Wanderung über Schartenkopf auf den Laber
Auf Grund eines ansprechenden Artikels im Merkur sind wir auf den Laber aufmerksam geworden.
Am 12.08.12 ist das Wetter nahezu ideal für eine Bergwanderung.
Es ist sonnig und die Temperaturen liegen um die 22 Grad.
Also machen wir uns auf nach Oberammmergau, um den Laber zu besteigen.
Ausgangspunkt ist der Parkplatz an der Laber-Bergbahn.
Sie stammt aus dem Jahr 1957 und führt auf die Bergstation des 1683 m hohen Labers.
Wir verzichten auf eine Fahrt mit der historischen Bahn, beginnen unsere Wanderung
an der Talstation und folgen dem Wegweiser „Laber über Schartenköpfe“.
Zunächst führt ein breiter Weg mitten über Viehweiden leicht bergan.
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Wir genießen die herrliche Aussicht zurück auf Oberammergau und stellen fest, dass es leider heute ein wenig dunstig ist
und die auf dem Laber zu erwartenden tolle Fernsicht leicht eingeschränkt sein dürfte.
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Über Wurzeln, Steine und Felsstellen, zum Teil auch über Treppen führt der Weg stetig steil,
jedoch sehr abwechslungsreich und größtenteils schattig bergan.
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Blick auf den 1342 m hohen Kofel, den Hausberg Oberammergaus
Auf dem Wanderpfad steht plötzlich brettlbreit eine Kuh. Da sie keine Anstalten macht auszuweichen, verlasse ich den Stieg, um an ihr vorbeizukommen.
Anscheinend halte ich zu ihrer Freude nicht den nötigen, respektvollen Abstand, denn plötzlich schnellt ihr riesiger Kopf in meine Richtung.
Die Gefleckte öffnet das Maul, fährt ihre lange, raue Zunge aus und missbraucht meinen Arm als Salz-Leckstein.
Wie zur Salzsäule erstarrt, ob des unverhofften Sandpapier-Peelings, bleibe ich stehen, worauf sie ihre Schleck-Attacke genüsslich fortsetzt.
Leider hatte nicht Albert, sondern wie üblich ich den Fotoapparat, so konnte diese urkomische Situation nicht in einem Bild festgehalten werden.
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Hier haben wir einen schönen, jedoch vom Dunst eingeschränkten Blick in Richtung Norden.
Bei klarer Sicht könnte man ins Alpenvorland mit seinen vielen Seen und bis nach München sehen.
Nach einem sehr anstrengenden, zweistündigen Aufstieg, erreichen wir den Bergrücken des Schartenkopfs (1636m).
Und erstmals eröffnet sich der Panorama-Blick nach Süden in Richtung Garmisch-Partenkirchen.
Im Tal liegt Ettal, auch Teile des Klosters können wir erkennen.
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Aber auch Interessantes in der Umgebung gibt es zu bestaunen.
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Weiter geht die Wanderung entlang eines Grats. Ein Blick voraus und einer zurück.
Die teilweise brüchigen, steil abfallenden Stellen sind mit Stahlseilen gesichert.
Jetzt können wir auch gut verstehen, warum der Weg als "nur für Geübte" deklariert wurde.
Hier haben wir den höchsten Punkt des Laberjochs (1686 m) erreicht.
Wir erblicken das Ettaler-Mandl, den steilen Felszacken mit dem Gipfelkreuz.
Und da ja bekanntlich zu jedem Manndl ein Weiberl gehört, schmiegt sich gleich daneben ebenso schroff das Ettaler-Weibl ohne Kopfschmuck an.
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Nun sind wir dankbar, dass wir nach einem kurzen Abstieg den Berggasthof erreichen.
Hier tobt das Leben. Wir mischen uns unter das nicht transpirierende, seilbahnnutzende Volk der Sandalen- und Halbschuhträger
und sind froh, dass wir noch zwei der 150 Sitzplätze im Freien ergattern.
Noch ein Blick auf das „Ettaler Pärchen“, dann machen wir uns an den Abstieg.
Ach ja, den Gipfel des Ettaler-Mandl könnte man von hier aus in 45 Minuten besteigen.
Wir hatten genügend Aufstiege und verzichten heute darauf.
– Vielleicht ein Andermal, wenn die Sicht klarer ist.
Und außerdem wäre dort auch höchstwahrscheinlich kein Plätzchen mehr für uns frei.
Blick zurück auf die Bergstation
Dass wir auf dieser Wanderung, zumal diese an einem Sonntag stattfindet, nicht alleine unterwegs sein werden,
hatten wir schon geahnt, denn die meisten Wanderer fahren mit der Kabinenbahn hinauf,
steigen auf das Ettaler-Mandl oder gleich wieder nach Oberammergau ab.
Das Getümmel, das wir jetzt beim Abstieg erleben, hat etwas von „Hannibal über die Alpen“.
Vorbei an interessanten Felsformationen, führt der schmale und felsige Pfad in vielen Windungen steil abwärts.
Vor uns in einem Bergkessel liegt der im Sommer grüne, fast ausgetrocknete Soila-See wie eine ebene Wiese.
In der Ferne sehen wir die bewirtschaftete Soila-Alm.
Wir folgen dem Wirtschaftsweg bergab, benutzen immer wieder die ausgeschilderten Abkürzungen auf Forstpfaden
und laufen das letzte Stück des Weges am Flüsschen Große Laine entlang.
Bald erreichen wir unseren Ausgangspunkt, den Parkplatz an der Talstation der Laber-Seilbahn.
Uns hat die Rundwanderung sehr gut gefallen.
Wir haben für die 10 Kilometer fünf Stunden gebraucht.
Wer unsere Route nachverfolgen möchte, kann dies auf Wandermap tun.
Laber
Liebe Grüsse
Albert + Gabi