Südtirol: TAUFERER TAL > „Goaßseideln“

  • „Goaßseideln“ im Tauferer Tal


    Unser kleiner Bericht ist selbsterklärend, was den Titel betrifft.



    Anfang Oktober 2012 machten wir einen Kurztrip nach Rein in Taufers zum Bergwandern.



    Bernhard, der Wirt unseres Hotels (der mit der Kiepe) bietet seinen Hotelgästen regelmäßig einen von ihm geführten Ausflug zum „Goaßseideln“ auf eine nahegelegene Alm an.
    Nachdem wir am Vortag eine sehr anstrengende neunstündige Bergtour unternommen hatten, fanden wir dies sei eine erholsame Abwechslung und entschieden uns anzuschließen.


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    In einer recht ansehnlichen Gruppe von 13 Personen machen wir uns auf den knapp 1-stündigen Weg zur Alm.


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    Auf der Alm befinden sich neben den Ziegen, Graziella, Berta usw. (Alle Namen haben wir uns nicht gemerkt) auch Jungrinder, ein Hund sowie ein Esel. Also eine richtige Idylle.

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    Von hier oben hat man einen herrlichen Blick auf die Rieserfernergruppe mit seinem 3.436 Meter hohen Hochgall. Am Fuße liegt der Ort Rein in Taufers.


    Bewirtschaftet wird die „Untere Unterrieser Alm“ von einem ehemaligen Lehrer aus Tegernsee.
    Der „Aussteiger“ versorgt die Tiere und bewirtschaftet die Hütte bereits in der 7. Saison.


    Der Senner ganz links, daneben Bernhard, es folgt ein Helfer für den noch heute stattfindenden Almabtrieb und rechts der Sohn von Bernhard.
    Hier oben auf 1800 Metern gibt es nur fließend Wasser aus dem Bach und auch keinen Strom.


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    Wir bekommen Wein, Ziegenkäse, Speck mit Vinschgerl und süßes Backwerk serviert,
    bevor es an die eigentliche Mission unseres Almbesuchs geht, das Ziegenmelken.
    Wer möchte, der darf es ausprobieren.


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    Albert versucht sich auch beim Melken und ich entdecke nach so vielen Jahren noch ungeahnte Fähigkeiten bei meinem Mann.
    Zu meiner Überraschung spritzt ein starker Strahl Ziegenmilch dröhnend in den Eimer.



    Einige Mutige probieren den frisch gezapften weißen Saft, der vom Senner in der Regel zu Käse weiter verarbeitet wird.


    Der „Liebling“ der Sennerei ist Hugo. Der Esel durfte sich zunächst frei unter uns Almgästen bewegen.


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    Nachdem er jedoch ein ziemlich ungehobeltes Machogehabe an den Tag legt,
    Becher mit Wein umstößt und Essen vom Tisch stiehlt, wird er hinter das Gatter gesperrt, was ihm so ganz und gar nicht gefällt.

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    Mit ausdrucksstarkem Gebrüll und einfallsreicher, vielsagender Mimik bekundet er seinen Unmut über die Inhaftierung.


    Da heute noch der Viehabtrieb stattfinden soll, wird zum Aufbruch gebeten.


    Wir meinen, der angebrochene Tag mit seinem fantastischen Wetter muss noch ausgekostet werden, daher absolvieren wir den Rückweg nach Rein nicht auf gleicher Strecke,
    sondern steigen noch ein paar Meter höher in die Landschaft. Hier noch ein paar Eindrücke der herrlichen Südtiroler Wanderregion.


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    Fazit:
    Wir haben diese außergewöhnliche Erlebniswanderung sehr genossen.
    Wer einmal in die Gegend kommt, dem empfehlen wir einen Abstecher auf die Alm zu unternehmen. Der Senner freut sich über Gäste.
    Allerdings sollte ein Besuch nicht vor dem Almauftrieb im Juni und nicht nach dem ersten Wochenende im Oktober (Almabtrieb) erfolgen.
    Außerhalb dieser Zeiten befindet sich das Vieh in seinem Winterquartier in Taufers.


    Liebe Grüsse
    Albert+Gabi

  • Zitat

    Goaßseideln

    - ja, jetzt weiß ich es auch!
    Wo hast Du das denn gelernt, Albert? Hast Du als Kind auf einem Bauernhof gelebt?


    Ach , hat das Betrachten des Berichtes gut getan und erinnert, dass das, was zur Zeit ist ( Dauerregen, Überschwemmungen ,Wind, nasskalt) vorübergehend ist!
    Herrliche Bilder, wunderschöne Farben und ein kurzweiliger Bericht über eine sehr schönen Wanderung.
    Danke, Gabi !


    Am besten gefällt mir Hugo - bzw die Bildreihe , die Du von diesem Esel gemacht hast! Das ist gelungen!


    Liebe Grüße,
    Elke

  • Wo hast Du das denn gelernt, Albert? Hast Du als Kind auf einem Bauernhof gelebt?


    Ja Elke, als sogenanntes „Kriegskind“ wurde ich ab einem Alter von 13 mehrmals in den Ferien in die „Sommerfrische“ auf einen Bauernhof in den Taunus geschickt.
    Hier durfte ich dem Bauern bei allen am Hof anfallenden Arbeiten helfen.
    Als Krönung habe ich sogar gemeinsam mit dem Bauern beim Ziehen am Kälberstrick einem Kälbchen auf die Welt geholfen und es danach alleine umsorgt.
    Solch bedeutende Kindheitserlebnisse bleiben nachhaltig in Erinnerung und die erlernte Technik beim Melken ist, wie sich in Südtirol zeigte, tatsächlich noch erhalten.


    Liebe Grüße
    Albert

  • Sehr wohltuende Bilder - wie lange haben wir die Sonne schon nicht mehr eichtig gesehen!?!


    Herzlichen Dank für die Mitnahme nach Südtirol,
    Irmgard und Klaus

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