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Grizzlys Bosnienreise 2010

  • Grizzly
  • 3. Oktober 2010 um 22:31
  • Grizzly
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    • 24. Oktober 2010 um 23:07
    • #41

    Das was ich hier reingesetzt hab geht nicht nur bei mir ein bissl an die Substanz - ich mache eine kleine Pause bis es weiter geht. Aber es geht weiter, versprochen, oder, beim aktuellen Teil der Reise, leider.

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

  • Gast001
    Gast
    • 25. Oktober 2010 um 21:48
    • #42

    Erzähl weiter, Grizzly - bitte!!

    Gruß,
    ELMA

  • Grizzly
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    • 26. Oktober 2010 um 23:38
    • #43
    Zitat von ELMA

    Erzähl weiter, Grizzly - bitte!!

    OK - geht weiter.

    Die Gedächtnishalle ist in einer ehemaligen Fabrik, die den niederländischen UNO-Truppen als Unterstand diente und wo nach der Eroberung durch die serbische Armee Tausende von Flüchtlingen über Tage ohne Sanitäranlagen etc. zusammengepfercht wurden. Mit Ausnahme von Bildern an den Wänden und einem kleinen Kinoraum ist die riesige Halle heute leer.

    Die Bilder an den Wänden beinhalten Biograpien von Ermordeten und Vermissten
    sowie die Anfangsgeschichte der Gedächtnisstätte.

    Zum Schluss bekommen wir einen Film gezeigt, worin hinterbliebene Frauen in bewegenden Worten den Abschied von ihren Männern und Söhnen (zum Teil erst 12 Jahre alt !) schildern, wo einzelne Männer in völlig desolatem Zustand auf dem Weg von Srebrenica ins sichere Tuzla sind (wo nur der kleinere Teil von ihnen, schweissgebadet und vollkommen erschöpft, angekommen ist) und wie Flüchtlinge auf völlig überladenen UN-Lastwagen aus Srebrenica herausgefahren werden, selbst auf der vorderen Stoßstange stehen die Leute dicht an dicht - wie der Fahrer noch irgend etwas sehen konnte, ist mir schleierhaft.

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

  • wallbergler
    Gast
    • 27. Oktober 2010 um 11:18
    • #44

    Hallo Grizzly,

    zunächst mal wieder Dank und nochmals Dank für deine Sicht der Dinge und dem unglaublichen Aufwand für die Reiseberichte. Kann man gar nicht genug wiederholen.
    Ich belasse es mal , alle Berichte mit einem Dank Button zu versehen, du weißt ja inzwischen meine Meinung.

    Die letzten Bildberichte haben ja alles wieder aufgewühlt, weil man ja damals nur noch hilflos und fassungslos
    erfahren musste.
    Ich hab sooooooooooooooooooooooo einen Hals, geht euch allen wahrscheinlich auch so, die mistigen Verantwortlichen sind ja klar definiert und man holt den einen immer noch nicht, weil es genug Betonköpfe gibt, auf der anderen Seite aber die politischen Konsequenzen versagt haben.
    Im Gegenteil , sie werden schon wieder frech.

    In meiner Ratlosigkeit finde ich für die heutigen Zeiten nur noch diesen Aphorismus:

    Wer sich an das Absurde gewohnt hat, findet sich in unserer Zeit gut zurecht
    Eugenie Ionesco

    Danke Grizzly
    wallbergler

  • Grizzly
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    • 27. Oktober 2010 um 21:33
    • #45

    @ Wallbergler:
    Den Hals hab ich auch, und dazu noch einen auf unsere ach so humanen Ausländer- oder, korrekter gesagt, Deportationsbehörden, die die Füchtlinge ins Chaos zurück deprotiert haben. Zum Teil waren das Leute, die ich in unserer Hausarztpraxis betreut habe; eine betroffene Familie haben wir am Rand von Sarajevo besucht. Die Kinder sprechen heut noch Deutsch miteinander, v.a. wenn die Eltern es nicht verstehen sollen ...


    Wir haben mittlerweile Samstag den 24.7.2010, und Milan kutschiert uns wieder mit dem Bus herum.
    Heute Vormittag ist das Tunnelmuseum am Rand von Sarajevo das Ziel.

    Während der Belagerung der Stadt war der Flughafen zunächst von der serbischen Armee, später von der UNO kontrolliert, und es war für die Verteidiger nicht möglich, über den Flughafen Menschen oder Material aus der Stadt heraus oder in sie hinein zu bringen - so lange, bis unter dem Flughafen mit stillschweigender Duldung der UNO ein 800 Meter langer Tunnel gebaut wurde.

    Den Eingang dazu (Pfeil) kann man heute besichtigen.

    Eine Familie hat dafür ihr Haus zur Verfügung gestellt, erst für den Tunneleingang, und dann, als alles vorbei war, für das Museum. Dass die Wühlerei dem Haus nicht gut bekommen ist, sieht man deutlich.

    Das Haus gegenüber diente als Polizeistation.

    Wenige Meter entfernt vom Tunneleingang starten und landen die Flugzeuge.

    Jenseits des Belagerungsrings liegt das damals unter Kontrolle der Armee von Bosnien und Herzegowina befindliche Igman-Gebirge. Eine einzige Straße (Pfeil), die von den Serben häufig beschossen wurde, führte da durch; an deren Ende lag das andere Tunnelende (dort kommen wir heute nicht hin).

    Der Tunnel war an den meisten Stellen nur ca. 1,50m hoch und musste ständig von Wasser freigepumpt werden; da war es eine große Erleichterung, als man Schienen hindurch verlegt hatte, und man Versorgungsgüter und gelegentlich auch Krankentragen mit Verwundeten auf Loren durch den Tunnel schieben konnte.

    Inzwischen ist der Tunnel mit Ausnahme eines wenige Meter langen Demontrationsstollens
    nicht mehr zugänglich ...

    ... und über der Tunnelstrecke wird Wein, Obst und Gemüse geerntet.

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

  • Gast001
    Gast
    • 28. Oktober 2010 um 16:37
    • #46

    Egal wie viele Jahre vergehen- das Grauen über solche Verbrechen bleibt.

    Da die Geschichte ( auch die jüngere ) jedoch zeigt, dass es immer und immer wieder Zeiten gab, in denen solchen Verbrechen begangen werden, bleibt jedoch auch die Angst vor der Zukunft.

    Aber vielleicht helfen solche Berichte wie Deiner hier, Grizzly , dass wir nicht so zynisch werden, wie es in dem Zitat zum Ausdruck kommt, das Du, Helmut hier angefügt hast:

    "Wer sich an das Absurde gewohnt hat, findet sich in unserer Zeit gut zurecht"
    Eugenie Ionesco

    Ich hoffe, das wird bei möglichst wenigen Menschen geschehen, wenn sie von Unmenschlichem erfahren.
    Ich fürchte nicht so sehr eine Gewöhnung als ein Wegschauen, Verharmlosen, Leugnen oder Verdrängen.

    Gruß,
    ELMA

  • Grizzly
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    • 28. Oktober 2010 um 23:32
    • #47

    So, heut ist kriegsfrei, oder so gut wie, versprochen.


    (Freitag 23.7.2010, später Vormittag)
    Eigentlich wollten wir auf die alte Königsburg Bobovac,
    aber Milan's Chef hat ihm verboten uns dort hinzufahren, weil kleine Straße nicht gut für großen Bus :hbl11:
    Am gleichen Veto ist schon am Vortag unsere Tour nach Zepa gescheitert - Erich hatte die Strecken zwar vorher abgefahren und meinte, das müsste gehen, aber er ist halt nicht der Chef ...
    Das Internet schert sich nicht um schmale Straßen, und so kann ich Euch wenigstens Links präsentieren.

    In Richtung Vares muss der gute Milan schon genug kurbeln.

    In der alten Bergbaustadt Vares hat es zwar keine Kriegszerstörungen gegeben, aber die Häuser und vor allem die Industriegebäude schauen nicht viel besser aus. Das kommt daher, dass mit Kriegsbeginn schlagartig der Absatzmarkt für die Bergwerke weggebrochen ist und ein Großteil der Einwohner, die für einheimische Verhältnisse davon ganz gut leben konnten, ihre Arbeit verloren. Dass vor kurzem hier eine Natursteinproduktion begonnen wurde (Link aus der HP der betr. Firma), hat zur sichtbaren Verbesserung der Bausubstanz noch nicht viel beigetragen.

    Beim Stadtrundgang muss man auf einsturzgefährdete Häuser achten

    (an diesem ist immerhin ein Warnschild)

    aber manches ist auch hier schon wieder restauriert.

    Bekannt als die älteste erhalten gebliebene Kirche in BiH (aus dem 16. Jahrhundert)
    ist die Kleine Kirche (mala crkva); nach längerem Herumfragen findet sich ein Schlüssel,
    allein die Beleuchtung ist kaputt, und Fenster gibt es nicht, bzw. sie sind lichtdicht, warum auch immer.

    In der Kirche ist es absolut stockfinster, ich kann lediglich auf Verdacht das Blitzlicht in die Richtung halten,
    in der ich den Altar vermute, das hier ist der noch gelungenste Versuch.

    Die Holzdecke ist bemalt.

    Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt, ist die Welt - sieh sie Dir an (Kurt Tucholsky)

  • wallbergler
    Gast
    • 29. Oktober 2010 um 15:58
    • #48
    Zitat von Grizzly

    Der Tunnel war an den meisten Stellen nur ca. 150m hoch



    Hallo Grizzly,

    um Himmels Willen keine Kritik, aber du meinst sicher 150cm hoch? Nur am Eingang, wie der Einschub der Lore zeigt war er wohl wesentlich höher?
    sorry
    wallbergler

  • Grizzly
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    • 30. Oktober 2010 um 08:50
    • #49
    Zitat von wallbergler

    Hallo Grizzly,

    um Himmels Willen keine Kritik, aber du meinst sicher 150cm hoch?
    sorry
    wallbergler


    Lieber Wallbergler,
    Kritik,wenn sachdienlich, ist immer erwünscht, in diesem Fall DANKE !!
    Ich hatte das Komma vergessen - 1,50m sollte das heissen.
    Gut, wenn man Beiträge in mehrere Foren stellt, in diesem Fall ist mein Fehler erst im 4. Forum aufgefallen ...

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  • Grizzly
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    • 30. Oktober 2010 um 11:27
    • #50

    Sarajevo 25.7.2010

    Die Gruppenreise ist zu Ende, und wir (F. und ich) haben noch zwei Tage in Sarajevo angehängt.

    Die Sonne hat's heut nicht so mit der bosnischen Hauptstadt und dem Basarviertel.

    Das Historische Museum enthält im Wesentlichen Exponate aus der Österreich-Ungarischen Zeit sowie aus der Belagerung 1992-95, womit ich Euch nicht schon wieder behelligen will. Anschliessend gehen wir ins benachbarte Cafe Tito (wobei mir entfallen ist, ob es wirklich so heisst), wo wir mit unseren 60 bzw. 57 Jahren den Altersschnitt der Anwesenden erheblich nach oben drücken.


    Auf den roten Transparenten ist zu lesen:
    25. Mai - Tag der Jugend und Wir gehören zu Tito.
    Und auf jeder Rechnung steht unten als letzte Zeile:
    SMRT FAŠISMU !!! = Tod dem Faschismus (da kann man eigentlich nix gegen sagen).

    Neben dem Cafe ist Kriegsgerät aus dem 2. Weltkrieg drapiert.

    Ich ziehe dann allein weiter, u.a. um die Busfahrkarten für unsere Weiterfahrt nach Jajce zu besorgen. Aber als alter Bahnfan statte ich erstmal dem Hauptbahnhof einen Besuch ab.

    Also, das Leben tobt woanders ...

    Da ist auf dem Busbahnhof nebenan mehr los, dafür sind die Toiletten dort unter aller Sau. Die im Hauptbahnhof sind wenigstens sauber, und die Toilettenfrau, die einem das Papier zuteilt, gibt sogar Nachschlag.

    Draussen tobt sich die Architektenszene aus ...

    aber ich nehme, auch aufgrund des nächsten zu erwartenden Regengusses die nächste Straßenbahn in Richtung Altstadt.

    In der Nähe der Latinski Most, der Lateinerbrücke, steige ich aus und gedenke noch einmal dem 1914 erschossenen Erzherzogenpaar und seinem Attentäter Gavrilo Princip.

    So sah die Ecke, an der das passierte, damals aus

    und so heute,
    sie beherbergt ein Museum, das ich morgen besuchen will.

    Heut Abend geht's noch einmal in das gemütliche Restaurant Pod Lipom (Unter der Linde) in der Altstadt,
    das offensichtlich schon prominentere Besucher als mich gesehen hat.

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