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Besuch in der Mine Bleue in Frankreich

  • claus-juergen
  • 19. September 2024 um 19:46
  • claus-juergen
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    • 19. September 2024 um 19:46
    • #1

    Als ich im Frühsommer in Frankreich war, habe ich gemeinsam mit meinen dortigen Freunden ein altes Schieferbergwerk besichtigt. Die Mine Bleue befindet sich zwischen Rennes und Angers. 126 m unter dem Erdboden hat man bis nach dem ersten Weltkrieg dort Schiefer abgebaut. Der Schiefer wird heute noch in der Gegend zum Decken von Häusern verwendet. Es ist sogar Vorschrift, dass Neubauten immer noch mit Schiefer eingedeckt werden. Tatsächlich wurde in dieser Mine gerade mal 20 Jahre lang von 1916-1936 Schiefer abgebaut. Dann war das Bergwerk pleite.

    Heute kann man die Mine im Rahmen einer Führung besichtigen. Dazu werden die einzelnen Arbeitsgänge der Arbeiter im Außenbereich gezeigt.

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    Das ist nicht der heutige Eingang für Besucher zum Schacht. Dieser Förderturm steht auf einem Gelände, welches früher zur Mine gehörte und heute abgesperrt ist.

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    Hier geht’s hinein. Dort befinden sich auch die Lifte bis zur Sohle des Bergwerks.

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    Wir kauften uns Tickets und wurden anschließend mit Helmen ausgestattet. Führungen finden zu fixen Uhrzeiten statt. Natürlich dauert es einige Zeit, bis die gesamte Gruppe mit dem Lift ins Bergwerk eingefahren ist.

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    Weil wir noch etwas Zeit hatten, haben wir uns im Außengelände die Ausstellung angeschaut.

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    Schiefer ist ein Gestein, welches sich gut spalten lässt, weil es in Schichten abgelagert ist.

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    Unter Tage jedoch muss das Gestein mittels Sprengung aus dem Berg gebrochen werden.

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    So ein Gerät kenne ich auch aus anderen Bergwerken, wo andere Mineralien gefördert werden. Ich glaube allerdings, dass dieses Gerät nur zur Dekoration hier aufgestellt wurde. Angeblich stammt es aus einer Kohlemine in Lothringen.

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    Auch diese Maschine erweckt bei mir den Eindruck, dass sie nicht im Zeitraum vor 1936 in diesem Bergwerk verwendet wurde. Dazu schaut das Gerät zu modern aus.

    Nur ein ganz geringer Teil des an die Oberfläche verbrachten Gesteins lässt sich letztendlich zu rechteckigen Schiefertafeln verarbeiten. Das meiste ist Abfall, der auf großen Halden gelagert wird. Die sind heute komplett zugewachsen.

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    Die einzelnen Arbeitsschritte werden anhand von Werkzeugen und Figuren gezeigt.

    Der gesamte Abfall wurde auf Halden abgelagert. Schiefergestein eignet sich aufgrund der ebenen Flächen sehr gut um Mauern aufzuschichten.

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    Die Arbeit im Steinbruch aber auch übertage war schwer. Hinzu kam, dass die Mine mitten im ersten Weltkrieg im Jahr 1916 eröffnet wurde. Da fehlten logischerweise männliche Arbeitskräfte, weil die Männer für den Kriegsdienst zwangsverpflichtet wurden. Also sind Frauen eingesprungen, um den Betrieb am laufen zu halten.

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    Der Einsatz von Arbeiterinnen brachte das Ergebnis, dass Frauen zwar körperlich nicht dazu geeignet sind, extrem schwere Arbeiten zu verrichten. Hingegen erwies es sich, dass Frauen geschickter im Zerteilen des Gesteins waren. Folglich stieg die Ausbeute und damit die Rentabilität der Mine.

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    Und doch wurden dauerhaft kaum Gewinne erzielt. Nach dem ersten Weltkrieg fehlten auch wieder Arbeitskräfte, weil der Krieg seine Opfer forderte. Dazu kam, dass sowohl für den Neubau von Häusern als auch das Renovieren von Schieferdächern das Geld fehlte. Ist ein Schieferdach sachgemäß gedeckt dann kann man davon ausgehen, dass es bis zu 400 Jahre hält. Das ist natürlich eine sehr lange Zeit.

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    Für die Arbeiter die Untertage beschäftigt waren, begann die Arbeitszeit nicht mit dem Einfahren in den Stollen, sondern erst beim Erreichen des Arbeitsplatzes tief unter der Erde.

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    Feldbahnen gab es sowohl untertage als auch an der Oberfläche. Damit wurde das Gestein transportiert. Unter Tage wurden auch die Arbeiter zu ihrem Einsatzort mit so einer Bahn befördert. in allen Fällen erfolgt der Antrieb der Bahn nicht elektrisch, sondern mit Eseln und Pferden. Die Tiere kamen oft wochenlang nicht ans Tageslicht.

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    Wozu dieser massive Eimer einst diente konnte ich nicht herausfinden.

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    Hier wird so eine Platte rechteckig zugeschnitten.

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    Die selbe Arbeit mittels eines anderen Werkzeug.

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    Die Dachziegel aus Schiefer werden übrigens heute noch wie vor hunderten von Jahren mit Nägeln auf der Unterkonstruktion aus Holz befestigt. Ich staune nur deshalb, weil die Platten sich nageln lassen ohne zu zerbrechen.

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    Mit so einem Bohrer hat man Löcher gebohrt, die anschließend mit Sprengstoff gefüllt wurden.

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    Im zweiten Teil dieses Berichts zeige ich euch meine Eindrücke von unter Tage.

    Jürgen

  • claus-juergen
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    • 28. September 2024 um 15:00
    • #2

    Nun geht’s hinein ins Bergwerk. Dort unten ist das Fotografieren aus welchen Gründen auch immer eigentlich verboten. Wie ist aber der Zufall will, hielt ich das Handy in der Hand und habe aus Versehen gelegentlich den Auslöser gedrückt. ;)

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    Die Eidechse fühlt sich im Abraum aus Schiefer anscheinend recht wohl.

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    Es dauerte eine Weile bis unsere Besuchergruppe komplett unten versammelt war. Dies weil die beiden Lifte nur eine begrenzte Anzahl von Personen transportieren konnten.

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    Ein paar Minuten fuhren wir dann mit dieser Eisenbahn durch die Gänge. Mir persönlich kam so ein Waggon sehr eng vor. Entweder bin ich zu groß oder das Ding ist tatsächlich relativ klein bemessen. Ich weiß nicht, welche Kleidung und welche Gerätschaften die Bergleute seinerzeit mit sich führten. Was diesen Zug anbelangt, soll der aber angeblich auch nicht original hier im Bergwerk installiert gewesen sein. Auch der soll aus einer Kohlegrube in Lothringen stammen.

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    Wir gingen durch einige mal kleinere und mal größere Räume. Dabei ging es treppauf und treppab.

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    Mal waren die Gänge breiter und mal waren sie schmäler.

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    Wie auch an der Oberfläche hat man im Bergwerk selbst lebensgroße Figuren und deren Werkzeuge und Maschinen so platziert, dass der Besucher einen Eindruck von den damaligen Arbeiten im Stollen gewinnt.

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    Das Gestein über unseren Köpfen ist übrigens in keinster Weise brüchig. Obwohl die Mine nun seit knapp 100 Jahren nicht mehr im Betrieb ist, sind Stollen oder Hallen bisher nicht zusammengebrochen.

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    Wie auf diesem Bild ersichtlich ist, haben die Arbeiter einzelne Loren mit der Hand geschoben. Wurden diese dann zusammen gekoppelt haben Esel sie durch die Gänge bis zum Lift am Förderturm gezogen.

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    In den aus dem Berg heraus gesprengten Hallen gibt es Laufstege aus Metall in mehreren Metern Höhe an den Wänden. Diese dienten den Arbeitern um von dort aus weitere Löcher in die Wände oder Decken bohren zu können, um mittels Sprengungen das Gestein herauszubrechen.

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    Beim Anblick dieses Minenarbeiters mit der Flasche in der Hand fällt mir eine Geschichte ein, die uns der Führer erzählt hat. Wie auch in anderen Großbetrieben der damaligen Zeit wurden die Löhne für die Arbeiter in sehr kurzen Abständen ausbezahlt. In den umliegenden Ortschaften schossen die Kneipen wie Pilze aus dem Boden, weil die Arbeiter nach der schweren Arbeit untertage oft den Lohn in Alkohol umsetzen. Demzufolge blieb nichts oder kaum etwas für den Lebensunterhalt der Familie übrig. So ergab es sich, dass die Frauen Ihre Männer nach Schichtende direkt am Minenausgang erwarteten um Ihnen den Lohn abzunehmen. Das hatte wiederum zur Folge, dass viele der Kneipen nach kurzer Zeit pleite gingen.

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    Eine Verpflegung seitens des Minenbesitzers für das Personal gab es nicht. Deshalb nahmen die Arbeiter ihre Brotzeit selbst mit in den Stollen. Die war wohl recht einfach. Neben Schmalzbroten gab es eine Flasche mit einer Mischung von Kaffee und Alkohol. Dieses seltsame Getränk kann man heute noch im Kiosk vor Ort kaufen.

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    Unterhalb der Decke ist auf den Bildern gut ein metallener Arbeitssteg zu erkennen. Von diesem aus wurden die Bohrungen in die Decke gesetzt und diese Löcher mit Sprengstoff gefüllt.

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    Die weißen Flecken an Decken und Wänden sind Farbmarkierungen. Wenn so ein Fleck einen Riss aufwies bestand die Gefahr, dass der Stein bricht.

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    Nach Ende der Führung ging es wieder mit dem Zug zurück zum Fahrstuhl und mit diesem nach oben.

    Auch heute noch wird in der Gegend oder in Südfrankreich Schiefer in Bergwerken gewonnen. Der Mechanisierungsgrad ist mittlerweile erheblich höher. Nach wie vor ist dieses Baumaterial in den Departements im Westen Frankreichs gefragt.

    Jürgen

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