    man sieht die Schneiße der Verwüstung... ( Bild # 15 )






    hier sieht man schön die Höhe der Torfschicht, die abgebaut wird ... ( Bild # 16 )








    Ausgrabungen aus der Hallstattzeit ... ( Bild # 17 )







    die Schleußenkammer im Ottmaringer Tal wird dem Erdboden gleichgemacht.... ( Bild # 18 )








    hier sieht man schon den gewaltigen Eingriff in ein ehemals liebliches Tal ... ( Bild # 19 )



    Archivbild >Ottmaringer Tal







    hier Erd und Betonarbeiten für die Schleuße ... ( Bild # 20 )





    hier sieht man den scheußlichen Betonklotz mal ganz aus der Nähe und noch nicht eingewachsen, so schaut das Teil wie ein


    Fremdkörper in der Landschaft aus, so wie halt der ganze Kanal ... ( Bild# 21 )





    wie Finger ragen die Bagger in die Höhe ... ( Bild # 22 )





    hier die bereits fertige Schleuße mit fertiger Brücke und einem Stück geflutetem Kanal ... ( Bild # 23 )






    wir stehen auf der Kanalbrücke Ottmaring, unter uns war die Schleuße 19 des Ludwigskanals, der Blick geht Richtung Nordwesten ...






    Blick von der Brücke Richtung NW, hier sieht man sehr schön die Abholzgrenze des Waldes und den immensen Eingriff in dieses enge Tal,


    das vorher von maßvoller Landwirtschaft geprägt war, aber seines lieblichen Charakters komplett beraubt wurde ...





    Blick von der Brücke Richtung Süden, einfach grausam, dieser Kanal ...





    die gleiche Sequenz vom Waldrand aus ....





    hier sieht man recht schön den Einschnitt und die Abholzgrenze ...






    eine 60 mtr. breite Wasser - Autobahn in einem total engen Tal, irgendwie passt das nicht zusammen?






    Blick von der Schleuße nach Ottmaring.





    diese Schneiße, die hier geschlagen wurde, wird niemals verheilen ...






    traurige Schilfreste des Moores ...







    ein paar traurige Schilfstengel stehen noch herum!





    Blick auf den Betonklotz in der Landschaft!







    Blick vom Schleußenübergang Richtung Süden zur Kanal-Brücke hin ...






    Blickrichtung Süden ....




    hier das ehemalige Schleußenhaus # 13, das schönste Ensemble ehemals, das normalerweise lt. Planung komplett


    erhalten werden hätte sollen, hier mündet die Altmühl in den Ludwigkanal!





    hier kommt die Altmühl geflossen ....


    Archivbild Schleuße 13




    kleine Info, Nutzlänge ganz oben = 190 mtr.






    es scheint, als würde die alte Technik vor sich hin träumen, Schleuße # 9, im Mai 1988 abgerissen! ( Bild # 2, Seite 190 )




    Archivbilder Schleuße # 9





    das Kirchlein St. Agatha, hier allein auf weiter Flur, jetzt vom Kanal eingeschlossen ... ( Bild # 4 Seite 189 )


    nicht weit von hier ist der Teufelsfelsen wo der Sage nach der Teufel Mühle und Dame um die Seelen der Menschen


    gespielt haben soll ....der Teufelsfelsen





    Campingplatz bei Riedenburg, so nicht mehr vorhanden und auch nicht mehr fotografierbar, der Standort ist jetzt im Wasser!( Bild # 5 Seite 193 )





    hier ein altes Bild, so ca. 1980 von Essing mit der Orginalholzbrücke und hier fliest auch noch die Altmühl vorbei! ( Bild # 6 Seite 201)





    hier in Kelheim war für die Altmühl Endstation, hier mündete sie in die Donau! Es brauchte auch noch nicht mehr Schiffe zu dieser Zeit,


    da diese nur bis Weltenburg gefahren sind, der Kanal kam ja erst Jahre später! ( Bild # 7 Seite 206 )



    die Altmühl




    Bilder # 1 - 7 mit freundlicher Genehmigung der FMS AG Leutershausen, Herrn Majer sen. vielen herzlichen Dank!


    Bilder # 8 -23 mit freundlicher Genehmigung von. Hr. Kerschensteiner, vielen herzlichen Dank!



    Da es mir nicht möglich gewesen wäre, ohne die Genehmigungen von Hr. Majer sen. und Hr. Kerschensteiner meine Bildbeiträge


    zu erstellen, möchte ich zum Schluss meinen persönlichen Dank an die beiden Herren aussprechen.


    Durch die Bildberichte habe ich das Altmühltal wieder ein bisschen in den Focus der Aufmerksamkeit der Mitglieder von Schoener Reisen.at


    gelenkt und mache hiermit gleichzeitig Werbung für dieses, wenn man mal vom RMD absieht, immer noch wunderbare Tal


    und den Naturpark Altmühltal


    und die Problematik des Kanalbaus im Besonderen aufmerksam ...


    hier gehts zum Teil 2

  • Es ist schon bestürzend ist zu sehen, wie die Macht „Mensch und Maschine“ in der Lage ist, das Gesicht ganzer Landschaften zu verändern. - Was ist sinnvoll und in wieweit noch verantwortbar......


    Ich bewundere sehr, mit welcher Sorgfalt und Aufmerksamkeit, Du dich mit dem zweifellos sehr umstrittenen Thema auseinandergesetzt hast.
    Danke für die viele Arbeit, die Du dir, lieber Herbert, mit der Recherche und den Vergleichsfotos bei den drei Berichten gemacht hast.


    Liebe Grüsse
    Gabi

  • Hab Dank für diesen umfangreichen Bericht, Herbert. Du zeigst mit all deinem Herzblut auf, wie zerstörerisch der Mensch mit der Natur umgehen kann. Und das manchmal nur durch die Profilierungssucht einzelner Politiker - erschreckend.


    Gruß,
    Klaus

  • Hallo Klaus,


    ich hoffe du weist, wie dieser Politiker hieß .... der da so erschreckend profilierungssüchtig war...

  • Liebe Gabi,


    es ist eigentlich durch nichts zu entschuldigen, ich werde auch keine Anschuldigungen usw. hier vorbringen,


    das haben schon viele vor mir getan, meine Absicht war, die Zerstörungskraft, die der Mensch entwickeln kann, wenn er nur will,


    hier im Bild und Kommentar aufzuzeigen, und die Zerstörungen der Natur, die in Deutschland schön langsam gang und gäbe ist,


    wieder einmal den Usern näher zu bringen, dafür habe ich den Arbeitsaufwand gerne auf mich genommen ....

  • Grundsätzlich ist hier, allein schon auf Grund der nunmehr im Teil 3 deutlich zu Tage getretenen krassen Gegensätze, meinen Ausführungen zum Teil 2 nichts mehr hinzuzufügen.


    Danke für die Dokumentation, die einen nachdenklich hinterlassen muss.


    Ganz lieben Gruß
    Helmut

  • Ein kleiner Einwand sei erlaubt, Herbert:

    Zitat

    die Zerstörungen der Natur, die in Deutschland schön langsam gang und gäbe ist,


    Ich denke , dass hier in D solche Eingriffe in die Natur zunehmend in den Focus der Öffentlickeit rücken und solche Projekte heute so leicht nicht mehr durchzuziehen sind - im Gegensatz zu anderen Ländern der Welt ( z.B. China , Brasilien, Russland u.a.)


    Aber der Bau des Kanal hat Fakten geschaffen, die nicht mehr rückgängig zu machen sind.


    Respekt und Dank, lieber Herbert, für die Arbeit, die Du Dir mit der Bildrecherche und der Dokumentation gemacht hast.
    Und DANK an Hr. Majer sen. und Hr. Kerschensteiner für die Genehmigung, die Bilder hier verwenden zu dürfen


    Das sind Zeugnisse, die man nicht vergessen sollte und die in einigen Jahrzehnten von der jungen Generation, die das Tal vor dem Kanalbau nicht kennen, (hoffentlich) mit Staunen zur Kenntnis genommen werden.


    Du schreibst

    Zitat

    mache hiermit gleichzeitig Werbung für dieses, wenn man mal vom RMD absieht, immer noch wunderbare Tal


    und das gefällt mir.


    Das Tal ist ( owohl der Titel Deines Beitrag das anders vermuten lässt) immer noch vorhanden und hat noch sehr viel Schönes zu bieten!
    Es ist nach wie vor ein Kleinod in unserer deutschen Mittelgebirgslandschaft - und einen Besuch wert.


    Das zeigen auch die Berichte von Usern useres Forums
    Wanderung zum Aussichtsfelsen in Flügelberg
    Von Dietfurt nach Kelheim
    Hier mündet die Altmühl in den RMD Kanal
    Ausflug in eine Falknerei um Altmühltal
    Berching im Naturpark Altmühltal
    Plankstetten - Benediktinerabtei
    Beilngries im Altmühltal
    Eine Kanufahrt auf der Altmühl
    Altmühltal: Ausflugstipps
    Liebfrauenkirche in Dietfurt


    ( Ich hoffe, ich habe keinen Bericht übersehen)



    Liebe Grüße,
    Elke

  • Liebe Elke,


    genauso ist es,

    Zitat

    Ich denke , dass hier in D solche Eingriffe in die Natur zunehmend in den Focus der Öffentlickeit rücken und solche Projekte heute so leicht nicht mehr durchzuziehen sind - im Gegensatz zu anderen Ländern der Welt ( z.B. China , Brasilien, Russland u.a.)


    und das ist auch gut so, finde ich, das der mündige Bürger da etwas dagegen hat, wenn über seinen Kopf hinweg entschieden wird!


    P.S. mir fällt mit Sicherheit noch der eine oder andere Beitrag zum Altmühltal ein, den es hier noch zu schreiben gilt, es muss ja nicht den RMD entlang


    gehen ..., es gibt immer noch schöne Seiten zu entdecken, auch für mich ... Heimat ist immer wieder schön ...

  • Lieber Helmut,


    Zitat

    Danke für die Dokumentation, die einen nachdenklich hinterlassen muss.


    genau das war auch meine Absicht ...

  • Hallo Dieter,


    Zitat

    Wenn ich mir die Bilder dieser wunderschönen Naturlandschaft ansehe und dann das sehe was daraus wurde , dann gibt mir das schon zu denken.



    genau das habe ich mit meinem Beitrag beabsichtigt, vieleicht auch bei dem einen oder anderen etwas mehr die Sensibilisierung für die wunderbare


    Natur um uns rings herum, die Menschen haben kein Recht, diese nach Ihrem Gutdünken zu zerstören!



    Zitat

    Landschaften zum tragen kommt und sich diese Verunstaltungen einer Landschaft in Grenzen hält.



    genau das hoffe ich auch und man soll sich doch bitte 2 x überlegen, ob man z.B. eine alte Kastanie mit 150 Jahren umschneidet, die eigentlich


    im Stamm gesund ist aber halt Schmutz und Dreck macht .... im kleinen fängt es nämlich an ....



    Lies dir mal bitte diesen Bericht durch, dann weißt du wie es Kanalgegnern


    ergangen ist, die Lobby war einfach zu mächtig!

  • Hallo Klaus,


    ich hoffe du weist, wie dieser Politiker hieß .... der da so erschreckend profilierungssüchtig war...


    Da waren mehrere Großkopferte beteiligt, aber wahrscheinlich meinst Du den, den es am 3. Oktober 1988 bei den Barmheruigen Brüdern in Regensburg zerbröselt hat. Möge er in der Hölle schmoren !

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

  • Hallo,


    hier ein kleiner Nachtrag zu meinen Bildberichten:


    Zitat

    Güterverkehr zwischen Prognosen und Realität


    Ein kleiner Witz kursiert unter den Gegnern des Rhein-Main-Donau-Kanals. Statt "Schiff ahoi" heiße es dort: "Hoi, a Schiff". Die Frage nach dem ökonomischen Sinn oder Unsinn der künstlichen Schifffahrtsroute ist ein treuer Begleiter des Projekts.


    "]

    [/URL]


    soviel zur Rentabilität des RMD-Kanals, hier wurde das Wunschdenken über jegliche Vernunft gestellt, der Kanal " könnte "


    18 Mio. Tonnen pro Jahr, transportiert wurden in " beide Richtungen " 5,2 Mio. Tonnen!


    ist der Kanal nun halbvoll oder halbleer? alles eine Frage der Sichtweise ... diese Größenordnungen werden wahrscheinlich niemals erreicht werden,


    da in der heutigen Zeit alles auf Containerschiffe setzt, der Transport auf dem Wasser zwar billig aber langsam ist, die vielen Schleußen bremsen


    da noch zusätzlich, Steine, Mineralöle und Erze haben als Fracht einen rückläufigen Trend zu verzeichnen, während der Containerverkehr


    eine positive Entwicklung einfahren kann, aber auf dem RMD ein grundsätzliches Problem, nämlich zu niedrige Brückendurchfahrtshöhen von 6 Metern


    diese Art von Schiffen grundsätzlich ausbremsen, also von vornherein als Fehlplanung ins Geschäft gegangen und " Schiffbruch" erlitten ...


    Schadenfreude ist ja bekanntlich eine der schönsten Freuden und so grinse ich jetzt still und leise in mich hinein ....


    In diesen Stahlbehältern könnten hochwertige Maschinen usw. transportiert werden, nur passen diese Containerschiffe durch die zu niedrigen Brücken


    eben nicht durch, und das 20 Jahre nach der Fertigstellung dieser angeblich so fortschrittlichen Wasserstrasse!



    "]

    [/URL]
    O-Ton der RMD-AG!


    Eine Tochtergesellschaft( sinnigerweise der RMD-AG, dessen Mehrheitsanteile Heute der EON gehören) dieWasserstraßen GmbH, die für den weiteren, politisch


    umstrittenen Ausbau der Donau zwischen Straubing und Vilshofen samt Hochwasserschutz zuständig ist.


    Hoffentlich gelingt es diesen Frevlern nicht , das letzte freifliesende Stück Donau zu vergewaltigen! der Widerstand muss doch größer sein als


    die Lobby, sonst stimmt doch da irgend etwas nicht mehr zusammen in unserem Land ...


    Man könnte ja die Schiffe dem Fluss anpassen und nicht umgekehrt! siehe hier: zwischen Straubing und Vilshofen


    in diesem Sinne


    ein nachdenklicher


    Herbert

  • Hallo Grizzly,


    Zitat

    Möge er in der Hölle schmoren



    starker Tobak, aber irgendwie mag ich und kann auch nicht wiedersprechen ...

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