1. Forum
    1. Unerledigte Themen
    2. Privatforum
    3. Themen der letzten 10 Tage
  2. Medienverwaltung
    1. Bildergalerie-Alt
    2. Alben
    3. Nutzungsbedingungen
    4. Videokanäle
  3. Nepomuks
  4. Gamezone
    1. Highscore
  • Anmelden oder registrieren
  • Suche
Dieses Thema
  • Alles
  • Dieses Thema
  • Dieses Forum
  • Forum
  • Bilder
  • Videos
  • Seiten
  • Spiele
  • Erweiterte Suche
  1. Schoener Reisen » Forum » Sehen, erleben und berichten
  2. Forum
  3. Bildberichte aus anderen Ländern
  4. Europa: Der Süden
  5. Bosnien-Herzegowina

Grizzlys Bosnienreise 2010

  • Grizzly
  • 3. Oktober 2010 um 22:31
  • Grizzly
    Profi
    Beiträge
    1.219
    Interessen
    Reisen, Blödeln, Politik, Geschichten schreiben
    Lieblingsreiseland
    Europa
    • 15. Oktober 2010 um 10:44
    • #21

    @ Elma:

    Zitat

    ... da hast Du wohl den falschen Abschnitt reinkopiert- die Bilder mit der Bosna kennen wir schon!


    Danke für den Hinweis, das hab ich korrigiert.

    Zitat

    Das mit den Schulen, mit den verschiedenen Aufgängen und unterschiedlichen Lehrpläne schockiert mich schon!
    Und Du hast Recht: Um so ein vielsagendes Detail zu erfahren, braucht man einen ( ehrlichen) einheimischen Führer!

    Geht diese Trennung auch bis auf die Ebene der Unis?? Sarajevo ist doch wieder Universitätsstadt, oder?


    Sarajevo ist wieder Universitätsstadt, und wie weit die Trennung auf die Unis durchschlägt, weiss ich nicht. Ich fürchte, dass es da nicht nur getrennte Aufgänge gibt, sondern getrennte Universitäten.

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

  • Grizzly
    Profi
    Beiträge
    1.219
    Interessen
    Reisen, Blödeln, Politik, Geschichten schreiben
    Lieblingsreiseland
    Europa
    • 15. Oktober 2010 um 22:27
    • #22

    Montag 19.7.10


    Wir verlassen Sarajevo für zwei Tage in Richtung Mostar, d.h. nach Südosten.
    Kurven über Kurven, bergauf und bergab,
    unser Busfahrer Milan, ein Serbe (ich schreib das extra, damit nicht der Eindruck entsteht,
    dass die Serben immer nur die Bösen sind) meistert alles bravourös.

    Hier sind wir schon in Konjic.

    Dort treffen wir uns mit dem Sprecher einer Umweltschutzgruppe, die dafür gesorgt hat, dass die Neretva nicht nur als Reservoir für Wasserkraftwerke dient und irgendwann ein Staudamm über dem andern erst staut und dann irgendwann bricht ...

    OK das ist jetzt nicht an der Neretva, sondern 1943 an der Eder -
    aber so unwahrscheinlich war bis vor einigen Jahren eine ähnliche Katastrophe in Bosnien auch nicht,
    schliesslich hat der Krieg auch vor Konjic nicht Halt gemacht.

    Für die Wirtschaft besteht die Versuchung, aus Bosnien und Herzegowina mittels Wasserkraft ein Stromexportland zu machen, mit weitreichenden ökologischen Folgen. Die Umweltgruppe aus Konjic hat, trotz anfangs geringer Resonanz, bereits ein gewisses Umdenken der Entscheidungsträger erreicht.

    Flußabwärts, zwischen Konjic und Jablanica, ist die Neretva bereits gestaut.
    Vor der Überflutung hat man ein paar Stecci davor bewahrt, im Wasser zu verschwinden, indem man sie nach Konjic gebracht hat.

    Stecci (Einzahl stecak) sind mittelalterliche Grabsteine, die in Bosnien,
    aber auch in den Nachbarländern häufiger vorkommen.

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

  • vadda
    Gast
    • 16. Oktober 2010 um 00:02
    • #23

    Noch einmal danke für dein Berichterstattung, Grizzly!

    Zitat

    Für die Wirtschaft besteht die Versuchung, aus Bosnien und Herzegowina mittels Wasserkraft ein Stromexportland zu machen, mit weitreichenden ökologischen Folgen. Die Umweltgruppe aus Konjic hat, trotz anfangs geringer Resonanz, bereits ein gewisses Umdenken der Entscheidungsträger erreicht.

    Obwohl ich auch für erneuerbare Enegien eintrete, ist so manches Projekt wegen seiner ökologischen Folgen wirklich nicht vertretbar. Ich denke da an die Schädigung der Fauna und Flora an der Drau, die durch die vielen Wasserkraftwerke (23 Wasserkraftwerke (11 in Österreich, 9 in Slowenien und 3 in Kroatien(weitere in Planung)) zu einem großen Teil schon kanalisiert ist - ein zweischneidiges Schwert.

    In wie weit das für die Neretva gilt, kann ich aber nicht beurteilen.

    Mach weiter, Grizzly!

    Gruß aus dem Ruhrpott,
    Klaus

  • Grizzly
    Profi
    Beiträge
    1.219
    Interessen
    Reisen, Blödeln, Politik, Geschichten schreiben
    Lieblingsreiseland
    Europa
    • 16. Oktober 2010 um 22:21
    • #24
    Zitat von vadda

    Obwohl ich auch für erneuerbare Enegien eintrete, ist so manches Projekt wegen seiner ökologischen Folgen wirklich nicht vertretbar. Ich denke da an die Schädigung der Fauna und Flora an der Drau, die durch die vielen Wasserkraftwerke (23 Wasserkraftwerke (11 in Österreich, 9 in Slowenien und 3 in Kroatien(weitere in Planung)) zu einem großen Teil schon kanalisiert ist - ein zweischneidiges Schwert.

    In wie weit das für die Neretva gilt, kann ich aber nicht beurteilen.

    Lieber Klaus,
    hinsichtlich der Massierung von Wasserkraftwerken an Flüssen geb ich Dir vollkommen Recht. Und die Umweltgruppe in Konjic, die wir besucht haben, hatte auch genau dieses Anliegen, nämlich dass von der Neretva noch ein bissl Fluss übrig bleibt.


    ... und weiter geht's.


    30 km westlich von Konjic liegt Jablanica.
    Da, wo sich heute ein - nach dem letzten Krieg wieder instandgesetztes - Museum befindet,


    tobte 1943 eine der entscheidenden Schlachten zwischen Titos Partisanen und den Besatzungstruppen.
    Trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit konnten sich große Teile der Partisanen aus der geplanten Einkesselung lösen und ins sicherere Montenegro zurückziehen, von wo sie den Befreiungskampf fortsetzten und bis 1945 bekanntlich siegreich beendet haben.

    Im Zuge der Schlacht an der Neretva wurde die Eisenbahnbrücke auf Titos Befehl gesprengt.
    Nach dem Krieg hat man sie so belassen und in die Museumsanlage integriert.

    Dieser Zug steht nicht mehr unter Dampf ...

    ... im Gegensatz zu unserer Reiseleitung, die heute in Mostar noch einiges mit uns vor hat - weiter geht's.

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

  • wallbergler
    Gast
    • 17. Oktober 2010 um 10:14
    • #25

    Danke Grizzly,

    das Bild mit dem Hund unter der schattenspendenden Lok mit Blätterwildwuchs zeigt so richtig (wenn es nicht so unglaublich traurig wäre) die Lächerlichkeit von Kriegszielen.
    Schön erzählt und ins rechte Bild gesetzt
    wallbergler

  • Grizzly
    Profi
    Beiträge
    1.219
    Interessen
    Reisen, Blödeln, Politik, Geschichten schreiben
    Lieblingsreiseland
    Europa
    • 17. Oktober 2010 um 22:42
    • #26
    Zitat von wallbergler

    Danke Grizzly,

    das Bild mit dem Hund unter der schattenspendenden Lok mit Blätterwildwuchs zeigt so richtig (wenn es nicht so unglaublich traurig wäre) die Lächerlichkeit von Kriegszielen.
    Schön erzählt und ins rechte Bild gesetzt
    wallbergler



    Weil's so gut gefallen hat, noch mal ...

    und das ist, Ihr habt's vermutlich schon gedacht, ist meine Wenigkeit -
    der Hund hat sich an meiner Kletterpartie übrigens nicht im Geringsten gestört.


    Und weiter geht's ...

    Montag 19.7.2010, früher Nachmittag

    Es wird wärmer - wir nähern uns Mostar, dem "Backofen" des Landes.

    Das ist nicht Hundertwasser (der wär auch bunter), sondern Mostar-West.

    Wir überqueren die Neretva und kommen damit nach Mostar-Ost, wo unser Hotel wartet.


    Hier, im Hotel Ero, wartet ungewohnter Luxus auf uns -
    hier hat auch der ehemalige Bremer Bürgermeister Hans Koschnik residiert.

    Zitat

    Vom 23. Juli 1994 bis zum 2. April 1996 war Koschnick von der Europäischen Union als EU-Administrator für Mostar in Bosnien-Herzegowina mit der Koordination des Wiederaufbaus, der Verwaltung und Infrastruktur der kriegszerstörten Stadt beauftragt. 1994 wurde von kroatischen Nationalisten ein Anschlag mit Granaten auf Koschnick unternommen, bei dem sein Hotelzimmer in Mostar verwüstet wurde, er jedoch unverletzt blieb.

    Heute ballert hier niemand mehr herum, aber ich glaube die Spannungen mehr zu spüren als z.B. in Sarajevo. Ebenso sind die Kriegsschäden viel sichtbarer als dort, auch wenn Erich sagt, dass seit seinem letzten Besuch hier sich wieder einiges zum Positiven verändert hätte - baulich zumindestens. Getrennter Schulunterricht für bosniakisch-muslimische Kinder einer- und katholisch-kroatische andererseits zeigt ebenso wie schwere Ausschreitungen vor zwei Jahren nach einem EM-Fußballsieg der türkischen über die kroatische Nationalmannschaft, dass dort die Mauer in vielen Köpfen noch da ist.

    Aber, wie gesagt, einiges ist schon wieder in Ordnung gebracht, wie dieser Knast,
    an dem wir auf dem Weg zu unserer Stadtführung vorbei kommen.

    Wir haben wieder mal die Neretva überquert und sind jetzt auf der Westseite.
    Den Namen dieser kleinen hübschen Moschee habe ich leider vergessen.

    Die größte Moschee in Mostar ist die Karadozbegovic-Moschee.

    Aufgrund des Beschusses durch die serbische Artillerie sowie vor allem durch den kroatisch-bosniakischen Krieg 1993/94 starben über 5000 Menschen allein in Mostar, die auf mehreren Friedhöfen in der Stadt begraben sind.

    Das war zu Österreich-ungarischen Zeiten eine Kaserne oder ähnliches -
    mit großer Mühe lässt sich noch die Aufschrift "Militär"-??? entziffern.

    So, und jetzt kommen wir richtig in die Altstadt.
    Hier wuseln die Touristen und Souvenierverkäufer, als wär es nie anders gewesen ...


    Das gemauerte Brückengeländer war sehr niedrig, so dass die österische Militärkommandantur befürchtete, einzelne Soldaten könnten, v.a. nach übermäßigem Alkoholgenuss, ein unfreiwilliges Bad in der Neretva nehmen. Deshalb wurde über dem steinernen noch ein eisernes Geländer angebracht, und mit Rücksicht auf die Sicherheit der Touristen wurde das beim Wiederaufbau der Brücke (Eröffnung: 2004) so beibehalten.

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

  • Grizzly
    Profi
    Beiträge
    1.219
    Interessen
    Reisen, Blödeln, Politik, Geschichten schreiben
    Lieblingsreiseland
    Europa
    • 18. Oktober 2010 um 06:44
    • #27

    Um dem Touristengewusel zu entkommen (zu dem wir ja selber beitragen ...) und da es am Himmel nach Gewitter aussieht,
    werfen wir noch einen Blick von der Alten Brücke auf die Neretva

    und suchen dann Deckung vor dem zu erwartenden Platzregen.

    Das Brückenbild ist schon unter der sicheren Markise des Restoran Teatar entstanden,

    unter die sich auch nomadisierende Lebewesen geflüchtet haben, die nicht im Bus unterwegs sind.


    Der Regen hat nicht lang gedauert - innen angefeuchtet und aussen trocken, wenn man vom Schweiss absieht, besteigen wir wieder unseren Bus und fahren zur Buna-Quelle. Die Buna ist ein nur 9 km langer Nebenfluss der Neretva und entspringt unter hohem Druck aus einer Karstquelle.

    Am Ende des Parkplatzes kann man Fahnen kaufen, damit man nicht vergisst wo man ist, und Teppiche, etwa zu dem Zweck auf den selben zu bleiben. Das aber tun wir gerade nicht, wir wollen zur Quelle.

    Das ist erst ein Anfangseindruck ...

    der atemberaubenden Felslandschaft.

    Direkt neben der Quelle steht ein verlassenes Sufi-Kloster, das man nur bei Einhalten diverser Sittenregeln betreten darf:

    So ein Verbotsschild habe ich noch nie gesehen ...

    Egal, meine Frau ist eh nicht dabei - da kann mir das Liebe-Verbot wurscht sein.

    Geld ins Wasser schmeissen darf man auch nicht, warum auch immer -
    man soll es lieber ausgeben und die einheimische Wirtschaft ankurbeln, die es bitter nötig hat.

    Das Bild vom Klostergebäude ist leider nix geworden, deshalb muss ich es von Wikipedia klauen -
    danke, Onkel Wiki :hut:
    Diese Datei und die Informationen unter dem roten Trennstrich werden aus dem zentralen Medienarchiv Wikimedia Commons eingebunden.

    Ins Kloster darf man, wenn man den Eintritt bezahlt und sich züchtig eingekleidet hat,
    wofür große rote Tücher bereit gehalten werden (kosten nicht mal extra).

    Während bei Männern lediglich Kurzbehoste textil nachgerüstet werden müssen,

    bleibt bei Frauen nicht viel mehr als die Nasenspitze frei - allerdings sind nackte Füße erlaubt.

    (Unsere Reiseleiterin, die Veröffentlichung hat sie erlaubt)

    Im Kloster war's leider zu dunkel, die meisten Bilder konnte ich hinterher wieder löschen.

    Und man hat, wenn man von Kloster die Treppen zur Quelle hinunter geht,
    diese direkt vor sich und kann sie rauschen hören.

    Da diese Quelle eine Karstquelle ist, steht das aus der Höhle strömende Wasser unter Druck, und es ist deutlich kühler als die Umgebungsluft. Am Sufi-Kloster haben das Schlauköpfe ausgenutzt, indem sie ihre Getränkekisten zwecks Kühlung ins Wasser gelegt haben.

    Ansonsten hat man mit der Strömung früher mehrere Wassermühlen gespeist, aus denen inzwischen Restaurants geworden sind. man muss, wenn man sich innerhalb dieser Gaststätten bewegt, schon aufpassen, dass man nicht plötzlich
    im Wasser liegt ...

    Ansonsten sorgt der Nebel über dem Wasser für eine romantische Athmosphäre

    besonders bei Sonnenuntergang.

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

  • Gast001
    Gast
    • 18. Oktober 2010 um 22:40
    • #28

    Dein Bericht lässt Bilder in mir wach werden, die mich auch in Mostar und an der Bunaquelle beeindruckt haben.
    Mostar hat mich auf eine Weise beeidruckt, dass ich keinen Reisebericht zustande gebracht habe, sondern nur eine Diashow
    https://www.elkehei.de/#52

    Gruß
    ELMA

  • Grizzly
    Profi
    Beiträge
    1.219
    Interessen
    Reisen, Blödeln, Politik, Geschichten schreiben
    Lieblingsreiseland
    Europa
    • 18. Oktober 2010 um 23:01
    • #29
    Zitat von ELMA

    Dein Bericht lässt Bilder in mir wach werden, die mich auch in Mostar und an der Bunaquelle beeindruckt haben.
    Mostar hat mich auf eine Weise beeidruckt, dass ich keinen Reisebericht zustande gebracht habe, sondern nur eine Diashow
    https://www.elkehei.de/#52

    Ich muss Dir recht geben. In Mostar treten auch in meinen Augen die Widersprüche, die dieses Land in die Katastrophe geführt haben, viel schärfer zutage als z.B. in Sarajevo. Und das riesengroße Kreuz auf dem Berg über der Stadt (auf meinen Bildern sieht's kleiner aus als in Wirklichkeit) wirkt wie eine Bedrohung.


    (Das Kreuz: Oberes Bild Mitte, unteres rechts am Rand).


    Dienstag 20.7.10

    Schade - Mostar hat es nicht verdient, so schnell wieder verlassen zu werden; aber Versäumtes lässt sich nachholen.
    Die Herzegowina (so heisst die Region um Mostar) sieht mich sicher noch mal wieder.

    Jetzt schraubt sich unser Bus erstmal die Berge bei Blagaj hoch,

    vorbei an der gleichnamigen Burg (schade - aus dem fahrenden Bus hab ich sie nicht schärfer erwischt).

    Unser nächstes Ziel ist ein ca. 50 km östlich Mostar gelegenes Stecci-Feld (Stecci sind die mittelalterlichen Grabsteine).
    Dazu müssen wir irgendwann die Hauptstraße nach links abbiegen, um in ein Dorf namens Krekovi zu kommen -
    die Straße ist für so einen Bus eigentlich zu schmal.

    Aber auch in diesem abgelegen Dorf wird gebaut - mit Hilfe einer eigenartigen Gerüstkonstruktion,
    die es verdient, festgehalten zu werden.

    Man kommt sogar hinter Krekovi, wo die Welt zu Ende zu sein scheint, noch weiter -
    am Ende des Wegs hat sogar der Bus genug Platz zum Wenden.
    Dort liegt eine Unzahl von Steinquadern, eben den Stecci, allerdings sieht man auf den meisten keine Zeichnungen o.ä. mehr, oder allenfalls Spuren davon. Es gibt zwar einen Lageplan, wo man auch solche mit Zeichnungen finden soll, aber dazu müsste man ein riesiges Gelände absuchen. So begnügen wir uns damit, zwischen diesen Trümmern herumzulaufen und zu phantasieren, was und warum ein solcher Massenfriedhof angelegt worden ist, und ob die dort Bestatteten natürliche Tode gestorben sind oder wie so oft in diesem Land Gewaltopfer waren.

    Und obwohl diese Region meines Wissens nicht vom letzten Krieg betroffen war, steht mitten in der Landschaft ein serbisches Gefallenendenkmal, neben einem nicht mehr ganz frischen Kranz und rot-blau-weissen Bändern auch mit einer dreiviertelvollen Rotweinflasche ausgestattet.
    Ein letzter Gruß an den/die Kameraden ?

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

  • wallbergler
    Gast
    • 19. Oktober 2010 um 10:53
    • #30

    Hallo Grizzly,

    man kann sich bei dir gar nicht so oft bedanken , wie es dir zusteht. Diese enorm aufwendigen Reiseberichte zeigen nun wahrlich einen ebenso übersichtlichen Gesamteindruck, wie die nicht unwichtigen Details.

    Was für eine herrliche Landschaft , die wir auch aus Elkes aufschlussreiche Berichte kennen, musste als Hintergrund für diesen unsäglichen Krieg herhalten.
    Es ist so bedauerlich, dass sich dort die Spannungen aufrecht erhalten , wobei du immer wieder auch Beispiele bringst, wie sehr sich die "Normalbürger" nach Ruhe und Geborgenheit , verbunden mit einem erträglichen Aufschwung sehnen.
    In Ausschnitten ist das auch immer wieder erkennbar.
    Ich kann nur hoffen, ebenso wie sicher viele andere auch, dass das mühsam zusammengeklebte Gehäuse so lange hält, bis eine Generation gewaltfrei und ohne verdrängte Ängste dort gesichert leben kann.
    Vielen , vielen Dank nochmal
    für deine große Mühe uns das näher zu bringen
    wallbergler

Wer ist/war online

  • Benutzer online 2
  • Wer war online 6

Benutzer online 2

zur Zeit sind 2 Mitglieder und 34 Gäste online - Rekord: 17.944 Benutzer (16. Januar 2022 um 14:27)

Wer war online 6

Heute waren bisher 6 Mitglieder online

Letzte Beiträge

  • Wanderung auf den Hochschergen bei Altenau

    Jofina 19. Juni 2025 um 16:21
  • 5. Motorradtour nach Kroatien

    claus-juergen 15. Juni 2025 um 17:47
  • (14) SANKT NEPOMUK, der Brückenheilige, Teil 14

    claus-juergen 15. Juni 2025 um 11:57
  • Der heutige Erdbeermond

    Dieter 13. Juni 2025 um 00:19
  • aus der Heimat berichtet...

    claus-juergen 12. Juni 2025 um 22:36

Forum online seit...2005

19 Jahren, 10 Monaten, 2 Wochen, einem Tag, 23 Stunden und 45 Minuten
  1. Impressum
  2. Datenschutzerklärung
  3. Kontakt
  4. Nutzungsbedingungen
  1. Bildergalerie Alt
Community-Software: WoltLab Suite™