Tag 5 - Über die Deiche
Der Himmel bedeckt, Regen hatte sich angekündigt. Trotzdem mussten wir los und siehe da - mein „Adlerauge“ hatte etwas entdeckt.
„Das sind Störche“, waren meine Worte. „Störche sind nicht mehr hier“ kam es zurück. Mein Tele zeigt aber, dass es sehr wohl Störche waren, sogar Schwarzstörche, wie uns am Abend ein Ranger bestätigte. Diese scheuen Tiere, die nur in sehr alten, geschlossenen Wäldern leben, hatten wir noch nie zu Gesicht bekommen. 30 Paare des in Europa als „selten“ angesehene Schwarzstorches nisten in den Wäldern des Rieds.
Auch ein Seeadler fühlte sich in dieser Gesellschaft wohl.
„Komm schnell, ein riesiger Hirsch am Deich!“
Für mich waren das Schafe oder ich war wieder einmal nicht schnell genug.
In der Ferne konnte ich eine Hirschkuh ausmachen, da nutzt auch kein Tele.
Abseits der Deiche.
Über einen schmalen Jägersteig kämpfend, konnten wir einen Blick auf die Donau werfen.
Wildschweine überquerten den Deich.
Beim Näherfahren rannten sie mir dann fast vor das Fahrrad. Ich muss wohl furchteinflößend ausgesehen haben, die lieben Tierchen stoben einfach davon (und ich konnte mein herunter gerutschtes Herz wieder aus der Hose holen).
Am Abend wurden wir vom Besitzer des Camps und seinem Sohn, einem Koch, in der Sommerküche zum Essen „genötigt“ - Hähnchenbrust mit einer Art Gnocchis und besonders scharfen, ungarische Pfefferschoten (Feuer!). Wasser, Wein und flüssiges Obst (Sliwowitz) löschten die brennenden Kehlen.
Von diesem Tag an durften wir weder kochen noch ins Restaurant gehen.
Für den kommenden Tag war Sonne angesagt und wir hatten uns zu einer erneuten Bootstour angemeldet. Aber davon später mehr…
Herzliche Grüße,
Irmgard und Klaus