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Kalmar

  • Grizzly
  • 25. September 2013 um 22:48
  • Grizzly
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    • 25. September 2013 um 22:48
    • #1

    15.7.2013

    In der Annahme, dass ich es nicht in einem Tag von den Åland-Inseln bis Hamburg schaffe (tatsächlich war ich dann drei Stunden schneller als geplant), hab ich mir als Zwischenaufenthaltsort Kalmar ausgesucht, da historisch und stadtbildlich interessant.

    Zitat

    Schon im Mittelalter war Kalmar ein wichtiger Standort für Handel und Politik. Hier fanden mehrere bedeutende Zusammenkünfte statt. Am bekanntesten ist das Unionstreffen von 1397, als die Kalmarer Union gegründet wurde. Schweden, Dänemark und Norwegen waren anschließend bis 1523, als Gustav Wasa, der einige Jahre später zum König gekrönt wurde, mit Schweden aus der Union ausbrach, ein geeintes Reich.

    Kalmars ursprünglicher Stadtkern ist in der Nähe des Kalmarer Schlosses und von Slottsfjärden, wo der wichtige Hafen lag, entstanden. Als Kalmar 1611 von den Dänen angegriffen wurde, gab es große Zerstörungen. Die Stadt brauchte eine sicherere Lage und 1640 wurde beschlossen, den Stadtkern an seinen jetzigen Standort auf Kvarnholmen zu verlegen. Die Bewohner von Kalmar waren zuerst wenig gewillt, aber nach dem Brand von 1647 wurde der Beschluss in die Tat umgesetzt.

    Fast überall im Stadtzentrum von Kalmar wird man aufgrund der sorgfältig renovierten Gebäude und Verteidigungsanlagen aus der schwedischen Großmachtzeit an die einstige Bedeutung von Kalmar erinnert. In vielen der alten Gebäude sind heute bezaubernde Geschäfte, Restaurants und Pubs untergebracht.


    Aus Kalmars HP https://www.kalmar.com/de/Om-Kalmar/

    Dass hier aktuell die Frauen-Fußball-Europameisterschaft und sogar ein Spiel des deutschen Teams ausgetragen würde, war mir zum Zeitpunkt meiner Reiseplanung nicht klar. Aber dazu später mehr.

    Vom Bahnhof zum Vandrarhem sind es ca. 2 km, mit Rollkoffer plus Rucksack nimmt man da besser ein Taxi.

    Eingecheckt, Fahrrad geliehen, und ab geht's Richtung Innenstadt.


    Die Türme gehören nicht zum Schloss, sondern zum Dom.

    Links Ostsee, hier mit einem alten Waschhäuschen,

    rechts genaugenommen auch, trotz des seichten Wassers (man beachte die stehenden Vögel) -

    wir befinden uns auf einer Insel (Ängö) und fahren jetzt auf die nächste - Kvarnholmen.

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

  • Grizzly
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    • 28. September 2013 um 12:11
    • #2

    Der Marktplatz ist übersät mit Fahnen der Länder, die an der Frauenfußball-EM teilnehmen, auf dem vorgelagerten Parkplatz stehen zahlreiche norwegische und auch einige deutsche Wohnmobile - zwei Tage später soll hier in Kalmar das letzte Gruppenspiel (Deutschland-Norwegen) stattfinden.

    Der Dom wurde 1703 fertiggestellt, nach über 40jähriger Bauzeit, mehr dazu hier:
    https://www2.kalmar.com/de/to-do/a7/de…dom/showdetails

    Dann radeln wir mal weiter übers Kopfsteinpflaster

    in die Larmgatan Richtung Larmtornet.

    Das Wort larm kannte ich bisher nur als "Alarm", weil es an allen möglichen derartigen Apparaten steht, es heisst aber auch "Lärm". In der Larmgatan lag früher die Feuerwache, daher der Name, und der Wasserturm heisst so, weil er am Ende dieser Straße liegt.

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  • Grizzly
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    • 4. Oktober 2013 um 23:10
    • #3

    Am Yachthafen, da wo m.W. vor dem Bau der Hochbrücke die Fähren nach Öland abgefahren sind,


    findet ein öffentliches Squaredancing oder ähnliches statt, daneben ist die Touristeninformation.
    Mit entsprechend informativem Papier versorgt, radle ich weiter Richtung Schloss,


    das für Besucher jetzt (ca. 21h) natürlich schon geschlossen ist.

    Das Denkmal für Gustaf Vasa, der 1520 in der Nähe von Kalmar (da kommen wir morgen hin)
    gelandet war, um Schweden bis 1523 in die Unabhängigkeit zu führen,

    bzw., wie es auf der Inschrift unter dem Denkmal heisst,


    "aus den Fängen der Tyrannei zu befreien", finden wir im Schlosspark nebenan.

    Von dort geht's in die Altstadt.

    Die Altstadt wurde durch einem großen Brand 1647 zerstört, danach durften dort zunächst nur noch Gartenanlagen entstehen, während die eigentliche Innenstadt von der Schlossinsel weg nach Kungsholmen verlegt wurde - dorthin, wo wir schon durchgekommen sind. Erst allmählich gab es in der Altstadt wieder Wohnbebauung, wobei vielen Stellen weiterhin einer Schrebergartensiedlung ähneln, vor allem auch wegen des üppigen Grüns, das man so in der Innenstadt nicht findet.

    Eine besonders schöne Gartenanlage ist der Krusensterngarten, da kommen wir morgen hin,


    heut Abend hat er schon zu.

    An einem Rest Stadtmauer entlang geht's wieder Richtung Innenstadt.

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  • Huewer
    Gast
    • 5. Oktober 2013 um 19:39
    • #4

    Die Altstadt von Kalmar mit seinen romantischen Gassen sieht bezaubernd aus. Da spürt man den schwedischen Flair.

    Tolle Bilder, Grizzly. Du bist ein echter Schweden-Fan.

    Danke für die Arbeit, die du dir machst, um uns dieses Land noch näher zu bringen.

  • Grizzly
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    • 9. Oktober 2013 um 14:15
    • #5

    Bevor's dunkel wird, verlassen wir die Altstadt, der Turm dient zur Orientierung.

    Nach der Bahnüberquerung gibt's ein Hindernis ...


    Umgebung gesperrt für Unbefugte ...

    Müssen wir halt aussenrum und drehen eine Runde durch die Fanzone der Frauenfußball-EM,

    und dann geht's zurück zum Vandrarhem.

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  • Grizzly
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    • 12. Oktober 2013 um 15:04
    • #6

    16.7.2013

    Heute, an einem strahlenden Sonnentag, ist erstmal das Schloss dran.

    Das Schloss besteht seit 1180, seine jetzige Forum hat es seit dem 16. Jahrhundert. Über lange Zeit war es Zankapfel zwischen Schweden und Dänemark, 1613 - 1658 war es in dänischer Hand. Danach verlor es seine Bedeutung als Grenzbefestigung, da es seit dem Frieden von Roskilde 1658 keine gemeinsame Landgrenze zwischen Schweden und Dänemark mehr gibt.

    Die meterdicken Mauern, und das ist nur die innere, sollen noch Kanonen abwehren.

    Der Eingang ist gewunden, damit Angreifer nicht nach innen durchschiessen können.

    Heut werden Ritterspiele für Kinder im Schlosshof abgehalten,


    Kinder in "Mittelalterkostümen" sitzen auf einem Pferd und dürfen den Drachen "abstechen",
    also nix für pazifistische Eltern. Aber den Kindern macht's Spass.

    Für die meisten Schlossbewohner war das Leben nicht so angenehm,

    man beachte die Ratte rechts neben dem Bett.

    Jetzt schaumermal weiter hinein

    Upps - wie kommt das Pferd auf den Flur


    ... jetzt sind wir gescheiter.

    Dieser Raum war zunächst Verliess, später Müllhalde für eine darüber liegende Küche. Durch die Oberlichter wurde der Küchenabfall einfach runtergeschmissen - die Leute waren damals wohl nicht so geruchsempfindlich - und irgendwann schüttete man das Ganze einfach zu, das Schloss war ja groß genug.

    Bei der Restaurierung des Schlosses buddelte man diesen Raum wieder frei und fand die ganzen Knöchelchen und was sonst von den Küchenabfällen übrig geblieben war - ein gefundenes Fressen für die Archäologen, die so wertwolle Erkenntnisse über die damaligen Essgewohnheiten sammeln konnten.

    So, jetzt wird langsam mein Mittagessen fällig - damit die Archäologen in 500 Jahren was zu buddeln haben :2:

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  • Gast001
    Gast
    • 12. Oktober 2013 um 21:41
    • #7

    Für einen "Zwischenaufenhalt" hast Du Dir eine schöne Stadt ausgesucht!
    Sie könnte eigentlich allein schon ein Reiseziel sein.

    Das alles wirkt auf mich sehr freundlich und gepflegt. Das helle Innere der Domkirche, die bunten Häuschen und Gärten in der Altstadt, selbst das Schloss mit seinen dicken Mauern machen einen einladenden Eindruck.

    Es macht Spaß. mit Dir in Kalmar unterwegs zu sein.

    Liebe Grüße,
    Elke

  • Grizzly
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    • 16. Oktober 2013 um 11:46
    • #8

    @ Elke:
    Ich hätt's da auch noch länger ausgehalten. Beinah hätt ich tatsächlich einen Tag verlängert, zum Gruppenspiel Deutschland-Norwegen - leider war es das einzige Spiel des ganzen Turniers, das ausverkauft war.

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  • Grizzly
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    • 16. Oktober 2013 um 13:41
    • #9

    In einem der großen Säle ist die königliche Tafel aufgebaut. Der Führer (das ist der Herr ganz rechts mit den weissen Ärmeln und der Mütze) erzählt, dass es eine große Ehre für jeden Würdenträger (Normaluntertanen kamen da eh nicht hin, es sei denn, als Personal) war, den hohen Herrschaften beim Essen zuzugucken, und das konnte sich, ungeachtet des ungestillten eigenen Hungers, über Stunden hinziehen.

    Manchmal lebten die auf der Tafel befindlichen Tiere noch (das ist aktuell nicht der Fall), zum Beispiel erhlben sich beim Anheben eines Deckels weisse Tauben in die Lüfte (was sie dann auf die königliche Tafel fallen liessen, darüber wurde nicht gesprochen), und ähnliche Scherze mehr.

    So ein König oder Hochadeliger brauchte sich auch nicht slebst die Türen zu öffnen, ja sogar der Anblick dieser Prozedur war ihm nicht zuzumuten. Ein vor ihm her gehender Bediensteter klatschte in die Hände, und schwupps ! öffnete sich wie von Geisterhand die Tür.
    Die Türöffner/innen waren natürlich keine Geister ...

    Blütezeit von Kalmar und seinem Schloss war das 15. Jahrhundert. Nach dem frühen Tod des vorgesehen Königs für Dänemark, Norwegen und - seit 1389 - auch Schweden Olaf bestimmte die Königsmutter Margarethe I. von Dänemark ihren Neffen Bogislaw von Pommern zum Nachfolger. Da brauchte es erstmal ein bissl Namenskosmetik, denn ein slawischer Herrscher für ein nordgermanisches Riesenreich, das ging gar nicht, und so wurde aus Bogislaw Erik - der VII., weil's schon vorher ein paar gegeben hatte. Dieser Riesenstaat, genannt Kalmarer Union, war eigentlich gar keiner, sondern zunächst nur ein Handelsbündnis, das dauernd im Clinch mit seinen Nachbarn lag, vor allem der Hanse. Die gaben dann auch das nötige Kleingeld für Söldnertruppen, als es ab 1520 mit diesem inzwischen von den dänischen Königen diktatorisch regierten Staat bergab ging. 1523 bekamen die Schweden wieder ihren eigenen König (dazu später), und das geht bis heute so weiter.

    Aufgrund dieser gewaltsamen Geschichte, zum Teil trachteten sich die Familienmitglieder untereinander nach dem Leben, gab's verschiedenen Geheimgänge und -türen, zum Beispiel diesen als Schranktür getarnten Notausgang. Geholfen hat's nicht immer, einige der hohen Herrschaften wurden abgesetzt oder starben gewaltsam

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  • wallbergler
    Gast
    • 16. Oktober 2013 um 16:49
    • #10

    Lieber Grizzly,

    das waren jetzt wieder wunderbar erzählte Besichtigungen. Na ja, bemerkenswert auch die "Dienstleister".

    Da hatten seine Gnaden wohl nicht viel Bewegung , wenn es sogar die "automatischen Türöffner" gegeben hat. Wie praktisch, knarzte vermutlich nicht und musste auch nicht geölt werden.

    Kein Wunder , dass die ihre Pfründe mit allem verteidigt haben.

    Danke für diese aufschlussreichen Hintergründe.

    Ganz lieben Gruß
    Helmut

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