Tessin, eine Reise in den Sommer , Teil 3, Nachtstimmung u. Maggiatal

  • Liebe Foris,


    noch schwer beeindruckt von den Tageserlebnissen ließen wir uns nach dem Abendessen erneut von der verträumt romantischen Abendstimmung der Umgebung des Hotels und des über dem See an den Hängen des Monte Locarno befindlichen Lichtermeers verzaubern.


    Aber seht selbst:









    und noch eine Panoramaaufnahme , bestehend aus 3 Bildern, wird aber klein



    Von diesen gefühlsbetonten Augenblicken träumen wir heute noch, haben sie uns doch unseren Geburtstag versüßt.


    Auch am Morgen danach noch beeindruckt, wollten wir nun aber die reizvolle und vielfältige Landschaft des Maggiatales ansehen.


    Vorerst richtete sich unser Augenmerk allerdings auf einen Besuch von Bosco Gurin, der uns von der netten Dame im Tourismusbüro von Thusis so ans Herz gelegt wurde.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Bosco/Gurin


    Wieder ein Ort , an dem sich die Walser niedergelassen haben.
    Es war eine abenteuerliche Fahrt hinauf auf rd. 1500m. Legt man die Höhe des Lago Maggiore zu Grunde , so ergibt sich ein stattlicher Höhenunterschied von immerhin 1300m.
    Und die hatten es ab Cevio in sich.


    Fuhr man , nachdem man Locarno hinter sich gelassen hat und an der Abzweigung zum Centovalli vorbeikam (hier hatten sich die Schweizer Gazetten mal etwas aufgeregt, da sich an den Flussufern der Maggia kleidungsmäßig viele wie Adam und Eva verhielten)



    noch auf normaler Landstr. hinein ins Maggiatal, so wurde ab Cevio



    das Straßenbild von Serpentinen



    und (teilweise gefährlichen ) Verengungen geprägt.



    Ja , gerade in der Kurve, wenn man links genau hinsieht, ist ein nicht gesicherter Abgang in Treppenform. Man muss halt aufpassen, dann geht das schon, lach.



    Schließlich am Ziel angelangt, eröffnete sich zumindest für den unbedarften Betrachter ein Paradedorf mit Seilbahnstation


    .
















    Auf der Rückfahrt führte uns die Str. nach Cevio, da unten links



    Vorbei am Museum, der wichtigsten permanenten Kultursammlung des Bezirks.
    „Das Museum besteht aus zwei Ausstellungsgebäuden in einer architektonisch und landschaftlich wertvollen Umgebung.
    Im Museum lernt der Besucher Leben und Arbeit der Bauern und Alphirten kennen. Das Leben war nicht leicht in einem Tal mit großen, topographischen und klimatischen Gegensätzen; das karge und manchmal feindliche Gebiet hat die Bevölkerung in Not gehalten und zum Auswandern gezwungen.
    Beim Besuch des Museums lernt der Tourist das südalpine Tal besser kennen.“


    Und das hätte uns schon interessiert.
    Dieser Besuch blieb uns aber verwehrt, (freuten uns schon über einen leeren Parkplatz zu früher Stunde), da am Sonntag erst ab 14 Uhr geöffnet wurde.


    Nun, von Cevio aus bewegten wir uns zuerst in das Bavonatal



    Und fuhren zum sehenswerten Wasserfall nach Foroglio.



    Und weiter bis zum Talschluss, zur Seilbahnstation San Carlo Robiei, die aber erst im Juni in Betrieb genommen wird.



    Schließlich fuhren wir zurück nach Cavergno und suchten nun im Lavizarratal ein architektonisches Highligt, das man in dieser Gegend nun wahrlich nicht vermuten würde, in Mogno auf.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Mogno


    "Diese von dem Architekten Mario Botta konzipierte Kirche im Weiler Mogno weit hinten im Tal nach schöner Serpentinenfahrt ist zum Pilgerort für Architekturfreaks geworden.
    Der Stein des Gotteshauses stammt aus der Gegend, der weiße Mamor aus Peccia, der graue Gneis aus Riveo."








    Noch verwundert die Augen reibend aber total begeistert kamen wir schließlich zum Talschluss in Fusio an.



    Zwar hatten wir die Information, noch hinauf auf den Stausee fahren zu können um dort weiter zu verschiedenen Bergseen zu gelangen, aber ein Felssturz machte diesen Traum zunichte.
    Jetzt war auf Grund des sich einstellenden Riesenhungers ein längerer Aufenthalt erforderlich.




    um dann auf der Rückfahrt noch einem äußerst lieblichen Dörfchen mit vielen Rusticos


    ( „Rustico bezeichnet ein ehemals ländliches Haus, das vor allem Bauern, Waldarbeiter und Hirten bewohnten. Rusticos sind in traditioneller Weise in Steinschichtbauweise gefertigt und sehr widerstandskräftig. Der Begriff 'rustico' kommt aus dem Italienischen und bedeutet so viel wie 'ländlich'. Moderne Sanierungstechniken machen aus Rusticos wahre Schmuckstücke des Wohnens. Offenen Balken, offenliegende Steinwände etc. begeistern vom ersten Moment an ).


    Besuch abzustatten.







    Am bemerkenswertesten ist ja das in der örtlichen Kirche eingebaute Beichtstuhlkammerl. Aus diesem dringt wohl keine Sünde hinaus in die Welt.



    Zum Abschluss der erfüllten Tagesreise besuchten wir noch die wegen ihrer bedeutenden Renaissance-Fresken bekannte Kirche Madonna delle Grazie im Dörfchen Maggia.
    Mit genau 100 Stufen zum Eingang.










    Für all jene , denen auch dieser Bilderreigen gefallen hat, folgt als Teil 4 noch eine Passfahrt, die es in sich hatte, einschl. einer anschließenden Bilderfolge einer Umfahrung des Lago Maggiore.
    Da warten auch noch bezaubernde Bilder auf euch.
    Euer
    Wallbergler

  • Lieber Helmut,


    eben stosse ich auf Deinen wunderbaren Bericht vom Maggiatal, was zu meinen bevorzugten Kurzreisezielen gehört. Diese Tour die Du beschreibst, haben wir ähnlich schon gemacht, ich wollte immer mal einen Bericht schreiben, aber.....;-) Ich hatte es nur geschafft, den Bericht über das Verzascatal einzustellen :) Man beachte mein Avatar, die berühmte Brücke im Versazcatal.


    Schön, daß Du das Maggiatal nun für mich übernommen hast, wir hatten dort in einem bezaubernden Rustico gewohnt - so was Bezauberndes sieht man sonst selten, die Eigentümer haben das mit soviel Liebe in jahrelanger Eigenarbeit hergerichtet - es handelte sich um einen früheren alten Ziegenstall in den Reben, es ist ein Bijou geworden.


    Warst Du auch so fasziniert von der Kirche des Mario Botta? So ganz anders - aber als ein Gotteshaus sehe ich es weniger, ich bin von der Architektur bzw. dem Design so hingerissen, traditionelle Kirchen wie z.B. diese in Maggia die Du vorstellst, sind für mich schon die eigentlichen "Kirchen" :)


    Auch zu den Seen hoch konnten wir leider nicht, bei uns war noch alles verschneit (im Mai) und eine Lawine vor einem der Tunnel verhinderte die Weiterfahrt.


    Ich hab mich sehr über Deinen Bericht gefreut, d.h. diesen Teil habe ich zuerst entdeckt, jetzt muss ich nachher noch schnell die anderen lesen - freu mich schon drauf!!

    :blume17: Grüssle von Sylvi


    Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt, darauf kommt es an!

  • Auch zu den Seen hoch konnten wir leider nicht, bei uns war noch alles verschneit (im Mai) und eine Lawine vor einem der Tunnel verhinderte die Weiterfahrt.


    Ich hab mich sehr über Deinen Bericht gefreut, d.h. diesen Teil habe ich zuerst entdeckt, jetzt muss ich nachher noch schnell die anderen lesen - freu mich schon drauf!!



    Danke dir, Sylvi
    so eine ausführliche Stellungnahme ist schon Anerkennung, nach so einer Riesenarbeit.
    Ja , die Kirche in Mogno, ich glaube da gibt es wenig aufgeschlossene Zeitgenossen, die die Kirche nicht außergewöhnlich finden, was den architektonischen Stil anbelangt.
    Meine Güte, ich darf gar nicht daran denken, wenn du das vom Schnee erzählst. Da hatten wir ja schon Sommer. Da oben waren es auch noch 24 °.
    Und, wenn du den ersten Teil nicht gleich findest, er ist , weil die Via Mala noch in Graubünden gelegen, unter Ostschweiz abgelegt.
    Lieben Gruß
    Helmut

  • Zunächst mal: Respekt, Helmut - diese Nachtaufnahmen zu Beginn des Berichtes sind Dir gut gelungen- auch die wunderbare Stimmung, mit der Ihr vermutlich Eure Geburtstage habt ausklingen lassen, lässt sich gut nachempfinden.


    Die "Zwischensaison" hat zwar Nachteile - die Skifahrer sind abgereist, die Gondeln vermutlich in Revision , manches Museum ist geschlossen aber ich denke, die Ruhe, mit der Ihr diese großartigen Landschaften und die Dörfer auf Euch wirken lassen konntet, macht vieles wett.


    Die Kirche von Mogno beeindruckt, selbst wenn man sie "nur " auf Bildern sieht!
    Ob der Architekt sich von den Kirchen in der Toskana hat inspirieren lassen? Die kennst Du sicher auch mit ihrem dunklen und hellem Marmor.


    Auf alle Fälle war es wieder ein an Eindrücken und Erlebnissen reicher Tag, an dem Du uns hast teilhaben lassen.
    Danke, Helmut!


    Gruß,
    Elke

  • Beieindruckt hat mich die Kirche in Mogno. Die Auswahl des Gesteins unterstreicht den Eindruck der architektonisch ungewöhnlichen Kirche. Die Kirche lebt von der Handfertigkeit des Planers und der Erbauer, mal nicht von der Ausgestaltung durch Baumeister und Maler.


    Sprach ich im zweiten Teil noch ein Feuerwerk der Botanik an, gewinne ich im dritten Teil den Eindruck eines Feuerwerks aus lichtern.
    Zum Glück hat das Wetter auch mitgespielt. Deine Nachtaufnahmen sind perfekt gelungen.

    [COLOR="#0000CD"]Entdecke die Welt, wie einst Captain Cook, Baedeker oder Marco Polo[/COLOR]


    Carpe Diem Annette und Hartmut


    [COLOR="#008080"]Wissen schafft Wissen - jeden Tag entsteht neues Wissen![/COLOR]

  • Danke euch für das Lob,
    aber für diese Reise habe ich extra mal ein Stativ gekauft, das nicht so wackelt, lach.


    Lieben Gruß
    Helmut

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