Innsbruck-Amras, Soldatenfriedhof am Tummelplatz


  • Quelle: Ludwig von Hörmann, Der Tummelplatz bei Amras, in: Der Alpenfreund, Monatshefte für Verbreitung von Alpenkunde unter Jung und Alt in populären Schilderungen aus dem Gesamtgebiet der Alpenwelt und mit praktischen Winken zur genußvollen Bereisung derselben. HG Dr. Ed. Amthor, 1. Band, Gera 1870, S. 72 - 73.



    Zu diesem Soldatenfriedhof zog es auch mich.
    Hatte ich doch Informationen über eine Gedenktafel für Kaiserin Elisabeth in einer der dortigen Kapellen.


    Nachdem ich mein Auto am Schloss Ambras abgestellt und den Schildern folgend den Friedhof gefunden hatte empfing mich diese Infotafel.





    Heute erinnern rund 1200 Gedenkzeichen an die Kriegstoten von 1797 bis 1945.


    Insbesondere nach der wunderbaren Heilung eines neunjährigen Buben aus Pfaffenhofen,
    welcher seine Sprache verloren hatte, setzte ein großer Zulauf von Pilgern auf den Tummelplatz ein.



    Mein erstes Bild vom Friedhof.




    Links steht die Heilig-Kreuzkapelle.




    Schilder an der Kapelle sagen mir:


    "Durch die Wohltäter der Gemeinde Amras ist diese Kapelle erbaut worden, aus Dankbarkeit für die armen Seelen,
    besonders für den Urheber des Tummelplatzbesuches J.G. Sokopf, Gemeindevorsteher in Amras"


    "Zur christlich frommen Erinnerung im Gebete an alle in- und ausländischen hier begrabenen
    8000 Soldaten u. Landesverteitiger aus den Kriegsjahren 1797 - 1866."


    An einer Wand finde ich eine Gedenktafel.
    Sie zeige ich stellvertretend für die vielen Tafeln und Kreuze im Detail.





    Im Hintergrund erkennen wir die Lourdeskapelle aus dem Jahre 1884.




    Etwas abseits wurde 1922 den Helden der drei Kaiserschützenregimenter
    und der reitenden Kaiserschützen zum ewigen Gedächtnis die "Kaiserschützenkapelle"
    nach dem Entwurf von Clemens Holzmeister von Theodor Prachensky erbaut.




    Die Fresken malte Alfons Walde und das eindrucksvolle Kreuz schuf P. Sellemond.






    Auch ein Bild des letzten österreichischen Kaisers Karl I. hängt in der Kapelle.




    Er ist übrigens bis dato in einer Kirche auf Madeira bestattet - nicht wie alle anderen Kaiser/Innen in der Kaisergruft in Wien.



    Bei einem Rundgang durch die Gräberreihen begegnete ich einem Herren der mir ein freundliches "Grüß Gott" zurief.
    Ich grüßte überrascht zurück und ging weiter.
    Ich suchte ja nach einer Gedenktafel.
    Die sollte in der neuen Kreuzkapelle oder Kreuzwegkapelle zu finden sein.
    Nach meinen Informationen sollte dies die größte Kapelle im Zentrum des Grabfeldes sein.
    Sie wurde 1897 anlässlich des 50jährigen Regierungsjubiläums von Kaiser Franz Joseph I. errichtet.
    Deshalb wird sie auch Jubiläumskapelle genannt.




    "Christus in der Strahlenglorie vor den Soldaten."
    1917 malte Toni Kirchmayr die Fresken an der neugotischen Kreuzwegkapelle.





    Nun stand ich vor der gesuchten Kapelle, doch sie war verschlossen!
    Wie ärgerlich!


    Nach dem Umrunden setzte mich auf die Bank vor der Kapelle und war traurig über diesen Misserfolg.


    Da erinnerte ich mich an den freundlichen Herrn der mir begegnet war.
    Vielleicht konnte der mir einen Rat geben wie ich denn in die Kapelle kommen könnte.
    Ich begab mich auf die Suche.
    Bei der Lourdeskapelle wunderte ich mich, dass das Gittertor geöffnet war. Seltsam!
    Bei meinem Rundgang vorhin war sie doch verschlossen wie alle anderen Kapellen auch.
    Ich schaute rein und fand den freundlichen Herrn beim Gießen der Blumen.
    Nach Schilderung meines Problems löste er dieses praktisch im Handumdrehen!
    Er hatte nämlich auch den Schlüssel für die Jubiläumskapelle dabei.
    Da mussten die Blumen auch frisches Wasser bekommen.



    Altar der Jubiläumskapelle



    ...
    herrliche Glaskunst in den Fenstern der Jubiläumskapelle



    Und da hingen auch die gesuchten Gedenktafeln.


    ...



    Eine Gedenktafel die an die Ermordung von Kaiserin Elisabeth erinnert
    und eine die ihrer Schwester Sophie gedenkt die eineinhalb Jahre vor Elisabeth bei einem Brand in Paris ums Leben kam.



    Nachdem der freundliche Herr auch die Blumen in der Jubiläumskapelle gegossen und mir einiges über die Geschichte und den Erbauer der Kapelle...




    ... und den Verein zum Erhalt des Friedhofes erzählt hatte, verabschiedete ich mich und dankte ihm mit einer kleinen Spende.
    Das war es mir wert!
    Hätte ich doch unverrichteter Dinge wieder abziehen müssen wenn er mir nicht geholfen hätte.


    Welch ein Glückspilz war ich doch an diesem Tag!


    Zufrieden trat ich die Heimfahrt an.


    Doch bevor ich mich verabschiede zeige ich Euch noch ein paar Fotos vom Inntal bei Innsbruck.














    Liebe Grüße von waldi :174:

  • Hallo Waldi,


    zuerst wandelst du auf einem Friedhof und einer Gedenkstätte, dann zeigst du uns die ruhige Natur......



    Zitat

    Welch ein Glückspilz war ich doch an diesem Tag!

    ,



    Danke fürs Zeigen der schönen Bilder.


  • Da sieht man es wieder: Freundlichkeit zahlt sich aus!


    Herzlichen Dank,
    Irmgard und Klaus

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