Weg der Sinne - Der Rothaarsteig


  • Aber Klaus, woher nimmst Du die Energie nach so einem strapaziösen Tag auch noch die Bilder zu bearbeiten und den Bericht einzustellen.


    Bernd, ich hatte deinen Beitrag zunächst gar nicht gesehen. Ich bearbeite die Bilder gar nicht, die Sauerländer Abendstimmung ist eine Ausnahme. Da habe ich auch nur einen Teil ausgeschnitten. Am Laptop kann ich einfach die Farben nicht erkennen, werde erst zu Hause sehen, wie die Bilder geworden sind.


    Gruß,
    Klaus

  • Was sitzt der Kerl schon mittags, um seinen Bericht zu schreiben? Antwort folgt später.
    Habe am gestrigen Abend leider keine Internetverbindung gehabt, selbst mein D2-Handy hatte kein Netz. Waren wir doch auch am Ende der Welt (oder beim Weltuntergang?).


    Im Berggasthof-Restaurant Rhein-Weser-Turm hatten wir vorgestern noch vorzüglich gespeist. Wer sich traut und trauen lassen will - im Turm befindet sich auch ein Standesamt mit dem höchsten Trauzimmer im Südsauerland (grins).






    Die Betreiber des Restaurants und des dazugehörigen Wohnmobilstellplatzes hatten aber noch ein ganz besonderes Bonbon für uns: einen Hol-/Bringedienst für Standortwanderungen. So brachte uns Herr Schwermer morgens nach Lützel, wo wir dann einen Teil des Rothaarsteiges in umgekehrter Richtung erwandert haben.


    Nicht nur "Unkraut", sondern auch viel Getier neben und auf dem Weg.
    Wenn man bedenkt, dass der Ameisenhaufen genau so groß in der Erde ist wie über der Erde ist - tolle Leistung der kleinen Fleißigen.





    Diese Blindschleiche war nicht das einzige Reptil, das wir gesehen haben. Kurze Zeit später lief uns eine leider nicht fotografierte "echte" Schlange über den Weg.





    Weniger schön fanden wir die auf einem Wanderweg unerträgliche Werbung für eine Schuhmarke (Lurchi lässt grüßen).





    Durch den Wald, über Hochheideflächen und durch Bachtäler ging es gen Norden.


























    Die mich begleitende Bergziege hatte - wie immer - Adleraugen. "Richte dein Tele mal dort hin!" Gesehen habe ich aber auch bei 200 mm Brennweite nichts. Wie man das Tier ohne diese Vergrößerung des Teleobjektives erkennen kann, ist mir ein Rätsel.





    Aber bei zusätzlicher digitaler Berarbeitung kann auch ich dann Reineke Fuchs erkennen.





    Was nun folgte, erkennt man im Teich.





    16,3 Kilometer, 424 An- und 368 Abstiegsmeter lagen am Ziel hinter uns.


    Wir verabschiedeten uns von der Fam. Schwermer und steuerten unser nächstes Etappenziel, Hainchen an. Von Hainchen aus sollte es heute morgen mit dem Bus nach Lützel zum Startpunkt der Etappe gehen. Einen ausgewiesenen Womo-Stellplatz gab es nicht, auch auf anderen Wanderparkplätzen war das Übernachten mit dem Womo explizit verboten. Irgendwann hatte ich "die Faxen dicke" und stellt mich an einem Ortsrand auf einen PKW-Wanderparkplatz. Nicht zu früh, denn schwarze Wolken kündeten schon das Unwetter an: Gewitter, Hagel und Starkregen (Warnstufe violett!!!). Es folgten wieder wunderschöne Naturbeobachtungen (grins).


    Um 6.00 Uhr in der Früh begrüßte uns der Tag mit grauem Nebel. Das Radio informierte uns über und warnte vor dem Wetter (Sturm, Starkregen, Gewitter) in der Region, das sich auch bis zum Freitag nicht ändern solle. Es blieb uns nach 127 Wanderkilometern, davon fast punktgenau 100 Rothaarsteigkilometern nur die Möglichkeit:


    Abbruch


    Wir fuhren gen Norden und der bald folgende Sonnenschein ließ uns an der Richtigkeit unserer Entscheidung zweifeln. Aber Schluß mit Zweifeln, nicht einmal 100 km weiter nordwestlich aalen wir uns jezt in der Sonne am Ufer der Lenne, deren Quelle wir am Kahlen Asten gesehen hatten. Bis zum Wochenende hoffen wir, die Tage hier in Altena genießen zu können.


    Wir hoffen, dass wir euch NRW und das Sauerland ein wenig näher gebracht haben und güßen herzlich,
    Irmgard und Klaus

  • Abbruch


    Man kann es ja nur wiederholen, Gratulation zu dieser tollen Leistung. Und das Wort Abbruch sehe ich im direkten Zusammenhang, dass ihr wahrscheinlich kein weiteres Weißbier getrunken habt, lach, purzel , lach.


    Aber im Ernst, diese schönen in sich ruhenden Bilder, ich kann mir das so richtig vorstellen, wie man mit der Natur plötzlich verwachsen ist.
    Bin ja früher selbst los gezogen, ( z.B München nach Altötting, sind auch 110 km mit 2 Übernachtungen) aber heutzutage bleiben halt dann die Radtouren.


    Man kann euch , bzw. jeden nur beglückwünschen der aus dem Hamsterrad der werbesüchtigen Events aussteigt und sich persönlichen Frieden und Seelenheil sucht.
    Es sind plötzlich ganz andere Dinge wichtig und wertvoll, guat boarisch: back to the roots.


    Allerdings blieb es euch leider nicht erspart, auch noch geprüft zu werden. Das tut mir für euch leid. Aber so wie ich euch zu kennen glaube,
    habt ihr unheimlich viel Persönliches aus dieser Tour für euch auffrischen können. Und mit Sicherheit einige Deja-vue Erlebnisse.


    Interessant fand ich es, dass Irmgard den Fuchs bemerkte. Auch Cilli macht mich des Öfteren auf Ähnliches aufmerksam, dabei bin ich immer der Meinung auch ich sehe mir die Landschaft aufmerksam an.
    Insgesamt gesehen, nochmal herzlichen Glückwunsch für eure Wanderentscheidung.
    Irgendein Eventmanager würde euch jetzt den Award für sanften Tourismus verleihen, lach.


    Aber darauf könnt ihr gerne verzichten , angesichts des reichhaltigsten Naturerlebnisses schlechthin.
    Da sind auch weniger schöne Erlebnisse , wie Wettererscheinungen und persönliche Blessuren schnell vergessen.


    Lieben Gruß
    Helmut


  • Wir hoffen, dass wir euch NRW und das Sauerland ein wenig näher gebracht haben und güßen herzlich,
    Irmgard und Klaus


    Das habt ihr sicherlich vollbracht. Habe euren Bericht mit größter Interesse verfolgt und genossen.
    Danke für die schönen Bilder und die humorvollen Berichte.


    Den Abbruch kann ich absolut verstehen. Selbst hätte ich wahrscheinlich bereits nach dem zweiten Tag abgebrochen.


    Wünsche Euch jedenfalls noch erholsame Tage an der Lenne. Vielleicht zeigst Du uns ja auch ein paar Bilder von dort.

  • Liebe Irmgard, lieber Klaus,


    manchmal muss man eine Entscheidung der Vernunft treffen, was unter diesen misslichen Umständen absolut nachvollziehbar ist.
    Durch euren vorzeitigen Abbruch, kamen wir in den Genuss Euren Wander-Marathon bis zum Ende mit verfolgen zu können. Ab morgen wäre uns das aus urlaubstechnischen Gründen leider nicht mehr möglich gewesen.
    Vielen Dank für die schönen Landschafts- und Tieraufnahmen! - Wahrlich ein Weg der Sinne.
    Wir sind überzeugt, die nächsten Naturerlebnisse lassen nicht lange auf sich warten. Vielleicht ist ja das nächste schon in Planung!?


    Wir wünschen Euch noch schöne Tage der Entspannung in Altena.
    Und die vielen verlockenden Sauna-/Wellnessliegen, die Ihr ungenutzt links liegen lassen musstet, dürfen nun verdient und ausgiebig ausgekostet werden.


    Liebe Grüsse
    Albert + Gabi

  • Ab morgen wäre uns das aus urlaubstechnischen Gründen leider nicht mehr möglich gewesen.


    Hallo Gabi und Albert,


    gute Reise und unbeschwerte Erlebnisse. Bleibt gesund und kommt wohlbehalten wieder nach Hause


    Lieben Gruß
    Helmut

  • eigentlich wollte ich mich in diesem Forum nicht auch noch zu Worte melden, und habe unsere Infos Mariesa überlassen. :cool1:


    Aber euren Bericht habe ich natürlich mit Begeisterung und großem Interesse gelesen. Bin ja fast "auf dem Rothaarsteig" geboren und dort schon als kleiner Junge herumgewandert. Durch einen Vater dem die Jagd und das Wandern im Blut lag, wurde ich manches Wochenende "mitgeschleift" musste auf Ansitzen stundenlang ruhig in die Natur schauen, durfte nur leise reden und auf gar keinen Fall das Wild verscheuchen...
    Als kleiner Junge, so bis 10 oder 12 Jahre gefiel es mir noch ganz gut ... aber dann .. Oh Je ...
    Auch wenn der Wanderrucksack gepackt wurde, habe ich versucht mich krank zu stellen, konnte plötzlich die Füße nicht mehr bewegen und habe einiges erfunden um nicht mehr jedes Wochenende mit zu müssen. :coolp:


    Tja, wenn ich heute an diese vergangene Zeit denke, ich praktisch zwischen Winterberg und Jagdhaus jedes Tier mit Vornamen kannte - und dann daran wie ich mich danach fast 2 Jahrzehnte geweigert habe längere Strecken zu Fuß zurück zu legen, und schon gar nicht in der Natur wo es auf und ab ging, tja - dann möchte ich mich heute am liebsten selber in den H... treten - was ich in diesen Jahren alles versäumt habe.
    Interessiert hat mich zu dieser Zeit an meiner Heimat eigentlich nur der Winter, denn dann könnte ich praktisch "vor der Haustür" Ski fahren. Aber schnell wurden mir die Idiotenhügel zu klein und es war nur noch langweilig im öden und traurigem Sauerland.
    Wollte man am Wochenende was erleben musste man 2 Stunden mit dem Auto bis Dortmund oder Köln fahren, aber keine Autobahn, sondern fast alles kurvige Landstraßen. Ich habe das Sauerland (fast) gehasst. **\'8


    Und jetzt sieht man an mir, wie sich im Laufe der Jahre die eigene Gesinnung doch wandelt - Wandern ist für mich eine der liebsten Freizeitbeschäftigungen geworden, ob an Rhein, Mosel, im Westerwald oder der Eifel, in A, CH, SLO, im Adlergebirge oder an der Weser. Überall entdecke ich einfach nur schöne und interessante Wandergebiete. Und wenn ich dann mal wieder in meine Heimat fahre, freue ich mich auf der Anreise über jeden Berg (Hügel) den ich schon bestiegen habe und weis zu fast allem etwas zu erzählen.
    Damals war es für mich langweilig wenn mein Vater mir gezeigt hat, wie man auch nasses Holz zum brennen bekommt, oder dafür sorgt dass ein Feuer schnell aufhört zu qualmen, oder wie man aus Haselnussstöcken Pfeifen/Flöten bastelt auf denen man richtig spielen konnte, usw, usw.
    Heute denke ich mit Begeisterung an diese Zeit zurück. :401:


    Genauso begeistert habe ich eure Berichte aufgesogen, habe geschaut ob ich Bekanntes entdecke, was sich verändert hat und auch euren Stolz und euer Durchhaltevermögen bewundert dem widrigen Wetter zu trotzen. Ich ziehe meinen (Wander) Hut ganz tief vor Euch Beiden ...


    Einen Tag länger hättet ihr ruhig bleiben können, denn ein mittelschweres Unwetter ist erst heute Nachmittag über den Rothaarkamm nieder gegangen. Andererseits ist es wichtig zu wissen wann man aufhören sollte.


    Somit habt ihr auch einen Grund mal wieder ins Sauer/Siegerland zurück zu fahren und den restlichen Weg zu erwandern.


    Also noch einmal einen großen Dank an euch Beide, ich denke ihr habt gezeigt dass es auch in NRW sehr viel zu erleben und zu sehen gibt. Und ich denke, ich werde in diesem Jahr wohl auch noch den einen oder anderen Kilometer auf dem Weg der Sinne zurücklegen - wenn auch eigentlich lieber etwas abseits wo es ruhig und einsam ist.


    Für das gute Wetter in Altena kann ich leider nicht bürgen, würde es aber gerne. Auf jeden Fall aber einen guten Heimweg und viel Zeit das Erlebte richtig einzuordnen und sich an dem Gedanken daran zu erfreuen.


    Gruß JoJo (Jürgen)


    Ähmmm ... jetzt ist mein erster Beitrag in diesem Forum eigentlich viel zu lang, :sorry:
    aber eure lange Wanderung hat wahrscheinlich so inspirierend auf meine Worte und Gedanken an die Vergangenheit gewirkt. :thanks:

  • Hallo Ihr beiden,


    mit Begeisterung habe ich Euren schönen Bildbericht genossen, besonders gut hat mir auch das Bild von dem wunderschönen Feuersalamander gefallen, ich muss gestehen, daß ich erst ein einziges Mal einen entdeckt habe.
    Ansonsten scheint es mir eine wunderbare Wanderroute zu sein, so manches Foto erinnert mich an den Südschwarzwald.
    Danke fürs Mitnehmen :)

    :blume17: Grüssle von Sylvi


    Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt, darauf kommt es an!

  • Wenn man bedenkt, wie stark die Unwetter in Deutschland inzwischen immer wieder sind, habt ihr absolut die richtige Entscheidung getroffen. Man muß das Schicksal ja nicht heraus fordern.

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