Vietnam – eine organisierte Besichtigungsreise von Nord nach Süd / Teil 2

  • 2. Teil Zentral-Vietnam



    Nach einem einstündigen Flug landen wir bei Dunkelheit in Da Nang. Ein neuer Bus transportiert uns in unser Hotel in die ca. 25 Kilometer entfernte Stadt Hoi An.
    Es ist schon merklich wärmer als in Nordvietnam und die Luftfeuchtigkeit ist hoch.

    Bevor wir am nächsten Morgen eine Besichtigung der Altstadt von Hoi An unternehmen, besuchen wir noch eine Kunstgewerbe-Manufaktur und –Ausstellung. Sie wurde zur Erhaltung der traditionellen Künste gegründet und verschafft Einblicke in unterschiedliche Handwerke.



    Reispapier wird nicht nur für die uns bekannten Frühlingsrollen verwendet. Fast alles wird gerne in diesen knusprigen Reispapier-Röllchen verpackt. Fisch oder Fleisch wird mit Kräutern, Salat und Bohnen- oder Chilipaste eingerollt und dann getunkt in Fisch- oder Hoisin-Sauce, verzehrt.


    In der Seidenspinnerei sieht man wie Roh-Seide gewonnen wird. Die Seiden-Raupe ernährt sich ausschließlich von den Blättern des Maulbeer- oder Eichenbaumes. Links auf dem Zeitungspapier befindet sich Seidenpuder oder -Pulver. Es wird aus den Ausscheidungen der Seidenraupe gewonnen und findet Verwendung in der Kosmetik. Oberhalb sind die taubeneigroßen Seidenraupen-Kokons.
    Auf dem rechten Bild sieht man, wie die rohen Seidenfäden (meist 2) von den heiß gewässerten Kokons gelöst und gezwirnt aufgewickelt werden. Dabei muss nicht jeweils ein neuer Anfang gefunden werden. Sie bilden so eine Einheit bzw. einen Endlosfaden, dass sich der nächste gleich danach abspult. Ein Kokon liefert einen ca. 1000 Meter langen Faden.



    Kunstvolle Seidenstickerei-Bilder, Lampions und Lampenschirme und Schriftrollen mit zarten Ranken und chinesischen Schriftzeichen bemalt, werden hier hergestellt und können erworben werden.


    Hoi An war einst die größte Hafenstadt Südostasiens. Durch Versandung konnten keine Handelsschiffe mehr anlegen und die Stadt verlor immer mehr an Bedeutung. Dieser wirtschaftliche Niedergang bewirkte aber die Erhaltung des historischen Stadtbildes. Es scheint, als sei hier vor 200 Jahren die Zeit stehen geblieben. Bestehende Gebäude wurden von den Zerstörungen des Krieges weitgehend verschont und nur wenige neu erbaut. 1999 wurde Hoi An von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.




    Die verträumte Altstadt hat eine einzigartige Atmosphäre und touristisches Flair. Die aus der Kolonialzeit stammenden kleinen curryfarbenen Häuser sind vielfach auf Grund der hohen Luftfeuchtigkeit mit Moosen und Flechten bewachsen.




    Wir unternehmen einen Stadtrundgang durch die Altstadt, welche sogar (für Vietnam ungewöhnlich) eine Fußgängerzone besitzt.
    Wer Kleidung (auch kurzfristig maßgeschneidert), Seide oder Accessoires, Lampenschirme, Gemälde oder Keramiken kaufen möchte, sollte das hier in Zentralvietnam tun. Neben einer guten Auswahl, findet man zu günstigen Preisen bestimmt ein hübsches Reise-Mitbringsel für sich oder andere. - Handeln nicht vergessen, bei teuren Dingen ein Muss.




    Einige „exklusive Spezialitäten“, wie eingelegte Geckos und Insektenlarven, Skorpion- oder Schlangenwein werden angeboten. Sie sollen vor Krankheiten wie Rheuma, Nachtblindheit und Impotenz schützen. - Beschützen einen aber garantiert nicht vor Schwierigkeiten mit dem deutschen Zoll.


    Wie in jeder Stadt gibt es einen Obst- und Gemüsemarkt. Hier ein paar Eindrücke vom Markttreiben.





    Diese Frau verkauft Sandelholz.




    Hoi An gilt als die Stadt der Lampions. Früher erhellten überall Lampions die Straßenzüge. Inzwischen werden sie leider immer mehr durch elektrische Beleuchtung ersetzt. Am schönsten kommen sie bei Nacht zur Geltung.





    Immer wieder haben wir mit dem Besuch einer Straßenküche geliebäugelt, es aber nie in die Tat umgesetzt, obwohl man die Zubereitung live verfolgen, und mit entsprechenden Sprachkenntnissen auf die Zutaten Einfluss nehmen kann. Im entscheidenden Moment hat uns unser Magen immer ein Sättigungsgefühl vorgegaukelt. Denn die undefinierbaren Mixturen, die sich in der Auslage befinden oder bereits vor sich hinköcheln, haben uns jedes Mal wieder ins Zweifeln gebracht. Dabei sind die Gerichte mit Sicherheit sehr wohlschmeckend.



    Man sitzt auf bunten Plastikstühlchen, die aus der Spielecke eines Kindergartens stammen könnten. Und statt Papierservietten wird vielfach ganz unkonventionell eine Klo-Rolle auf den Tisch gestellt.



    Hier noch ein Beweis für unsere berechtigten Zweifel. Dieser kleine Snack hätte uns mit Sicherheit nicht gefallen.



    Die überdachte Japanische Brücke verbindet das japanische und das chinesische Stadtviertel miteinander.



    Auf der einen Seite der Brücke befinden sich zwei Affen auf der anderen Seite zwei Hunde. Sie wurden verehrt, weil der Bau der Brücke im Jahr des Affen begann und im Jahr des Hundes fertiggestellt wurde.



    Unübersehbar freute sich die alte Frau, als wir sie fragten, ob wir sie fotografieren dürfen.



    In jedem Tempel und in jeder Pagode sieht man Menschen, die Räucherstäbchen entzünden, Opfer darbringen oder betend vor einem Schrein stehen. Die Altäre sind mit Blumen, Kerzen und Opferschalen geschmückt, in denen Lebensmittel und Geld liegen.



    Im Chinesischen Tempel (Quan Cong Tempel) fallen uns die großen Räucherspiralen auf, die von der Decke hängen. Im Gegensatz zu den normalen Räucherstäbchen kokeln diese 10 bis 14 Tage vor sich hin und verbreiten ihren schweren Duft.


    Wir besuchen ein typisch traditionelles Wohnhaus. Einige besonders gut erhaltene Häuser haben die Familien, die größtenteils seit vielen Generationen dort wohnen, für Besucher geöffnet.



    Bei einer Tasse Tee erhält man einen Einblick in die einfache Lebensweise. Die Ausstattung des Wohnraums besteht aus einem Hausaltar, Schreinen, Keramiken, alten Fotos, Schnitzereien, Laternen und Wandteppichen. Im hinteren Teil befindet sich die große, jedoch spartanisch eingerichtet Küche angrenzend an einen offenen Innenhof, wo Hühner und Enten gehalten werden und ein wenig Gemüse angebaut wird.



    In den Provinzen von Mittelvietnam kann es besonders zwischen Juni und Oktober zu schweren Stürmen und großflächigen Überschwemmungen kommen. Hochwasser setzte den Bewohnern immer wieder zu. Die Jahreszahlen an der Holzsäule zeigen die Höhe des Wasserstands im Haus.


    Der Glaube an Geister und Dämonen, spielt im Alltag der Bevölkerung eine wichtige Rolle. Man bittet die Geister und höheren Mächte um gute Ernten und um Schutz für die Familie und vor Naturgewalten. Bleiben Heil und Segen trotz Huldigungen und Opfergaben verwehrt, kann es durchaus vorgekommen, dass der „untätige“ Schutzgeist „entthront“ und durch einen anderen ersetzt wird, da er keinen ausreichenden Beistand gewährt hat.



    Wir unternehmen eine Radtour zu einem Bauerndorf an der Lagune von Tra Que. Die Räder sind in diesem Fall einfache Modelle der Marke „Affe auf dem Schleifstein“ mit kleinen aber unüberhörbaren Schwächen. Die Fahrt beginnt am Thu Bon Ufer. Hier liegen Dutzende von Kaffees und Restaurants. Auf schmalen betonierten Wegen geht es durch durch Gemüse- und Gewürzplantagen.


    Die walnussgroße Zwerg-Orange Kumquat wird traditionell zum Neujahrsfest (dieses Jahr am 23. Januar 2012) geerntet.



    Auf dem Bauernhof erhalten wir unter Mithilfe von Thang ein landestypisches Mittagsgericht zubereitet.



    Danach können wir die Landbewohner bei der täglichen Arbeit beobachten. Und entdecken Interessantes der Natur.



    Die Erdnuss ist eine recht ungewöhnliche Pflanze. Die Stengel mit den befruchteten Blüten sprießen nicht gen Himmel, sondern neigen sich in Richtung Boden und wachsen in die Erde hinein wo sie dort zur fertigen Nuss heranreifen.



    Unten an der apfelgroßen, roten Frucht hängen die nierenförmigen Cashew-Kerne in ihrer Nuss-Schale.



    Die Ingwer-Wurzel gedeiht im Boden. Aber auch die oberirdischen Blätter finden in der vietnamesischen Küche Verwendung.



    Die Bananen-Pflanze hat einen Fruchtstand und gleichzeitig eine Blüte.


    Wir fahren in die Stadt Da Nang und besuchen das Cham Museum. Da Nang ist die 3. Größte Stadt Vietnams und besitzt als einzige Sehenswürdigkeit dieses Museum. Es beherbergt circa 300 Skulpturen aus Sandstein. Die Statuen und Friese in Gestalt von heiligen Tieren und Göttern der Hindus stammen aus dem 5. – 15. Jahrhundert.


    Göttin Shiva und Elefanten-Gott Ganesha

    Wir freuen uns auf die 180 Kilometer lange Busfahrt nach Hue und erhoffen uns viele schöne, landschaftliche Eindrücke.
    Wir lassen die vorbeirauschende Szenerie auf uns wirken und erfahren nebenbei wieder Interessantes:
    Fast jeder vietnamesische Vorname hat entweder eine konkret gegenständliche Bedeutung oder wird in einem Attribut bezeichnet. So heißen die Mädchen z.B.: „Perle“, „Orchidee“ oder „Anmut“ und die Jungen: „Kraft“, „Tapferkeit“ oder „scharfsinnig“. - Eigentlich schön, wie Eltern ihre Erwartungen in Tugenden und Fähigkeiten bei der Namensgebung figurativ veranschaulichen oder versinnbildlichen können. – Ein wenig unangenehm könnte es im folgenden Fall für „Scharfsinnig“ werden, wenn der Lehrer den korrigierten Aufsatz zurück gibt, mit den Worten: „Scharfsinnig“, deine Interpretation war leider unlogisch und sinnwidrig.“




    Die Straße verläuft durch die Bergregion über den Wolkenpass (Hai Van Pass). Der Pass bildet die Wetterscheide zwischen dem subtropischen Norden und dem tropischen Süden. Von oben soll man eine wundervolle Panorama-Sicht auf die Küstenlinie haben.


    Unterhalb des Gipfels 1172 m steht ein mit Einschusslöchern übersätes französisches Fort.
    Der Wolkenpass macht seinem Namen alle Ehre, denn dichter Nebel macht es unmöglich die angekündigte fantastische Sicht zu erheischen. Auf der Fahrt vom Pass hinab beginnt es auch noch heftig zu regnen.


    Hue war von 1802 bis 1945 die Hauptstadt Vietnams. Eine ihrer Hauptattraktionen sind die Kaisergräber. Unsere erste Besichtigungsstation ist die Grabanlage von Kaiser Tu Duc.





    Fast alle Herrscher planten ihre Grabmäler schon zu Lebzeiten. Jedes dieser Kaisergräber ist einmalig hat aber 5 gemeinsame Stilelemente: einen Stelen-Pavillon mit Marmortafel, auf dem Tugenden und Verdienste eingraviert sind, einen Tempel, eine Grabkammer, einen Ehrenhof mit Statuen von Mandarinen, Elefanten und Pferden (Dabei hatten im Falle von Kaiser Tu Duc alle Figuren kleiner, als der nur 1,53 Meter große Monarch zu sein.), sowie einen von Tempelbäumen (Frangipanis) und Pinien umgebenen Lotusblütenteich.
    Kaiser Tu Duc hatte sage und schreibe 104 Frauen und unzählige Konkubinen. Er zeugte dennoch keine Nachkommen da er durch eine Pockenkrankheit unfruchtbar geworden sein soll.


    Die faszinierenden Blüten des Frangipanis haben einen schweren süßlichen Duft und sehen aus, als wären sie aus Wachs.



    Der Ahnenkult spielt in der spirituellen Welt der Vietnamesen eine wichtige Rolle. Die Verstorbenen stehen mit ihnen in ihrer Vorstellung noch immer in Verbindung und werden mit Trank-, Speise- und Brand-Opfergaben verehrt. Beim Herstellen von Harmonie wird aber nicht nur das Jenseits mit einbezogen, auch die starke Verehrung und Hochachtung der alten Bevölkerung wirkt sich problematisch auf die Entwicklung des Landes aus. – Trotz der vielen jungen Leute in Vietnam hat das Land Probleme bei der Durchsetzung von Neuerungen. Das Sagen haben nach wie vor die älteren Menschen und die hängen nicht nur an ihren überlieferten Traditionen, sondern bestehen auf deren Bewahrung. So werden viele innovative Ideen und Verbesserungen im Keim erstickt.




    Mit dem Drachenboot machen wir eine Bootsfahrt auf dem Parfümfluss (Fluss der Wohlgerüche). Wohlriechende Edelhölzer, die auf dem Fluss transportiert werden und Blumendüfte aus den Gärten am Ufer sollen laut Reisebeschreibung über den Fluss wehen und eine einzigartige Atmosphäre schaffen.
    Es riecht aber ganz und gar nicht blumig. Dampfende Kähne und motorisierte Bambusboote tuckern vorbei und verströmen „Duftwolken“ von Dieselöl die sich kometenschweifartig über den graubraunen Fluss ausbreiten.


    Wo keine Werkstätten oder ärmliche, windschiefe Häuschen mit Blechdach am Ufer stehen, versperrt dichter Bewuchs den Blick auf die Gärten.
    Sowohl der Stimmungskiller Dauerregen, als auch unser komfortgewohnter Blick durch die westliche Brille, entzaubern die angepriesene Idylle und lassen die dürftigen Lebensumstände der Menschen noch trister und ärmlicher erscheinen.



    Am Ufer waschen Frauen ihr Geschirr im Fluss.


    Anschließend machen wir noch einen Abstecher in einem sogenannten Hutdorf , wo man die Hutherstellung beobachten kann. Die traditionellen, kegelförmigen Hüte „Non“ werden aus Latan-Palmen geflochten. Jeder aus der Reisegruppe bekommt von Thang einen Non geschenkt.



    Auch Räucherstäbchen in bunten Farben und mit unterschiedlichen Aromen werden hier geschickt von Hand gefertigt. Eine Grundpaste aus Holzpulver und pflanzlichem Kleber wird auf die eingefärbten Bambusstäbchen aufgerollt. Dabei werden die unterschiedlichen Farben für bestimmte Düfte verwendet. In Vietnam spielen die Räucherstäbchen bei der Ahnenverehrung eine große Rolle. Sie werden auf Hausaltären abgebrannt.


    Tags drauf geht es zum Kaisergrab von Minh Mang. Für diejenigen, die trotz des unaufhörlichen Dauerregens mit der Rikscha fahren wollen, stehen Cyclos bereit. Die „Wasserscheuen“ dürfen den Bus nehmen.





    Die Park-Anlage wurde in Form des chinesischen Schriftzeichens für "Ewigkeit" gestaltet und entstand erst nach dem Tode Minh Mangs, einem erklärten Konfuzius-Anhänger und rigorosen Ausländerfeind. Drei Steinbrücken führen über den See zum Tempel. Die mittlere ist aus Marmor und durfte nur vom Kaiser selbst betreten werden.




    Die gut erhaltenen und architektonisch beeindruckenden Gebäude und Tore sind alle mit kunstvollen Mosaiken verziert, die aussehen, als würden sie aus Scherben chinesischen Geschirrs bestehen. Überall findet man farbenprächtige Pflanzenornamente und Tierdarstellungen.




    Unser Fotoapparat ist inzwischen klitschnass und kein Unterwassergerät hoffentlich übersteht er die Nässe unbeschadet.


    Morgen soll es per Flugzeug nach Südvietnam gehen.
    Gott-sei-Dank! Dort haben wir (lt. Wetterfrosch Thang) beste Aussichten auf endlich mal wieder Sonnenschein und Temperaturen über 30 Grad.


    Liebe Grüsse
    Albert + Gabi


    Nachsatz: Es sind leider wieder zu viele, 56 Fotos geworden. Hiermit entschuldigen wir uns bei denen, die über kein schnelles Internet verfügen und trotz der langen Ladezeiten unseren Bericht geöffnet haben.
    Wir wollten gerne unsere Drittelung in Nord- Zentral- und Süd-Vietnam beibehalten und haben versucht, so oft wie möglich mehrere Bilder in einem zusammen zu fassen.

  • Ein Höhepunkt jagt hier den anderen. Dieser Bericht , da habt ihr euch wieder selbst übertroffen, Gabi und Albert.


    Diese Einblicke in die reale Welt der Essenskultur, wobei , Gott sei dank , habt ihr an den Zoll gedacht, so dass ihr an einigen Mitbringsel sparen konntet, lach.
    Mit diesem Bericht vermittelt ihr aber auch so hinreißend illustriert das für mich wahrscheinlich zu anstrengende Leben dort.
    Obwohl es einem Farbenmeer gleicht.


    Man spürt direkt deutlich beim Betrachten , übrigens gewohnt hervorragend kommentiert , die Luftfeuchtigkeit , die sichtbar auch an den Gebäuden die Spuren hinterlassen hat.


    Aber das ganze Treiben, das hier so wunderbar in Einzelheiten abgelichtet wurde, zeigt uns, oder besser gesagt für mich die so fremde Welt , in die ich eigentlich nicht selbst eintauchen möchte.


    Ich frage mich, wie war es denn mit dem verträglichen Essen, mit den für uns hygienischen Verhältnissen, hat es da Einbußen größerer Art gegeben?


    Ihr habt das so wunderbar herüber gebracht, bitte nicht missverstehen, mir ist schon klar, dass man auf Reisen bewusst auf Bewährtes verzichtet, Neues in jeder Hinsicht entdecken will, aber was man da so an Eingemachtes oder auch direkt auf Schalen serviert sieht, macht schon in dieser Richtung nachdenklich.


    Im Ganzen gesehen, ein wirklich exotisches Prachtbeispiel, selbstverständlich auch oder gerade im Hinblick auf die ins Bild gesetzten kulturellen Schätze und Naturschönheiten , kurz eine enorm interessante fremde Welt.


    Vielen Dank für die Arbeit, was Beschreibung und Bebilderung betrifft. Man kann das gar nicht oft genug so bewerten, und ist auch deshalb so zu würdigen.


    Lieben Gruß
    Helmut


    Übrigens:
    Gerade heute habe ich wieder eine neue Postkarte (mit tollen Briefmarken) von meinen lieben Freunden bekommen, die jetzt auch schreiben, dass sie (nachdem sie auch in Hanoi begannen ) nun das Mekong Delta schon besichtigt haben und die Reise jetzt nach Kambodscha weiter geht.
    Deshalb ist dieser Bericht von euch auch so wertvoll für mich, da ich so natürlich die zu erwartende Begeisterung über das Erlebte besser verstehen kann.

  • Das sind Berichte nach meinem Geschmack! Tolle Bilder, die ihr uns zeigt, so richtig aus dem asiatischen Leben.


    Den Schlangen-Wein habe ich übrigens schon probiert. Es ist prinzipiell eine Art Schnaps, jedoch nicht mit unseren Spirituosen zu vergleichen.


    Das ihr bei den Speisen eine gewisse Zurückhaltung an den Tag gelegt habt, kann ich gut verstehen.
    Man benötigt eine gewisse Zeit um sich an die doch fremden Gerüche zu gewöhnen.
    Diese kleinen Garküchen sind auch nichts für mich, wobei die Maden beispielsweise in Korea wie Erdnüsse zum Bier gegessen werden. Kann man bedenkenlos knabbern, auch wenn sie nicht so bissfest sind.


    Die Bilder aus dem Wohnhaus erinnern mich ein wenig an Alt-Shanghai


    Die Beschreibung des Parfümflusses ist typisch asiatisch. Viel geschwafel und nichts dahinter. Wahrscheinlich stammt die Beschreibung aus einem 300 Jahre altem Lyrikband.


    Schade, das ihr in Hue so schlechtes Wetter hattet. Den Bildern tut es aber keinen Abbruch.


    Damit bleibt zu hoffen, dass ihr im Süden mehr Glück mit dem Wetter hattet. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.


    **\'6

  • hallo gabi und albert,


    vielen dank für euren mit viel liebe und zeitaufwand erstellten bericht. ein feuerwerk von farben und eindrücken, welches hier nur nur teil wiedergegeben werden kann. es fehlen die gerüche, die sicherlich die exotik dieses für mich immer noch unbekannten landes verstärken.


    zu welchem zweck wird denn auf den märkten sandelholz verkauft? ist es kultmittel für die altäre oder tempel oder ergänzt es die speisen?


    grüsse


    jürgen

  • Wir freuen uns über Eure Kommentare und danken allen Lesern für ihre Ausdauer.



    Ich frage mich, wie war es mit den hygienischen Verhältnissen, hat es da Einbußen größerer Art gegeben?


    Nach jeder Besichtigung und Rückkehr zum Bus bekamen wir nicht nur eine Flasche Wasser sondern auch Erfrischungstücher. Bei den „biologischen Pausen“ waren die Verhältnisse nicht immer nach unserem Geschmack (Steh-Klos). Doch meist war der Reiseleiter bei der Auswahl der stillen Örtchen bemüht, uns keinen Kulturschock erleiden zu lassen.
    Die Hotels waren sowieso immer absolut Spitze was die Sauberkeit betraf.



    Den Schlangen-Wein habe ich übrigens schon probiert. Es ist prinzipiell eine Art Schnaps, jedoch nicht mit unseren Spirituosen zu vergleichen.
    die Maden beispielsweise.... Kann man bedenkenlos knabbern.....


    Ooohhh Bernd, Du hast unsere vollste Bewunderung!
    Du hast Dich tatsächlich schon mal auf solche „Spezialitäten“ eingelassen. Respekt!
    Aber eigentlich sollte uns dies nicht überraschen, denn Du bist ja als erfahrener Asien-Reisender ein anerkannter Spezialist was die Kultur und die Gewohnheiten der asiatischen Länder betrifft.



    zu welchem zweck wird denn auf den märkten sandelholz verkauft? ist es kultmittel für die altäre oder tempel oder ergänzt es die speisen?


    Sandelholz wird zum Räuchern während des Gebets und der Meditation verwendet. Ob es auch bei Speisen zum Einsatz kommt, können wir leider nicht sagen. Vielleicht weiß es ja jemand!?


    Liebe Grüsse
    Albert + Gabi

  • Dieser Reisebericht gehört mal wieder zu jenen hier im Forum, die man mehrmals lesen muss und dann wahrscheinlich immer noch nicht alles erfasst hat- so vielfältig sind Eindrücke und Informationen. Wie mag es Euch in Wirklichkeit ergangen sein!
    Man wird als Leser erfasst von der Farbigkeit der Märkte, der reichen Vegetation, der kulturellen Andersartigkeit usw...


    Du hast es mit der Auswahl Deiner Bilder verstanden, mich zum Staunen zu bringen über ein Land, von dem ich bisher nur den Namen kannte.


    Manche Fragen bleiben offen :

    Zitat

    1999 wurde Hoi An von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.


    Es ist zu hoffen,dass der "Titel" Weltkulturerbe auch hilft, diese Gebäude zu erhalten, die in diesem feucht warmen Klima sicher hohe Restaurierungskosten verursachen.


    Habt Ihr Euch dazu verleiten lassen, ein Erinnerungsstück zu kaufen ( z.B. einen maßangefertigten Seidenanzug, ein buntes Seidentuch... oder eine Figur des Ganesha, des Gottes der Reisenden??) Oder habt Ihr gar nichts gekauft?


    Wie fühlt man sich eigentlich, wenn man als Reisegruppe das Privathaus eines Einheimischen "besichtigt"? Ist das nicht seltsam ( auch wenn es den Bewohnern etwas Geld bringt)


    Das Essen an den Straßenküchen ( heiß und frisch aus den Pfannen) ist nach meiner Erfahrung in diesen Ländern meist ungefährlicher als die kalten Buffets in Hotels mit Mayonnaise und Salat.
    Wir essen doch auch Muscheln und Meerestiere- warum nicht auch knuspig gebratene "andere" Dinge? ( Ich bin da auch eher neugierig und bereit zum Testen).
    Aber das ist sicher gewöhnungsbedürftig.


    Ganz herzlichen Dank, Albert und Gabi, für diesen aufwändigen Bericht und die guten und sorgfältig ausgewählten Bilder!


    Gruß,
    Elke

  • Hallo Elke,


    Danke für den freundlichen Kommentar, trotz der wenig rücksichtsvollen Dateigröße.


    Dieser Reisebericht gehört mal wieder zu jenen hier im Forum, die man mehrmals lesen muss und dann wahrscheinlich immer noch nicht alles erfasst hat- so vielfältig sind Eindrücke und Informationen. Wie mag es Euch in Wirklichkeit ergangen sein!


    Du hast dich gut in uns hinein versetzt. Wir waren in der Tat teilweise absolut überfordert von der Menge an Eindrücken, dieser uns fremden Welt, und dabei wie versessen, das zum Teil Unfassbare in Fotos (1.942 Stück) festzuhalten.


    Zitat

    Es ist zu hoffen,dass der "Titel" Weltkulturerbe auch hilft, diese Gebäude zu erhalten


    Wir hatten den Eindruck, die Bewohner Hoi Ans sind sich durchaus bewusst, was für einen „Schatz“ es zu erhalten gilt und das solch ein Titel auch fortwährende Instandhaltungsmaßnahmen erfordert. Wir konnten sehen wie an den Häuschen gemauert und gepinselt wurde, um sie zu erhalten.


    Zitat

    Habt Ihr Euch dazu verleiten lassen, ein Erinnerungsstück zu kaufen ( z.B. einen maßangefertigten Seidenanzug, ein buntes Seidentuch... Oder habt Ihr gar nichts gekauft?


    Oh doch! Wir haben Gewürze, Ingwer-Wurzeln (übrigens nicht vergleichbar mit den ausgetrockneten Knollen, die bei uns in den Läden angeboten werden) und Tücher für unsere Mädchen mitgenommen und für uns ein handgemaltes, farbenfrohes Gemälde mit naiver, vietnamesischer Kunst gekauft, welches als Erinnerungsstück auch schon seinen Platz im Haus gefunden hat.


    Bitte keine Kritik, uns gefällt es, zumal wir den Kauf noch mit einem schönen, persönlichen Erlebnis verbinden. Es zeigt den typischen Non-Hut und Lotos-Knospen.
    Bei Seiden-Produkten sollte man vorsichtig oder absoluter Kenner sein. Nicht alles was als echte Seide angeboten wird, ist es auch. Ein wenig sentimental hat uns die Tatsache gemacht, dass die Raupen in ihren Kokons gekocht werden und so niemals die Möglichkeit erhalten als Schmetterlinge durch die Natur zu fliegen.


    Zitat

    Wie fühlt man sich eigentlich, wenn man als Reisegruppe das Privathaus eines Einheimischen "besichtigt"? Ist das nicht seltsam ( auch wenn es den Bewohnern etwas Geld bringt)


    Sicher hat man gewisse Hemmungen, wenn man in einer großen Horde in Privatbereiche einfällt. Doch die Selbstverständlichkeit bei der Aufnahme ins Haus und die Freundlichkeit der vietnamesischen Bewohner haben uns die Furcht genommen.


    Liebe Grüsse
    Albert + Gabi

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