Kleiner Rundgang durch Argeles-sur-Mer

  • Im Oktober 2011 hatte ich endlich Zeit, der Einladung meiner französischen Freunde Martine und Michel in deren Ferienhaus in Argeles-sur-Mer zu folgen. Bekanntlich liegt der Flughafen Memmingen fast vor meiner Haustüre und so kam es, daß ich mit Ryanair nach Girona ins nördliche Spanien flog. Hier holten mich meine Freunde mit dem Auto ab und ich verbrachte dann eine Woche in Argeles an der französischen Mittelmeerküste.


    Heute will ich euch einmal diesen in den letzten Jahrzehnten enorm gewachsenen Urlaubsort vorstellen. Die Stadt liegt nur wenige Kilometer von der spanischen Grenze entfernt am Mittelmeer und besteht eigentlich aus zwei Orten. Das eigentliche Argeles war früher mal ein größeres Fischerdorf, bis es Anfang des 20. Jahrhunderts aufgrund seiner weiten Strände als Badeort entdeckt wurde. So entstand Argeles-Plage, welches mittlerweile mit dem Kernort zusammengewachsen ist.


    Wir beginnen mit einem Rundgang durch den alten Ort. Da stellt sich mir schon die Frage, was das eigentlich für ein Turm mitten drin ist. Ich bin ehrlich. Ich habs vergessen.



    Die Kirche Notre-Dame del Prat kann ich euch nur von innen zeigen. Im Aussenbereich ist alles recht eng verbaut.



    Um die Kirche herum gibt es einen typisch französischen Markt. An diesem Stand beispielsweise ausschließlich verschiedene Sorten von Zwiebeln.



    Ein südfranzösisches Original ist für mich auch dieser Käseverkäufer.




    Wenn auch heute aufgrund des Windes kein Badetag ist, müssen wir uns doch den Strand ansehen.




    So leer ist die Promenade auch nur Mitte Oktober an einem windigen Tag.



    Anfang des 20. Jahrhunderts stellten die, die es sich leisten konnten, prächtige Villen in die erste Reihe.



    Natürlich gehört auch ein Yachthafen dazu. Im Vordergrund ein historischer Segler in den Farben Kataloniens, zu welchem diese Gegend mal gehört hat. Viele Jahrhunderte stritten sich Franzosen und Spanier um die Region bis der große Korse siegte und die Region zum festen Bestandteil der Grande Nation machte.




    Herumlaufen und alles anschauen macht bekanntlich hungrig. Deshalb hat uns Martine am Mittag einen Tunfisch mit Gemüse serviert.



    Den Blick aus meinem Schlafzimmer möchte ich euch auch nicht vorenthalten. Die Berge sind Teil der Pyrenees-Orientales, also der östlichen Pyreneen.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Pyr%C3%A9n%C3%A9es-Orientales



    Nachmittags geht’s dann erneut raus um die Strände zu erkunden. Dieser Eingang zum Nachbarhaus hat es mir besonders angetan. Da freut sich das Botanikerherz.



    Die kleinen Strandhäuser werden ausschließlich als Ferienhäuser genutzt. Im übrigen kostet so ein Häuschen mindestens eine halbe Million Euro. Der Makler würde sagen, die Lage machts.




    Ich hielt es natürlich nicht am und im Wasser (Temperatur Mitte Oktober 21 Grad Celsius) aus. Wer mich kennt, wundert sich nicht, daß ich bald schon den nächsten Hügel bestieg um neues zu entdecken. Wie ich meine, hat es sich gelohnt.





    Im Hintergrund das Zentrum von Argeles.



    Dieses Gebilde kennt vielleicht mancher noch aus einem früheren Rätsel von mir. Es zeigt die Namen der verschiedenen Winde der verschiedenen Himmelsrichtungen.



    Schwimmen, in der Sonne liegen (der Wind hat nachgelassen) und Gegend erkunden macht bekanntlich hungrig. Martine hat sich erneut was tolles zum Abendessen ausgedacht. Schließlich sind wir ja in Frankreich. Zu Lebzeiten hoppelte das liebe Tierchen durch die Gegend.



    Am Abend geht’s weiter mit dem Erkunden der näheren Umgebung. Auf einem Hügel angekommen, sehen wir etwas rechts von der Mitte Argeles.



    Neben einem ehemaligen Kloster, welches jetzt als privates Wohnhaus dient befindet sich diese unscheinbare Kapelle. Es handelt sich um Saint-Jerome d Argeles, eine regional bekannte Wallfahrtskapelle.


    https://de.wikipedia.org/wiki/…me_d%E2%80%99Argel%C3%A8s





    Abschließend bleibt festzustellen, daß ich diese Gegend bisher noch nicht kannte. Vor 23 Jahren bin ich mal mit dem Auto auf dem Weg an die Costa Blanca hier durchgefahren. Tatsächlich ist die Gegend ein Traum für mich. Obwohl ich mehrere Male im Jahr in Kroatien aufenthältlich bin, kann ich verstehen, daß viele Franzosen der Meinung sind, man müsse nicht ins Ausland fahren, um schöne Gegenden vorzufinden bzw. Urlaub zu machen.


    Noch etwas wollte ich euch nicht vorenthalten. Am 14.10.2011 hatten wir sage und schreibe 34 Grad Celsius und damit einen neuen Hitzerekord in der Region. Vielleicht trug dies auch dazu bei, daß es mir besonders gut gefiel. Vielleicht hat es aber auch der liebe Gott besonders gut mir mir gemeint…


    Jürgen

  • Diese Freundschaft würde ich sehr pflegen!! :wink:
    Wie man sieht , ist das Roussillon eine wunderschöne Gegend! Dazu die Kochkünste Deiner Bekannten ( Sind das Weinbeeren in dem geschmorten Kaninchengericht?)


    Nicht nur der lange Sandstrand (wir haben vor Jahrzehnten dort bei Argeles Plage gezeltet - jetzt ist es ein sehr teures "Pflaster" geworden) , sondern auch das Hinterland mit dem Canigou und dem ehemaligen Land der Katharer sind sehenswert.


    Oktober dürfte vor allem für Touren in die südlichen Pyrenäenausläufer sehr interessant sein.


    Wann fliegst Du wieder hin?


    Gruß,
    Elke

  • Diese Freundschaft würde ich sehr pflegen!! :wink:
    Wie man sieht , ist das Roussillon eine wunderschöne Gegend! Dazu die Kochkünste Deiner Bekannten ( Sind das Weinbeeren in dem geschmorten Kaninchengericht?)...


    Wann fliegst Du wieder hin?


    hallo elke,


    nein, daß sind keine weinbeeren, sondern schnecken.



    ja, das mit der freundschaft ist schon was besonderes. diese gastfreundschaft, die ich dort einmal im jahr geniessen darf, ist einmalig. umgekehrt können wir unseren freunden zwar mehr komfort oder sogar luxus bieten, jedoch sind wir gerade beim selbstgekochten immer eine stufe drunter. aber darauf kommt es ja nicht an. ich werde jedenfalls im kommenden jahr unsere freunde wieder in der mayenne, dem derzeiten hauptwohnsitz besuchen. ich bin auch gespannt, was wieder an besichtigungen auf dem programm steht.


    argeles sollte auch baldmöglichst ein weiteres mal eine reise wert sein. meine angelika wollte mich beim letzten mal nicht begleiten. beim nächsten mal jedoch muß und wird sie mitkommen. ein paar wenige dinge gibt es noch, die ich noch nicht kenne. aber da bin ich guter hoffnung.


    grüsse


    jürgen

  • Zitat

    umgekehrt können wir unseren freunden zwar mehr komfort oder sogar luxus bieten, jedoch sind wir gerade beim selbstgekochten immer eine stufe drunter


    Schön, wie Du das siehst!
    Mehr Komfort und Luxus sind kein Kriterium für das Wohlfühlen bei Freunden!
    Gastfreundschaft hängt von anderen Dingen ab-


    Ich habe mich schon oft bei Freunden sehr wohl und willkommen gefühlt, die mit wenig Komfort leben.
    Da können wir oft von Menschen z.B. in Kroatien, Montenegro, Bosnien ....viel lernen.
    Bei uns in D werden (sichtbarer) Luxus und matierielle Werte von vielen Menschen leider oft überbewertet.


    Gruß,
    Elke

  • Obwohl ich mehrere Male im Jahr in Kroatien aufenthältlich bin, kann ich verstehen, daß viele Franzosen der Meinung sind, man müsse nicht ins Ausland fahren, um schöne Gegenden vorzufinden bzw. Urlaub zu machen.


    Jürgen, dass kann voll unterstreichen! Frankreich ist für mich ein ausgesprochen abwechslungsreiches Reiseland mit besonders vielen und schönen Landschaften und Kultur.


    Danke, für die schönen Bilder und Informationen.

  • hallo frankreichfreunde,


    ich möchte euch noch auf einen kleinen Wanderbericht hinweisen. Darin ist eine Tour bei Argeles in die östlichen Pyreneen beschrieben:


    https://www.schoener-reisen.at/forum/showthread.php?4837-Südfrankreich-Wanderung-zum-Tour-de-Madeloc-bei-Collioure&p=43012#post43012


    grüsse


    jürgen

  • Lieber Jürgen,


    auch wenn ich in Südfrankreich die meiste Zeit mit dem Französisch Büchlein unter dem Arm herum gezockelt bin, so ist es doch immer wieder ein Traum.


    Nicht unweit von Argeles, war ich von Andorra kommend in Perpignan. Sowohl diese Ecke als auch die noch mehr überfüllte oben bei St. Tropez oder
    Cavalaire- sur- Mer sind fast unvergleichlich schön.


    Wie ich bei einer Radfahrt zwischen diesen beiden letzteren erwähnten Orten ersehen konnte, war , obwohl mit dem Wohnmobil seinerzeit unterwegs, mein Geldbeutel ständig überlastet.


    Vor allen Dingen, wenn man in St. Tropez hinunter zu den abgesperrten Bereichen der großen Villen fährt, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus.


    Es ist auch eines dieser vom Herrgott bevorzugten Plätzchen . Vielen Dank für deine schöne Erinnerungen .


    Kann dir nur wünschen , deine Freundschaft weiterhin zu pflegen und aufrecht zu erhalten.


    Ganz lieben Gruß
    Helmut

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