Albanien, Land zwischen zwei Welten
Während unseres Urlaubs in Montenegro 2006 machten wir einen Ausflug in das Nachbarland Albanien.
Obwohl Albanien in Europa liegt, sogar näher als Griechenland und andere südeuropäische Länder, hatte ich überhaupt keine Vorstellung von dem viele Jahre völlig geschlossenen und isolierten Land. Um zu verstehen, was man heute in dem Land sehen und erleben kann, braucht es Informationen.
Vor meinem noch folgenden Reisebericht mit Bildern möchte ich deshalb einiges zusammenfassen.
Albanien ist kleiner als das deutsche Bundesland Brandenburg und hat nur wenig mehr Einwohner als die Stadt Berlin. ( 5,3 Mio)
Albanien hat eine sehr wechselhafte Geschichte 
( Informationsquellen: Wikipedia und ein einheimischer Reiseführer))
Nach rund 500 Jahren osmanischer Herrschaft  erfolgte die italienische Besatzung ( 1939), eine Besetzung durch das faschistische Deutschland ( 1943) und ab 1944 die Regierung durch den Diktator Enver Hoxha..
Nach dem Bruch mit dem kommunistischen Jugoslawien, der Sowjetunion und einer nur kurzen Annäherung an China regierte Enver Hoxha das Land diktatorisch und isolierte es absolut von der weltweiten Entwicklung.  Kulturelle Einrichtungen wurden zerstört, Kirchen und Moscheen ebenfalls, die Religionen ( christliche und moslemische)  und deren Traditionen wurden verboten, das Land erstarrte in einer Art isoliertem Sozialismus. Der Besitz von privaten PKW’s war bis 1990 verboten.
Bewohner eines Dorfes benötigten eine schriftliche Erlaubnis, wenn sie in die nächstgelegene Stadt reisen wollten und mussten auf ihrem Antrag den Tag und Uhrzeit ihrer Reise angeben.
Der Diktator Enver Hoxha starb 1985.
Danach gab es verschiedene „freie“ Wahlen. 
Die Regierungen wechselten.
Nach 1990 emigrierten viele Albaner legal und illegal ins Ausland.
Die Religionsgemeinschaften reorganisierten ihre Gemeinschaften, viele christliche und moslemische Einrichtungen entstanden neu. Heute sieht man überall neu erbaute Kirchen und Moscheen.
1999 nahm Albanien eine große Zahl an Kosovoflüchtlingen auf.
Das heutige ( 2006) Wirtschaftswachstum beruht ( nach Wikipedia)  zum größten Teil auf Überweisungen aus den internationalen Geberländern, von den im Ausland lebenden Albanern, sowie auf der Bautätigkeit durch Geldwäsche von  illegalen Einkommen und  durch Einkommen aus Drogen, Prostitution, Schmuggel, Waffenhandel.
Die Einkommen durch Industrie und Landwirtschaft sind derzeit unbedeutend,  devisenbringender Tourismus spielt in diesem landschaftlich sehr schönen Land noch keine Rolle.
So erklärte sich auch bei unserem Besuch der Stadt Shkodra ( Skutari) der große Kontrast zwischen den protzigen neuen Gebäuden und den glitzernden Hochglanzläden in der Hauptstraße und den sehr einfachen, sicher jedoch typischeren Märkten des größeren Teils der Bevölkerung in den Nebenstraßen der Stadt.
Ein Besuch von Albanien ist seit einigen Jahren sowohl mit individuellen Fahrzeugen als auch mit Reisegruppen möglich.
Wer individuell einreist braucht Zeit und Geld. Zeit für langwierige Grenzkontrollen, Geld für Ein- und Ausreisegebühren, Gebühren für die Fahrt durch ein Desinfektionsbad und vielleicht auch noch einen extra Euroschein für die Beschleunigung der Grenzformalitäten.
Ich zitiere aus den Informationen des Auswärtigen Amtes:
https://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laender/Albanien.html
aktualisiert:
https://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laend…inweise.html#t2
„An den Grenzübergängen und am internationalen Flughafen Rinas werden Ein-und Ausreisegebühren in Höhe von jeweils 10,- EUR, sowie bei Einreise mit Fahrzeug ebenfalls eine Gebühr (Pkw: 1 EUR/Tag) für das Kfz verlangt“
„Der Zustand eines Großteils der Straßen in Albanien ist schlecht. Daher ist auch für relativ kurze Strecken mit längerer Reisedauer zu rechnen; kleinere Straßen sind oft nur mit Geländewagen passierbar. Werkstätten der gängigsten Pkw-Marken sind im Raum Tirana/Durres vorhanden; problematisch sind notwendig werdende Reparaturen an der Fahrzeugelektronik. Beschilderung über Land fehlt häufig und es besteht Gefahr, sich zu verfahren. Nach schweren Regenfällen können Straßen für einige Tage unpassierbar sein (im Winter nach Schneefällen im Norden und Osten des Landes auch wochenlang). Es wird angeraten, in ländlichen Gebieten möglichst in Begleitung eines zweiten Fahrzeugs sowie eines sprach- und ortskundigen Führers zu reisen. Wegen der Gefahren durch unbeleuchtete Fahrzeuge und Fuhrwerke sowie Schlaglöcher und unbefestigte Randstreifen sollte man die Reise ferner so planen, dass man sein Fahrtziel vor Anbruch der Dunkelheit erreicht. Die Benzinqualität ist oft problematisch (Wasserbeimischungen, Verunreinigung). Bleifreier Kraftstoff ist inzwischen auch im Landesinnern erhältlich, es sollte sicherheitshalber aber in großen Städten aufgetankt werden. Diesel ist überall erhältlich; Dieselfahrzeuge überwiegen mit ca. 80%. Inhaber alter deutscher Führerscheine sollten Internationalen Führerschein mitführen."
Wir sind in Montenegro Reisenden begegnet, die mit einem Wohnmobil von Griechenland über Tirana nach Ulcinj gefahren sind und die oben zitierten Aussagen weitgehend bestätigten.
Wir hatten uns einer Gruppe von 4 Teilnehmern einer organisierten Reise mit einem einheimischen Reiseführer und Fahrer angeschlossen. Er kannte sich aus und wusste, wie man an der Grenze an der Schlange der Wartenden problemlos vorbeifahren konnte.
Was wir an diesem Tag erlebt und gesehen haben, werde ich in Bildberichten zusammenfassen.
Rozafa, Buna und Schwarze Drina
https://schoener-reisen.at/forum/showthread.php?t=493
In der Stadt Shkodra
https://schoener-reisen.at/forum/showthread.php?t=494
ELMA