Liebe Foris,
Im Ergebnis weiß ich jetzt wieder, warum ich an so manchen Tagen so gerne meine relativ unbefahrenen Forststr. abfahre.
Warum? Seht selbst:
Eigentlich waren ja einige Arbeiten im Garten angesagt, aber der überraschend wind-und wolkenlose Traumtag ließ mich in die Pedale treten.
Eine stop and go Fahrt in die Berge wollte ich mir wegen des Ausflugwetters ersparen.
Also ging es gemütlich nach dem Grillen (Terrasse und Datscha)
von Siegertsbrunn übers Brunnthal ,nach Grünwald an die Isar.
Nun, es schien ganz München vom schmeichelnden Frühlingswetter wachgeküsst.
Gleich beim Brückenwirt (neben der Isarbrücke , die Grünwald und Pullach verbindet) war ich deshalb schon überrascht. Vollbetrieb.
Ich fuhr gleich weiter, immer an der Isar entlang Richtung Großhesseloher Brücke.
Und dort begann die von der Stadt München für insg. rd. 35 Mill. € durchgeführte Isar Renaturierung, die über 11 Jahre aufgeteilt wurde. (Mehrjahresfinanzprogramm).
Insider wissen natürlich auch von hohen Folgekosten, nicht nur nach zwangsläufigen Fluss-Verschiebungen nach dem Hochwasser.
Aber ich finde, und ihr könnt euch durch meine Bilder selbst eine Meinung bilden, es hat sich gelohnt.
Nicht alle können aus den verschiedensten Gründen immer in die Berge fahren.
In meiner Jugend hatten wir von Großhesselohe bis zur Münchner Museuminsel ein gerades, parallel zur Isar angelegtes Hochwasserbeet. Dies wurde jedoch landschaftlich arg vernachlässigt und es bestand meist aus hohem Gras und wilden Gebüschen. Und war natürlich wegen des relativ unbeaufsichtigten Charakters stark verschmutzt durch allerlei Einwirkungen.
Das Ergebnis der vom Münchner Stadtrat in Auftrag gegebenen Renaturierung, die vorerst 2011 abgeschlossen wird
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/467/496779/text/ ist erfolgreich und wird, wie wir jetzt sehen, schon am ersten richtigen warmen Frühlingstag voll angenommen.
Und wie .
Direkt vom Beginn an unter der Großhesseloher Brücke (war früher leider eine Suizidbrücke, bis sie vergittert wurde, auf der Fußgänger- und Zug Ebene)
geht es Richtung Norden schon ausgebaut weiter.
Zwangsläufig steigert sich die Belegungszahl je näher ich München kam.
Ich hab so bei mir gedacht, was für ein Traum. Da wird zunehmend auf das Auto verzichtet, extrem viele junge Leute nützen dieses kleine Naturparadies zum Baden, Lesen , ausruhen , Grillen was das Zeug hält usw.
Einfach herrlich.
Großer Umtrieb herrschte vor allen Dingen ab der Tierparkbrücke
und nach dem Flaucher-Steg (hier wollte ich nicht näher fotografieren, denn an dieser Stelle mischen sich an vereinzelten Inselstellen viele Nackerte unter die Badesuchenden. Und keiner regt sich auf, auch gut.
(Vom Flauchersteg ist noch ein Bild (das erste oben rechts) bei Wikipedia ersichtlich mit dem alten Hochwasserbeet zum Vergleich) hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Flaucher
Die danach folgende Sequenz bis zur Candidbrücke weiter nach Norden zeigt schon den extremen Hochbetrieb, sowohl auf dem Radweg , als auch an den Isarufern. Es war übrigens 14.30 Uhr.
Da sage noch einer, die Münchner sind Stubenhocker.
Über den Giesinger Berg hinauf fuhr ich Richtung Heimat und kam bei Neubiberg schon an der ersten Löwenzahnwiese vorbei.
Auch die heimischen Kirschbäume blühten entsprechend der Kommunionzeit ganz in weiß .
Und da wollten die schon länger blühenden Schlehen, im Allgäu nennt man sie „Dorabolla“ nicht zurückstehen.
Und so ging eine bemerkenswerte Frühlingstour zu Ende, (gefahrene 56,2 km) wobei ich nicht versäumen möchte, dass auch die geschäftstüchtigen Italiener schon durch frühzeitige Öffnungszeiten ihrer Läden, nach Eis lechzende Schleckermäuler versorgen konnten.
Wie man sieht, die Nachfrage war auch hier überraschend hoch.
Euer wallbergler