Die Fuggerei in Augsburg - die älteste Sozialsiedlung der Welt
Mit Sicherheit sind Euch allen „die Fugger“ ein Begriff. Daher gebe ich nur ein paar kurze
Erläuterungen.
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Zunächst einmal wurden wir auf unserem Weg vom nahe gelegenen Parkhaus zur Fuggerei mit ein paar hübschen Ansichten auf die alten Zeiten eingestimmt.
Der Begründer, Jakob Fugger stiftete 1521 die Fuggerei an bedürfte Bürger Augsburgs.
Die Fuggerei ist eine eigene kleine Stadt in der Stadt und besteht aus acht Gassen, welche aussagekräftige Bezeichnungen wie Ochsengasse, Gartengasse, Finstere Gasse, Herrengasse, Saugasse usw. tragen.
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Innerhalb der Stadtmauern befinden sich 67 Reihenhäuser mit 140 Wohnungen. Die meisten haben ihren eigenen Eingang und einen gemütlichen Garten im Hinterhof, denn die Armut sollte nicht sichtbar sein.
Früher gab es eine Krankenstation, ein Schulgebäude, eine Bibliothek und ein Haus für den Mesner, der in der kleinen St.-Markus-Kirche sein Amt verrichtete.
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Am weiß-blauen Eingangstor befindet sich die Tafel der Stifterfamilie - Auf den vielen Schautafeln werden Besonderheiten erläutert.
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Derzeit leben 150 Einwohner in der Stadt. Die symbolische Jahreskaltmiete für eine Wohnung beträgt aktuell Euro 0,88.
Klingt unglaublich ist aber so. - Es sind tatsächlich nur 88 Cent pro Wohnung im Jahr.
Eine Tafel erinnert an die grausamen Zeiten der Hexen-Verbrennungen.
Am Markus-Plätzle steht ein Pumpbrunnen, der vom Lech-Kanal gespeist wurde.
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Im Fugger-Museum lässt man sich, mit originalgetreuen Nachbildungen der Räumlichkeiten aus früherer Zeit, in die Vergangenheit zurück versetzen.
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Alte Klingelzüge und Augsburgs letzte Gasbeleuchtungen kann man hier bestaunen. Ebenso sind noch zum Teil die alten gotischen Hausnummern vorhanden.
Die Schmalseiten der Häuserzeilen sind mit Treppengiebeln verziert.
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Ab 1599 stand an der Hauptkreuzung ein hölzerner Springbrunnen. Heute ist er durch einen gusseisernen Schalenbrunnen ersetzt.
Der berühmteste Einwohner der Fugger-Siedlung war der Maurer Franz Mozart. Er war der Urgroßvater von Wolfgang Amadeus Mozart und lebte hier mit seiner Familie ab 1681.
Eine Dauerausstellung befindet sich im 1943 errichteten Luftschutzbunker der Fuggerei. Wenn man sich allen Exponaten widmet und noch zusätzlich den erschütternden Museumsfilm ansieht, kann man hier unten bestimmt eine Stunde verbringen. Wir haben uns in den unterirdischen Kellerräumen nur kurz umgesehen, denn die feuchte Hitze war beklemmend.
Laut Prospekt lässt sich der "gegenwärtige Wohnstandard" einer vollständig möblierten 2 ½-Zimmer Schauwohnung besichtigen. Unserer Meinung nach, hatte die Einrichtung bereits die Pattina der frühen 80er.
Auf der Couch im Wohnzimmer haben wir es uns dennoch gemütlich gemacht und im Fernsehgerät eine Geschichts-Dokumentation über die Fugger angesehen. – An den Kühlschrank haben wir uns aber doch nicht gewagt. -
Für das leibliche Wohl sorgt das Fuggerei-Lädle mit Souvenir-Shop, wo es kleine Gerichte und einen Biergarten gibt. Hier fehlen leider die Fotos.
Noch ein paar Fakten:
Öffnungszeiten: April – September 8 – 20 h, Oktober – März 9 – 18 h
Eintrittspreise: Erwachsene Euro 4,- / Kinder 8-18 Euro 2,-
Trotz des regnerischen Wetters am letzten Sonntag war es ein interessanter Ausflugstag und wir sind um ein paar
Kenntnisse reicher geworden.
Liebe Grüsse
Albert + Gabi
waldi Nochmals besten Dank für die guten Erklärungen zur Darstellung! Wie Du sehen kannst, war es erfolgreich.
Sollten wir auf Eure Antworten nicht reagieren, liegt es nicht an einer momentanen Schreibblockade,
sondern daran, dass wir erst am 12. wieder im Lande sind.